Berliner Autofahrer stehen pro Jahr mehr als 100

Nr. 12 2016
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* Redaktionsschluss: 23.45 Uhr | H | Nr. 81 / 12. W.
Augen auf beim Eierkauf
Gefärbte Eier stammen häufig aus Käfighaltung – wie auch die in Fertigprodukten. Seite 23
Preis 1,30 Euro
HEUTE MIT RTV
Das Fernsehprogramm für
eine Woche im Extra-Heft
Gesundheit Spezia
l
Wie werde ich
die Allergie los?
Interview mit Allergolo
gen
EM-Vorbereitung
England und
Italien warten
TV-Highlights auf
einen Blick
Alles auf
Anfang
Die ersten zwei Staffe
ln der munteren Serie
„Alles Klara“
mit WOLKE HEGEN
BARTH wollten nicht
viele sehen.
Das soll bei Staffe
l 3 besser werden.
Könnte klappen
Frohe Ostern!
mit vielen Gewinnspielen
PA/DPA/EIBNER-PRESSEFOTO
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100.000 Ausländer
zogen im letzten Jahr
nach Berlin
BERLIN – Baustart für das nächste Groß-
projekt in Berlin: Am 4. April beginnt
der Projektentwickler „pwr development“ mit den ersten vorbereitenden
Arbeiten auf dem Tacheles-Areal in Mitte. Wie „pwr“-Geschäftsführer Sebastian
Klatt am Montagabend mitteilte, werden
zunächst Gebäudereste wie beispielsweise Kellerräume entfernt. Die Bauanträge
für das Großprojekt sollen diesen Sommer eingereicht werden. Die Fertigstellung ist für 2020 vorgesehen. Geplant
sind der Neubau einer Friedrichstraßenpassage mit Läden, Büros und Wohnungen, ein Hotelneubau sowie ein Büround Gewerbebau an der Oranienburger
Straße, Wohngebäude an der Johannisstraße und die Sanierung der TachelesRuine. Letztere soll wieder als Kunstund Kulturstandort entwickelt werden.
Dass dort wieder Nutzer der alternativen Kunstszene einziehen, schloss Baustadrat Carsten Spallek (CDU) aus. Das
1990 von Künstlern besetzte Tacheles
wurde 2012 geräumt.
Seite 9
Drei Rocker vom
Vorwurf des Mordes
freigesprochen
BERLIN – Nach den tödlichen Schüssen
auf einen Türsteher in Prenzlauer Berg
hat das Berliner Landgericht drei Rocker
vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Zwei der Angeklagten wurden am
Montag aber wegen eines anderen Gewaltdeliktes zu Haftstrafen von drei Jahren sowie von zwei Jahren und zehn
Monaten verurteilt. Das Gericht folgte
bei dem Freispruch dem Antrag der
Staatsanwaltschaft. Nach anderthalbjährigem Prozess sah die Anklagebehörde
die Indizien selbst nicht mehr als ausreichend an. Ein Kronzeuge, der Mitglied
des Rockerklubs Hells Angels war, hatte
die drei Angeklagten schwer belastet.
Das 39 Jahre alte Opfer war im September 2013 erschossen worden. Die Anklage ging ursprünglich von einem Racheakt dafür aus, dass zwei Wochen vor
dem Mord an dem Türsteher andere
Mitglieder der Hells Angels vor dem beliebten „Soda Club“ abgewiesen worden
waren.
Seite 12
20012
4 199067 801302
BELGIEN € 2,30 / DÄNEMARK DKK 17,15 / ITALIEN € 2,30 /
GRIECHENLAND € 2,30 / ÖSTERREICH € 2,30 /
POLEN PLN 9,70 / SCHWEIZ CHF 2,50 / SPANIEN € 2,30 /
SLOWAKEI € 2,30 / TÜRKEI TL 7,15 / UNGARN FT 720
Rewe legt Beschwerde
gegen Ministererlaubnis ein
REUTERS/JONATHAN ERNST
Mit einer Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf versucht der Handelskonzern Rewe, die Übernahme der
Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann
durch Edeka zu torpedieren. Das Gericht bestätigte am Montag den Eingang
eines Antrags. Rewe habe auch eine
„Anordnung der aufschiebenden Wirkung“ der Beschwerde beantragt, hieß
es. Sollte Rewe Erfolg haben, dürfe der
von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel
(SPD) genehmigte Zusammenschluss
zunächst nicht vollzogen werden.
