E-Magazin "Vitako intern" (2

April Nr. 2 | 2015
Themen
Vitako Intern
mobiles arbeiten
Liebe Leser innen und Leser ,
Mobiles Arbeiten und Telearbeit sind für die Beschäftigten bei
öffentlichen IT-Dienstleistern keine Fremdwörter. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind es längst gewöhnt, einen Teil der Arbeit vom
mobilen Arbeitsplatz zu erledigen und so Beruf und Familie besser
vereinbaren zu können. Wir haben uns unter Vitako-Mitgliedern umgehört, wie Mobiles Arbeiten in den Unternehmen umgesetzt und angenommen wird, und berichten in unserem Themenschwerpunkt.
Die Hannoveraner CeBIT ist für viele kommunale IT-Häuser ein
liebgewordener Pflichttermin – und eine gute Gelegenheit, neue
Produkte und IT-Lösungen vorzustellen. Auch dieses Jahr tummelten
sich wieder Vitako-Mitglieder in Halle 7 im Public Sector Parc.
Die internet-basierte Fahrzeugzulassung ist seit 1. Januar am Start.
Nach der Abmeldung von Fahrzeugen werden nun Zulassung und
Ummeldung angegangen. Viele Vitako-Mitglieder haben sich an der
Umsetzung von i-Kfz beteiligt und berichten in dieser Ausgabe darüber.
Bei Vitako stehen im Frühjahr traditionell einige Messetermine an.
Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft wird im April auf dem IT-Planungsratskongress mit eigenem Stand und einigen Vorträgen vertreten sein. Im
Juni folgt der dbb Kongress Neue Verwaltung in Leipzig.
.
›
Vitako-Mitglieder berichten
Neues aus den FAGS
Netze und Systeme
Geschäftsstelle
Vitako auf dem dbb Kongress
Cebit
Soziales Intranet
Geschlechterbilanz
Karrierefrauen bei Dataport
i-kfz
Wolfgang Scherer im Interview
aus der Br anche
Halterdatenauskunft mit XML
Serverhousing
regio iT unterstützt civitec
Bericht aus der EU
Teil 2 der CIO-Umfrage
EU-Kommission
Digitale Prioritäten
Wir wünschen eine interessante Lektüre,
Ihr Vitako-Team
1
schwerpunkt: mobiles arbeiten
Mobiles Arbeiten
›
Arbeiten an einem mobilen Arbeitsplatz außerhalb der
Betriebsstätte gehört für viele Beschäftigte zu den
Annehmlichkeiten, die auch und gerade im öffentlichen
Dienst geboten werden. Wenigstens einmal in der Woche keinen langen Anfahrtsweg zur Arbeitsstelle auf sich
nehmen, sondern im Home Office bleiben und sein Arbeitspensum von dort verrichten – das ist für viele, aber längst
noch nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstverständlich geworden. Wenn in der Mittagspause die Kinder
schnell mitversorgt werden können, kommt dies der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr entgegen. Oft geht
Telearbeit auch mit größerer Konzentration einher. Man
arbeitet effektiver, wenn nicht ständig Kollegen ins Büro
hereingeschneit kommen oder manche langen Minuten in
Teamsitzungen verbracht werden müssen. Vor dem Hintergrund eines Fachkräftemangels auch in der öffentlichen
IT erscheint es ohnehin sinnvoll, den Mitarbeitern eine
möglichst zufrieden stellende Arbeitsatmosphäre bieten
zu können. Wir haben uns unter Vitako-Mitgliedern umgehört, wie dort Mobiles Arbeiten organisiert ist und welche
Vor- und Nachteile damit verbunden sind.
Familienfreundlich und zukunftsorientiert
Telearbeit ist bei KDRS / RZRS kein weibliches Thema
›
Bereits seit vielen Jahren können Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bei der Kommunalen Datenverarbeitung
der Region Stuttgart und dem Rechenzentrum der Region Stuttgart (KDRS/RZRS) sogenannte Telearbeitsplätze
beantragen und einen Teil ihrer Arbeit von zu Hause aus
erledigen. Damit leistet der Unternehmensverbund einen
wichtigen Beitrag dazu, dass Beschäftigte Familie und
Karriere besser vereinbaren können.
Aktuell arbeiten rund 30 Frauen und Männer bei KDRS/RZRS
einen oder mehrere Tage vom Home-Office aus – das sind
immerhin rund zehn Prozent der Angestellten und Beamten.
Besonders erfreulich ist es, dass auch einige Führungskräfte
Intern Nr. 2 | 2015
aus der Riege der Abteilungsleiter und Geschäftsbereichsleiter dieses Angebot nutzen. So ist also die Telearbeit bei der
Kommunalen Datenverarbeitung und dem Rechenzentrum der
Region Stuttgart ein nicht nur weiblich besetztes Thema und
über alle Hierarchieebenen verteilt.
Prinzipiell gibt es drei Heimarbeitsmodelle, die jeweils verschieden begründet sind und sich in der Dauer unterscheiden:
►► Zum einen kann die Heimarbeit längerfristig genehmigt
werden, beispielsweise um die Betreuung kleinerer Kinder zu vereinfachen.
►► Ebenso kann Heimarbeit bei der Erkrankung eines Mitarbeiters oder dessen Angehörigen für eine kürzere
Dauer von bis zu acht Wochen beantragt werden.
2
schwerpunkt: mobiles arbeiten
►► Die dritte Variante ist dazu gedacht, sporadische Einzelfälle zu überbrücken, die nur ein paar Tage dauern. Vor
allem Mütter und Väter kleinerer Kinder sind froh über
diese Möglichkeit, um privaten und beruflichen Anforderungen besser gerecht werden zu können.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Unternehmen, die
teilweise bereits seit mehreren Jahren einen oder zwei Tage in
der Woche im Home-Office arbeiten, haben durchweg positive
Erfahrungen damit gemacht. Sie heben die viel bessere WorkLife-Balance hervor – besonders da dann an manchen Tagen
die teilweise sehr lange Fahrt zur Arbeit entfällt. Gleichzeitig
ist die Kinderbetreuung unkomplizierter, wenn ein Elternteil
von zu Hause aus arbeitet.
schnellere Rückkehr
der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin häufig besser erreichbar, da sie nicht zu Besprechungen und Terminen müssen.
So wiegt die bessere Erreichbarkeit und die Option, sich über
Video- oder Telefonkonferenzen auszutauschen, den fehlenden
direkten Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen an einem
oder zwei Tagen mehr als auf.
Das Unternehmen unterstützt die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur und
übernimmt unter anderem einen Teil der Kosten für das WLAN.
Bis zu 75 Prozent der Arbeit können so von zu Hause aus erledigt werden. Um einen verbindlichen Rahmen zu schaffen,
wurde ein Leitfaden zur Heimarbeit erstellt, der alle wichtigen
Fragen zu den Voraussetzungen, zum Genehmigungsprozess
und zur konkreten Umsetzung enthält.
Auch bei Heimarbeitsplätzen ist KDRS/RZRS als Arbeitgeber verpflichtet, auf die Einhaltung der betrieblichen Arbeitszeitregelungen und die Sicherheitsrichtlinien zu achten. So
erfolgt beispielsweise die elektronische Zeiterfassung über
ein Mitarbeiterportal.
Besonders interessant ist natürlich aus Arbeitgebersicht,
dass Eltern schneller aus der Elternzeit zurückkehren, wenn
sie flexibler in der Arbeitszeitgestaltung sind. So erübrigen sich
häufig die Suche nach einer Elternzeitvertretung und die aufwändige Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen.
Vor allem im Hinblick darauf, dass es im öffentlichen Sektor
immer schwieriger wird, qualifiziertes Personal zu gewinnen,
ist es sehr vorteilhaft, wenn die vorhandenen Beschäftigten
zufrieden sind, gern zur Arbeit kommen und nicht allzu lange
ausfallen.
Auch in Zukunft wird KDRS/RZRS weiter daran arbeiten,
Modelle zu entwickeln, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dabei unterstützen, Berufs- und Privatleben möglichst gut
vereinbaren zu können und damit als Unternehmen fit für die
Zukunft zu werden.
Im Home-Office arbeitet es sich offensichtlich ruhiger und konzentrierter, und die Arbeitszeit kann besser eingeteilt werden.
Trotz der Abwesenheit vom Arbeitsplatz im Unternehmen ist
Autorin: Julia Dahms, kdrs/rzrs
Steigerung der Attraktivität
Heimarbeitsplätze stehen bei KIVBF hoch im Kurs
›
Nicht immer gelingt es uns in unserer Arbeitswelt, das
eigene Familienleben und die Arbeit harmonisch miteinander zu verbinden. Bei der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) hingegen steht die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr hoch im Kurs.
Schon seit Jahren bietet die KIVBF ihren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern kreative Beschäftigungslösungen mit flexibler zeitund ortsversetzter Arbeitsgestaltung an. Arbeit und Familie
lassen sich dadurch besser und häufiger „unter einen Hut bringen“. Dies ist einer der Gründe dafür, weshalb die KIVBF und
ihr Tochterunternehmen endica GmbH im Jahr 2014 das Prädikat „Familienbewusstes Unternehmen“ erhielten.
Intern Nr. 2 | 2015
Alternierende Arbeitsstätte
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KIVBF haben die Möglichkeit, einen Teil ihrer Arbeitsleistung im Rahmen einer „alternierenden außerbetrieblichen Arbeitsstätte“ zu erbringen.
Dazu gehört jede auf Informations- und Kommunikationstechnik
gestützte Tätigkeit, die teilweise am Dienstort und teilweise an
einem außerhalb der Dienststätte liegenden Arbeitsplatz (Heimarbeitsplatz) verrichtet wird. Die Resonanz auf dieses Angebot
und das Feedback hierzu sind sehr positiv. Aktuell machen rund
120 Beschäftigte von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Über die Einrichtung von Heimarbeitsplätzen hat die
KIVBF-Unternehmensleitung eine Dienstvereinbarung mit dem
Personalrat abgeschlossen. In ihr sind die wesentlichen Fra-
3
Schwerpunkt: Mobiles Arbeiten
gen wie die Teilnahmevoraussetzungen, die Auf- und Verteilung der Arbeitszeit, Arbeitsmittel und Arbeitsraum sowie die
Erstattung von Aufwendungen geregelt. Eine gute Balance
zwischen Heimarbeits- und Präsenztagen hilft allen Beteiligten,
den Kontakt zum Unternehmen und zu den Kolleginnen und
Kollegen zu erhalten. Deshalb ist generell vorgesehen, dass
die Mitarbeitenden mindestens 40 Prozent ihrer regulären Arbeitszeit im Unternehmen verbringen.
Win-Win-Konstellation
Durch die Einrichtung von Heimarbeitsplätzen entstehen Vorteile und Chancen. Das gilt für die Mitarbeitenden ebenso wie
für das Unternehmen KIVBF. Die alternierenden außerbetrieblichen Arbeitsstätten verbessern die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf. Sie ermöglichen beziehungsweise erleichtern den
Beschäftigten zum Beispiel die Betreuung von Kindern oder
die Pflege von Angehörigen. Zusätzlich wird die Mitarbeiterbindung und -gewinnung unterstützt durch:
►► Größere Zeitsouveränität bei flexibleren Arbeitszeiten
►► Erleichtertes Zeitmanagement, ohne die sozialen Kontakte zu verlieren
►► Zeit- und Kostenersparnis, da Fahrten von und zur Arbeitsstätte teilweise entfallen können
Unter anderem ermöglicht der Heimarbeitsplatz den früheren
Einstieg nach der Elternzeit. Zudem werden Synergieeffekte
erzielt, da durch das sogenannte „Desk-Sharing“ Investitionen
in Baumaßnahmen teilweise reduziert bzw. in Einzelfällen sogar eingespart werden können.
Heimarbeitsplätze sind deshalb - auch in Kombination mit
weiteren Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung - ein
unverzichtbares Instrument für die KIVBF geworden. Sie ermöglichen es den Personalverantwortlichen, individuell auf die
Belange ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen. So
können diese bei einer hohen persönlichen Identifikation mit
dem Unternehmen einen wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung
und der Zukunftsfähigkeit des „Unternehmens KIVBF“ leisten.
Autor: Michael Köszegi, KIVBF
Aus der Ferne
Telearbeit fürs krz aus 200 km Distanz
›
Wenn Dana Schrader von ihrem Arbeitsplatz für das
Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/ Lippe (krz) aufsieht, blickt sie nicht etwa auf den Schlosscampus im Lemgoer Ortsteil Brake, sondern über die Berge des
Siegerlandes. Möglich macht es das krz, das als familienfreundliches Unternehmen für jeden Mitarbeiter bei Bedarf
ein individuelles Teilzeit- oder Telearbeitsmodell anbietet.
So kann Dana Schrader im 200 Kilometer entfernten Freudenberg mithilfe von DSL und VPN-Tunnel die gleiche, anspruchsvolle Arbeit erledigen wie in Lemgo. „Ich habe die Chance, meine Arbeitszeit in den Tagesablauf meiner Familie einzubauen:
Ich kann morgens meine Kinder auf die Schule vorbereiten,
dann die ersten Mails abrufen und nachdem das zweite Kind
aus dem Haus ist, mit der eigentlichen Arbeit beginnen“, sagt
Schrader. Spontanen Änderungen im Ablauf, etwa der Ausfall
einer Schulstunde, kann sie ohne komplizierte Umorganisation
des Arbeitsplatzes begegnen.
Schon mit der Vertragsunterzeichnung im krz war für beide Seiten klar, dass ein Telearbeitsplatz für Dana Schrader
eingerichtet wird – als Beraterin für die Finanzsoftware KIRP
war sie nicht nur der Geschäftsführung, sondern auch ihrem
Geschäftsbereichsleiter bekannt. „Wir hatten Anknüpfungspunkte und wussten, was wir aneinander haben. Das hat es
auch für mich leichter gemacht, einen Arbeitsplatz in Lemgo
anzunehmen“, unterstreicht Dana Schrader. „Das, was mir
Intern Nr. 2 | 2015
mein Arbeitgeber an Vertrauen in meine Selbstorganisation entgegenbringt, gebe ich
auch gern zurück: Rufbereitschaft an Wochenenden, zum
Beispiel bei Quartalsbuchungen, die ich problemlos von zu
Hause aus bearbeiten kann,
übernehme ich im Wechsel
mit meinen Kollegen“, erklärt
Dana Schrader.
