Ausgabe 02 - IG Metall Krefeld

BR
VK
JAV
SBV
VIER gewinnt
Interessenvertretungen
BR
der Beschäftigten am Standort Krefeld
Das Bahngeschäft muss bleiben
„Abstellgleis“ nicht mit uns!
Die Siemens-Offerte an Alstom, den Mobility-Bereich im Tausch gegen die Energie-Sparte abzugeben, ist eine offene Kampfansage. Eine Deutschlandstrategie
für den Erhalt von Arbeitsplätzen in allen Geschäftsfeldern muss her.
Unsere Züge sind deutsche Spitzentechnologie und gehören zur Siemens
AG und nicht auf eine Verkaufsliste.
Wer im Vorstand oder im Aufsichtsrat
glaubt, das Geschäft ohne Schienenfahrzeuge besser führen zu können,
der hat die Rechnung ohne Krefeld gemacht.
Denn ganz gleich, wie der geplante
Deal mit Alstom ausgeht, die Verlierer sind einmal mehr die Beschäftigten, und zwar nicht nur bei Mobility,
sondern in der gesamten Siemens
AG. Auch wenn sich Alstom nicht zum
Tausch entscheidet, versucht man uns
anderswo an den Mann zu bringen.
Hauptsache raus aus dem Portfolio.
Mit dieser Haltung teilen wir auch die
Sorgen der Alstom-Beschäftigten um
deren Arbeitsplätze.
02.2014
„Siemens 2020“ bedeutet aus unserer Sicht, Mut zu Visionen und eine
umfassende,
arbeitsplatzerhaltende Deutschlandstrategie für alle Geschäftsfelder.
Darauf zu hoffen, dass die europäischen Kartellrechtler dieser Fusion am
Ende nicht zustimmen, könnte sich als
Irrtum herausstellen.
Appell an Mitstreiter/-innen
Politik, Öffentlichkeit, Gewerkschaft
und alle Beschäftigten sind aufgefordert, uns zu unterstützen, damit der
Konzern in Deutschland nicht völlig
zerschlagen wird.
Siemens darf sich nicht aus seiner gesellschafts- und verkehrspolitischen
Verantwortung verabschieden. Wer
mit dem ICX-Geschäft den größten Einweiter auf Seite 2
INHALT
■ Nach der Wahl ist vor der Wahl
Wahlergebnisse und Klausurtagung.
S. 2
■ Joe Kaeser in Krefeld
Der Vorstandsvorsitzende im
Gespräch mit dem Betriebsrat.
S. 3
■ Lücke zwischen Anspruch und
Realität
Außenstandorte verärgert.
■ Frisch gebackene Betriebsräte
Interview mit D. Kessler und B.
Ruppert.
■ JAV organisiert Messebesuch
Azubis auf der METAV.
S. 4
S. 5
S. 6
■ Schwerbehindertenvertretung
In Zukunft ohne Heidi Seifert und
Werner Spitz.
S. 7
2
Fortsetzung von Seite 1
BR
KURZ
Gütetermin für Andreas Lose und
Sascha Semrau
Für alle unerwartet
haben die nicht mehr
wiedergewählten Betriebsräte
Andreas
Lose und Sascha Semrau vor dem Arbeitsgericht Krefeld beantragt,
die Betriebsratswahl
für nichtig zu erklären. Der erste
Gütetermin war bei Redaktionsschluss für den 20.05. festgesetzt
worden.
Heinz Spörk
Vorsitzender des Wahlvorstandes
zelauftrag in seiner Firmengeschichte
gefeiert hat, der muss auch beweisen,
dass er ihn erfolgreich und gewinnbringend ausliefern kann. Nach dem
Angebot an Alstom, muss verloren
gegangenes Vertrauen, vor allem von
Mitarbeitern, Altkunden und potenziellen Neukunden, wieder hergestellt
werden. Deshalb fordern die Beschäftigten in Krefeld:
■ Alle Versuche, sich aus dem Bahngeschäft zurückzuziehen müssen
sofort eingestellt werden.
■ Beschäftigte dürfen nicht für Fehlentscheidungen des Managements
büßen.
■ Eine umfassende Deutschlandstrategie, in der die Mobility integrierter
Bestandteil ist, muss her.