Berliner Autofahrer stehen pro Jahr
mehr als 100 Stunden im Stau
Studie: Durch Verkehrsbehinderungen verlängert sich die durchschnittliche Fahrzeit um 28 Prozent
X VON LORENZ VOSSEN
BERLIN – Jeder Berliner verbringt
einen beträchtlichen Teil seines Lebens im Stau: Wegen verstopfter Straßen verlängerte sich 2015 jede Autofahrt um durchschnittlich 28 Prozent,
verglichen mit der benötigten Zeit bei
freier Strecke. Eine Autofahrt von einer
Stunde etwa dauerte wegen Staus fast
17 Minuten länger. Im gesamten Jahr
kam jeder Autofahrer so auf 105 Stunden, die er zusätzlich in seinem Wagen
verbrachte. Das ist das Ergebnis des
Verkehrsindexes des Navigationsgeräteherstellers TomTom, der am Montag
vorgestellt wurde.
Im deutschlandweiten Vergleich belegt Berlin demnach Platz fünf von
zehn Städten beziehungsweise Regionen. Stau-Hauptstadt ist Stuttgart, wo
sich eine Fahrt, die ohne Verkehrsbehinderung eine Stunde dauern würde,
im Durchschnitt um fast 20 Minuten
verlängert. Dahinter liegen Hamburg
und Köln (je 18 Minuten). Im Vergleich
zu 2014 konnte sich Berlin im Ranking
um einen Platz verbessern. „Das lag jedoch nicht daran, dass der Verkehr in
Berlin besser geflossen ist, sondern in
anderen Städten schlechter“, heißt es
bei TomTom. Für ihre Studie wertete
die niederländische Firma die Daten
von 130 Millionen mit dem Auto in
Berlin gefahrenen Kilometern aus. Betrachtet wurden 14.350 Kilometer Straßen, davon 697 Kilometer Autobahn.
Die meiste Zeit verlieren die Berliner im Berufsverkehr. Ein Pendler, der
für seinen Weg zur Arbeit und zurück
jeweils 30 Minuten benötigt, braucht
für diese Strecke sogar 27 Minuten länger, als er für dieselbe Strecke ohne
Verkehrsbehinderungen brauchen würde. Stoßzeit am Morgen ist der Zeitraum von 8 bis 9 Uhr, da verlängert
sich die Fahrzeit im Durchschnitt um
41 Prozent. Dabei sind signifikante
Unterschiede zwischen den einzelnen
Wochentagen erkennbar. So sind es
montags sogar 47 Prozent, freitags hingegen nur 33 Prozent. Gleiches gilt für
den Berufsverkehr am Abend, wo die
Stoßzeit zwischen 16 und 17 Uhr, freitags jedoch zwischen 15 und 16 Uhr
liegt. Laut TomTom gibt es diese
Konstellation in keiner anderen der
untersuchten deutschen Städte. Insgesamt verlängert sich die Fahrzeit am
Abend um durchschnittlich 49 Prozent,
am stärksten donnerstags (53 Prozent),
am geringsten montags (47 Prozent).
Verkehr fließt in der Innenstadt
besser als auf der Autobahn
Generell konstatiert TomTom für 2015
eine Verschiebung des Zeitverlusts. So
sei der Verkehr auf den innerstädtischen Straßen besser geflossen, wäh-
Stärkster Rentenanstieg seit 23 Jahren
Es steht fest: 4,25 Prozent mehr im Westen, 5,95 Prozent plus im Osten
BERLIN – Die 21 Millionen Rentner in
Deutschland können sich über ein
deutliches Rentenplus freuen. Zum
1. Juli steigen die Bezüge im Westen
um 4,25 Prozent, im Osten um 5,95
Prozent, wie Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles (SPD) am Montag in
Berlin sagte. Das „erfreuliche Ergebnis“ sei auf die gute Lage am Arbeitsmarkt, das Wirtschaftswachstum und
die steigenden Löhne zurückzuführen,
sagte Nahles.
Es ist der stärkste Rentenanstieg
seit 23 Jahren. Bei einer Monatsrente
von brutto 900 Euro bringt er rund
38 Euro mehr im Westen und 54 Euro
mehr im Osten. Die Erhöhung wird
auch nicht durch die Preisentwicklung
aufgefressen. Die Europäische Zentralbank erwartet eine Teuerungsrate von
nur 0,1 Prozent in diesem Jahr.