Wöchentlich ein Mal ist sie im Unternehmen in OWL – um
beispielsweise an Besprechungen und Schulungen teilzunehmen oder Kontakt mit den Kollegen zu halten. Denn ein gutes
Betriebsklima wird im Kommunalen Rechenzentrum groß geschrieben: „Wir vertreten die Philosophie, dass nicht nur das
Gehalt ausschlaggebend für die Berufswahl ist, sondern viele
Faktoren zusammenfließen. Wenn sich für einen Mitarbeiter
die Lebenssituation ändert, beispielsweise die Pflege eines
Angehörigen nötig wird, dann unterstützen wir das, wo es nur
geht“, unterstreicht Reinhold Harnisch, Geschäftsführer des
krz. „Ein flexibler Arbeitsplatz ist da das Mindeste. Genauso
großen Wert legen wir aber auch auf das gute Miteinander
unserer Belegschaft.“
Autorin: Bettina Hoven, krz
4
schwerpunkt: mobiles Arbeiten
Jederzeit Sitzung:Mobil
Landschaftsverband Rheinland hat digitale Gremienarbeit eingeführt
›
Beratungsgrundlagen, Tagesordnungen, Niederschriften – die Mandatsträger in den politischen Gremien
des LVR wollen und müssen stets über die aktuellen Sitzungsunterlagen verfügen. Mit der Einführung der digitalen Gremienarbeit hat nun die mobile und papierlose
Zukunft begonnen.
In den politischen Gremien des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) werden jährlich Hunderte von Vorlagen beraten
und beschlossen. Um sich auf die Sitzungen der Ausschüsse
vorbereiten zu können, wurden die Sitzungsunterlagen bisher ausgedruckt und an die Mitglieder der Gremien per Post
versendet. Bei 18 Ausschüssen, die mehrmals im Jahr tagen,
kam so die gigantische Menge von 3,2 Millionen Seiten Papier
zusammen. Die Erstellung der Vorlagen erfolgt schon seit Jahren IT-gestützt mit einem speziellen Verfahren.
Im Sommer 2012 war in den LVR-Gremien erstmals angeregt worden, die Arbeit der Vertretung beim LVR durch den
Einsatz von mobilen Geräten während der Sitzungen zu optimieren. In einem Vorprojekt wurden die Grundlagen für das
weitere Vorgehen erarbeitet und Rahmenbedingungen für die
nächsten Schritte definiert. Hierzu gehörten:
►► Erstellung des Anforderungsprofils für die digitale Gremienarbeit beim LVR
►► Analyse von Softwarelösungen zur digitalen Gremienarbeit (Marktanalyse)
►► Realisierungsvorgaben für das digitale Gremienmanagement beim LVR
►► Erstellung einer Kosten-Nutzen-Analyse für die Einführung und den Betrieb der avisierten Lösung
►► Analyse der notwendigen Rahmenbedingungen
►► Realisierung einer Web-Oberfläche für authentifizierte
User mit Anzeige der zugeordneten Sitzungstermine
►► Anpassung der Sitzungsverwaltung im Internet für das
Herunterladen von digitalen Sitzungsmappen
►► Durchführung eines Piloten
lösung für tablets
Nachdem diese „Leitplanken“ gesetzt waren, ging es weiter
an die Umsetzung. Hierfür wurde ein Projekt mit dem Ziel initiiert, die digitale Gremienarbeit durch Modifizierung des bestehenden „LandschaftsVersammlungsInformationsSystems“
(LVIS) und Bereitstellung einer neuen Lösung auf Tablets zu
realisieren und einzuführen. Dabei sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, die es erlaubt, Sitzungsunterlagen digital
aus dem vorhandenen System zur Verfügung zu stellen, um
diese auf einem Tablet-PC oder anderem Endgerät während
der Sitzungen vorzuhalten. Die wichtigsten hiermit verbundenen Einzelziele waren:
►► orts- und zeitunabhängiger Zugriff auf alle Sitzungsunterlagen
Intern Nr. 2 | 2015
►► Reduzierung von Arbeitsaufwänden, Papier-, Porto- und
Druckkosten
►► Ermöglichung mehrerer elektronischer Annotationen von
Sitzungsunterlagen und deren Speicherung auf Tablets
►► ergonomischer Umgang mit komplexen Sitzungsunterlagen (keine aufwändige und zeitintensive Sortierung)
►► automatisierte Erzeugung und Bereitstellung von
Sitzungsunterlagen aus LVIS
Dabei waren einige wesentliche Anforderungen zu beachten.
Hierzu gehörten die Erweiterung des vorhandenen Systems für
die digitale Gremienarbeit, die Optimierung des Webzugangs
für die Anzeige auf mobilen Endgeräten sowie die Beschaffung
und Vorbereitung der Tablets.
Während der Projektlaufzeit wurden diese Anforderungen
Punkte für Punkt umgesetzt, so dass im Januar 2015 mit dem
Roll-Out der Geräte und der Schulung der 160 politischen
Vertreterinnen und Vertreter, die an der Digitalen Gremienarbeit beim LVR sowohl mit eigenen, als auch mit vom LVR zur
Verfügung gestellten Tablets teilnehmen wollten, begonnen
werden konnte.
„Durch die digitale Unterstützung der Gremienarbeit können sich die Mitglieder der Landschaftsversammlung ortsund zeitunabhängig auf die Sitzungen vorbereiten und haben
jederzeit Zugriff auf alle Sitzungsunterlagen seit dem Jahr
2005. Bereits jetzt nehmen circa 82 Prozent der Mitglieder
der Landschaftsversammlung beziehungsweise sachkundigen Bürgerinnen und Bürger an der Digitalen Gremienarbeit
teil. Wir bedrucken zukünftig erheblich weniger Papier – dies
spart zudem Kosten und schon unsere Umwelt“, sagt Barbara Eichhorn-Thiel, Leiterin des Fachbereichs Landschaftsversammlung, Repräsentation und Beschwerden beim Landschaftsverband Rheinland.
Autoren: Ralph Rybak, Andreas Thum, LVR-Infokom
5
Schwerpunkt: Mobiles Arbeiten
Arbeitsmarkt der Zukunft
ITDZ Berlin hat Mobiles Arbeiten erfolgreich im Unternehmen etabliert
›
Unternehmen, die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt übernehmen, investieren in die
Rahmenbedingungen ihres eigenen Erfolgs. Denn Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen
sind leistungsfähige und motivierte Beschäftigte, die sich
mit ihrem nachhaltig agierenden Unternehmen verbunden fühlen. Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin weiß
um seine besondere soziale Verantwortung als öffentliches Unternehmen und möchte dazu beitragen, dass
seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können. Das Mobile
Arbeiten und damit verbunden die flexible Gestaltung von
Arbeitszeit, Arbeitsort und Arbeitsorganisation sind wichtige Bausteine, um diese Ziele zu erreichen.
Als einer der ersten IT-Dienstleister der Bundesrepublik ist das
ITDZ Berlin seit 2010 mit dem Audit „berufundfamilie“ für seine
familienbewusste Personalpolitik ausgezeichnet. Das Zertifikat
wird auf Initiative der Hertie Stiftung und unter der Trägerschaft
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
vergeben. Die im Rahmen dieser Zertifizierung umgesetzten
Maßnahmen betrafen im ITDZ Berlin so unterschiedliche Themenfelder wie Führungskompetenz und Personalentwicklung,
aber auch Arbeitszeit, Arbeitsorganisation und Arbeitsort. Auf
Basis der bereits bestehenden Gleitzeit und der Dienstvereinbarung zum Mobilen Arbeiten etablierte sich das Modell des
Mobilen Arbeitens im Unternehmen: Aktuell ist der Dienst für
287 Beschäftigte des ITDZ Berlin eingerichtet. Somit nutzen
57,4 Prozent der Mitarbeitenden bereits die Möglichkeit des
Mobilen Arbeitens.
Aus Unternehmenssicht zählen vor allem die Steigerung
der Arbeitseffizienz und die Motivation der Mitarbeitenden zu
den wesentlichen Entscheidungsgründen für die Einführung der
flexiblen Arbeitsgestaltung. Durch die freie Wahl des Arbeitsorts
und der Arbeitszeit können Beruf- und Familienleben besser
vereinbart werden. Für die Einführung des Mobilen Arbeitens
sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
Bernhard Heitzer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (vorne Mitte), bei der Verleihung des Audit „berufundfamilie“ an das ITDZ Berlin.
Problemlösungspotenzial der Beschäftigten sind wichtig.
Es ist aber auch sinnvoll, eine Mindestgröße des Unternehmens, beziehungsweise des Teams zu prüfen, bevor
ein Mitarbeitender Mobiles Arbeiten nutzt. Die Kenntnisse über interne Unternehmensprozesse und geeignete
Ansprechpersonen sollten vorhanden sein.
►► Wirtschaftlichkeit: Jede arbeitsorganisatorische Maßnahme hat auch wirtschaftlichen Maßstäben Rechnung
zu tragen. Die Wirtschaftlichkeit beim Mobilen Arbeiten
muss den entstehenden Zusatzkosten mögliche Einsparungen oder qualitative Nutzeneffekte gegenüberstellen.
Wesentliche und zugleich schwierig zu ermittelnden Nutzengrößen sind die Effekte in Bezug auf die verbesserte
Mitarbeiterbindung, den Qualifikationserhalt beziehungsweise die Amortisation von Aus- und Weiterbildungsinvestitionen, sowie die generelle Steigerung der Unternehmensattraktivität. Angesichts des Fachkräftemangels
einerseits und des demografischen Wandels andererseits sind dies jedoch die primären Potenziale.
Revolution der Arbeit
►► Organisatorische Aspekte: Im Alltag müssen organisatorische Aspekte wie Arbeitsteilung, Teamorganisation, Abstimmungs- und Besprechungskultur berücksichtigt werden. Die Anteile eines Arbeitsgebiets, welche
im Rahmen des Mobilen Arbeitens erfolgen können,
müssen identifiziert werden. Im ITDZ Berlin wurde in
diesem Zusammenhang auch auf die Einhaltung der
Servicezeiten gegenüber den Kunden geachtet.
►► Bereitstellung der Infrastruktur: Hierunter fallen sowohl die erforderliche technische Ausstattung als auch
die Gewährleistung aller Sicherheitsanforderungen zur
technischen Anbindung an die Unternehmensinfrastruktur.
►► Individuelle Eignungskriterien: Eine hohe Selbstorganisations- und Motivationsfähigkeit, sowie ein eigenes
Intern Nr. 2 | 2015
Work-Life Balance ist vom Megatrend zur gelebten Wirklichkeit
geworden, denn: Das Mobile Arbeiten eröffnet Möglichkeiten,
in bestimmten Lebenssituationen eine bessere Vereinbarkeit
von privater und beruflicher Zielsetzung zu erreichen. Dies
gilt beispielsweise im Fall von Elternzeit, berufsbegleitender
Weiterbildung oder auch im Pflegefall eines Familienmitglieds.
Das ITDZ Berlin hat sich für die Zukunft positioniert und sowohl
technisch als auch organisatorisch die richtigen Weichen gestellt. Damit präsentiert sich der IT-Dienstleister als attraktiver
Arbeitgeber auf einem immer stärker umworbenen Markt um
den Erhalt und Gewinn qualifizierter IT-Fachkräfte.
Autorin: Desanka Christmann, ITDZ
6
neues aus den facharbeitsgruppen
Sicheres Bezahlen
Bericht aus der Facharbeitsgruppe E-Government
›
Zum Erfahrungsaustausch trafen
sich im Februar die Mitglieder der
Vitako-Facharbeitsgruppe E-Government. Sicheres Bezahlen und E-Akte
waren Themenschwerpunkte.
Eine Abfrage ergab, dass vielfach die
Bezahlplattform ePayBL im Einsatz ist.
Dabei handelt es sich um eine mandantenfähige Bezahlplattform, die vom Bund
und einer Entwicklungsgemeinschaft der
Länder Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gemeinsam entwickelt worden ist. Weitere Bezahlplattformen sind GiroSolution,
ein Angebot der Sparkassen sowie GiroPay, ein Angebot der Kreditwirtschaft.
Auch ELBE, eine Anwendung der GKD
Recklinghausen, sowie PayPal sind im
Einsatz. Als konkrete Anwendungsfälle
wurden unter anderem Kfz-Zulassung,
Ordnungswidrigkeitsverfahren, Gebührenbescheide, Meldewesen und das
Bezahlen von Volkshochschulkursen
genannt.
Im letzten Jahr wurde der Leitfaden
elektronische Akte mit einer Projektgruppe aus Vitako-Mitgliedern erarbeitet. Der Leitfaden gibt für Praktiker konkrete Hinweise zur Vorgehensweise bei
der Einführung elektronischer Akten und
zu Umsetzungsbausteinen wie Posteinund -ausgang, Langzeitspeicherung und
Schulungskonzepten. Das Thema ersetzendes Scannen wurde wegen seiner
Komplexität in diesem ersten Leitfaden
zunächst nicht berücksichtigt.
Aufgrund eines Urteils des Oberlandesgerichts Wiesbaden ist aktuell
erheblicher Diskussionsbedarf entstanden. Das Gericht hatte befunden, dass
jedes gescannte Dokument einer Qualitätskontrolle zu unterziehen sei, um sicherzustellen, dass Dokumente in der
Originalgröße, in den Originalfarben sowie richtig lesbar und vollständig eingescannt würden. Hierzu will die FAG
im Laufe dieses Jahres einen weiteren Leitfaden für kommunale Praktiker
erarbeiten.
probleme bei bürgerkonten
Der zweite Sitzungstag begann mit einer
Einführung in das Konzept von interoperablen Bürgerkonten. Dabei handelt
es sich um ein Steuerungsprojekt des
IT-Planungsrates im Rahmen der eIDStrategie. Eine Projektgruppe des IT-Planungsrates befasst sich seit dem letzten
Jahr mit einer Reihe von Arbeitsaufträ-
gen, unter anderem einer Studie zum
interoperablen Identitätsmanagement.
Dirk Meyer-Claassen von der Berliner
Senatsverwaltung für Inneres gehört dieser Projektgruppe an und berichtete über
aktuelle Planungen. Vitako-Mitglieder befassen sich schon seit Jahren mit dem
Thema Bürgerkonten und ließen sich
über den aktuellen Diskussionsstand der
Projektgruppe informieren.
Leider gibt es offenbar noch immer
keine Lösung für ein andauerndes Problem: Bei Verlust eines Personalausweises, bei der Ausstellung eines neuen
Ausweises aufgrund eines Namenswechsels oder bei Ablauf der Gültigkeitsdauer ist die Anmeldung an einem bestehenden Bürgerkonto nicht mehr möglich,
weil das kartenspezifische Merkmal des
Ausweises nicht mehr zur Identifizierung
herangezogen werden kann.