■ Forschung und Entwicklung der Verkehrstechnologie sind umfassend
auszubauen.
■ Investitionen werden getätigt, um
die Markführerschaft der Bahn-industrie in Europa zu erlangen.
■ Mitarbeiter/-innen werden nicht auf
der „Siemens Resterampe“ abgestellt.
■ Ein Dialog wird geführt, der keine
Einbahnstraße ist.
Arbeitsplätze in Deutschland
„One Siemens. Aber mit allen“ muss
im Mittelpunkt der zu erwartenden
Auseinandersetzung stehen. Wir lassen uns nicht auseinander dividieren.
Es geht um die Zukunft aller Arbeitsplätze bei der Siemens AG in Deutschland.
Beschäftigte und Betriebsrat der
Siemens AG am Standort Krefeld.
Betriebsrat nach der Wahl 2014
Nach der Wahl ist vor der Wahl!
Der neu gewählte Betriebsrat auf
seiner ersten Klausurtagung
Nur zehn Tage, nachdem sich der
neu gewählte Betriebsrat konstituiert
hatte, wurde die erste Klausurtagung
durchgeführt. Oberstes Ziel war es,
die Verantwortung auf möglichst viele
Schultern zu verteilen. Sowohl der Vorsitzende als auch sein Stellvertreter
haben ihre Funktionen als Ausschusssprecher abgegeben. Die bewährte
Ausschussstruktur wurde um den Ausschuss „Information und Öffentlichkeitsarbeit“ erweitert.
Alle Aufgaben verteilt
Neuer Sprecher des Ausschusses für
Personal- und Tariffragen wurde Jürgen
Sander, er wird vertreten von Beate
Ruppert. Der Technologieausschuss
behält seinen Sprecher Volker Wattenberg und seine stellvertretende Sprecherin Kirsten Schneemann. Sprecher
des Ausschusses für Sozialfragen wurde Ekkehard Hagemes, er wird vertreten durch Andrea Zajac. Der neu installierte Ausschuss für Information und
Öffentlichkeitsarbeit“ erhielt als Sprecher Michael Kammer und als stellvertretenden Sprecher Jens Köstermann.
Im Verbindungskreis West werden
die Kollegen Jürgen Sander und Heinz
Spörk die Interessenvertreter.
In den Gesamtbetriebsrat wurde Michael Kammer entsendet.
Informationen zur Besetzung der ein-
zelnen Ämter sind auch auf der Homepage zu finden.
Heinz Spörk
Wahlergebnis
Listenlatz
1
2
12
5
13
4
3
7
8
14
33
11
19
9
6
17
24
20
10
18
27
Spörk
Jäkel
Wattenberg
Sander
Seifert
Kammer
Hagemes
Schneemann
Gobbers
Zajac
Ruppert
Teuber
Jäger
Jansen
Demir
Bratzig
Wörz
Köstermann
Korkmaz
Rueben
Keßler
0
200
400
600
800
1000
1200
3
Entsendungskreis Nr. 22 hat
gewählt
Zwei Mandate
55 von 57 stimmberechtigte Betriebsräte haben die beiden Mandate am
13. Mai für den Gesamtbetriebsrat vergeben.
Zum Entsendekreis gehören die Standorte Krefeld, Wegberg-Wildenrath und
Köln sowie die Niederlassungen Aachen und Köln.
Das Mandat für das Werk Krefeld erhielt Michael Kammer. Er wird vertreten
von Franz-Friedrich Böhme und Heinz
Spörk. Das zweite Mandat erhielt Thomas Kleinstück aus der Niederlassung
Köln. Er wird vertreten durch Mark
Brehme und Wilhelm Weber-Haas.
Heinz Spörk
Team wurde bestätigt
Alle Betriebsräte, die im alten Gremium Aufgaben übernommen hatten, wurden wiedergewählt.
Als der letzte Stimmzettel am
10. März ausgezählt war, stand
fest, der alte Betriebsrat war mit
großer Mehrheit wieder ins Amt gesetzt worden. Alle bisherigen Betriebsrätinnen und Betriebsräte,
mit Ausnahme von Andreas Loose
und Sascha Semrau, sind wiedergewählt worden. Dazu gekommen
sind vier neue interessante Kandidaten. Die Betriebsräte bedanken
sich bei den Wählern/-innen für
das entgegengebrachte Vertrauen. Mit nunmehr 21 Kolleginnen
und Kollegen starten sie hoch motiviert und bestens aufgestellt in
die neue Legislaturperiode.
