Vom Stift auf den Chip: Kann der Computer Handschrift? Wirtschaft NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 71. JAHRGANG / 14. WOCHE / NR. 76 / 2,40 EURO Deutschland im Sturmtief Die gewaltige Kraft des Unsichtbaren haben am Dienstag Millionen Menschen zu spüren bekommen. Sturmtief Niklas fegte mit Orkanböen über Deutschland hinweg und entfachte so eine Wucht, dass Passanten mitten in München regelrecht umgeworfen wurden. So groß war die Naturgewalt, dass der Bahnverkehr in mehreren Bundesländern teilweise komplett eingestellt werden musste. In der bayerischen Landeshauptstadt ließen die Behörden am Nachmittag den Hauptbahnhof räumen, weil Teile des Glasdaches auf die Gleise fielen. In Sachsen-Anhalt starb ein Mann, als er versuchte, sich gegen eine schwankende Mauer auf seinem Grundstück zu stemmen. Polizei und Katastrophenhelfer waren im Dauereinsatz; in Berlin rückten Feuerwehrmänner am Nachmittag in nur zweieinhalb Stunden mehr als 230 Mal aus. Die stärksten Orkanböen registrierte der Deutsche Wetterdienst auf der Zugspitze, mit Geschwindigkeiten von mehr als 190 Kilometern pro Stunde. So schnell wird sich das Wetter erst einmal nicht beruhigen. Auch an diesem Mittwoch ist in vielen Regionen mit Böen zu rechnen, zu Ostern wird es nass-kalt. sz Panorama FOTO: SVEN HOPPE/DPA (SZ) Obwohl es auch in Bayern eine ganze Menge Bismarckplätze und Bismarckstraßen gibt, dazu etliche Bismarckdenkmäler von zum Teil ergreifender Hässlichkeit, ist Otto von Bismarcks 200. Geburtstag kein landesweit bejubelter Gedenktag. Zu sehr verbindet sich in den Augen vieler mit ihm all das, was als preußisch arrogant, machthungrig, besserwisserisch und bayernverachtend empfunden wird, und unter den Hardlinern der hiesigen Königstreuen, den „Guglmännern“, gilt es bis heute als ausgemacht, dass Ludwig II. seinerzeit nicht ertrunken ist, sondern auf Bismarcks Betreiben von einem Scharfschützen des weiland preußischen Geheimdienstes niedergestreckt wurde. Die meisten Bayern freilich denken sich gar nichts, wenn sie über einen Bismarckplatz fahren, und den Bismarckhering genießen sie, als wäre er ein Vetter der Chiemseerenke und nach einem bayerischen Patrioten benannt. Es gibt ein Bündel an Dokumenten, die recht gut belegen, wie sehr Bismarck und König Ludwig einander schätzten. Sie sind sich nur einmal begegnet, da war Ludwig noch Kronprinz. Seinen Erinnerungen zufolge hatte Bismarck von Ludwig zu jeder Zeit „den Eindruck eines geschäftlich klaren Regenten von national deutscher Gesinnung“. Unter dieser Gesinnung brannte bei Ludwig die stete und nur allzu berechtigte Sorge um die Erhaltung des föderativen Prinzips. Bismarck kam ihm da so weit wie möglich entgegen, und wenn Ludwig von ihm wieder einen in dieser Hinsicht positiven Brief bekam, war er nach Auskunft seines Hofsekretärs Bürkel „erfrischt, verjüngt, wie von einem Alpe befreit“. Wie dieser Alp in anderen Seelen aussah, verraten die Reden, die in den bayerischen Kammern im Winter 1870/71 über die Versailler Verträge gehalten wurden. Einer der Patrioten, der fränkische Priester und Publizist Franz Mahr, beendete seinen Beitrag mit einer wütenden Absage an „den Militärstaat Preußen im Hintergrunde mit der russischen Knute“ und schickte ein „Weich’ von mir, Satan!