Vitako hat dem Bundesministerium des Innern für dieses Thema schon
Anfang 2014 einen Lösungsvorschlag
unterbreitet, der aber zugunsten einer
Gesamtplanung für interoperable Bürgerkonten bisher noch zurückgestellt wurde.
autorin: tina siegfried, vitako
Notwendiges Netzwerkmonitoring
Bericht aus der FAG Netze und Systeme
›
Ständige Verfügbarkeit und
gute Performance gehören zum
geregelten Tagesgeschäft kommunaler IT-Dienstleister. Funktionsstörungen oder gar Ausfälle schädigen
nicht nur das Vertrauensverhältnis
zwischen Kunden und IT-Dienstleister,
sondern können auch gravierende finanzielle Auswirkungen in Form von
Pönalen nach sich ziehen.
Insofern kann das Monitoring von Netzwerkkomponenten einen entscheidenden Beitrag leisten. Toolgestützt werden
Netzwerk-, aber auch andere Infrastrukturkomponenten, wie Server, intelligente
Power Distribution Units oder Unterbre-
Intern Nr. 2 | 2015
chungsfreie Stromversorgungseinheiten regelmäßig auf ihre einwandfreie
Funktion und Auslastung abgefragt. Die
Notwendigkeit eines Netzwerkmonitoringtools und ein Teil der am Markt verfügbaren Produkte wurden während des
letzten Treffens der Vitako-Facharbeitsgruppe Netze und Systeme am 28. Januar im krz Minden-Ravensberg/Lippe in
Lemgo diskutiert.
Die Netzwerkexperten tauschten
ihre Erfahrungen zu Einsatzmöglichkeiten, Handling, Auswertungs- und Reportingfähigkeiten sowie zu den Lizenzmodellen und Kosten der verschiedenen
Tools aus. Erstmals wurde zu diesem
Treffen der Facharbeitsgruppe die Mög-
lichkeit einer Videokonferenz genutzt.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt
waren aktuelle Projekte von Vitako-Mitgliedern. Unter anderem wurden hier
Projekte zum Neu- und Umbau von Rechenzentren, zum Ausbau der Weitverkehrsnetze beispielsweise durch Richtfunk oder Glasfasererschließung oder
zur Infrastrukturoptimierung etwa durch
den Austausch von Netzwerkkomponenten und Serversystemen vorgestellt, aber
auch Projekte zur Steigerung der Sicherheit, zur Ausweitung und Neuentwicklung
von IT-Dienstleistungen und zur Standardisierung und Konsolidierung.
Autor: Daniel Grimm, Vitako
7
Neues aus den Facharbeitsgruppen
Stufe zwei gezündet
Bericht aus der Facharbeitsgruppe Kfz-Wesen
›
Für die Verantwortlichen des
Projektes i-Kfz, der internetbasierten Fahrzeugzulassung, galt es
zum 1. Januar 2015 die Stufe 1 umzusetzen. Nun wird Stufe 2 gestartet:
Die Wiederzulassung von Fahrzeugen
ab 2016.
Nach Umsetzung der Funktionalitäten in Stufe 1 (vgl. Seite 15-18)
heißt es nun, die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale
Infrastruktur initiierte Stufe 2 zu realisieren. Dies bedeutet eine bundesweite
Umsetzung der internetbasierten Wiederzulassung von Fahrzeugen ab 2016.
Die aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Anforderungen im Projekt i-Kfz wurden am 10. Februar beim letzten Treffen
der Vitako-Facharbeitsgruppe Kfz-Wesen in Berlin diskutiert.
Die anwesenden Vertreter der Vitako-Mitglieder berichteten zunächst über
den aktuellen Stand der Einführung
von Stufe 1 in ihren Häusern. Es wurde deutlich, dass es bisher kaum echte Fallzahlen der Außerbetriebsetzung
von Fahrzeugen zu vermelden gibt. Initiierte Testfälle konnten jedoch durchweg
erfolgreich durchgeführt werden. Hierzu wurden, für den Erhalt eines Fahrzeugscheins mit neuer Stempelplakette,
Fahrzeuge aus dem eigenen Fuhrpark
zunächst konventionell durch Präsenz
in der Zulassungsstelle ab- und angemeldet, um anschließend im iKfz-Verfahren
online außer Betrieb gesetzt zu werden.
Alle anwesenden Vertreter der Mitgliedshäuser bestätigten die erfolgreiche
technische Umsetzung der für die Stufe 1
notwendigen IT-Systeme und Verfahren
zum 1. Januar.
Im weiteren Verlauf der Sitzung
wurde der von der Unterarbeitsgruppe „Roadmap“ entwickelte Projektplan
für die Stufen 2 und folgende diskutiert
und außerdem der Auftrag der Unterarbeitsgruppe „Einheitliche Schnittstellen
Portalkomponenten – Fachverfahren“
spezifiziert.
Die Unterarbeitsgruppe soll Schnittstellen definieren, die in erster Linie die
Modulkommunikation der unterschiedlichen Kfz-Verfahren vereinheitlichen. Das
heißt beispielsweise, dass die Gebührenanfrage und -antwort bei allen Herstellern gleich sein müssen. Darüber hinaus
wird die Unterarbeitsgruppe spezifizieren, was getan werden muss und wer
dies tut, um die Schnittstellen und den
Standard XKfz im Hinblick auf dezentrale Lösungen anzupassen. Das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Stufe 2
und offene Fragen sollen zeitnah in einem Gespräch zwischen Vertretern der
Facharbeitsgruppe Kfz-Wesen und des
Kraftfahrtbundesamtes geklärt werden.
Autor: Daniel Grimm, Vitako
Gesucht und gefunden
Vitako-Themenheft: Personalstrategien
›
Fachkräftemangel ist auch für
öffentliche IT-Dienstleister kein
Fremdwort. Im alljährlich erhobenen
Vitako-Branchenbarometer ist die Sorge um qualifizierten Nachwuchs eine
zunehmend verbreitete Einstellung.
Gleichwohl bemühen sich die öffentlichen IT-Dienstleister, attraktive Arbeitgeber zu sein.
Das Themenheft – initiiert durch die Vitako-Facharbeitsgruppe „Qualifizierung
und Personalentwicklung“ – befasst sich
mit den vielen Facetten der Recruitierung
und Mitarbeiterbindung, mit Personalentwicklung, Fachkarrieren und Führungskräfteprogrammen, mit Frauen in der IT,
Diversity-Ansätzen und der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. Hier kann der öf-
Intern Nr. 2 | 2015
fentliche Sektor besonders punkten und
seinen Beschäftigten ein attraktives Arbeitsumfeld anbieten, welches gleitende
Arbeitszeiten, Telearbeitsplätze und Elternzeitmodelle umfasst.
Freilich wollen öffentliche IT-Dienstleister auch fachlich interessante Arbeitgeber sein, die alle Bereiche der modernen Informationstechnik abdecken, von
der Entwicklung über Programmierung
bis zum Vertrieb von IT-Lösungen. Viele Bewerber reizt dieses High-Tech-Umfeld. Hinzu kommt: Elektronische Verwaltungsdienste sind Bürgerdienste,
und die Arbeit bei einem öffentlichen
IT-Dienstleister ist quasi Dienst am Bürger. Mit dieser sinnvollen Beschäftigung
können sich besonders viele Beschäftigte identifizieren.
Das Themenheft „Gesucht und gefunden – Personalstrategien in der öffentlichen IT“ liegt zum kostenlosen
Download bereit: Link
8
neues aus der geschäftsstelle
Diskussion und „Doing“
Vitako beim dbb-Kongress am 2. und 3. Juni 2015 in Leipzig
›
stabil. mobil. agil – so lautet in
diesem Jahr das Motto des 16.
Kongresses Neue Verwaltung in Leipzig, den die dbb-Akdademie am 2. und
3. Juni 2015 auf dem Leipziger Messegelände durchführt. Vitako ist wieder
Partner dieser Veranstaltung, die sich
mit der IT-gestützten Verwaltungsmodernisierung befasst. Dazu gehören gemeinsame Standards für die
Datenübermittlung zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen,
medienbruchfreie und schlanke Prozesse mit dem neuen Personalausweis, die Beachtung von
Informationssicherheit und Datenschutz, die Einführung der
E-Akte sowie bürgerfreundliche
Informationsangebote wie D115 oder
Open Data. Hinzu kommen die gesamtgesellschaftliche Strategie der Bundesregierung, die Digitale Agenda
sowie der Aktionsplan „Digitale
Verwaltung 2020“.
Die Bedeutung des demografischen
Wandels für die Verwaltung steht in
diesem Jahr im Vordergrund des Kongresses. Dazu gehören unter anderem
die Themen Innovationen im Gesundheitswesen, mobiles E-Government und
Change Management.
Das Programm wird eröffnet mit der
Vergabe des dbb-Innovationspreises.
Die Staatssekretärin und Beauftragte
der Bundesregierung für Informationstechnik, Cornelia Rogall-Grothe, wird die
Laudatio halten. Am zweiten Tag wird der
hessische Minister des Inneren und für
Sport, Peter Beuth, eine Keynote zum
digitalen Wandel in der hessischen Verwaltung halten.
rillas“ aus Berlin, die die beiden Kongresstage aus ihrer Sicht Revue passieren
lassen werden.
In den Fachforen werden an beiden
Kongresstagen Vorträge von erfahrenen Fachleuten und Führungskräften
aus der öffentlichen Verwaltung gehalten. Sie vermitteln vielfältige praktische
Erfahrungen aus der Verwaltung für die
Verwaltung. Ergänzt wird dieses Angebot durch ausgewählte Beiträge von ITDienstleistern aus Kommunen, Ländern
und des Bundes. Der Austausch praktischer Erfahrungen steht hier deutlich
im Vordergrund. Ob beim Thema Bürgerportale und agiles E-Government,
beim Fachgespräch Kooperatives EGovernment, elektronische Akte, mobiles Government oder Portale und Prozesse: Viele Vitako-Mitglieder sind auch
in diesem Jahr in verschiedenen Foren
mit Vorträgen vertreten.
Das glas ist halb voll
Blick auf Erreichtes
Im Anschluss daran (3. Juni 2015, 12.15
Uhr) wird Vitako-Geschäftsführerin Marianne Wulff in ihrer Keynote „Blick nach
vorn ohne Zorn: Vom E-Government zum
Digitalen Wandel“ einen kritisch-wertschätzenden Blick auf bisher Erreichtes
bei der Digitalisierung der öffentlichen
Verwaltung werfen. Abgerundet wird der
zweite Programmtag mit einer Aufführung des Improvisationstheaters „Die Go-
Intern Nr. 2 | 2015
Das diesjährige Vitako-Partnerforum
trägt den Titel „Digitalisierung der Verwaltung: Und das Glas ist halb voll!“. Hier
wollen wir mit Teilnehmern darüber diskutieren, was bei der Digitalisierung der
öffentlichen Verwaltung bereits erreicht
werden konnte und wie wir noch besser werden können – zum Nutzen von
Bürgern und Unternehmen, zum Nutzen
der öffentlichen Verwaltung und des Gemeinwesens insgesamt. Wo können wir
Stärken stärken? Wo müssen noch Basisinfrastrukturen auf- beziehungsweise
ausgebaut werden? Wie gelangt man
beim Breitbandausbau von der Dikussion ins „Doing“? Wie bauen wir passgenaue, nützliche E-Services für Bürger
und Betriebe? Was können wir tun, um
Prozesse tatsächlich medienbruchfrei zu
gestalten und Formerfordernisse ernsthaft abzubauen? Wie können wir die
Entwicklung interoperabler technischer
Lösungen und standardisierter Datenaustauschformate beschleunigen?
Und schließlich: Was können wir
tun, um Mitarbeiter und Führungskräfte
mit den Fähigkeiten und Überzeugungen auszustatten, die sie in der vernetzt
arbeitenden Verwaltung benötigen? Wir
laden Sie ein, nicht alles wieder neu zu
erfinden, sondern auch die Erfolge der
Digitalisierung zu betrachten und daraus
Lehren für die weitere Digitalisierung zu
ziehen. Das Partnerforum beginnt am
3. Juni um 9.30 Uhr.
Eine Ausstellung begleitet das Kongressprogram. Hier können sich Interessierte über konkrete Lösungen und
Dienstleistungen verschiedener Kongresspartner auf dem Laufenden halten.
Auch Vitako ist mit einem Messestand
vertreten. Besuchen Sie uns und lassen
Sie sich über unsere neuesten Projekte
informieren.
Autorin: Tina Siegfried, Vitako
Link: www.neue-verwaltung.de
9
Meldungen
Ge wAn z V
Das Bundesministerium für Wirtschaft
erarbeitet zurzeit einen Standard für die
elektronische Übermittlung von Daten
aus der Gewerbeanzeige. Vitako war aufgefordert worden sich an den Überlegungen des Ministeriums zur Gewerbeanzeigenverordnung (GewAnzV) zu beteiligen
und hat diese Gelegenheit genutzt.
In unserer Stellungnahme haben wir
darauf verwiesen, dass die Implementierung des geplante Statistik-Standards
DatML/RAW für die IT-Dienstleister erhebliche Aufwände durch Anpassung
von Software, Aufbau einer TransportInfrastruktur sowie den laufenden Betrieb
bedeuten, die nicht durch entsprechende
Pflegevereinbarungen abgedeckt sind.
Außerdem fehlt noch ein Betriebskonzept für die Verwendung des Standards und zudem liegt auch noch kein
Konzept für die Nutzung des Verzeichnisdienstes DVDV vor.
Link (PDF)
Me lde we s e n
Das neue Bundesmeldegesetz (BMeldG)
soll zum 1. November 2015 in Kraft treten. Vorher muss noch die Verwaltungsvorschrift zur Durchführung des BMeldG
verabschiedet werden. Diese wurde nun
vom Bundesministerium des Innern vorgelegt. Vitako wurde im Rahmen der
Verbändebeteiligung zur Abgabe einer
Stellungnahme aufgefordert. Mit tatkräftiger Unterstützung der AG Meldewesen
haben wir dem BMI zum 30.3. eine umfangreiche Liste mit Anmerkungen zu Detailfragen übersandt.
Insgesamt konstatieren die VitakoMitglieder, dass die Verabschiedung der
Verwaltungsvorschrift zu spät komme,
um die Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelungen in den Meldebehörden
und die Schulung der Mitarbeiter zu gewährleisten. Darüber hinaus fehlen auch
noch eine Portalverordnung (PortalVO),
die Melderegisterauskunftsverordnung
(MRAV) sowie die Regelungen für die
Präqualifizierung von länderübergreifenden Behördenauskünften. Link (PDF)
S tande s amt
Am 4. März 2015 traf sich die Arbeitsgruppe Personenstandswesen zu ihrem
jährlichen Treffen, das diesmal beim Vitako-Mitglied Dataport in Hamburg stattfand. Hier tauschten sich die Vertreter
der Rechenzentren mit dem Verlag für
Standesamtswesen über aktuelle Projekte und Planungen aus.
