Ziele der Initiative „Lebendige Moselweinberge“ DLR Mosel - Informationsblätter zur Landschaftspflege - Viel geschieht bereits zur Verbesserung der biologischen Vielfalt. Diese beziehen sich auf die Reben selbst, die Rebflächen und schließlich auf das gesamte umgebende Ökosystem der Weinberge. Ziel der Initiative „Lebendige Moselweinberge“ ist es, die Aktivitäten in einem Pool zu bündeln, Akteure zu vernetzen und eine effektivere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Es soll ein Forum geschaffen werden, das Anlaufstelle und Ideenbörse für Aktivitäten zur Förderung der Artenvielfalt in den Weinbergen darstellt. Ziele sind: Initiative Lebendige Moselweinberge Erhaltung einer hochwertigen Weinkulturlandschaft Mosel als Natur- und Kulturerbe für kommende Generationen Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Weiterbildungsmaßnahmen für Multiplikatoren Ausarbeitung von Best Practice-Beispielen und Handlungsanleitungen zur praktischen Umsetzung von ökologischen Maßnahmen Inwertsetzung der Biodiversität für Vermarktung und Tourismus Förderung der Identifikation der Menschen mit dem Steillagenweinbau und seinen Produkten in der Weinkulturlandschaft Mosel Die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) im Moselgebiet wollen Ansprechpartner und Vermittler, Berater und Ideengeber sein. Sie sorgen zudem für einen kontinuierlichen Informationsfluss von Fachwissen und für die notwendigen Kontakte zu fachlichen Institutionen. Es besteht ein offener Maßnahmenpool, der bestehende und geplante Projekte berücksichtigt und Perspektiven für weitere Betätigungsfelder aufzeigt. Ihre Ansprechpartner in den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum: Martina Engelmann-Hermen (DLR Mosel – Abt.: Weinbau in Bernkastel-Kues) Tel.: 06531/956-156, Email: [email protected] Walter Oeffling (DLR Mosel – Abt. Landentwicklung Obermosel in Trier) Tel.: 0651/9776-227, Email: [email protected] Carsten Neß (DLR Mosel – Abt.: Landentwicklung Mittelmosel in Bernkastel-Kues) Tel.: 06531/956-184, Email: [email protected] Heike Jacoby (DLR Westerwald-Osteifel – Abt. Landentwicklung Untermosel in Mayen) Tel.: 02651/4003-63, Email: [email protected] Fotonachweis: Daniel Müller, DLR Mosel (Martina Engelmann-Hermen, Carsten Neß) Weitere Informationen zur Initiative „Lebendige Moselweinberge“ gibt es im Internet: www.dlr-mosel.rlp.de A u s g a b e 3 / 2 0 1 5 Initiative „Lebendige Moselweinberge“ - ein Baustein der Dachmarke Mosel Zusammenspiel von Mensch und Natur Was kann getan werden Das WeinKulturLand Mosel wird durch die Steillagen geprägt. Diese sind aber nicht nur Jahrtausende alter Produktionsraum für Wein sondern auch wichtige Ökosysteme mit enormer biologischer Vielfalt. Die Biodiversität ist eng gebunden an die weinbaulichen Aktivitäten. Winzer haben Trockenmauern und ganze Weinbergsterrassen errichtet, die nicht nur für die streng geschützten Mauereidechsen und Schlingnattern unerlässliche Lebensstätten sind. Durch die Offenhaltung von Felsen, die Entwicklung von Säumen und Krautfluren mit zahlreichen wärmeliebenden Pflanzen oder die Weiternutzung von ehemaligen Rebflächen über extensive Beweidung oder Mahd werden seltene Überlebenskünstler und wertvolle Lebensräume durch den Mauerpfeffer Menschen gestaltet. Vieles kann im Zuge einer landschaftsverträglichen weinbaulichen Nutzung geleistet werden. Artenreiche Saumstrukturen entlang von Mauern und Felsen sind Lebensstätte von Insekten und anderen Kleintieren und somit die „Speisekammer“ der