“ hinterher, woraufhin die Redeschlacht um den Eintritt Bayerns ins Deutsche Reich eingestellt wurde. Ein früher Vorfahr Otto von Bismarcks war Nikolaus von Bismarck, der zu den Parteigängern des brandenburgischen Markgrafen Ludwig gehörte. Zum Dank verlieh dieser ihm 1345 Schloss Burgstall, womit die Familie in die Reihe der ersten Adelsgeschlechter der Altmark eintrat, der sogenannten Schlossgesessenen. Die Sache wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre nicht der Markgraf, als Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern, ein Wittelsbacher gewesen. Die Bismarcks waren also einst Vasallen des bayerischen Herrscherhauses, und es ist ein Jammer, dass dies nicht so geblieben ist. Wer weiß, wie die Geschichte gelaufen wäre, wenn die Wittelsbacher Preußen erfunden hätten, und wer weiß, ob es Bismarck unter ihnen annähernd so weit gebracht hätte wie unter den Hohenzollern. MÜNCHEN, MITTWOCH, 1. APRIL 2015 Berlin und Paris rüsten gemeinsam auf Gauweiler zieht sich zurück Deutschland und Frankreich wollen eine waffenfähige Drohne entwickeln und bei der Satelliten-Aufklärung enger zusammenarbeiten. Merkel sagt, die Akzeptanz dafür sei gestiegen CSU-Vize gibt Amt und Mandat auf und nennt Euro-Politik als Grund von stefan braun Berlin – Deutschland und Frankreich wollen in der Sicherheitspolitik enger zusammenrücken und planen deshalb die Entwicklung einer europäischen Drohne. Außerdem soll die Zusammenarbeit bei der Satelliten-Aufklärung verstärkt werden. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund der neuen Bedrohungen in Osteuropa und im Nahen Osten gefällt. Nach einer Sitzung beider Kabinette in Berlin lobte Frankreichs Staatspräsident François Hollande die Zusammenarbeit. Mit dem Drohnenprojekt werde man sich unabhängig machen von den Industrien und den Informationen anderer Staaten. Das sei ein Zeichen technischer Kompetenz und eine Frage von politischer Macht. „Wer die Lage kennt, kann handeln; wer eigene Satellitenbilder hat, kann frei entscheiden“, betonte Hollande. Bundeskanz- lerin Angela Merkel sagte, solche Pläne habe es schon länger gegeben. Mit der deutsch-französischen Initiative würden sie jetzt Gestalt annehmen. „Ich bin sehr froh. Das Projekt zeigt, wie eng wir zusammenarbeiten.“ Bei der Entwicklung der Drohne soll neben Airbus und Dessault auch der italienische Hersteller Finmeccanica beteiligt werden. Andere Staaten könnten sich später in das Projekt einkaufen, hieß es. Mit der neuen Drohne möchten Paris und Berlin eine Lücke bei den eigenen militärischen Kapazitäten schließen. Die Drohne soll in erster Linie aufklären. Aber sie wird, wie alle derzeit neu gebauten Drohnen ähnlichen Typs, bewaffnet werden können. Ob sie im Einsatz tatsächlich mit Waffen bestückt wird, soll auch künftig der Bundestag entscheiden. Merkel betonte, durch das Werben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Parlament sei inzwi- schen die Akzeptanz für waffenfähige Drohnen gestiegen. Auf dem Feld der Satelliten wollen beide Länder enger kooperieren. So wird Deutschland gut 200 Millionen Euro in die Fortentwicklung eines französischen Satelliten stecken. Das Treffen in Berlin, an dem neben Staatspräsident Hollande auch zehn Minister seines Kabinetts teilnahmen, zeigte, wie sehr das Attentat gegen die Satirezeitschrift Charlie Hebdo, der Ukrainekonflikt und zuletzt der Absturz der GermanwingsMaschine in Südfrankreich beide Regierungen zusammengeführt haben. Hollande sagte, in den letzten Wochen sei aus der deutsch-französischen Freundschaft eine deutsch-französische Brüderlichkeit geworden. Nach der Katastrophe sei aus zwei Ländern ein Land geworden. Merkel dankte den Franzosen. Sie hätten „auf unglaubliche und unnachahmliche Weise deutschfranzösische Freundschaft gelebt“. Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mahnte eine noch engere Zusammenarbeit in der Verteidigung an. „Europa kann sich nicht erlauben, die akuten Gefahren für seine Sicherheit kleinzureden“, sagte Le Drian der SZ. Unzufrieden zeigte er sich mit den EU-Kampfgruppen, über die viel geredet werde, aber die noch nie zum Einsatz gekommen seien. „Das muss sich ändern“, betonte Le Drian. Beschlossen wurden auch eine stärkere Kooperation in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Rentner sollen nicht mehr in beiden Ländern besteuert werden, wenn sie in einem gearbeitet haben, aber im anderen ihren Ruhestand verbringen. Studienabschlüsse sollen voll anerkannt werden. Außerdem kündigten Merkel und Hollande an, dass sie sich beim Klimaschutz und beim Transatlantischen Handels- und Investitionsabkommen eng abstimmen und kooperieren wollen. Seiten 2 und 4 HEUTE Meinung Milchbauern, die mehr liefern sollen als nur Lebensmittel, brauchen auch künftig Hilfe vom Staat 4 Politik Gemischte Gefühle: Nach 37 Jahren Exil besucht der Kurde Haydar Işık erstmals seine Heimat 6 Wissen Psychische Leiden können körperliche Beschwerden hervorrufen, die Ärzte oft falsch einschätzen 14 Wirtschaft Johannes Kempmann demonstrierte gegen die Atomwirtschaft. Heute ist er deren Cheflobbyist 16 Sport Der HSV steht vor einem Neuanfang, den Thomas Tuchel prägen soll. Ob der Trainer kommt? 23 Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel & Schach Familienanzeigen 27,28 13 26 24 12 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, NL, SLO, SK: € 3,00; Dkr. 23; £ 3,00; kn 27; sfr. 4,80; czk 85; Ft 780 31014 4 190655 802404 Das ist mal eine erfreuliche Folge des Ukraine-Kriegs: Hunderte russische Nationalisten, viele von ihnen glatzköpfig, haben Russland verlassen. Das melden Menschenrechtler. Die Anzahl fremdenfeindlicher Übergriffe in Russland ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen: von 236 auf 152. Die Statistik stammt vom unabhängigen, auf Xenophobie spezialisierten Zentrum Sowa (Eule). Weniger erfreulich: Diese Neonazis kämpfen nun in der Ukraine. Die Herren (Damen sind kaum darunter) kämpfen dort aber nicht gegen einen gemeinsamen Feind, sondern sie schlagen sich in der Ukraine gegenseitig die Köpfe ein. Denn der Krieg im Donbass hat die russischen Neofaschisten gespalten. Die einen sehen darin einen Feldzug des Kremls gegen das ukrainische Brudervolk. Die anderen meinen, sie müssen die russischsprachige Bevölkerung der Ukraine vor der ukrainischen Armee schützen, Faschisten gegen Faschisten Russlands Neonazis mischen in der Ukraine auf beiden Seiten mit hinter der sie Obama, Merkel, den Mossad und den Beelzebub vermuten. Der alljährliche Auflauf der russischen Neonazis, der Russkij Marsch, ist im November zum ersten Mal gescheitert. Beziehungsweise: Es gab zwei Märsche in Moskau – einen für den Krieg und einen gegen den Krieg. Beides jeweils mit Hitlergruß und großen Trommeln. Beim Antikriegsmarsch lautete einer der Slogans: „DNR, brenne in der Hölle“. DNR ist die Abkürzung für die Donezker Volksrepublik. Zur Hölle also mit den irren Separatisten im Bruderstaat. Nun gibt es für die Organisatoren ein juristisches Nachspiel. In der vergangenen Woche wurden die Wohnungen von vier Rechtsradikalen durchsucht; bei einem, Denis Tjukin, trat die