Auf der Agenda standen Neuigkeiten
zu den Themen XPersonenstand, XPersonenstandsregister, neue Module und
Lizenzkosten, Schulungen sowie das
Thema Archivierung.
Zwischen Vitako und dem Verlag für
Standesamtswesen wurde vereinbart,
dass vor dem Release einer neuen Softwareversion im Herbst wieder ein sogenannter Alpha-Test unter Beteiligung von
Dataport, ekom21, AKDB, HannIT und
dem DV-Verbund Baden-Württemberg
durchgeführt werden soll.
Te r min
Der 2. Kommunale IT-Sicherheitskongress „Umsetzung der Leitlinie für Informationssicherheit des IT-Planungsrates
in Kommunalverwaltungen“ wird in Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag
(DST) und dem Deutschen Städte- und
Gemeindebund (DStGB) durch den Deutschen Landkreistag (DLT) organisiert und
vom IT-Planungsrat und dessen ständiger Arbeitsgruppe Informationssicherheit
(AG lnfoSic) unterstützt.
Er richtet sich in erster Linie an kommunale Praktiker, insbesondere an IT-Sicherheitsbeauftragte von Kommunalverwaltungen und soll dem praxisrelevanten
Informations- und Erfahrungsaustausch
dienen.
Zur Teilnahme berechtigt sind ITSicherheitsbeauftragte und die mit der
Wahrnehmung entsprechender Aufgaben betrauten Mitarbeiter von Landes- und Kommunalverwaltungen bzw.
deren Institutionen (z.B. kommunale IT-Dienstleister). Die Teilnahme ist
kostenlos.
Infos + Anmeldung: Link
Intern Nr. 2 | 2015
3. Zukunftskongress Staat & Verwaltung 2015
Die Leitveranstaltung für E-Government und Verwaltungsmodernisierung am 23. und 24. Juni 2015 im Berliner bcc
„Staat und Gesellschaft in der digitalen Revolution“ lautet das diesjährige
Leitthema des Zukunftskongress Staat
& Verwaltung, der am 23. und 24. Juni
2015 im Berlin Congress Center am
Alexanderplatz stattfindet. Unter der
Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums versammeln sich auch in
diesem Jahr bis zu 1.500 Teilnehmer
verschiedener Verwaltungsebenen
aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz sowie Experten aus Wissenschaft, Industrie und Beratung.
Ein besonderes Programm-Highlight ist das Forum Digitale Gesellschaft des IT-Gipfels@Zukunftskongress mit dem Titel: „Die Zukunft der
Verwaltung in der digitalen Welt“. Das
Dialogforum des Bundesministeriums
des Innern wird durch die Neuausrichtung des IT-Gipfels zum Bestandteil
des diesjährigen Zukunftskongresses.
Bundesinnenminister Dr. Thomas de
Maizière übernimmt die Moderation
der Diskussionsrunde und spricht mit
Vertretern aus der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Am zweiten Tag spricht auch der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar
Gabriel, zu den Kongressteilnehmern.
Nach seiner Grundsatzrede wird der
Bundeswirtschaftsminister Fragen des
Auditoriums beantworten.
Vier von einem interdisziplinären
Beirat unter Mitwirkung von Vitako
konzipierte Themenfelder bilden den
inhaltlichen Rahmen für insgesamt
zwölf Zukunftsforen.
10
Bücher
Dieter Klumpp, Klaus Lenk, Günter
Koch (HG.)
Überwiegend Neuland - Positionsbestimmung der Wissenschaft zur Gestaltung
der Informationsgesellschaft.
Berlin: edition sigma, 2014.
Christian Hoffmann, Annika Luch,
Sönke Schulz, Kim Borchers (Hg.)
Die digitale Dimension der Grundrechte
- Das Grundgesetz im digitalen Zeitalter.
DIVSI-Perspektiven Band 2. Baden-Baden: Nomos, 2015.
500 Politische Interessenvertretungen
in Deutschland 2015.
Helios Media (politik & kommunikation)
Obwohl mittlerweile seit Jahrzehnten
über die Informationsgesellschaft und ihr
„Rückgrat“, das Internet, diskutiert wird,
scheinen vielfach immer noch Orientierungslosigkeit, Halbwissen und schlagworthafte Verkürzung vorzuherrschen.
So meinen die Autoren dieses Bandes.
Wir seien weit entfernt von einem aufgeklärten und strukturierten Diskurs, geschweige denn einem gesellschaftlichen
Konsens. Substanzielle Fragen nach
Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten
und Steuerungsmechanismen blieben
auf der Strecke.
In dem Band greifen 14 Beiträge unterschiedliche Facetten der Debatte auf.
Das Spektrum reicht von E-Government
und Open Data über die technische Infrastruktur, vernetzte Maschinen und
autonome Fahrzeuge bis zum Open
Development in Lateinamerika, Chinas
Telekommunikationspolitik und die EUInternet-Governance. Allen Autoren geht
es um Positionsbestimmungen, die als
Leuchtfeuer für eine bessere Orientierung im sogenannten „Neuland“ der Digitalisierung dienen sollen.
Die Grundrechte gehören zu den am
ausführlichsten behandelten Vorschriften
der Verfassung. Angesichts der zunehmenden Bedeutung digitaler Infrastrukturen, des Internet und seiner Anwendungen verwundert es daher, dass die
Auswirkungen der technisierten Informationsgesellschaft (so das Bundesverfassungsgericht) auf Wirkungsweise und
Schutzbereich der Grundrechte bisher
nicht ausführlich analysiert wurden. Gleiches gilt für die umgekehrte Sichtweise:
die prägende Wirkung der Grundrechte
für Sachverhalte des Internet. Die vorliegende Publikation, entstanden in einem
Forschungsprojekt am Lorenz-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaft der Universität Kiel, unternimmt den Versuch,
diese Lücke zu schließen.
Ziel ist es, die digitale Dimension der
Grundrechte grundsätzlich zu konstruieren und anhand der Einzelgrundrechte
zu exemplizieren: von Menschwürde und
Handlungsfreiheit über das Persönlichkeitsrecht bis zu den Freiheitsrechten,
dem Eigentum- und Erbrecht.
Neuen wie erfahrenen Akteuren Informationen an die Hand zu geben, die ihnen ihren Arbeitsalltag erleichtern sowie
Trends und Themen der politischen Kommunkation aufzuzeigen: Dieses Zeil verfolgt das Magazin politik&kommunikation
seit über zehn Jahren.
Ein Bestandteil ist das Jahrbuch „500
Interessenvertretungen Deutschland
2015“, das die wichtigsten Ansprechpartner von politischen Verbänden, Initiativen, NGOs und Gewerkschaften
nennt (darunter auch Vitako - BundesArbeitsgemeinschaft der Kommunalen
IT-Dienstleister e.V.) enthält.
Interessenvertretungen setzen sich
für die Anliegen ihrer Mitglieder ein und
informieren über aktuelle Geschehnisse in den jeweiligen Branchen. Mit Hilfe
dieses kleinen Jahrbuchs weiß man, wie
man mit wem Kontakt aufnehmen kann.
Intern Nr. 2 | 2015
11
aus der branche
Schließfach für sensible Daten
KommSafe - der sichere Cloudspeicher der AKDB
›
Kurz vor Beginn der Cebit präsentiert die AKDB eine neue
innovative Lösung aus ihrem Rechenzentrum: den KommSafe. Kommunen,
Geschäftspartner und Bürger können
mit KommSafe vertrauliche Dateien
jetzt besonders einfach und sicher
speichern, teilen oder teamübergreifend bearbeiten – jederzeit, im
Büro, zu Hause und unterwegs.
sogenannte Triple CryptTM-Technologie
verschlüsselt. Dies entlastet vor allem
die hinsichtlich Dateigrößen und Sicherheit beschränkte klassische E-MailKommunikation: Große Dateien stehen
dank KommSafe besonders komfortabel sowohl an stationären Arbeitsplätzen als auch an mobilen Endgeräten zur
Verfügung.
Mit KommSafe bietet die AKDB ab sofort
einen flexiblen Datenspeicher für den sicheren und dokumentierbaren Austausch
und Zugriff auf Dateien. Damit können
kommunale Verwaltungen und Unternehmen jederzeit auf vertrauliche Dokumente zugreifen. Die zentrale Speicherung
macht Daten standortunabhängig und
übergreifend nutzbar und verbessert sowohl das interne Teamwork als auch die
Kooperation mit externen Partnern.
Für maximale Sicherheit sorgen die
Datenhaltung im AKDB-Rechenzentrum
und ein mehrstufiges Sicherheitskonzept
bei Benutzer- und Rechteverwaltung
sowie Datenübertragung. Dateien wie
Verträge oder Projektdokumente werden nicht erst auf dem Server, sondern
schon vor der Übertragung durch die
In der Kommune profitieren verschiedenste Bereiche und Zuständigkeiten
vom KommSafe. Zwei Beispiele: Eingehende Bewerbungen können unabhängig von ihrer Dateigröße von unterschiedlichen kommunalen Stellen
genutzt, geteilt und abgelegt werden,
vom Personalsachbearbeiter über den
Fachamtsleiter bis zum Bürgermeister.
Auch Ausländerbehörden können sich
beim Zuständigkeitswechsel gegenseitig
vertrauliche und umfangreiche elektronische Ausländerakten über KommSafe
komfortabel und sicher zusenden.
Mit der KommSafe-App für iPhone, iPad und Android ist es auch unterwegs möglich, bequem auf den sicheren
Cloudspeicher zuzugreifen. Dateien können direkt in der App geöffnet, auf das
kommunaler einsatz
mobile Gerät
übertragen
und im verschlüsselten Bereich
der App abgelegt werden.
KommSafe ist bereits bei einer
rasch wachsenden Zahl von Kunden
im Einsatz. Dass eine derartige Lösung
bei Kommunen großen Zuspruch findet,
bringt Michael Probst, IT-Leiter der Gemeinde Unterhaching, zum Ausdruck:
„KommSafe ist die Lösung, die wir uns
schon seit Jahren gewünscht hatten und
die genau auf kommunale Bedürfnisse
zugeschnitten ist. Die größten Vorteile:
Wir können Dateien ortsunabhängig ablegen und der Speicher liegt nicht irgendwo, sondern hier in Bayern. Und wir haben mit der AKDB einen Cloud-Anbieter,
der immer bewiesen hat, dass er die erforderliche Vertrauensstellung besitzt.“
Interessenten können beim KommSafe je nach Bedarf flexibel Nutzeranzahl und Speicherkapazitäten wählen.
Auf Wunsch lässt sich KommSafe auch
an das individuelle Erscheinungsbild anpassen und steht dann in der vertrauten Optik der eigenen Verwaltung zur
Verfügung.
Autor: Hans-Peter Mayer, AKDB
Sicherheit im Fokus
ITDZ Berlin präsentiert sich mit CERT, ITSM und Private Cloud
›
Das Computer Emergency Response Team (CERT) des Landes
Berlin, das IT-Servicemanagement
(ITSM) und die Private Cloud sind nur
einige der Ausstellungshighlights, die
das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) auf der Cebit in Hannover präsentiert hat.
Das Thema Sicherheit rund um die Informationstechnik bildet in diesem Jahr
einen Themenschwerpunkt auf der Cebit. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden
innovative, zukunftsfähige IT-Lösungen
und Produkte anzubieten, welche zum
einen den Sicherheitsstandards entsprechen und gleichzeitig die Verwaltungs-
Intern Nr. 2 | 2015
modernisierung vorantreiben“, sagt Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin.
Mit seinem Informationssicherheitsmanagementsystem-Tool (ISMS) unterstützt das ITDZ Berlin Nutzer innerhalb
des Landesnetzes bei der Erstellung,
Dokumentation und fortlaufenden Pflege von Sicherheitskonzepten gemäß
den Anforderungen des Bundesamtes
für Sicherheit in der Informationstechnik
(BSI), sowie bei der Zertifizierung nach
IT-Grundschutz. So ist sichergestellt,
dass alle Systeme und Daten stets verfügbar sind und die Vertraulichkeit gewährleistet bleibt. Das ISMS-Tool ist der
neueste Bestandteil des umfangreichen
Maßnahmenkatalogs zur Sicherung al-
ler IT-Systeme der Berliner Verwaltung
durch das ITDZ Berlin. Dazu zählt auch
ein eigenes Computer Emergency Response Team (CERT), das bei der Bewältigung von Sicherheitsvorfällen hilft.
Das ITDZ informierte auch über das
Bürgertelefon 115 oder das webbasierte
Informationssystem zur Terminvergabe
und -bearbeitung. Darüber hinaus werden weitere IT-Dienstleistungen für die
Verwaltung, unter anderem der mobile
Netzzugang oder die Möglichkeit der
Video-Konferenz sowie Kooperationsprojekte des ITDZ Berlin mit Berliner
Hochschulen vorgestellt, beispielsweise zum Thema Cybermobbing.
Autorin: Angelika SChwenk, ITDZ
12
aus der branche
Soziales Intranet
Münster und Köln stellen gemeinsame Projekte vor
›
Die citeq und das Amt für Informationsverarbeitung der Stadt
Köln haben auf der Cebit 2015 ihre
Projekte zur Einführung eines sozialen Intranets in der Stadtverwaltung
vorgestellt. Die Plattform soll zur
Modernisierung der Stadtverwaltung beitragen und eine zeitgemäße
Verwaltungskultur fördern.
Mit dem gemeinsamen Auftritt auf dem
Cebit-Stand der Landesverwaltung
Nordrhein-Westfalen wollen beide Partner auch weitere Kommunen dafür gewinnen, sich innerhalb des Leistungsverbunds kommunaler IT-Dienstleister
Nordrhein Westfalen (KDN) an einer
Arbeitsgruppe zur Einführung sozialer
Intranet-Plattformen in den Kommunalverwaltungen zu beteiligen.
„Wenn wir unsere eigene Digitale Agen-
da glaubwürdig leben wollen, ist es nur
folgerichtig, dass wir auch die Verwaltung
nach innen verändern müssen“, konstatiert Kölns Stadtdirektor Guido Kahlen.
