BerlinLive Berliner www.morgenpost Morgenpost .de/live D O N N E R S TA G , 7 . A P R I L 2 0 1 6 ** Redaktionsschluss: 0.05 Uhr | H | Nr. 95 / 14. W. PRÄSENTIERT VON TIPPS & TERM INE FÜR BERLI N 7. - 13. APRIL 2016 Preis 1,30 Euro Eva Mattes’ Leben nach dem „Tatort“ HEUTE MIT BERLIN LIVE Kino- und Kulturprogramm für die Woche im Extraheft Im Herbst löst sie nach 14 Jahren als Kommissarin Klara Blum ihren letzten Fall. Seite 17 Wir sind alle gleich Julianne Moore kämpft für die Rechte von Schwul en und Lesben: „Freehe ld“ SEITE 3 UNIVERSUM IMAGO/FUTURE IMAGE Laufen 10. AIRPORT NIGHT RUN Wer sich vom derzeitigen Zustand der Flughafenbaustelle überzeugen möchte, CHAMPIONS LEAGUE Wolfsburg überrascht Real des Urteil für alle Autofahrer: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Mittwoch entschieden, dass Schilder für Park- oder Halteverbote so aufgestellt sein müssen, dass sie während der Fahrt oder beim Aussteigen durch Umschauen erkennbar sind. Ist das nicht der Fall und Polizei oder Ordnungsamt lassen Autos abschleppen, bleiben die Behörden auf den Kosten dafür sitzen, wenn der Autofahrer dagegen klagt. Damit hoben die Richter ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg vom Mai 2015 auf, das gegen den Berliner Philipp Franck entschieden hatte. Der hatte geklagt, weil er im September 2010 in Steglitz am Rande eines Straßenfestes abgeschleppt worden war. Das Halteverbotsschild war aber nur in 1,30 Meter Höhe angebracht. Üblich sind etwa zwei Meter. Außerdem war das Schild parallel zur Fahrbahn ausgerichtet und so nicht erkennbar. Seite 9 liebt, vor allem bei jenen, die in der Ausbildung sind. Das ist ein Ergebnis einer unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, die der Berliner Morgenpost vorliegt. Das IW hatte anhand der Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 ausgewertet, welches Bundesland welche Zuwanderer aufnimmt. So kommen nach Nordrhein-Westfalen überproportional viele anerkannte Flüchtlinge, nach Bayern vor allem Experten und Fachkräfte und nach Berlin Menschen, die eine Ausbildung suchen. Während in Bayern der Arbeitsmarkt boomt, locken Universitäten, Kultur- und Freizeitangebote die Menschen in die Hauptstadt. Der Osten Deutschlands wird von den Zuwanderern weitestgehend gemieden. In der Studie geht es um Menschen, die einen befristeten Aufenthaltstitel für Deutschland haben, nicht um Asylbewerber, geduldete Personen oder EUAusländer. Seite 4 Prozessauftakt gegen Prediger aus Berliner Islamistenszene 40014 4 199067 801302 BELGIEN € 2,30 / DÄNEMARK DKK 17,15 / ITALIEN € 2,30 / GRIECHENLAND € 2,30 / ÖSTERREICH € 2,30 / POLEN PLN 9,70 / SCHWEIZ CHF 2,50 / SPANIEN € 2,30 / SLOWAKEI € 2,30 / TÜRKEI TL 7,15 / UNGARN FT 720 Bericht auf Seite 21 INTENDANTENWAHL Rechte Hetze im Internet: Polizei durchsucht Wohnungen in Berlin Beamte finden bei Razzia auch Waffen und Drogen. Ermittlungen gegen neun Beschuldigte X VON MATTHIAS STEUBE BERLIN – Mit einer Razzia ist die Berli- ner Polizei gegen Hassbotschaften im Internet vorgegangen. Die Beamten durchsuchten am Mittwoch zehn Wohnungen unter anderem in Marzahn, Hellersdorf, Pankow, Tempelhof und Spandau. Dabei stellten sie Rechner, Handys, Smartphones sowie Betäubungsmittel und Waffen sicher. Insgesamt wird gegen neun Beschuldigte im Alter zwischen 22 und 58 Jahren ermittelt. Sie sollen auf Facebook, über WhatsApp und Twitter gegen Flüchtlinge und deren Helfer gehetzt, aber auch antisemitische Parolen gepostet haben. Nach Angaben der Polizei ist ein Teil der Beschuldigten bereits einschlägig mit rechtsextremem Hintergrund bekannt. „Die Männer haben sich aber nach bisherigen Erkenntnissen nicht untereinander gekannt“, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. Zu manchen der Menschen, deren Wohnungen durchsucht worden seien, habe die Polizei bislang gar keine Erkenntnisse gehabt. „Das sind teilweise auch Leute, die einfach mal ihre Hassmeinung geäußert haben“, so Redlich. So soll einer der Beschuldigten auf Facebook einen Artikel über einen an der bulgarischen Grenze erschossenen Flüchtling wie folgt kommentiert haben (Originalwortlaut): „hauptsache ist doch das einer weniger ist wieder, leider zu wenige, am besten alle abknallen damit das Pack weg ist.