Heinz Spörk
BR
Die Bahn bleibt
Joe Kaeser im Gespräch mit Betriebsräten am Standort Krefeld noch
vor dem bekannt gewordenen Alstom-Deal
Am 8. April besuchte der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Joe
Kaeser, das Krefelder Werk. Das lag
zeitlich klar vor dem dann öffentlich
gewordenen geplanten Alstom-Deal.
Gemeinsam mit der Betriebsleitung
nutzte er die Gelegenheit zu einem
zwanglosen, etwa halbstündigen
Informationsaustausch mit den Betriebsräten Heinz Jürgen Jäkel und
Volker Wattenberg. Die wesentlichen
Gesprächspunkte wurden vorher im
Betriebsrat fixiert.
Eindeutig überzeugt zeigte sich Joe
Kaeser davon, dass Siemens auch
künftig Züge entwickeln und bauen
werde. Das Unternehmen wolle sich
erhebliche Anteile in diesem Marktsegment sichern. Marktchancen mit
einem Volumen in Milliardenhöhe
sieht er in den urbanen Themen
(Metros usw.) Der Vertrieb von HighSpeed Fahrzeugen gestaltet sich vor
dem Hintergrund sinkender Auftragsvergaben beziehungsweise einer
anwachsenden low-cost-Konkurrenz
als zunehmend schwierig. Dem Vorstandsvorsitzenden reicht jedoch
eine geringere Marge als seinem Vorgänger.
Joe Kaeser wurde auch auf die Perspektiven für die Beschäftigten der
I DT LD angesprochen. Jeder Mitarbeiter der ELA werde einen Arbeitsplatz
innerhalb der Siemens AG bekommen. Dieses Thema solle die Standortleitung geräuschlos regeln. (Siehe
hierzu in „Vier gewinnt“ Seite 6: Nach
einem Gespräch mit vier Vorständen
hält der Konzern weiterhin an dem
Interessensausgleich zur Verlagerung der ELA fest.)
„Wie wird die Sanierung der Fahrzeuge für Brüssel gewährleistet?“,
wollten die Betriebsräte im Gespräch
mit dem Vorstandsvorsitzenden Joe
Kaeser wissen. Dazu wollte er sich
nicht näher äußern. Er erwarte gemäß
der ihm bekannten Berichterstattung,
dass die Sanierung reibungslos vollzogen werden könne. Die Betriebsräte äußerten daraufhin die Sorge,
dass bei einer schlechten „Performance“ der I DT bezüglich Qualität
und Termine die IC RL darunter zu
leiden hätte. Volker Wattenberg erklärte, das im Raum stehende Bedrohungspotential beinhalte sowohl ein
Bußgeld in Höhe von 170 Millionen
Euro als auch das Recht des Kunden,
sämtliche Züge wieder zurückzugeben.
Bei den ebenfalls von den Betriebsräten angesprochenen Auswirkungen des Themas „Rail on Track“ am
Standort Krefeld hakte Joe Kaeser
nach und bat um detaillierte Informationen. Dazu Heinz Jürgen Jäkel:
„Seit der Einführung neuer Prozesse
unter der Leitung von Frau Wolff sind
sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einkauf verunsichert, weil
die Neuerungen nur schlecht oder
gar nicht greifen. Viele Beschäftigte
arbeiten nach ‚alten Strickmustern’
weiter, um überhaupt noch Bestellungen durchführen zu können. Sie
haben den Eindruck, durch die Änderungen lediglich ‚verbrannte Erde’
bearbeiten zu können.“
Abschließend
bedankte sich
Joe Kaeser für
das sehr offene
Gespräch
bei
Volker Wattenberg und Heinz
Jürgen Jäkel.
4
BR
Zusagen des Arbeitgebers werden an den Aussenstandorten mangelhaft umgesetzt
Lücke zwischen Anspruch und Realität
An den Außenstandorten des Krefelder Werks werden Zusagen des Arbeitgebers nur schleppend umgesetzt. Die
Belegschaft ist verärgert
Der Betriebsrat am Standort Krefeld
betreut auch die Kolleginnen und
Kollegen der Außenstandorte in Linn,
Goch und Duisburg.