Der im vergangenen Herbst veröffentliche Rentenbericht der Bundesre-
INHALT
Meinung / Leserbriefe Seite 2
Börse
7
Berlin
9–13
Brandenburg
14
Kultur
16, 17
Horoskop
TV-Programm
Sport
Wissen / Rätsel
Leute
18
20
21, 22
23
24
e
1
WIRTSCHAFT
gierung hatte eine Erhöhung der gesetzlichen Altersbezüge von bis zu fünf
Prozent bereits vorausgesagt. Nahles
betonte, die umlagefinanzierte Rente
bewähre sich. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sei das eine gute Nachricht.
Die Erhöhung hat nach ihren Worten
keine Auswirkung auf den Beitragssatz
zur Rentenversicherung. Der bleibe in
rend Staus auf den Autobahnen in und
um Berlin zugenommen hätten. Zu den
größten Staufallen zählen auf der A100
der Abschnitt um die Ausfahrt Tempelhofer Damm sowie die Strecke zwischen Schöneberg und Flughafen Tegel. Innerstädtisch ist besonders der
Kreuzungsbereich Mollstraße, OttoBraun-Straße und Prenzlauer Allee am
Alexanderplatz betroffen.
Die größten Verkehrsbehinderungen
wurden in Berlin am 8. Oktober gemessen. An diesem Tag kam es zu zahlreichen Straßensperrungen wegen der
Vorbereitungen zur Großdemonstration gegen das Freihandelsabkommen
TTIP. Zudem regnete es stark – ein
Grund, eher mit dem Auto zu fahren.
Weltweit belegt Berlin unter Städten mit mindestens 800.000 Einwohnern Platz 67 von 174 des Rankings.
Stau-Spitzenreiter sind Mexiko-Stadt,
Bangkok und Istanbul.
Seite 10
Elf Prozent mehr
Wohnungseinbrüche
in Brandenburg
TRADITION
Weniger Schokohasen
zum Osterfest
Rund 200 Millionen Osterhasen aus
Schokolade werden in diesem Jahr in
deutschen Fabriken geformt. Das sind
sechs Prozent weniger als vor einem
Jahr, so der Bundesverband der Süßwarenindustrie am Montag. „Hauptgrund
ist das kurze Ostergeschäft, da Ostern
in diesem Jahr sehr früh liegt“, erklärte
der Hauptgeschäftsführer Klaus Reingen. Von den Schokohasen werden 89
Millionen (44 Prozent) exportiert, vor
allem in die EU, aber auch in die USA
und nach Australien.
IRLAND
Auto stürzt von Hafenmole:
Fünf Menschen sterben
Fünf Mitglieder einer Familie, darunter
drei Kinder, sind in Irland ums Leben
gekommen, nachdem ihr Auto von einer
Hafenmole ins Wasser gestürzt ist. Ein
Baby, das sich ebenfalls in dem Auto
befand, konnte bei dem Unglück am
Sonntagabend noch gerettet werden.
Wie es zu dem schweren Unfall am
Buncrana Pier in Donegal County im
Nordwesten Irlands kam, war zunächst
noch unklar. Bei den Opfern handelt es
sich Medienberichten zufolge um eine
Familie aus Nordirland.
STUDIE
Klimawandel beeinflusst
Weinanbau in Frankreich
Der Klimawandel verschiebt einer Studie zufolge zentrale Faktoren des Weinbaus in Frankreich. Während die besten
Weinjahre sich über Jahrhunderte durch
Trockenperioden am Ende der Wachstumsphase auszeichneten, werden die
nötigen Temperaturen für eine frühe
und gute Ernte inzwischen ohne Dürre
geknackt. Die am Montag in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“
veröffentlichte Studie stützt sich auf
Daten aus den Jahren 1600 bis 2007.
Kasupke sagt ...
... wie es ist
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles
(SPD) gab den Anstieg der Renten bekannt
den kommenden Jahren stabil bei 18,7
Prozent, versprach Nahles.
Die Opposition sieht dennoch keinen Grund zur Euphorie. „Die Rentenanpassung ist lediglich eine kurze Verschnaufpause bei einem stetig weiter
sinkenden Rentenniveau“, mahnte der
Linken-Politiker Matthias W. Birkwald.