Eidechsen. Rebzeilen können mit vielen Kräutern begrünt und ökologisch aufgewertet werden. In beiden Fällen ist ein bedachter Umgang mit Neuangelegter Steinriegel aus Herbiziden notwendig. Hier ist weniger Schiefersteinen mit Krautsaum häufig mehr, auch im Geldbeutel des Winzers. Das bedeutet aber auch, dass das Ökosystem Weinberg eine stetige Bewirtschaftung oder Pflege durch den Menschen fordert. Bliebe das aus, verbrachen und verbuschen diese kostbaren Elemente unserer Weinkulturlandschaft. Nicht nur das Landschaftsbild würde sich nachteilig verändern, viele speziell an diese Verhältnisse angepasste Tier- und Pflanzenarten gingen für die Mosel dauerhaft verloren. Vorteile für alle Sicher wird die gute Qualität der Weine aus dem Moselgebiet auch im Keller bestimmt. Die Einzigartigkeit der Steillagenweine kann aber nicht allein durch kellerwirtschaftliche Maßnahmen sondern vor allem durch die Weinbausteillagen mit all ihren Besonderheiten erklärt und damit dem Kunden vermittelt werden. Es wird daher auch im Weinmarketing immer wichtiger, die Weinberge als „Gesamtsystem“ zu begreifen und zu kommunizieren. Zudem stellt das WeinKulturLand Mosel eine wichtige Destination für den Tourismus und somit einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar. Doch die Ansprüche der Gäste an ihre bevorzugte Erholungslandschaft steigen. Deshalb gilt es nicht nur, die Infrastruktur kontinuierlich auszubauen, sondern auch die landschaftlichen Qualitäten nachhaltig zu sichern und zu fördern. DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM MOSEL Görresstraße 10, 54470 Bernkastel-Kues, Tel. 06531/956-0 Tessenowstraße 6, 54295 Trier, Tel. 0651/9776-0 E-Mail: [email protected], Internet: www.dlr-mosel.rlp.de Der Strukturwandel im Steillagenweinbau hat in den letzten zwei Jahrzehnten vermehrt zu Weinbergsbrachen geführt. Eine Offenhaltungspflege, wie sie durch den Vertragsnaturschutz gefördert wird, wird sie zu wertvollen Biotopen entwickeln und das Landschaftsbild verbessern. Es sind häufig die kleinflächigen Strukturen, die wichtige ökologische Nischen bilden: Mauern für Reptilien, Steinriegel zusätzlich für Schnecken, Käfer, Kleinsäuger, alte Krautsäume als Überwinterungsplatz oder Kinderstube für Insekten, Altholz insgesamt für die vielfältige WirbellosenFauna. Sie fielen früher bei der Nutzung in den Weinbergen einfach an und fehlen heute in unserer eher aufgeräumten Landschaft. Werden sie gezielt angelegt, können sie als Lebensraumhilfen wieder Insektenhotel eines ihre Funktion im Ökosystem Weinberg übernehmen. Weinbaubetriebs Die zunehmende Anzahl von Insektenhotels steht für die positive Tendenz, dass die Menschen sich dem Thema angenommen haben. Kooperationen zeigen jetzt schon Erfolge bei der Förderung der biologischen Vielfalt im gesamten Weinanbaugebiet Mosel. Partnerbetriebe Naturschutz berücksichtigen dies bei ihrem wirtschaftlichen Handeln. Einzelprojekte werden über Förderprogramme finanziell unterstützt. Eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit verdeutlicht Chancen und Nutzen unseres Wirkens für eine intakte Mosellandschaft und nimmt die Menschen mit. Es gibt viele gute Beispiele und auch noch genügend Raum für Neues, um für „Lebendige Moselweinberge“ aktiviert zu werden. DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM WESTERWALD-OSTEIFEL) Für Moselgebiet: Bannerweg 4, 56727 Mayen, Tel.: 02651-4003-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.dlr-westerwald-osteifel.rlp.de
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