„Moderne, digitale Kommunikations-, Informations- und Kooperationstechniken
und eine dazu passende transparente
Umgangskultur sind selbstverständliche
Bestandteile einer modernen Verwaltung. Dies in kommunaler Kooperation
zu entwickeln bietet sich für ein Vernetzungsthema doch geradezu an.“
„So wie im privaten Umfeld wollen
viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Stadtverwaltung die Funktionen der sozialen Medien auch im beruflichen Umfeld selbstverständlich nutzen. Die Möglichkeiten sozialer Medien à la Facebook
und Wikipedia in der internen Kommunikation machen die ‚Arbeitswelt Stadtverwaltung‘ für junge Nachwuchskräfte
noch attraktiver“, sagt
Wolfgang
Heuer, Beigeordneter der Stadt Münster.
Münsters kommunaler IT-Dienstleister „citeq“ und das Amt für Informationsverarbeitung der Stadt Köln arbeiten bereits in verschiedenen Initiativen
zur Modernisierung der Kommunalverwaltung zusammen. So nutzt die Stadtverwaltung Münster das in Köln betriebene Personenstandswesen, während
die Stadt Köln auf das von der citeq und
dem kommunalen Rechenzentrum Niederrhein betriebene DataClearing NRW
zugreift.
Autor: Lothar Lechtenberg, citeq
Sicheres E-Government per Smartphone
AKDB zeigt sichere Online-Verwaltungsdienstleistungen
›
Neue E-Government-Lösungen
hatte die AKDB auf der Cebit im
Gepäck. Von der Innovationskraft und
Leistungsfähigkeit des bundesweiten
Marktführers für Kommunalsoftware
konnten sich Besucher überzeugen.
Dabei zeigte die AKDB unter anderem,
wie einfach und sicher Online-Verwaltungsdienstleistungen auch mobil genutzt werden können.
Am Messestand A58 / H7 des Bundesinnenministeriums präsentierte die AKDB
unter dem Begriff „abgeleitete Identität“
die Möglichkeit, die vertrauenswürdige
Identität des Personalausweises (eID)
sicher auf ein mobiles Gerät wie das
Smartphone oder Tablet zu „übertragen“.
Praxisnah erklärt wurde dies an einem
Automaten der Firma Nixdorf, wie er im
SB-Bereich von Sparkassen zum Ein-
Intern Nr. 2 | 2015
satz kommt, und über den der Nutzer
Zugriff auf verschiedene Verwaltungsdienstleistungen in Verbindung mit dem
Bürgerservice-Portal der AKDB erhält.
An selber Stelle zeigte die AKDB außerdem gemeinsam mit der Stadt Ingolstadt und der Audi AG im Rahmen des
Projekts i-Kfz die internetbasierte KfzAußerbetriebsetzung. Der vorgestellte
Fachprozess demonstrierte eine OnlineFahrzeugabmeldung in Verbindung mit
der eID-Funktion und den neuen Sicherheitscodes auf den Nummernschildern,
die seit dem 1. Januar 2015 ausgegeben
werden.
Postkorb und E-Payment
Das breite Produkt-Portfolio der AKDB
stellte die AKDB-Vertriebstochter kommIT GmbH auf dem Messestand A62
/ H7 aus. Im Fokus standen in diesem
Jahr E-Government-Services in den Bereichen Melde-, Verkehrs-, Finanz- und
Personenstandswesen sowie das Bürgerservice-Portal als zentrale Kommunikationsplattform mit den Basisdiensten
Bürgerkonto, Postkorb und E-Payment.
kommIT und AKDB präsentierten
außerdem Software-Neuentwicklungen
in den Bereichen Sozial- und Verkehrswesen, Controlling-Werkzeuge für die
Finanzverwaltung sowie effektive elektronische Aktenablagen, eingebunden
in Workflows unterschiedlicher Fachbereiche. Komplettiert wurde der Auftritt
durch Lösungsangebote für die Verwaltung von Kitaplätzen sowie für das Gebäudemanagement und das kommunale
Bauwesen.
AUtor: andreas huber, akdb
13
aus der branche
Mehr Karrierefrauen
Dataport zieht günstige Geschlechterbilanz
›
Frauen machen bei Dataport
Karriere lange vor der gesetzlich
beschlossenen Frauenquote. Mit einem Frauenanteil von knapp 30 Prozent
in den Führungsebenen lag Dataport
2014 deutlich über dem Frauenanteil der Privatwirtschaft und der
IT-Branche.
reichen: 36 Prozent im Unternehmensbereich Lösungen sowie 19 Prozent im
Technik-Bereich. Auf der obersten Führungsebene unterhalb des Vorstands
sind 36 Prozent Frauen tätig. Mit Claudia Güsken ist zudem seit Ende 2012
einer von drei Vorstandsposten weiblich
besetzt.
Diese Bilanz zieht Dataport anlässlich
der auf der Cebit stattgefundenen Konferenz „Women in Digital Business“ zum
Thema Diversity und Frauen als Führungskräfte in der IT-Branche.
Gleichberechtigung von Frauen und
Männern ist beim IT-Dienstleister Dataport gelebte Unternehmensrealität. Der
Frauenanteil von 30 Prozent bei Führungskräften entspricht dem Gesamtanteil der Frauen im Unternehmen. Damit
erfüllt Dataport schon vorher die Bedingungen der Anfang März vom Bundestag beschlossenen Frauenquote in
Aufsichtsräten.
Während die IT-Wirtschaft nach Angaben
des Branchenverbandes Bitkom einen
durchschnittlichen Frauenanteil von 14
Prozent ausweist, arbeiten bei Dataport
23 Prozent Frauen in technischen Be-
prädikat: ausgezeichnet
Dataport setzt seit seiner Gründung 2004
konsequent auf Gleichberechtigung und
fördert diese systematisch, zum Beispiel
mit Maßnahmen zur Vereinbarkeit von
Beruf und Familie: Telearbeit, flexibles
Arbeiten, Arbeiten in Teilzeit, Übernahme
von Führungspositionen in Teilzeit oder
„im Tandem“, das heißt gemeinsam mit
einer weiteren Führungskraft. Die Maßnahmen richten sich an Frauen und Männer gleichermaßen.
Für seine Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter wurde Dataport 2014 zum dritten Mal mit dem „Total
E-Quality-Prädikat“ ausgezeichnet. Das
Gütesiegel wird für besonderes Engagement für Chancengleichheit von Frauen
und Männern im Berufsleben verliehen.
Laut dem Bundesministerium für Fami-
lien, Senioren, Frauen
und Jugend lag
der Frauenanteil in den
Aufsichtsräten der Top-160 Unternehmen in Deutschland Ende 2014
bei 18,9 Prozent. Nur 5,8 Prozent der
Vorstände waren Frauen.
autorin: britta heinrich, dataport
Kennzahlen zu Gleichstellung bei Dataport (Stand
31.12.2014):
►► Frauenanteil Vorstand: eine
von dreien
►► Frauenanteil Unternehmen gesamt: 30 Prozent.
►► Frauenanteil Unternehmensbereich Lösungen: 36 Prozent
►► Frauenanteil Unternehmensbereich Technik: 19 Prozent
►► Frauenanteil Azubis: 25 Prozent
►► Frauenanteil IT-Trainees: 4
weibliche (von 6 neu besetzten
Traineestellen)
Synergieeffekte nutzen
regio iT GmbH und ekom21 kooperieren
›
Auf der Cebit gaben die kommunalen IT-Dienstleister regio iT
und ekom 21 ihre Zusammenarbeit
bekannt.
Dieter Rehfeld, Vorsitzender der regio
iT-Geschäftsführung, sagte: „Die kommunale IT-Landschaft wird zunehmend
komplexer, was sich auch auf die Entwicklung und Bereitstellung unserer
IT-Services auswirkt. Gerade größere
Verfahren können nur dann rentabel
gestaltet werden, wenn eine zusätzliche Vermarktung außerhalb des eigenen regionalen Verbandsgebietes erfolgen kann.“
Intern Nr. 2 | 2015
Zahlreiche Überschneidungen der
Unternehmen bei der Produkt- und Kundenstruktur überzeugten die Geschäftsführer der ekom21, Bertram Huke und
Ulrich Künkel, sowie Dieter Rehfeld von
der regio iT schnell vom jeweils anderen
Partner. „ekom21 und regio iT haben sich
seit vielen Jahren mit innovativen Lösungen im kommunalen Markt etabliert. Gemeinsam haben wir eine Reihe von ITProdukten und -Services identifiziert, die
gemeinsam vermarktet werden können“,
erklärt Bertram Huke.
Deutliche Synergieeffekte durch die
neue Verbindung versprechen sich die
Partner besonders bei IT-Lösungen im
Schulumfeld und zum Energiemanage-
ment sowie in den Geschäftsfeldern
Workflow-Management, Wahlen, mobile
Anwendungen und Cloud-Lösungen. Neben abgestimmten Vertriebs- und Marketingaktivitäten soll es einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch geben. Zudem
will man gemeinsame Forschungs- und
Förderprojekte initiieren.
Beide Partner freuen sich darauf,
künftig ihre Kräfte zu bündeln und das
neue Band der IT von Nordrhein-Westfalen nach Hessen zu spannen. Und auch
die kommunalen Kunden würden von der
Zusammenarbeit ihrer IT-Dienstleister
profitieren, ist man sich bei regio iT und
ekom21 einig.
AUtorin: Birgit Becker, regio it
14
aus der branche
Autos online
abmelden
i-Kfz: Internetbasierte
Fahrzeugabmeldung
mithilfe kommunaler IT
›
Im Wohnzimmer sitzen und sein
Auto abmelden – wer hat davon
nicht schon längst geträumt. Diese
Zukunftsmusik ist jetzt Realität geworden. Das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) hat dazu
die technischen Voraussetzungen für
die Zulassungsstellen in der Region
geschaffen.
Sicherheitscode abrubbeln, Webseite der
Kommune aufrufen, Personalausweis
bereithalten und los geht es: Überall in
Deutschland können ab sofort Fahrzeuge einfach und bequem von zu Hause
aus bei der Zulassungsstelle abgemeldet
werden. Voraussetzung: Das Fahrzeug
ist ab 1. Januar 2015 zugelassen, der
Abmelder hat einen neuen Personalausweis mit eingeschalteter eID-Funktion
(elektronischer Identitätsnachweis) und
einen Kartenleser an seinem Computer
installiert. Für die Region hat diese neue
Entwicklung mit dem Titel internetbasierte Kfz-Zulassung (i-Kfz) das Kommunale
Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) in
Kooperation mit dem Formularserver-Betreiber Form-Solutions möglich gemacht.
Testlauf erfolgreich
„Der Service geht auf eine Initiative des
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zurück, die in ganz
Deutschland umgesetzt werden muss“,
erklärt Projektleiter Lars van der Grinten vom KRZN. Das Kraftfahrtbundesamt
hat ein zentrales Portal eingerichtet, das
ebenfalls die Außerbetriebsetzung möglich macht. Der Nachteil: Da es sich beim
An- und Abmelden von Fahrzeugen um
eine kommunale Aufgabe handelt, steht
das Portal des Kraftfahrtbundesamtes
nur während der Startphase des Projektes zur Verfügung. Genauer gesagt bis
2016, dann wird das Portal abgeschaltet.
„Spätestens ab diesem Zeitpunkt
müssen sich alle Kommunen in ganz
Deutschland deshalb eine Alternative
einfallen lassen“, sagt van der Grinten.
Intern Nr. 2 | 2015
Mit der internetbasiserten Fahrzeugzulassung ist möglicherweise jene
„Killerapplikation“ gefunden, die den neuen Personalausweis (nPA) zum
Fliegen bringt. Vorerst allerdings ist nur die Abmeldung von Fahrzeugen
möglich – seit 1. Januar 2015 sind neue Kennzeichen und ein neuer KfzSchein mit Rubbelfläche im Einsatz. Wenigstens für die Abmeldung von
Fahrzeugen muss man künftig nicht mehr aufs Amt. Zulassung und Ummeldung sollen bald folgen. Wir dokumentieren Beiträge über die Einführung von i-Kfz in einigen Vitako-Häusern.
Das KRZN ist da schon weiter. „Unser dezentrales i-Kfz-Portal hat seinen Testlauf
erfolgreich gemeistert und kann direkt
genutzt werden.“ Bisher haben die Straßenverkehrsämter in den Kreisen Wesel
und Viersen sowie in der Stadt Krefeld
den Webservice des KRZN installiert.
Die Außerbetriebsetzung über ein
Webportal ist nur ein erster Schritt. In
Zukunft sollen auch alle anderen Serviceangebote wie die Zulassung und Umschreibung eines Fahrzeugs über das
Internet möglich sein. „Dazu sind aber
noch weitere organisatorische, technische und rechtliche Voraussetzungen zu
schaffen“, berichtet KRZN-Geschäftsführer Jonas Fischer.
Die sind für den Abmeldeprozess bereits erfolgt, auch wenn das noch nicht
für jeden möglich ist. Das hat ganz einfache Gründe: Nur Fahrzeuge, die in diesem Jahr zugelassen wurden, verfügen
über Kennzeichenschilder mit verdeckt
aufgebrachtem Sicherheitscode und Siegelplaketten. Neben dem Sicherheitscode benötigt ein Fahrzeughalter zudem
den neuen Personalausweis im Scheckkartenformat. Denn nur der verfügt über
eine sogenannte Online-Ausweisfunktion
(eID), mit der man sich im Internet identifizieren kann. Weitere Voraussetzung ist
der Besitz einer Ausweis-App und eines
Kartenlesegerätes für den Personalausweis. „Was heute nur sehr wenige Menschen haben, wird in Zukunft Standard
sein“, ist sich der KRZN-Geschäftsführer
sicher.
Datenschutz hat Priorität
Mit dem zusätzlichen i-Kfz-Portal soll die
Fahrzeugzulassung einfacher, bürgerfreundlicher und effizienter werden. „Es
fallen bürokratische Schranken“, ergänzt
Lars van der Grinten. „Keine langen Wartezeiten, keine Fahrtkosten, dazu mehr
Transparenz der Verwaltung“, benennt er
die weiteren Vorteile des neuen Services.