Wie im Werk Krefeld werden dort Fragen
der tarifvertraglichen Eingruppierung,
des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der Gestaltung von Sozialräumen
sowie Inhalte und Auswirkungen von
Betriebsvereinbarungen besprochen.
Dabei hat sich gezeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen an den Außenstandorten zunehmend verärgert sind,
weil Zusagen des Arbeitgebers nur
mangelhaft umgesetzt werden.
Überall in der Warteschleife
In Linn und Goch zweifelt man mittlerweile daran, dass der Arbeitgeber
tatsächlich für alle externen Standor-
Jens Köstermann, Heinz Spörk & Ekkehardt Hagemes
(von links)
te die gleichen Rahmenbedingungen
wie im Werk Krefeld herstellen will:
So dauerte es in Goch fast 2 Jahre,
eine Anweisung zur Anbringung eines
Blendschutzes für die Fertigung auf
den Weg zu bringen. In Linn wird schon
seit vielen Jahren die Kapselung einer
Fräsanlage der Firma Altraz gefordert.
Am Außenstandort Duisburg Mündelheim stehen andere wichtige Maßnahmen noch aus: Die Standards des
Arbeits- und Gesundheitsschutzes
müssen dort dringend an die Kriterien
der Siemens AG angepasst sowie tarifspezifische Regelungen aus dem TVERA überprüft und umgesetzt werden.
Zudem ist die Ausstattung der Sozialund Sanitärräume verbesserungswürdig.
Ekkehardt Hagemes
Heinz Jürgen Jäkel
Jürgen Kerner, IG Metall
Mobility-Beschäftigte zu Recht empört
Jürgen Kerner ist Hauptkassierer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Er gehört dem Aufsichtsrat
der Siemens AG an. „Vier gewinnt“ hat ihn gebeten, sich kurz zum geplanten Alstom-Deal zu äußern.
Die Mobility-Beschäftigten sind zu
Recht empört, wenn sie darüber
nachdenken, was mit dem vom Siemens-Vorstand geplanten AlstomDeal beim Bahngeschäft auf sie
zukommen könnte. Sie müssen den
Eindruck haben, aufs „Abstellgleis“
rangiert zu werden, obwohl ihre Züge
zur deutschen Spitzentechnologie
gehören.
Wer für die Bahnindustrie eine europäische Lösung will, um General
Electric in Europa zu stoppen, muss
die Beschäftigten an Bord behalten.
Sowohl bei Siemens als auch bei Alstom. Deshalb fordert die IG Metall:
■ umfassende Job-Garantien und den
Erhalt der Standorte bei den beteiligten Unternehmen.
■ ein tragfähiges Zukunftskonzept, in
dem „Mensch vor Marge“ gilt.
Das wollen wir mit einer arbeitsplatzsichernden Deutschland-Strategie und
mit dem von der IG Metall sowie ihren
Betriebsräten und Vertrauensleuten
diskutierten Zukunftsprogramm „Siemens 2020“ auf ein sicheres Gleis
setzen.
5
Interview mit Dustin Keßler und Beate Ruppert
Zwei frisch gebackene Betriebsräte
K. Schneemann: Liebe
Beate, lieber Dustin,
erst einmal herzlichen
Glückwunsch
zu eurem Wahlerfolg!
Wir haben einige Fragen rund um eure
Kandidatur und sind nun gespannt auf
eure Antworten:
H. Spörk: Beate, haben sich deine Erwartungen und Vorstellungen von der
Betriebsratsarbeit bis jetzt erfüllt?
B. Ruppert: Ganz klar in den Personalund Tariffragen.
K. Schneemann: Dustin, wie haben deine Kolleginnen und Kollegen auf Deinen Einzug in den Betriebsrat reagiert?
D. Keßler: Die erste Reaktion war:
“Wann gibt es darauf ein Frühstück?“
Danach kamen viele Glückwünsche
und Zuspruch.
H. Spörk: Und was haben die Leute aus
deinem Bereich dazu gesagt, Beate?
B. Ruppert: Der Tenor war „Jetzt ist der
Einkauf endlich auch im BR vertreten“!