Der Grünen-Experte Markus Kurth
meinte, die Regierung versäume es,
„die gute Finanzlage zu nutzen und die
Rentenversicherung zukunftsfest zu
machen“. Der politische Wille, das
Rentenniveau weiter zu senken, bleibe
aktuell, kritisierte der Präsident des
Sozialverbandes Deutschland, Adolf
Bauer. Alexander Gunkel vom Arbeitgeberverband BDA hielt dem entgegen,
die Rentenanpassung werde auf längere Sicht bei durchschnittlich rund 2,5
Prozent liegen. „Die Kaufkraft der Renten wird trotz sinkenden Rentenniveaus sogar weiter steigen.“ Seite 5
WETTER Viele Wolken und Regen
BÖRSE Dax und Euro
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Der Leitindex gibt leicht um 0,02 Prozent
auf 9948,64 Punkte nach.
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GETTY IMAGES/ADAM BERRY
Areal am Tacheles
in Mitte soll
bis 2020 fertig sein
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Nachrichten rund um die Uhr
Kubas Staatschef Raúl Castro hat
US-Präsident Barack Obama am
Montag im Revolutionspalast von
Havanna empfangen – ein Besuch,
der Geschichte schreibt.
Seite 3
Deutschland 2015 für einen Zuwanderungsrekord gesorgt. Im vergangenen
Jahr sind knapp zwei Millionen Ausländer nach Deutschland gekommen,
gleichzeitig zogen rund 860.000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wieder fort. Das ist das Ergebnis
einer vorläufigen Schnellschätzung, die
das Statistische Bundesamt am Montag
in Wiesbaden vorlegte. Aus Zu- und Abwanderung ergibt sich ein sogenannter
Wanderungssaldo von 1,14 Millionen –
der höchste jemals gemessene Wanderungsüberschuss von Ausländern in der
Geschichte der Bundesrepublik. In Berlin wurden rund 100.000 Zuzüge registriert. 54.000 Ausländer verließen die
Stadt. Mehr als 79.000 der Zuzügler waren Flüchtlinge. Annähernd so hohe Zuzugszahlen wurden zuletzt 1993 als Folge des Krieges in Jugoslawien erreicht.
Damals wurden 71.000 zugewanderte
Ausländer in Berlin verzeichnet. Seite 4
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morgenpost.de
Historischer
Handschlag
WIESBADEN – Flüchtlinge haben in
w
Es bleibt regnerisch und ungemütlich.
Im Tagesverlauf kommt es bei zunehmend starker Bewölkung zu Regenschauern. Die Temperaturen erreichen Werte um die 8 Grad. Seite 24
Die Gemeinschaftswährung verliert
0,07 Prozent und kostet 1,1271 US-Dollar.
POTSDAM – Die Zahl der Straftaten hat
in Brandenburg einen neuen Tiefstand
erreicht. Vergangenes Jahr wurden
188.264 Fälle registriert, im Vergleich
zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von rund vier Prozent, wie Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am
Montag in Potsdam sagte. Deutlich
rückläufig war vor allem die Zahl der
Auto-, Fahrrad- und anderen Diebstähle mit einem Minus von 6,3 Prozent auf
rund 79.300. Dagegen stieg die Zahl
der Wohnungseinbrüche um gut elf
Prozent auf 4436 Fälle. Die Aufklärungsquote stagnierte: Wie im Vorjahr
konnte nur etwa jede zweite Straftat
(52,5 Prozent) aufgeklärt werden. „Die
gesunkene Zahl der Delikte darf nicht
über die weiterhin angespannte Lage
im Land hinwegtäuschen“, sagte
Schröter. Die Kriminalitätsbelastung
sei „immer noch zu hoch“.
Seite 14
Passiert ja nich so oft, aba ausnahmsweise muss ick mal det von unsan Jebührn bezahlte ZDF loben: Den Dreiteila „Ku’damm 56“ find ick bis uff det
alberne Apostroph im Titel richtich jut.
Tolle Schauspiela, stilechte Kostüme,
stimmije Kulissen – na und erst die
Musike! Herrlich die Bilda ausm Berlin
der fuffzija Jahre, die schönen alten
Autos, die Lichtreklamen am Kudamm
und lauta ordentlich anjezogene Menschen. Und dazu der strenge Sitten- und
Moralkodex – kann man sich heute jar
nich mehr vorstelln. Obwohl: So’n paar
Stunden Anstandsuntaricht und det
Erlernen von rudimentären Koch- und
Haushaltskenntnissen könnten ooch
heutzutage weeß Jott nich schaden...
[email protected]