03_2015 Mosel und Ahr. - DLR Mosel - in Rheinland

Rebschutzdienst
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel
Gartenstraße 18
54470 Bernkastel-Kues
Internet: http://www.dlr-mosel.rlp.de
Ansprechpartner und weitere Auskünfte:
Herr Dr. Zipse
06531/956-401
Herr Lentes
06531/956-418
Herr Seidel
06531/956-404
Herr Silvanus
0651/9776-316
MITTEILUNG NR. 3
15.04.2015
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– Meldungen über Knospenfraß durch Rhombenspanner –
– Der neue Sachkundenachweis muss bis 26. Mai beantragt sein! Lage: Die aktuelle Hochdruckwetterlage bringt frühsommerliche Temperaturen. Nach einer geringen Abkühlung am Wochenende wird für die nächste Woche ebenfalls sonniges Wetter bei
Temperaturen um 20°C prognostiziert. Hierdurch nimmt auch die Rebentwicklung an Fahrt auf.
Das Stadium Knospenschwellen ist in vielen Lagen erreicht und der Austrieb wird bei der vorherrschenden Witterung nicht mehr lange aus sich warten lassen.
Rhombenspanner: Aktuell erreichen uns Meldungen über Rhombenspanneraktivität. Erkennbar sind die Insekten indirekt am Knospenfraß, wie auf den beiden Fotos dargestellt. Diese Aufnahmen stammen von gestern:
Gefährdete Anlagen sind zu kontrollieren und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Die Larven sind überwiegend nachtaktiv und sitzen tagsüber meist bewegungslos in der Nähe
der Knospen, aber auch im Stammbereich. Bei geringem Befall kann auch ein Absammeln per
Hand sinnvoll sein, bei stärkerem Befall kann eine chemische Regulierung durchgeführt werden, welche eventuell im Abstand von 10 bis 12 Tagen zu wiederholen ist. Als Mittel stehen zur
Verfügung: Mimic (0,2 l/ha), SpinTor (0,04 l/ha; bienengefährlich) oder Steward (0,05 kg/ha).
Bei der Applikation ist auf eine sehr gute Benetzung des gesamten Stocks zu achten.
Erdraupen: Mimic (0,2 l/ha) ist auch gegen Erdraupen zugelassen, die nun aus ihren Überwinterungsquartieren in den Bereich der jungen Knospen aufwandern können! Vor allem Rebanlagen, in denen im vergangenen Jahr verstärkt Befall festgestellt wurde, sollten auf Knospenfraß
überwacht werden. Die Larven fressen die Knospen an und sind häufig nachtaktiv. Tagsüber
verstecken sie sich in der Regel am Rebstamm oder am Boden in der oberen Erdschicht.
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Kräuselmilbe: In Junganlagen fehlen noch die Raubmilben als natürliche Gegenspieler der
Schadmilben. Nur eine frühe Behandlung (ES 01 - Beginn des Knospenschwellens bis spätestens ES 05 Wollestadium) mit einem genehmigten Netzschwefelpräparat (z. B. Thiovit Jet mit
3,6 kg/ha kombiniert mit einem Rapsöl, z.B. Micula (8 l/ha), lässt einen guten Erfolg gegen die
Kräuselmilben erwarten. Bei Erscheinen des ersten Grüns darf wegen Verbrennungsgefahr kein
Öl mehr zugesetzt werden!
Eine frühe Spritzung richtet sich gegen die Wanderungsphase der Kräuselmilben, da die Tiere
von den Überwinterungsplätzen zu den austreibenden Knospen wandern. Es sollte möglichst
an warmen Tagen gespritzt und dabei auch der Stammkopf sorgfältig benetzt werden.
Die nachhaltigste und preisgünstigste Lösung der Milbenprobleme ist eine Ansiedlung von
Raubmilben und deren Schonung durch eine entsprechende Spritzfolge. Hinweise finden Sie in
der Rahmenempfehlung 2015 im Internet unter www.dlr-mosel.rlp.de.
Rote Spinne: Bei mehr als durchschnittlich 30 Wintereiern pro Knoten wird ein Mineralöl (z. B.
Para Sommer mit 4 l/ha, Promanal Neu mit 8 l/ha) oder ein Rapsöl (z. B. Micula mit 8 l/ha) zwischen dem Knospenschwellen und vor Erscheinen des ersten Grüns empfohlen.
Hinweis für Pheromonanwender: Die aktuellen Temperatursummen nach dem Neustädter
Modell betragen zum 15.04.2015 600 Grad in Kanzem, 560 Grad in Bernkastel, 570 Grad in
Winningen und 530 Grad in Bad Neuenahr/Ahrweiler. Somit werden bei den fast sommerlichen
Temperaturen die Temperatursumme von 620 °C demnächst erreicht werden. Die Pheromondispenser müssen jetzt ausgebracht sein, da der Flugbeginn unmittelbar bevorsteht. Nach der
Saison müssen die verbrauchten Dispenser aus der Anlage entfernt und ordnungsgemäß (z.B.
Hausmüll) entsorgt werden.
Herbizideinsatz
Zur Vermeidung von Schäden über Stockaustriebe sollte ein frühzeitiger Einsatz noch im April
erfolgen.
Katana darf von April bis Juni einmalig (200 g/ha; ab 4. Standjahr) eingesetzt werden.
Bei Herbizidanwendungen dürfen die Mittel nur innerhalb von Rebflächen eingesetzt werden.
Eine Anwendung auf befestigten Flächen sowie auf unbefestigten Graswegen oder an Weinbergsrändern ist zu unterlassen!
Kontrollplakette
Geräte sind für die Spritzsaison jetzt auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Es ist weiterhin
darauf zu achten, dass alle Pflanzenschutzgeräte (Ausnahme: rückentragbare Spritzen) eine
gültige Prüfplakette aufweisen. Nicht durchgeführte Geräteprüfung und fehlende Prüfplaketten
sind die häufigsten Beanstandungen bei den Fachrechtskontrollen.
Sachkundenachweis
Bis spätestens 26.05.2015 sollten alle Personen, die im Pflanzenschutz bereits sachkundig
sind, im Internet unter www.pflanzenschutz-skn.de ihren Antrag stellen. Dem Antrag ist das
Zeugnis (Gesellenbrief, Wirtschafter, Techniker, Meister, Sachkundelehrgangszeugnis, etc.),
das die Sachkunde des Antragstellers nachweist, hinzuzufügen.
Zuständige Behörde
für Weinbau in Rheinland-Pfalz:
DLR Rheinpfalz
Breitenweg 71
67435 Neustadt
Bernkastel-Kues, 15.04.2015
Ansprechpersonen:
Rebekka Knapp Tel.: 06321-671-1387
Mareike Wolf Tel.: 06321-671-1388
Cornelia Weindel Tel.: 06321-671-552
Ihr Team Weinbau des DLR Mosel
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