“ Auch antisemitische Äußerungen wie „ab nach Auschwitz mit dir“ waren Grund für die Razzia. Bei den Wohnungsdurchsuchungen, an denen 58 Beamte des Landeskriminalamtes beteiligt waren, wurden auch 60 Gramm Amphetamine, eine Gasluftdruckpistole, ein Revolver unbekannter Bauart sowie ein als Taschenlampe getarnter Elektroschocker sichergestellt. Laut Polizeisprecher „Das sind teilweise auch Leute, die einfach mal ihre Hassmeinung geäußert haben“ Stefan Redlich, Sprecher der Berliner Polizei Redlich werden die Ermittlungen wegen Volksverhetzung, Verstoß gegen das Waffengesetz und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen geführt. Die Männer müssten mit Strafbefehlen von mehreren Tausend Euro rechnen. Die Verfahren wegen Hassbotschaften im Internet haben in Berlin deutlich zugenommen. Waren es 2014 noch 196 Ermittlungen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 289 Verfahren. In den zurückliegenden zwölf Monaten hat die Berliner Polizei neben zahlreichen Einzelermittlungen auch drei große Razzien in diesem Zusammenhang durchgeführt. Im Bereich des Staatsschutzes wurden nach Angaben des Polizeisprechers vier zusätzliche Internetermittler eingestellt, fünf weitere sollen folgen. Die Ermittler durchsuchen Twitter, WhatsApp und Youtube – die meisten Fälle fänden sich aber bei Facebook. Die Botschaft der Razzia sei ganz klar: „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“, sagte Polizeisprecher Redlich. Facebook selbst hatte vor Kurzem angekündigt, dass auch Mitarbeiter in Berlin Hasskommentare sichten, be- Bei Daimler geht es um die Wurst Streit am Büfett löst Polizeieinsatz bei Hauptversammlung in Berlin aus BERLIN – Fast so wie es Reinhard Mey einst in der heißen Schlacht am kalten Büfett besang, ging es am Mittwoch bei der Hauptversammlung des Autobauers Daimler in Berlin zu. Dort löste der Streit zweier Aktionäre um Würstchen am Büfett einen kleinen Polizeieinsatz aus. „Wir haben die Polizei gerufen, um zu schlichten“, sagte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff während der Beantwortung von Aktionärsfragen im City Cube. Einer Sprecherin zufolge hatte ein Aktionär mehrfach Würstchen vom Büfett zum Mitnehmen eingepackt. Seite 2 7 9-14 15 16-17 Horoskop 18 TV-Programm 20 Sport 21-22 Wissen / Rätsel 23 Leute 24 Eine andere Aktionärin habe ihn darauf angesprochen, was zu einem verbalen Schlagabtausch geführt habe. (Originaltext Mey: „Mit feurigem Blick und mit Schaum vor dem Mund/ kämpft jeder für sich allein,/ und schiebt sich in seinen gefräßigen Schlund,/ was immer hineinpasst hinein“). Um die Lage zu entspannen, habe man die Polizei gerufen. Die Aktionärin habe eine Anzeige wegen Beleidigung erstattet. Aufsichtsratschef Bischoff denkt nun über Konsequenzen nach: „Entweder wir brauchen mehr Würstchen oder wir schaffen die Würstchen ganz ab.“ Daimler hatte den rund 5500 anwesenden Aktionären 12.500 Würstchen aufgetischt. Neben Würstchen ging es aber auch um Fahrzeuge. Und davon verkaufte Daimler im März so viele wie nie zuvor in einem Monat. Von der Hauptmarke Mercedes-Benz lieferte der Konzern fast 199.000 Fahrzeuge aus – ein Zuwachs um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das stärkste Wachstum gab es in China mit einem Plus von 26,6 Prozent. In den USA sank der Absatz unter dem Eindruck des Dieselskandals bei VW um fast sechs Prozent. Seite 7 WETTER Wechselhaft BÖRSE Dax und Euro KONTAKT Heute wechseln sich Sonne und Wolken ab. Einzelne Regenschauer bei Temperaturen bis 14 Grad. Seite 24 Der Dax steigt 0,6 Prozent auf 9624,51 Punkte. Anschrift: Kurfürstendamm 22, 10719 Berlin E-Mail: [email protected] Aboservice: 030-8872 77677 Redaktion: 030-8872 77887 Anzeigen: 030-8872 77660 Der Eurokurs fällt um 0,27 Prozent auf 1,1336 US-Dollar. 