Polizei die Tür ein, er wurde nach eigenen Angaben auf die Nieren geschlagen, bevor er verhört wurde. Den Männern wird vorgeworfen, einen anti-islamischen Slogan gerufen beziehungsweise nicht unterbunden zu haben (Aufstachelung zum Hass, Artikel 282 Strafgesetzbuch). Offiziell. Inoffiziell kann man davon ausgehen, dass diese Nationalisten zu weit gegangen sind in ihrem Hass auf Neurussland, das neokoloniale Gebilde, das Präsident Wladimir Putin zur Grundlage seiner Außen- und Innenpolitik gemacht hat. Wer sich heute den Reihen der ukrainischen Neonazis vom rechten Sektor anschließt, dürfte nach seiner Rückkehr Probleme mit der russischen Justiz bekommen. Die Experten von Sowa bezweifeln aber, dass die russischen Behörden die Rückkehrer werden kontrollieren können, und zwar egal, auf welcher Seite diese heute kämpfen. Unter den Kriegstouristen im Donbass befänden sich die aggressivsten Nationalisten Russlands, heißt es im jüngsten Bericht der Menschenrechtler. „Ihre Tätigkeit nach der Rückkehr kann nur radikal sein.“ Wen diese „Tätigkeit“ treffen könnte, liegt auf der Hand: alle Nationalverräter. Das ist ein Wort, das Wladimir Putin öffentlich benutzt und das man sehr breit auslegen kann. Der Gewaltpegel in der russischen Gesellschaft ist im vergangenen Jahr nicht gesunken, sondern eher gestiegen. Denn die Statistik von Sowa kann man auch anders lesen: Es gab 2014 zwar weniger Überfälle als 2013, aber darunter mehr tödliche. Russische Neonazis töteten im vergangenen Jahr demnach 27 Menschen. tim neshitov Deutsche Dschihadisten werden lasch kontrolliert Bei der Ausreise von gewaltbereiten Salafisten der Wolfsburger Szene unterlaufen der Polizei gravierende Fehler München – Niedersächsische Polizeibehörden haben mehrmals Islamisten aus der Bundesrepublik Richtung Irak oder Syrien ausreisen lassen, obwohl sie vor solchen Plänen gewarnt waren. Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR stellte die Polizei in der SalafistenHochburg Wolfsburg in den Jahren 2013 und 2014 keinen einzigen Antrag auf Passentzug. Alleine aus Wolfsburg sind 15 Islamisten in das Kriegsgebiet Syrien/Irak gereist, drei sind inzwischen tot. Mindestens einer soll bei einem Selbstmordanschlag im irakischen Ramadi umgekommen sein. Niedersachsens Landeskriminalamt schritt nicht einmal ein, als sich der Bruder eines Reisewilligen im April 2014 an die Behörde wandte und bat, diesem den Pass zu entziehen. Er ertrage nicht, dass sein Bru- DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche der, der gerade eine Anstellung bei VW bekommen habe, „sein Leben hinwerfe“. Bei einem Treffen mit Staatsschutz-Beamten wurden Namen weiterer reisewilliger Islamisten genannt. Wolfsburg sei ein „heißes Pflaster, es gebe viele, die nach Syrien gehen würden“, so das LKA im Vermerk dazu. Trotz dieser konkreten Informationen konnte sich einen Monat später eine sechsköpfige Gruppe ungehindert auf den Weg machen – unter ihnen jener Mann, dessen Bruder das LKA informiert hatte. Nach Erkenntnissen der Behörden durchliefen die Wolfsburger ein Trainingslager des Islamischen Staates (IS), einige wurden aufgefordert, sich für Selbstmordattentate zur Verfügung zu stellen. Als einer Monate später nach Deutschland zurückkam, versäumte es das LKA, sofort seine Wohnung zu durch- suchen und ihn zu vernehmen. Als dies dann geschah, sagte der Rückkehrer sogar gegen den Rat seines Anwalts zur Wolfsburger Szene aus. Inzwischen hatten sich aber mindestens