Was schon jetzt reibungslos funktioniert, hat hinter den Kulissen eine lange
Anlaufzeit gebraucht. Das KRZN stellt die
hohe Sicherheit, Datenintegrität und Verfügbarkeit der zentralen Datenbestände
sicher. Dazu gehören auch der Aufbau
und die Wartung des informationstechnischen Systems sowie die elektronische
Zahlungsabwicklung (E-Payment). Alle
15
aus der branche
i-Kfz in NRW:
Pro Jahr werden in Deutschland
28,2 Millionen Zulassungsvorgänge durchgeführt. Davon sind rund
neun Millionen Abmeldungen von
Fahrzeugen. Derzeit zugelassene
Fahrzeuge im Zuständigkeitsbereich des KRZN (Stand Dezember
2014):
►►
►►
►►
►►
►►
►►
►►
Kreis Borken 288.426
Bottrop 78.854
Kreis Kleve 240.434
Krefeld: 135.338
Kreis Steinfurt 347.084
Kreis Viersen: 230.446
Kreis Wesel 348.311
Zum besseren Verständnis hat das
KRZN in Kamp-Lintfort ein Erklärvideo für den internetbasierten Abmeldeprozess produzieren lassen.
Dort wird Schritt für Schritt das Vorgehen erklärt, inklusive der elektronischen Bezahlmöglichkeiten.
Zu finden ist das Video unter: Link
Zum i-Kfz-Dienst: Link
für eine An- und Abmeldung von Fahrzeugen benötigten Daten befinden sich
auf den Servern des KRZN in Kamp-Lint
fort. Priorität hat dabei der Schutz dieser
Daten, vor allem bei der Übermittlung an
das Kraftfahrtbundesamt. Die in der Anwendung erfassten Daten werden den
Zulassungsbehörden über ein gesichertes Netz zur Verfügung gestellt.
Das Kommunale Rechenzentrum
Niederrhein (KRZN) in Kamp-Lintfort ist
der Informatik-Dienstleister für die Verwaltungen der Kreise Kleve, Viersen,
Wesel sowie deren Städte und Gemeinden. Außerdem betreut das KRZN die IT
der Städte Bottrop und Krefeld. Zu den
Aufgaben des Zweckverbandes zählen
die Entwicklung, Einführung und Wartung
der IT-Anwendungen. Außerdem setzt
das KRZN Datenschutz und Datensicherheitsmaßnahmen um.
Autor: Kaspar Müller-Bringmann,
KRZN
Intern Nr. 2 | 2015
Und läuft und läuft …
Portal für i-Kfz in Güterloh gestartet
›
Noch ist es ruhig in der Zulassungsstelle Gütersloh. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rüsten
sich für den Dienstleistungsnachmittag. Das ist die Gelegenheit, den
Leiter der Abteilung Straßenverkehr
des Kreises Gütersloh, Detlef Stieg,
nach den ersten Erfahrungen mit dem
STVA-Portal zu befragen. „Ein super
Servicegedanke“, so die erste Einschätzung des 54-Jährigen.
Seit 1. Januar 2015 können Kraftfahrzeuge neben den herkömmlichen Möglichkeiten „im Amt“ auch online außer Betrieb
genommen werden. Eine entsprechende
Software zur rechtssicheren und medienbruchfreien Abmeldung hat die regio
iT gemeinsam mit der Firma Telecomputer für Straßenverkehrsämter (STVA)
entwickelt. Neben der Anbindung zum
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bedarf es
der rechtssicheren Identifikation des Antragstellers mittels des neuen Personalausweises (nPA) sowie eines sicheren
Online-Bezahlverfahrens. E-Payment
und ein eID-Service sind typische Funktionen der i-Kfz-Portaltechnologie der regio iT, die zudem noch individuell erweitert werden kann.
„Die Resonanz könnte größer sein“,
schiebt Stieg hinterher. Allerdings ergab
seine Nachfrage beim KBA, dass es bundesweit „noch ruhig sei“, so die Auskunft.
Kein Wunder, schließlich gibt es auch die
erforderlichen Siegelplaketten und Fahrzeugscheine mit verdecktem Sicherheitscode erst seit Jahresbeginn.
Stieg ist davon überzeugt, dass der
neue Service sich rasch durchsetzen
wird. Schließlich sei die Handhabung relativ einfach: „Mit einer Münze die Siegel
an beiden Kennzeichen vorsichtig abreiben. Darunter verbirgt sich ein Code.
Ebenso auf dem neuen Fahrzeugschein“.
Anschließend bequem von Zuhause per
Smartphone oder am Computer das Portal aufrufen, sich mit dem elektronischen
Personalausweis identifizierten, Codes
eingeben und zum Abschluss über ein
E-Payment-System bezahlen. Nur die
schriftliche Bestätigung von der Zulassungsstelle kommt ganz klassisch postalisch wenige Tage später ins Haus…
Technisch läuft alles einwandfrei.
„Jetzt müssen wir nur noch kräftig die
Werbetrommel für den neuen Service
rühren“, meint Stieg.
Autorin: Carola Adenauer,
Journalistin
16
aus der branche
Ohne Behördengang
Wolfgang Scherer (krz) über die Umsetzung von i-Kfz
›
Was sich so einfach liest, hat in
den zurückliegenden Monaten für
viel Arbeit in den Straßenverkehrsämtern und bei öffentlichen IT-Dienstleistern geführt. Auch im Kommunalen Rechenzentrum Minden–Ravensberg/ Lippe (krz) sind entsprechende
Vorbereitungen getroffen worden, damit alles rund läuft. Der stellvertretende Geschäftsführer in Lemgo, Wolfgang Scherer, über die Hintergründe.
Herr Scherer, hat sich der ganze
Aufwand eigentlich gelohnt? Mit wie
vielen Geschäftsvorfällen bei i-Kfz
wird überhaupt gerechnet?
Bundesweit wird in diesem Jahr mit einer
dreistelligen Zahl von vollelektronischen
Außerbetriebsetzungen gerechnet. Das
ist eine verschwindend kleine Zahl und
erklärbar mit den Voraussetzungen.
Das Fahrzeug muss nach dem 1. Januar 2015 erstzugelassen sein, der Halter
muss sich per freigeschaltetem neuen
Personalausweis identifizieren können
und nach Möglichkeit über ein Bürgerkonto im Bürgerservice-Portal verfügen.
Dafür haben die Kollegen vor Ort in den
Zulassungsbehörden und wir den ganzen Auswand natürlich nicht getrieben.
Es ist der Einstieg in ein mehrjähriges
Projekt, das in den nächsten Freigabestufen viele weitere vollelektronische
Dienstleistungen rund um das Kraftfahrzeug bieten wird.
Was kommt denn nun in den nächsten
Stufen?
Die Umsetzung der zweiten Stufe 2016
sieht die internetbasierte Wiederzulassung von Fahrzeugen und Adressänderungen vor. Hier erwartet man eine
deutlich größere Relevanz, da hier wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen
oder die häufigen Adressänderungen
für den Bürger interessant sind.
Wie lange hat es gedauert, bis die
jetzige Lösung starten konnte?
Ich erinnere mich an erste Gespräche
kurz nach der Jahrtausendwende. Damals gab es den neuen Personalausweis
noch nicht, und Kopfzerbrechen machte
Intern Nr. 2 | 2015
vor allem die Frage, wie man sicherstellen könne, dass auch wirklich der Halter
das Fahrzeug stilllegen würde. Überlagert wurde die Diskussion auch davon,
dass zwischen den Befürwortern der bewährten dezentralen Bearbeitung in den
Straßenverkehrsämtern in den Kreisen
und den kreisfreien Städten und eingefleischten Verfechtern einer strikten Zentralisierung auf Bundesebene ein erbitterter Streit tobte. Das hatten wir damals
ja auch bei den Melderegistern. Und im
Kfz-Wesen wie bei den Meldeverfahren
hat sich schließlich die Vernunft durchgesetzt. Daten sind dort am Besten aufgehoben, wo die Bürgerinnen und Bürger leben.
Trotzdem waren nicht wenige Verwaltungen überrascht, als es im Sommer
2014 hieß: Jetzt geht es los!“
...und das nicht zu Unrecht. Erst sehr
spät hat der Bundesverkehrsminister,
dessen Behörde lange eine zentrale Lösung mit einem einzigen Zugangspunkt
beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in
Flensburg befürwortet hat, dem Ansinnen
vieler Länder und der Kommunalen Spitzenverbände entsprochen und zunächst
neben der Zentralstaatslösung auch die
dezentrale Bearbeitung ermöglicht. Wir
haben uns als kommunale Dienstleister
in NRW dann Mitte des Jahres auf den
Weg gemacht, die nun eröffneten dezentralen Lösungsmöglichkeiten umzusetzen. Inzwischen ist auch eindeutig geklärt, dass es ab 2016 ausschließlich den
dezentralen Zugang geben wird, und damit ist jetzt eine vollständige dezentrale
Abwicklung mit den bewährten Zulassungsverfahren vor Ort sichergestellt.
Hat dieses Hin und Her die Projektarbeit besonders schwierig gemacht?“
Zumindest wurde sie nicht einfacher. Hinzu kommt, dass uns nach wie vor Testdaten aus dem KBA fehlen, wir also den
kompletten Prozess anhand echter Fahrzeuge ausprobieren mussten. Die haben
wir dann abgemeldet und sofort wieder
zugelassen. Das ist hanebüchen. Gerade beim Zusammenspiel von Kfz-Fachverfahren, elektronischer Identifizierung
„Daten sind dort am Besten aufgehoben, wo
die Bürgerinnen und Bürger leben“. Wolfgang
Scherer, stellvertretender Geschäftsführer krz.
per nPA, elektronischem Bezahlen und
sicherer Zustellung der Verwaltungsakte
ist es üblich, ausgiebige Test zu veranstalten – das war bisher kaum möglich.
Umso höher ist die Leistung unserer Kollegen einzuschätzen, die es geschafft
haben, die erste Stufe zum Laufen zu
bringen.
In NRW hat sich der KDN-Dachverband
für eine Konzentration der Betreiber
der neuen Kfz-Serviceportale stark
gemacht. Hat sich da etwas getan?
Hinter den Kulissen eindeutig. Der Zugang zu den örtlichen Straßenverkehrsämtern erfolgt über den gewohnten Internet-Auftritt. Aber die Services werden für
viele gemeinschaftlich von einer Stelle in
Lemgo erbracht. So nutzen den Service
aus dem krz neben den drei Trägerkreisen Herford, Lippe und Minden Lübbecke
auch zusätzlich die Kreise Soest, Siegen-Wittgenstein, Olpe und Heinsberg,
der Märkische und der HochsauerlandKreis sowie die Städte Hagen und Bonn.
Hier stehen wir auch in enger Kooperation mit den jeweiligen IT-Dienstleistern
dieser Kommunen.
Fragen: Julia Stute, krz
17
aus der branche
How to do it
ekom21 hat in Hessen die i-Kfz-Lösung umgesetzt
›
Auch ekom21 hat eine Portallösung entwickelt, mit der die Beantragung der Außerbetriebsetzung
eines Fahrzeuges über das Internet
erfolgen kann. Mit dem Online-Portal
„i-Kfz“ können Bürger von nun an den
Antrag auf Außerbetriebsetzung ihres Fahrzeugs bequem von zu Hause
aus und zu jeder Uhrzeit vornehmen.
Bertram Huke, Geschäftsführer des
hessischen IT-Dienstleisters ekom21,
wertet diese Möglichkeit als weiteren
Schritt zu mehr Bürgerfreundlichkeit
und effizientem E-Government.
Mit Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung erspart sich der Bürger seit
dem 1. Januar 2015 für die Außerbetriebsetzung seines Fahrzeugs den
Gang zur Zulassungsbehörde. Möglich
wird dies durch die neuen Stempelplaketten auf den Kennzeichen und einen
verdeckten Sicherheitscode auf dem
Fahrzeugschein.
Zur online-basierten Außerbetriebsetzung seines Fahrzeuges benötigt der
Halter einen neuen Personalausweis mit
elektronischem Identitätsnachweis, einen Computer mit Internetanschluss
sowie ein Kartenlesegerät, die Kennzeichen mit den neuen Stempelplaketten
und die Zulassungsbescheinigung mit
dem neuen Sicherheitssiegel. Das Portal der ekom21 führt den Bürger sicher
Schritt für Schritt durch die Beantragung
der Abmeldung.
Ausgeklügeltes System
Zunächst erfolgt die Identifizierung mit
dem neuen Personalausweis. Anschließend gibt der Fahrzeughalter das Kennzeichen seines Fahrzeuges ein und rubbelt in der Zulassungsbescheinigung Teil
1 den Sicherheitscode frei. Diesen siebenstelligen Code gibt er auf der Portalseite ein. Danach muss auf dem vorderen und hinteren Kennzeichen ein Feld
auf der Stempelplakette freigerubbelt
werden; auch hier befinden sich Codes,
die der Bürger im Portal anzugeben hat.
Die Bezahlung der Gebühr erfolgt
bargeldlos über E-Payment; die ekom21
hat hierfür die gängigsten Bezahlsysteme in ihre Lösung integriert.
Intern Nr. 2 | 2015
Die neuen Stempelplaketten und eine Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) mit verdecktem Sicherheitscode sind seit dem 1. Januar 2015 im Einsatz.
Die erfassten Daten werden mit dem
zentralen Fahrzeugregister beim Kraftfahrt-Bundesamt abgeglichen. Sind
diese fehlerfrei, wird der Antrag des
Bürgers elektronisch an die zuständige
Zulassungsbehörde weitergeleitet. Dort
erfolgt der Abschluss des Vorgangs. Den
schriftlichen Bescheid über die erfolgte
Außerbetriebsetzung bekommt der Fahrzeughalter auf Wunsch per Post oder per
De-Mail zugestellt.
kfz21 und i-Kfz
Da ekom21 gleichzeitig Hersteller der
Kfz-Zulassungssoftware kfz21 ist, lag
die Entwicklung des Internetportals für
die Außerbetriebsetzung nahe. Schließlich arbeiten 23 Zulassungsbehörden in
Hessen mit kfz21, in dem rund 4,7 Millionen aktive und mehr als 50 Millionen
Archivsätze gespeichert sind. In Rheinland-Pfalz setzen 39 Zulassungsbehörden die Software der ekom21 ein, die
außerhalb Hessens unter dem Namen
VIATO-Z vertrieben wird. Bereits 2013
wurde der Grundstein zur Einführung
gelegt.
Auch die Freie und Hansestadt Hamburg – die zweitgrößte Straßenverkehrsbehörde in Deutschland – hat das System von ekom21 im Einsatz und beteiligt
sich aktiv an dessen Weiterentwicklung.
Ziel dieser Entwicklungskooperation ist
der Aufbau einer leistungsstarken Lösung für Straßenverkehrsbehörden,
die als Gesamtlösung VIATO ebenso
innovativ ist wie als Einzelanwendung
VIATO F (Fahrerlaubniswesen), VIATO Z (Zulassungswesen) und VIATO G
(Straßenverkehrsgenehmigungen).