Das war super. Auch meine Führungskräfte haben mir gratuliert, was wohl
nicht immer selbstverständlich ist.
K. Schneemann: Dustin, was sind für
dich die größten Herausforderungen?
D. Keßler: Erstmal muss ich Erfahrung
sammeln. Die Themen sind sehr vielfältig und komplex. Ich weiß aber, dass
ich mich mit der Unterstützung des gesamten Gremiums schnell einarbeiten
kann.
B. Ruppert: Meine Erwartungen sind
ganz klar übertroffen worden. Mich
beeindruckt vor allem die strukturierte
Arbeitsweise, die mit dem neuen Gremium fortgeführt wird und auch die
Kompetenz und das Engagement des
Gremiums. So macht das Arbeiten richtig Spaß!
K. Schneemann: Dustin, wie hast du
dich gefühlt, als du vom Ergebnis gehört hast?
D. Keßler: Ich war aktiv bei der Auszählung dabei, so stieg die Nervosität
im Verlauf des Abends an. Als die Entscheidung verkündet wurde, habe ich
mich sehr gefreut. Ich fühlte mich in
meiner Mission bestätigt.
H. Spörk: Beate, wo siehst du Themenschwerpunkte für dich?
H. Spörk: Beate, wenn du einen Wunsch
frei hättest, wie würde der lauten?
B. Ruppert: Das Engagement von Mitarbeitern für die Interessenvertretun-
gen sollte als etwas elementar Wichtiges für das Unternehmen angesehen
werden. Hier ist Umdenken – gerade
bei den Führungskräften – erforderlich.
Was kreatives Querdenken bewirkt,
zeigt das Beispiel Bosch. Dort kann
man neuerdings einen der obligatorischen Karrierebausteine durch Familienzeit ersetzen. Soziale Kompetenz
und der Umgang mit vielseitigen Anforderungen, so die Idee, zeigen sich
nicht nur im Beruf. Aber erstmal reicht
es, wenn das Thema „Betriebsrat“ von
manchen Führungskräften weniger
ideologisch gesehen würde. Mir ist
zum Beispiel gesagt worden, ich könne
als Betriebsrätin keine Führungsaufgaben mehr wahrnehmen.
K. Schneemann: Dustin, wie fühlst du
dich im Gremium und wie siehst du es?
D. Keßler: Ich fühle mich schon nach
so kurzer Zeit vom Gremium voll akzeptiert. Mich hat überrascht, dass wir
so unterschiedlich sind. Und trotzdem
halten alle zusammen und gehen sehr
respektvoll miteinander um.
H. Spörk: Beate und
Dustin, herzlichen
Dank für diese Eindrücke und viel Erfolg für eure gemeinsame Arbeit.
BR
6
JAV
Auf Tuchfühlung mit neuen Technologien
Auszubildende auf der METAV
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) hat am 14.03.2014 einen
Azubi Tag veranstaltet. Mit rund 90
Personen ging es Richtung Düsseldorf
auf die METAV Messe.
Die Azubis haben dort neue Fertigungsverfahren und Maschinen kennen gelernt. Themenschwerpunkt für die JAV
sind in diesem Jahr:
■
■
■
■
■
Der Messebesuch war die erste große
organisatorische Herausforderung für
die JAV in dieser Art, die sich über den
gelungenen „Ausflug“ freut.
Ein großes Dankeschön geht an die
Betriebsleitung für die finanzielle Unterstützung.
Dominik Schmidts
Werkzeugmaschinen
Fertigungssysteme
Präzisionswerkzeuge
Automatisierter Materialfluss
Computertechnologie
Neue Köpfe in der Ausbildungswerkstatt
Die Ausbildungswerkstatt hat mit Herrn
Floer einen neuen Leiter bekommen.
Zum Ausbildungsteam dazu gekommen ist auch Herr Nguyen, der zuvor im
BR
Bereich der ELA tätig war.
Der Betriebsrat wünscht beiden viel Erfolg für ihre neuen Aufgaben.
Siemens Bachelors studieren
neben dem Beruf
Dreifacher
Prüfungserfolg
Am 10. April wurden an der FOM in
Essen den Bachelors of Arts in „International Management“ in einer
Feierstunde die Zertifikate übergeben. Der Leiter der Siemens AG
Region West, Herr Meyer, der Leiter
der SPE, Herr Franz und der Rektor
der FOM, Prof. Dr. Hermeier überreichten gemeinsam die Zertifikate.