zwei weitere Dschihadisten von dort ungehindert zum IS aufgemacht. Die meisten Wolfsburger Islamisten soll ein Rekrutierer des IS angeworben haben, der im Januar 2011 aus Tunesien übersiedelte und sofort junge Muslime indoktrinierte. In der muslimischen Gemeinde fiel er wegen radikaler Ansichten schnell auf, der Islamische Verein verhängte Hausverbot gegen ihn. Der IS-Mann setzte sich nach Syrien ab und soll als Scharia-Richter dort eine hohe Position bekleiden. Gegen ihn ermittelt der Generalbundesanwalt. Ausreisen zu verhindern, gilt als Kernstück deutscher Anti-Terror-Politik, der UN-Sicherheitsrat fordert dies. Laut Bundesinnenministerium wurde bis März eine „mittlere zweistellige Anzahl“ Personen an der Reise gehindert. Weil viele Dschihadisten mit Personalausweis über die Türkei ausreisen, plant die Regierung eine Gesetzesänderung, um auch dieses Dokument entziehen zu können. Das LKA Niedersachsen wollte sich nicht dazu äußern, warum in Wolfsburg keine Pässe entzogen wurden. Wegen einer „Vielzahl von Ermittlungen in dieser Region“ sei „strikte Zurückhaltung“ geboten. Man beobachte und „analysiere“ die „Wolfsburger Salafistenszene“ seit Jahren, prüfe „regelmäßig“ den Entzug von Pässen. 2010 seien auf LKAInitiative vier Wolfsburgern, die nach Jemen wollten, die Papiere abgenommen worden. georg mascolo Seite Drei Berlin – Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Peter Gauweiler gibt wegen eines Streits mit Parteichef Horst Seehofer über die Europapolitik sein Amt auf. Er verzichtet auch auf sein Bundestagsmandat. Als Grund gab Gauweiler an, dass er wegen seiner Ablehnung der Euro- und Griechenland-Rettungspolitik von seiner eigenen Partei kritisiert worden sei. Seehofer reagierte kühl auf den Rücktritt. Er erklärte nur, dass er die Entscheidung „respektiere“ und Gauweiler „für die geleistete Arbeit“ danke. Gauweiler saß seit 2002 im Bundestag. 2013 war er auf Vorschlag Seehofers zum stellvertretenden CSU-Chef gewählt worden. sz Seite 4 und Bayern Thomas Middelhoff stellt Insolvenzantrag Bielefeld – Der in Untersuchungshaft sitzende frühere Spitzenmanager Thomas Middelhoff ist pleite. Middelhoff habe am Dienstag beim Amtsgericht Bielefeld einen Antrag auf Privatinsolvenz gestellt, sagte ein Sprecher des Gerichts. Das Gericht prüft nun, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Dazu werde nun ein Gutachten erstellt, wie viel Vermögen bei Middelhoff überhaupt noch vorhanden sei und wie viele Schulden er habe. sz Wirtschaft Commerzbank kündigt Schwarzgeld-Kunden Frankfurt – Die Luxemburger Tochter der Commerzbank hat nach Informationen von SZ, WDR und NDR 400 Kunden, bei deren Kapitalanlagen es sich mutmaßlich um Schwarzgeld handelt, zum 30. April gekündigt. Diese Kunden haben nicht auf wiederholte Aufforderungen der Bank reagiert, Selbstanzeige beim Fiskus zu stellen. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen Steuerhinterziehung beziehungsweise Beihilfe hierzu. sz Wirtschaft Dax ▼ Dow ▼ Euro ▼ Xetra 17 Uhr 12002 Punkte N.Y. 17 Uhr 17915 Punkte 17 Uhr 1,0764 US-$ - 0,70% - 0,34% - 0,0065 DAS WETTER ▲ TAGS 10°/ -1° ▼ NACHTS Wechselhaft mit Regen- und Schneeschauern. Örtlich entladen sich Gewitter. Die Temperaturen steigen auf fünf bis zehn Grad. Stürmische Böen bis 90 km/h. In den Mittelgebirgen und Alpen schwere Orkanböen bis 120 km/h. Seite 13 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/app
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