Weitere Dienstleistungen
Die elektronische Außerbetriebsetzung
ist bereits in Hessen und in Kürze auch
in über 39 Kfz-Zulassungsstellen in
Rheinland-Pfalz möglich.
Für ekom21-Geschäftsführer Bertram Huke ist das Online-Portal nur der
erste Schritt für weitere internetbasierte Dienstleistungen: „Wir entwickeln unsere Softwarelösungen konsequent in
Richtung E-Government. Nicht ohne
Grund, denn elektronische Verwaltungshandlungen entlasten nicht nur unsere
kommunalen Kunden von zeit- und personalintensiver Routinearbeit, sondern
ermöglichen auch den Bürgern ihre Behördengänge bequem von der heimischen Couch aus zu erledigen – und dies
vollkommen zeitunabhängig“.
Autor: Stefan Thomas, ekom21
18
aus der branche
Elektronischer Halterdatenaustausch
Lecos stellt Halterdatenauskunft auf XML-Übertragung um
›
Überhöhte Geschwindigkeit auf
Italiens Autobahnen. Überfahren
einer roten Ampel in Paris. Alkohol
am Steuer in Finnland. Verkehrsdelikte wie diese werden in Europa schon
länger grenzübergreifend geahndet.
Seit Jahresbeginn ist die Verfolgung
solcher Verkehrsdelikte einfacher
möglich.
Mit der EU-Richtlinie 2011/82/EU wurde
der rechtliche Rahmen geschaffen, um
den Verwaltungsbehörden in den EUMitgliedsstaaten die Möglichkeit zu geben, die KFZ- Halterdaten elektronisch
auszutauschen. Auf diese Weise sollen
Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr
besser verfolgt und der für das Verkehrsdelikt verantwortlichen Fahrer leichter ermittelt werden können. Technisch setzt
das Verfahren auf das europäische Fahrzeug- und Führerscheininformationssystem EUCARIS (European Car and Driving Licence Information System) auf.
Um den Datenaustausch zu ermöglichen, bedurfte es einer Anpassung
der nationalen Verfahren mit dem Ziel,
ein europaweit einheitliches Datenaustauschformat zu erhalten. Entsprechend
stellte das Kraftfahrt-Bundesamt die
bisherige Anwendung zu Jahresbeginn
auf das XML-basierte Halterdaten-Austauschverfahren (HDA) um und implementierte eine Schnittstelle zur europaweiten Datenübergabe.
vitako_ITKalender Anzeige 210x74.indd 1
Intern Nr. 2 | 2015
Nun sind die Kommunen gehalten, die
Schnittstelle „Kennzeichen-Anfrage-Auskunftsverfahren“ zu implementieren. Das
neue Auskunftsverfahren verfügt über
neue, variable Felder und lässt auch
das Einpflegen zusätzlicher Felder wie
etwa die Fahrtenbuchauflage zu. Neben
der Verarbeitung der neuen Feldformate
mussten auch zusätzliche Informationen
zum Fahrzeug, beispielsweise die Emissionsklasse, aufbereitet, gespeichert und
verarbeitet werden. Zudem war es notwendig, das Übertragungsprotokoll an
neue Vorgaben zum Namen der Übertragungsdateien sowie an eine veränderte
Kodierung (UTF-8) anzupassen.
drei anfrageebenen
Für das Ordnungsamt der Stadtverwaltung Leipzig war es wichtig, dass auch
die bisherige Halterdatenauskunft mit der
Schweiz und den Niederlanden weiter
gewährleistet wird. Die Lecos GmbH hat
im Auftrag des Ordnungsamtes die Einführung bereits vollständig abgeschlossen und die Schnittstelle zum 16. Februar
2015, dem Tag der Integration des Halterauskunftssystems der Schweiz, umgesetzt. Halterauskünfte und Halterabfragen erfolgen seitdem ausschließlich über
die neue XML-Schnittstelle. Dabei sind
drei Anfrageebenen zu unterscheiden:
te Anfragen nach Fahrzeughaltern
►► Bilateral – BILA: HalterdatenAustausch auf der Basis bilateraler
Vereinbarungen zweier europäischer Staaten. Es handelt sich um
ein erweitertes Auskunftsverfahren, das nicht auf bestimmte Verkehrsverstöße beschränkt ist und
auch mit Nicht-EU-Staaten genutzt
werden kann, beispielsweise zwischen der Bundesrepublik und der
Schweiz.
►► Europaweit – CBE (Cross-Border
Exchange): Grenzüberschreitender
Halterdatenaustausch innerhalb
der EU für acht als besonders gefährlich eingestufte Verkehrsdelikte basierend auf der EU-Richtlinie
2011/82/EU. Derzeit nehmen 14
Länder am CBE-Verfahren teil.
Für die Stadtverwaltung Leipzig ergibt
sich neben der europaweiten maschinellen Abfragemöglichkeit der Halterdaten
auch eine Verbesserung des Arbeitsablaufs durch die Aufnahme der Informationen zur Fahrtenbuchauflage und technischer Fahrzeugdaten ins Fachverfahren.
Autoren: Dirk Hillmann,
Manuela Kaspar, Lecos
►► National – HDA (Halterdaten-Austauschverfahren): Deutschlandwei-
22.01.2011 01:34:20
19
aus der branche
Zum vierten Mal
BSI zertifiziert Lemgoer IT-Dienstleister wiederholt nach ISO 27001
›
Am 6. März 2015 bestätigte das
Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) dem Kommunalen Rechenzentrum MindenRavensburg/Lippe (krz) in Lemgo
zum vierten Mal die Zertifizierung
nach ISO 27001 auf der Basis von ITGrundschutz und damit die dauerhaft
erfolgreiche Umsetzung der Informationssicherheit nach internationalen
Normen.
Grund zur Freude auch deshalb, weil das
krz deutschlandweit das erste öffentlichrechtliche Haus ist, das zum vierten Mal
die strenge Prüfung bestanden hat: erstmalig im März 2007, dann im Frühjahr
2009, im Frühjahr 2012 nun zum vierten
Mal im März 2015.
Ein ISO 27001-Zertifikat dokumentiert die erfolgreiche Umsetzung von
internationalen Normen
für Informationssicherheits-Managementsysteme.
Durch ein entsprechendes Zertifikat auf
der Basis von IT-Grundschutz wird nachgewiesen, dass der betrachtete Bereich
die Anforderungen nach ISO 27001 erfüllt sowie zusätzlich die Anforderungen
der IT-Grundschutz-Kataloge erfolgreich
umgesetzt sind. Damit liegt die Bestätigung vor, dass die strengen Vorschriften
des IT-Grundschutz-Kataloges des BSI
eingehalten werden.
Viel Arbeit lag hinter allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Denn nach Ablauf der Gültigkeitsdauer des jeweiligen
Zeitraums ist eine Re-Zertifizierung des
Untersuchungsgegenstandes erforderlich. Dadurch wird sichergestellt, dass
die Voraussetzungen für die Erfüllung der
ISO 27001-Zertifizierung weiterhin vorliegen. Das ist dem krz, unter Federführung
von Markus Kohlstädt, IT-Sicherheitsbeauftragter des krz und stellvertretender
Abteilungsleiter, termingerecht gelungen.
Für drei Jahre
Die Urkunde belegt, dass die erneute
Zertifizierung den Informationsverbund
des Kommunalen Rechenzentrums Minden-Ravensberg/Lippe in seiner Gesamtheit umfasst. Die Untersuchung bezog
sich auf den vollständigen Betrieb des
Rechenzentrums, alle selbst genutzten
oder für die Kunden zur Verfügung gestellten Anwendungen oder IT-Systeme
einschließlich der dafür erforderlichen
RZ-Infrastrukturen.
Im Bewusstsein des Stellenwertes
von Datenschutz und Datensicherheit bei
der Bereitstellung von Informations- und
Kommunikationsdienstleistungen hatte
das krz frühzeitig die entsprechenden
Weichen gestellt und das deutsche ITSicherheitszertifikat für den Gültigkeitszeitraum bis zum 5. März 2018 erhalten. Anwender und Kunden können sich
also auf eine dreijährige Zertifizierung
einstellen.
Das krz verfolgt damit konsequent
die Strategie, Geschäftsprozesse ständig
zu überprüfen, sicherer zu machen und
kontinuierlich zum Vorteil der Anwender zu verbessern. Gremien, Mitarbeiterschaft und Kunden der kommunalen
Selbsthilfeeinrichtung sind für die Zukunft
bestens gerüstet – und das mit Zertifikat!
autorin: bettina hoven, krz
Dokumentierte Sicherheit
IT-Dienstleister Lecos nach ISO 27001 zertifiziert
›
Das Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik (BSI) hat
das Rechenzentrum der Lecos GmbH
gemäß der Norm ISO27001 auf Basis
von IT-Grundschutz zertifiziert. Das
Bundesamt bescheinigt Lecos damit,
dass ihr Informationssicherheitsmanagementsystem ISMS internationalen Standards entspricht.
Peter Kühne, Geschäftsführer der Lecos
GmbH: „Unsere kommunalen Kunden
vertrauen uns hochsensible Daten an,
die wir für Sie in unserem Rechenzentrum verarbeiten und sichern. Wir sind in
der Pflicht, ein höchstes Maß an Sicherheit für diese Daten zu gewährleisten.
Intern Nr. 2 | 2015
Dass wir das tun und die Anforderungen
unserer Kunden und des Gesetzgebers
an ein modernes Informationssicherheitsmanagement verantwortungsbewusst und umfassend erfüllen, können
wir nun mit diesem Zertifikat von einer
vertrauenswürdigen und unabhängigen
Institution wie dem BSI belegen.“
Das Zertifikat bezieht sich auf Betrieb und Verwaltung des Lecos-Rechenzentrums sowie auf alle selbst genutzten
und auf die für Kunden zur Verfügung gestellten Anwendungen, IT-Systeme und
Dienste einschließlich der dafür erforderlichen IT-Infrastruktur.
Das ISMS ist integraler Bestandteil
der Geschäftsabläufe bei Lecos und ein
kontinuierlicher Prozess, der von den für
das Thema sensibilisierten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen wird. Vor dem Hintergrund
der in unserer zunehmend digitalisierten Welt wachsenden IT-Risiken wird
Lecos ihre Richtlinien zur Gewährleistung der Informationssicherheit permanent prüfen, erforderliche Anpassungen
vornehmen und dies in jährlichen Überwachungsaudits belegen.
Die Erstzertifizierung ist bis zum 24.
Februar 2018 gültig. Auf die dann notwendige Rezertifizierung ist Lecos aufgrund dieses engmaschigen Vorgehens
gut vorbereitet.
Autorin: Manuela Kaspar, Lecos
20
aus der branche
Alternative für EGVP
Governikus Communicator als kostenlose Justiz-Edition
›
Rechtsanwälten und Notaren
stehen ab 2016 für die Kommunikation künftig das besondere Anwaltspostfach (beA) der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK)
beziehungsweise das besondere
Notarpostfach (beN) der Bundesnotarkammer (BNotK) zur Verfügung.
Aus diesem Grund hat sich die BundLänder-Kommission für Informationstechnik in der Justiz entschlossen,
den EGVP Classic-Bürger-Client zum
1. Januar 2016 abzukündigen.
Rechtsanwälte und Notare sind allerdings nicht die einzigen Teilnehmer am
elektronischen Rechtsverkehr. Auch die
öffentliche Verwaltung, Bürger, Unternehmen, Inkassogesellschaften sowie
Gerichtsvollzieher kommunizieren mit
der Justiz und nutzen hierfür oftmals den
von der Justiz noch bis zum Ende diesen
Jahres kostenlos bereitgestellten EGVP
Classic-Bürger-Client.
Die Governikus KG bietet mehrere
Lösungen für den elektronischen Rechtsverkehr, darunter nun auch eine Justiz
Edition des in der öffentlichen Verwaltung
etablierten Governikus Communicators.
15 Bundesländer haben aufgrund der
aktuellen Rahmenvertragslage mit der
Governikus KG die Möglichkeit, die Justiz Edition kostenlos zu nutzen und diese
auch ihren Kommunen, Bürgern und Unternehmen zur sicheren Kommunikation
zur Nutzung zu überlassen.
Für Nutzer, die bisher den EGVP
Classic-Bürger-Client verwendet haben,
ist der Governikus Communicator Justiz
Edition eine unproblematische 1:1-Alternative, da dieser alle nötigen Funktionen,
Nachrichtenformate und Schnittstellen
wie der EGVP Classic Client unterstützt.
Beide basieren auf dem GovernikusCommunicator-Framework auf Grundlage des in der Öffentlichen Verwaltung
und Justiz verwendeten OSCI-Protokollstandards für die sichere und vertrauliche
Kommunikation.
lizenzkostenfreie nutzung
Das Governikus-Communicator-Framework ist Bestandteil der „Anwendung
Governikus“ des IT-Planungsrates. 15
Bundesländer sind dem Pflege- und Weiterentwicklungsvertrag der Anwendung
beigetreten und können gemäß Vertragslage den Governikus Communicator ihren Kommunen, Bürgern, und Unternehmen lizenzkostenfrei zur Nutzung
überlassen. Der Download der Justiz
Edition, in die die vorhandenen EGVP-
Postfächer einfach übernommen werden
können, wird ab Mitte März 2015 auf den
Webseiten der Governikus KG möglich
sein. Für Software-Integratoren bietet die
Governikus KG Workshops und Support
im Rahmen ihres Partnerprogramms an.
Office-Integration
Neben der Justiz Edition des Governikus Communicators bietet die Governikus KG auch weitere Lösungen für den
elektronischen Rechtsverkehr, darunter eine komfortable und von Microsoft
zertifizierte Integration als Governikus
Add-In for Microsoft Office, das eine
EGVP-Kommunikation ohne zusätzlichen Client ermöglicht.
Größeren Organisationen und Unternehmen steht mit dem Governikus
MultiMessenger eine intelligente Kommunikationsdrehscheibe zur Verfügung,
mit der sich für sämtliche elektronischen
Nachrichtenkanäle eine Virtuelle Poststelle realisieren lässt, die darüber hinaus direkt an die vorhandenen eAkten-,
DMS- und/oder ECM-Systeme, Langzeitarchive etc. angebunden werden kann.
autorin: petra Waldmüllerschantz, governikus
Zugriff per Smartphone oder Tablet
Neue KRZN eSuite App ab sofort kostenfrei verfügbar
›
Ab sofort bietet das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein
(KRZN) den Anwendern des Dokumentenmanagementsystems eGovernment-Suite als zusätzlichen Service
die neue KRZN eSuite App an. Die App
ist kostenfrei im Playstore und im App
Store verfügbar.