Alle Bachelors haben das Studium
in der Regelstudienzeit mit einem
Notendurchschnitt von 1,9 abgeschlossen. Laura Küppers, Julian
Nücke und Julia Schroers einen
herzlichen Glückwunsch zu diesem
gelungen Abschlussund einen guten Start in den Beruf!
Michael Kammer
ELA Update
Der Interessenausgleich wurde
auf Ende 2015
verschoben. Dadurch
konnten
zusätzliche Angebote zur Altersteilzeit ausgelegt
werden. Und die Mitarbeiter/-innen
aus dem ELA-Engineering (PLM) können nun in die betriebliche eigenständige Einheit (beE) eintreten. Dem
Gros der Belegschaft bringt das aber
keine Perspektive. Hier muss der Arbeitgeber nachbessern.
In der ersten Ausgabe von „Vier gewinnt“ wurde über das Gespräch mit
der Arbeitgeberseite Ende Januar am
Standort Krefeld berichtet. Augrund
dessen trat die Arbeitgeberseite (LDLeitung) Ende Februar mit der Bitte
an den Betriebsrat heran, den Interessensausgleich (IA) in der zeitlichen
Abfolge neu zu verhandeln.
Ursprünglich war geplant, den Mitarbeitern aus Support und Fertigung
bereits im März Stellenangebote für
Nürnberg bzw. Aufhebungsverträge
zu unterbreiten. Diese Arbeitsplätze sollten zum 31.03.2015 entfallen.
Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo
allen Mitarbeitern auf Grund der Auftragslage viel abgefordert wird. Auch
sind die Verlagerungsthemen größer
und zeitintensiver als vom Arbeitgeber angenommen. Deswegen hat
man sich entschieden, die Angebote
für diese Stellen auf den 31.12.2015
zu verschieben. Dann werden auch
die Arbeitsplätze im Engineering entfallen. Durch den späteren Termin
konnten zusätzliche Angebote zur
Altersteilzeit ausgelegt werden. Die
Mitarbeiter aus dem ELA-Engineering
(PLM) haben jetzt auch die Möglichkeit, in die beE einzutreten. Sicherlich hat das für einzelne Kollegen
eine Perspektive eröffnet, aber für
das Gros der Mitarbeiter/-innen noch
nicht.
Vielleicht schafft es der Arbeitgeber
bis zum nächsten Gespräch im September 2014 hier nachzubessern.
Kirsten Schneemann
7
Schwerbehindertenvertretung (SBV)
Schwerbehindertenversammlung
Am 9. April fand die diesjährige Versammlung statt. Mit dabei waren H. Hösl von
der Betriebsleitung, H. Behrend von der Arbeitgeberseite, F. Sagert mit seinen
Kollegen aus Wildenrath und die Gebärdendolmetscherinnen.
Trotz wachsender Belegschaft hat
sich die Zahl der Schwerbehinderten
und Gleichgestellten auf 4,7 Prozent
erhöht. Mit Stand vom März 2014 gibt
es 119 schwerbehinderte und gleichgestellte Beschäftigte.
Heidi Seifert
Themen im Gremium waren:
■ Entwicklung der Zahlen der Schwerbehinderten und Gleichgestellten
■ Anpassungen und Versetzungen
■ Förderung von Arbeitsplätzen für ältere und behinderte Menschen
■ Maßnahmen zu alters- und alternsgerechtem Arbeiten
■ Bewerber intern und extern
■ Maßnahmen Gesundheit
■ Altersteilzeit
■ Parkplätze
In Zukunft ohne Heidi Seifert und Werner Spitz
Wahlen der
Schwerbehindertenvertretung
Werner Spitz
IMPRESSUM
Die
Schwerbehindertenvertreterin
und ihr Stellvertreter verzichten aus
persönlichen Gründen auf eine neue
Kandidatur. Beiden hat diese verantwortungsvolle Aufgabe viel Freude
gemacht hat. Den Nachfolgern/-innen
bieten sie auf alle Fälle ihre volle Unterstützung an. In diesem Amt sollte man
sich für die Belange der Kollegen/innen engagieren wollen, Interesse
an vielfältigen Themen mitbringen
und sensibel sein im Umgang mit den
Vorgesetzten, mit der Betriebsleitung
und den zuständigen Ämtern. Es wartet in jedem Fall ein bunter Strauß von
Aufgaben und eine Vielzahl von Menschen, derer es sich anzunehmen gilt.