2:0 VfL Wolfsburg – Real Madrid RETO KLAR/RETO KLAR Der Frühling treibt die Natur zur Blüte und die Berliner ins Freie wie hier in den Mauerpark. Viele teilen ihre schönsten Frühlingsfotos bei Twitter unter #BerlinBlossom. INHALT Meinung Börse Berlin Brandenburg Kultur Der VfL Wolfsburg hat im ViertelfinalHinspiel der Champions League Real Madrid überraschend mit 2:0 besiegt. Zeitgleich trennten sich Paris St. Germain und Manchester City 2:2. Frühling wie aus dem Bilderbuch BERLIN – Vor dem Berliner Kammer- gericht muss sich von diesem Donnerstag an Gadzhimurad K. aus Wedding verantworten, der für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) geworben haben soll. Laut Anklage soll der heute 31-jährige russische Staatsbürger als Prediger in der Berliner Islamistenszene im November 2014 in einem Onlinevideo zur Teilnahme am bewaffneten Kampf des IS aufgerufen haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, ein halbes Jahr später in einem Interview die Tötung eines gefangenen jordanischen Piloten sowie eines entführten US-Journalisten durch den IS in Syrien gerechtfertigt zu haben. Die Versklavung und Ermordung von Frauen durch den IS bezeichnete er der Anklage zufolge als Dichtungen. Der Prozess wird im besonders gesicherten Saal für Staatsschutz- und Terrorismusdelikte des Gerichts geführt. Bei einer Verurteilung droht dem Weddinger eine mehrjährige Haftstrafe. Seite 3 Messe 28. INTERNATIONALE VITALKOSTMESSE Ein aktueller Trend in Sachen Ernäh- Nachrichten rund um die Uhr BERLIN/LEIPZIG – Es ist ein wegweisen- BERLIN – Berlin ist bei Zuwanderern be- Musik HERZGRÜN MUSIKFESTIV AL Feine Melodien, mitreißend e Beats und dazu der Duft von frischen Blumen – morgenpost.de Urteil: Halteverbot muss deutlich erkennbar sein Viele junge Zuwanderer zieht es nach Berlin Film ALFILM – 7. ARABISCHES FILMFESTIVAL Die arabische Filmszene präsentiert sich werten und gegebenenfalls löschen. Justizminister Heiko Maas (SPD) hatte von Facebook und anderen Betreibern sozialer Netzwerke gefordert, Posts auf Verstöße gegen das deutsche Recht zu prüfen. Facebook und Google sagten zu, die Möglichkeiten für Nutzer zur Meldung gefährlicher Inhalte zu verbessern. Auch gegen Politiker gibt es immer wieder Hetze im Internet. Jüngstes Opfer ist der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Özcan Mutlu. Er wurde aufgrund eines Gastbeitrages zum Thema Demokratiebildung in einer Tageszeitung mit Morddrohungen überzogen. Den Beitrag hatte er selbst verlinkt und auf Facebook gepostet. Daraufhin wurde ihm in Kommentaren gedroht: „Öczan Mutlu du gehörst umgelegt du Ratte“, „Grüner Türken-Nazi!“ und „Türke, verpiss Dich“. Mutlu stellte Ende März bei der Bundespolizei, die für den Bundestag zuständig ist, Strafanzeige. Hassmails seien bei Facebook ja nichts Neues, sagte Mutlu der Berliner Morgenpost. „Aber bei Morddrohungen hört der Spaß auf.“ Mutlu kritisierte die Verrohung in den sozialen Netzwerken. Seiten 2 und 9 RBB stimmt über Reim-Nachfolge ab Der RBB-Rundfunkrat will am heutigen Donnerstag ab 16 Uhr über die Nachfolge von Gründungsintendantin Dagmar Reim (64) entscheiden. Zur Wahl stehen Theo Koll (58), Leiter des ZDF-Studios in Paris, und Patricia Schlesinger (54), Leiterin des Programmbereichs Kultur und Dokumentation beim NDR-Fernsehen. Der ebenfalls vorgeschlagene ARDProgrammdirektor Volker Herres (58) hatte auf eine Kandidatur für den Chefposten verzichtet. Seite 16 GLÜCKSZAHLEN AM MITTWOCH Lotto: 6 19 Superzahl: 25 30 33 42 4 Spiel 77: 3 8 3 1 3 0 Super 6: 7 4 1 9 7 5 1 Alle Angaben ohne Gewähr Kasupke sagt ... ... wie es ist Unsa Dorf soll schöna wern, deswejen wird die Karl-Marx-Straße in Neukölln uffjebuddelt. Elf Milljonen wern da locka jemacht, um die „Aufenthaltsqualität“ zu steijern. Dafür sind denn so bedeutende Sachen wie neue Mittelinseln, Bäumchen in Kübeln, ExtraSpurn für Radfahra und ne Kunstpollerwolke jeplant - wat imma det sein soll. Is wahrscheinlich entstanden im Wolkenkukucksheim, in dem ooch unsa Rejierenda Müllameesta sitzt und erkärt, in Berlin jib’s keene jefährlichen Jejenden. Nee, woher denn ooch... Und übahaupt: die Karl-Marx-Straße wird schöna als der Kudamm und det Kottbussa Tor det neue Wahrzeichen von Berlin! Im Wahlkampf is allet möglich... [email protected]
© Copyright 2025 ExpyDoc