Zur Wahl aufstellen lassen können sich
alle Interessenten/-innen, auch NichtSchwerbehinderte.
Informationsschrift für die Beschäftigten
der Siemens AG am Standort Krefeld
Herausgeber: IG Metall Krefeld
Virchowstraße 130a, 47805 Krefeld
(ab 01.03. Ostwall 29) [email protected]
http://www.igmetall-krefeld.de/
Redaktion: Aktive aus Betriebsrat, Vertrauenskörper, Jugend- und Auszubildendenvertretung sowie Schwerbehindertenvertretung. Namentlich gekennzeichnete
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Redaktionsanschrift: Siemens AG,
Betriebsrat Krefeld, Duisburgerstr. 145,
47829 Krefeld,
[email protected]
Textbearbeitung und Gestaltung: Agentur WAHLE & WOLF, Berlin
Auflage: 2.500 Exemplare
Druck: Flyeralarm
Autoren gesucht
Habt Ihr Lust, kurze und interessante Artikel für „Vier gewinnt“ zu schreiben? Wir suchen für unsere Werkszeitung Kolleginnen und Kollegen, die
gerne schreiben und gelegentlich über Spannendes und Neues aus ihrer
Arbeitswelt berichten wollen.
Vielleicht traut Ihr Euch nur nicht, hättet aber trotzdem das eine oder andere interessante Thema parat, über das Ihr gerne berichten würdet? Kein
Problem, sprecht uns an. Wir stellen dann zusammen etwas auf die Beine.
Ansprechpartner:
[email protected]
Tel. 02151 450-7267
[email protected]
Tel. 02151 450-1297
SBV
8
VK
Gewerkschaften spüren wieder regen Zulauf
Maikundgebung und multikulturelles Fest
Bei schönem Wetter trafen sich am 1. Mai etwa
1.000 Demonstrationsteilnehmer in Krefeld
vor der Fabrik Heeder.
Der Demozug ging wie
all die Jahre zuvor durch
die Krefelder Innenstadt
und endete am Stadtgarten. Dort fand
ein multikulturelles Fest mit 40 Informations- und Imbissständen aus drei
Kontinenten für die Teilnehmer statt.
Das Grußwort hielt in diesem Jahr
Oberbürgermeister Kathstede. Anschließend sprach Michael Reinhard,
Bezirksleiter IG Bergbau, Chemie und
Energie, zum Mindestlohn von 8,50
Euro und informierte, dass sich die
Zahl der Minijobber in Krefeld in den
letzten zehn Jahren um 45 Prozent auf
jetzt 22.000 Personen erhöht hat.
Es gibt also noch viel zu tun. Anpacken
ist gefragt!
Jens Köstermann
Vertrauenkörperleiter
IG Metall-Bezirksleiter Knud Giesler in Krefeld
Hoher Besuch
Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter
NRW, sprach in einer Sitzung der
Vertrauensleute am 16. April 2014 in
Krefeld unter anderem zur Tarifrunde
2014/2015.
Dass sich Knut Giesler, der für mehr
als 560.000 Mitglieder verantwortlich
ist, sich die Zeit für diesen Informationsaustausch nahm, empfanden die
Teilnehmer/-innen als Wertschätzung
für sich und ihre geleistete Arbeit für
die IG Metall.
Ein Thema war der aktuelle Stand der
kommenden Tarifrunde 2014/2015
und damit auch die Kritik und die
Anregungen der Krefelder Siemens
Vertrauensleute zur letzten Tarifrunde.
Darüber hinaus ging es um Qualifikation und berufliche Weiterbildung,
um Leiharbeit und Werkverträge, um
Altersteilzeit und andere Arbeitszeitmodelle.
Die Themen wurden leidenschaftlich diskutiert, alle Fragen sachlich
beantwortet. Knut Gieslers Beiträge
bestärkten die Vertrauensleute in
ihrem Handeln. Sie wissen, sie sind
auf dem richtigen Weg.