Mit Hilfe der neuen App kann man von
überall per Smartphone oder Tablet auf
Geschäftsunterlagen aus dem Dokumentenmanagementsystem zugreifen.
Neben Auskunfts- und Recherchemöglichkeiten bietet die App auch Basisfunk-
Intern Nr. 2 | 2015
tionen für die Abwicklung von Arbeitsabläufen, wie zum Beispiel Wiedervorlagen,
Kenntnisnahmen oder Bearbeitungen.
„Die neue App ist ein zusätzlicher
Service für die Nutzer unserer eGovernment-Suite“, erklärt Ernst Mayer vom
Servicebereich Entwicklung des KRZN.
Das Programm dient vor allem verwaltungsinternen Zwecken und wird von
Kommunen genutzt. Laut Mayer bietet
die neue App viele Vorteile: „Dadurch,
dass die bereits vorhandene Authentifizierung zum Server genutzt wird und
die Kommunikation verschlüsselt abläuft
sind Datenschutz und Datensicherheit
gewährleistet.“ Zu den Funktionen der
App zählen unter anderem der Zugriff
auf die zugeordneten Geschäftsdokumente, Filterfunktionen in Ansichten und
Listen, Volltextsuche über einzelne Ablagedatenbanken, Download von Dateianhängen aus den Geschäftsdokumenten
sowie der Zugriff auf Kontaktdaten der
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
„Mit der neuen App bietet das KRZN
seinen Mitgliedern einen deutlichen
Mehrwert und positioniert sich als innovativer Dienstleister“, sagt Jonas Fischer,
Geschäftsführer des KRZN.
Autor: Kaspar Müller-Bringmann
21
Aus der branche
Beschaffung mit sozialer Verantwortung
Dataport gewinnt Innovationspreis
›
Dataport hat im bundesweiten
Wettbewerb „Innovation schafft
Vorsprung“ den ersten Preis in der
Kategorie „Beschaffung eines innovativen Produkts“ gewonnen. Ausgezeichnet wurde das Konzept zur „Entwicklung von sozialen Kriterien im
Rahmen der Hardwarebeschaffung“.
Dataport ist der erste IT-Dienstleister in
Deutschland, der sich mit dem Thema
„sozialverträgliche Herstellung der Hardware von Computern“ beschäftigt hat.
Das ausgezeichnete Konzept orientiert
sich an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Neben dem Recht, Gewerkschaften zu
gründen, gehören Diskriminierungsfreiheit in Bezug auf Geschlecht oder Herkunft sowie die Forderung nach gleichem
Entgelt unabhängig von Geschlecht oder
Herkunft zu diesen Normen. Die ILO
setzt sich zudem für die Abschaffung von
Zwangs- und Kinderarbeit ein. Vertragspartner von Dataport verpflichten sich,
auf Hersteller und Zulieferer einzuwirken,
die ILO-Standards einzuhalten.
Im vergangenen Jahr wurden die
neuen Vergabekriterien zum ersten Mal
im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens eingesetzt. Dataport hatte
Hardware für die rund 60.000 Verwaltungsarbeitsplätze der Bundesländer
Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg ausgeschrieben. Neben PCs, Monitoren und Druckern wurden auch Service- und Support-Leistungen beschafft.
Auch die drei Bundesländer bekennen sich zur sozialverträglichen Beschaffung und haben diese in ihren Beschaffungsrichtlinien verankert. Sie haben sich
ebenfalls dazu verpflichtet, nur Waren zu
beschaffen, die so weit wie möglich unter
Berücksichtigung der in den ILO-Kernar-
beitsnormen festgelegten Mindeststandards hergestellt wurden.
Die Preisverleihung fand im Rahmen
des „Tages der öffentlichen Auftraggeber“ in Berlin statt. BMWi und BME zeichnen herausragende Leistungen öffentlicher Auftraggeber bei der Beschaffung
von Innovationen und der Gestaltung
innovativer Beschaffungsprozesse aus.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine Sonderorganisation
der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in
Genf. Sie ist zuständig für die Formulierung und Durchsetzung internationaler
Arbeits- und Sozialstandards. Die weltweit geltenden Mindeststandards sollen
die Rechte bei der Arbeit und damit menschenwürdige Arbeit für alle Menschen
auf der Welt sicherstellen.
Autorin: Britta heinrich,
dataport
Knöllchen to go
Mobiles Ordnungswidrigkeitensystem owi21ToGo
›
Die Kreisstadt Erbach (Odenwaldkreis) hat einiges zu bieten: Ein
mittelalterliches Schloss mit der beeindruckenden Sammlung der Grafen
zu Erbach-Erbach, das Deutsche Elfenbeinmuseum, einen bestens erhaltenen Ortskern und zahlreiche denkmalgeschützte Bauwerke. Gründe
genug, um einmal vorbeizuschauen
und einen Parkplatz zu suchen.
Neben einigen renommierten Unternehmen, die in Erbach Produktionsstätten
haben, ist der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen in der Odenwald-Metropole. Erbach hat dabei, wie etliche
andere historische Städte auch, ein
Platzproblem: Der räumlich beschränkte Innenstadtbereich, enge Gassen und
die zahllosen schützenswerten Baudenkmäler lassen wenig Gestaltungsmöglichkeiten beim Parkraum zu. Die Stadtverwaltung hat dennoch viele Stellplätze
Intern Nr. 2 | 2015
geschaffen und dabei an Bürger und
Besucher gleichermaßen gedacht, die
eine Abstellmöglichkeit für ihr Kraftfahrzeug brauchen.
Die gute alte Parkscheibe macht den
Besuch und das
Shopping in der
Kreisstadt möglich
– zeitlich begrenzt,
aber dafür weitge- Mit owi21ToGo auf Streife: Jaqueline Kraatz und Renate Frieß (v.l.n.r.)
von der Kreisstadt Erbach
hend kostenlos.
Die Einhaltung der Parkzeiten muss natürlich Wiesenmarkt (dem größten Volksfest in
überwacht werden und dafür nutzt die Südhessen), bei Flohmärkten und anStadtverwaltung owi21ToGo, das mo- deren Events werden die Anwohnerstrabile Ordnungswidrigkeitensystem der ßen auch an Wochenenden kontrolliert.
ekom21. Insgesamt vier Mitarbeiterin- Dabei müssen die Ordnungshüter nicht
nen und Mitarbeiter sind im Erbacher nur den Innenstadtbereich, sondern zuOrdnungsamt tätig. Beim traditionellen sätzlich noch zwölf Stadtteile abdecken.
22
aus der branche
Mit owi21 und owi21ToGo werden
jährlich mehr als 23.000 Ordnungswidrigkeiten in der Odenwälder Kreisstadt
bearbeitet. Neben stationären kommen
auch mobile „Blitzer“ zum Einsatz.
„Wir haben jetzt auch den Bereich
der sonstigen Ordnungswidrigkeiten
weiter ausgebaut“, erklärt Heike Rauch,
Fachbereichsleiterin im Ordnungsamt.
Darunter fällt das breite Spektrum der so
genannten „Gefahrenabwehr“. Diese enthält rund 40 Tatbestände, die zu Verwarnungs- oder Bußgeldern führen können.
Mit owi21 und der mobilen Variante
owi21ToGo ist man in Erbach sehr zufrieden. Ein besonderes Lob zollen die Mitarbeiter den umfangreichen Hilfefunktionen. Alles in allem wird den Programmen
ein logischer Aufbau bescheinigt, was die
Bedienbarkeit erheblich erleichtert. „Wir
sind wirklich sehr zufrieden. owi21 hat
uns von Anfang an überzeugt und owi-
21ToGo haben wir seit rund drei Jahren
im Einsatz“, so die Fachbereichsleiterin.
einfacher auSSendienst
„Das Überspielen der Fälle zu owi21 läuft
problemlos. Wir haben dadurch eine tägliche Zeitersparnis von rund drei Stunden“, erklärt Renate Frieß, Ortspolizeibeamtin in Erbach. Zum Einsatz kommen
Smartphones, auf denen owi21ToGo installiert ist und deren sonstige Funktionalitäten uneingeschränkt bleiben.
„Wir haben also alles dabei, was wir für
den Streifendienst brauchen: owi21ToGo, Handy und Kamera“, macht Renate
Frieß deutlich. Jaqueline Kraatz, ebenfalls Ortspolizeibeamtin in der Odenwälder Kreisstadt, ergänzt: „Der Umgang mit
owi21ToGO ist sehr einfach und erleichtert uns die tägliche Arbeit ungemein. Die
Oberfläche ist benutzerfreundlich und die
Größe genau richtig“. Alle drei Mitarbei-
ter, die in Erbach im Außendienst sind,
wurden mit solchen Smartphones ausgerüstet. Was besonders gelobt wird: Pro
Fall können vier Beweisfotos hinterlegt
werden. Im Falle eines Widerspruchs
oder bei Rückfragen lassen sich so etwaige Differenzen unmissverständlich
ausräumen.
Das Fazit in Erbach zum Einsatz von
owi21 und owi21ToGo ist durchweg positiv. „Man könnte aber noch mehr mit der
jetzigen Version machen“, erklärt Heike Rauch. „Die Software hat zahlreiche
Möglichkeiten und Hilfsfunktionen, um
noch effektiver arbeiten zu können. Aber
leider fehlt oftmals die Zeit, sich damit
intensiver zu beschäftigen“. In der Kreisstadt sind owi21 und owi21ToGo jedenfalls nicht mehr wegzudenken – Erbach
hält eben Ordnung.
autor: stefan thomas, ekom21
„Mein Nürnberg“
Serviceorientierte Zusammenarbeit von Bürgern und Verwaltung
›
Die Stadt Nürnberg baut ihre Online-Bürgerservices weiter aus.
150 Online-Assistenten und 250 Formulare stehen bereits zur Verfügung.
2014 wurden fast 41.000 Anträge
elektronisch eingereicht. In mehr als
einem Drittel wurde online bezahlt. Mit
dem neuen Bürgerserviceportal „Mein
Nürnberg“ steht jetzt, nach Registrierung und Anmeldung, ein sicherer
Bereich zur Verfügung, in dem individuelle Daten gehalten und verwaltet
werden.
Mit „Mein Nürnberg“ können Bürger und
Verwaltung erstmals Prozesse komplett
elektronisch abwickeln – von der Antragstellung bis zur Rückmeldung der Bescheide oder Schriftstücke in den persönlichen Bereich der Kundinnen und
Kunden. Alle Online-Dienste der Stadt
Nürnberg wurden zudem für die Nutzung
mit mobilen Endgeräten optimiert.
Die Vorteile von „Mein Nürnberg“ im
Einzelnen:
Intern Nr. 2 | 2015
►► Registrierung und Identitätsbestätigung erfolgen entweder über die
eID-Funktion des Personalausweises beziehungsweise Ausländertitels oder mittels Benutzernamen,
Passwort und mobiler Transaktionsnummer (mTAN) per SMS.
►► Persönliche Daten werden in Formularen und Online-Assistenten
übernommen.
►► Der aktuelle Verfahrensstand kann
nachverfolgt, mit der zuständigen
Stelle elektronisch und sicher kommuniziert werden.
►► Bezahlt wird, bei Bedarf, online
während des Antragverfahrens.
►► Bescheide, Schriftstücke, Rechnungen werden von der Verwaltung elektronisch zurück übermittelt.
►► Die eID kann als Ersatz zur Schriftform in den Online-Diensten eingesetzt werden.
►► Über das Icon „Mein Nürnberg“ auf
den Internetseiten der Stadt Nürnberg ist die Bürgerserviceplattform
direkt erreichbar.
Klaus Eisele, Leiter des E-GovernmentBüros im Amt für Organisation, Informationsverarbeitung und Zentrale Dienst
ist überzeugt: „Mit ‚Mein Nürnberg‘ wird
die Akzeptanz für unsere Online-Dienste
weiter steigen. 150 Online-Dienste sind
zwar gut, aber mit 250 Formularen ist
noch großes Potenzial vorhanden. Wo
immer möglich, möchten wir den Kundinnen und Kunden auch elektronisch
antworten.“
„Mein Nürnberg“ wurde unter Federführung des E-Government-Büros
im Amt für Organisation, Informationsverarbeitung und Zentrale Dienste in
Kooperation mit der Datenzentrale Baden-Württemberg und der Firma cit entwickelt. Die Kommunale Datenzentrale
Region Stuttgart und die Vergabestelle
für Berechtigungszertifikate beim Bundesverwaltungsamt unterstützen die Einbindung des eID-Services.
AUtor: Klaus Eisele, Stadt
Nürnberg
Link: mein.nuernberg.de
23
aus der branche
Neue Perspektiven
regio iT übernimmt Serverhousing für civitec
›
civitec, der Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung
Siegburg, nutzt für seine Server das
Rechenzentrum der regio iT GmbH
in Aachen. Auf der diesjährigen Cebit wurde die neue Zusammenarbeit
im Rechenzentrumsbereich amtlich:
Die Geschäftsführung von civitec aus
Siegburg und regio iT GmbH aus Aachen unterzeichneten ihren „Letter of
Intent“.
In der Verbandsversammlung im Januar 2015 hatten sich 34 der 35 Eigentümer des Zweckverbandes civitec dafür
ausgesprochen, die Rechenzentrumsinfrastruktur auf Basis eines fünfjährigen Housing-Vertrages mit der Option
eines späteren Hostings an die regio iT
zu überführen. Thomas Neukirch, Geschäftsführer des civitec, erläuterte, dass
die eigene Ertüchtigung des derzeitigen
Rechenzentrums sowie der Bau eines
eigenen zweiten Standortes – zur Verbesserung der Ausfallsicherheit – nicht
wirtschaftlich darzustellen war.
Somit verlagert der civitec nach einer einjährigen Auswahlphase sein Rechenzentrum vom Standort Siegburg an
zwei Standorte nach Aachen. Die regio
iT hatte das wirtschaftlichste Angebot
abgegeben und bietet eine der besten
infrastrukturellen Lösungen auf dem
kommunalen IT-Markt an.
Getreu dem Motto der diesjährigen CeBIT „New Perspectives in IT-Business“
eröffnen sich durch die Unterschrift neue
Perspektiven der Zusammenarbeit. In ihrer Entscheidung füreinander sehen die
beiden Partner gar einen Wegweiser für
die weitere Zusammenarbeit der kommunalen IT in Nordrhein-Westfalen.
Die Bedeutung dieser Kooperation
spiegelte sich auch am kommunalpolitischen Interesse, das bei der Vertragsunterzeichnung auf dem Cebit-Messestand
der regio iT in Hannover sichtbar wurde:
civitec repräsentierten seine Verbandsvorsteher Hagen Jobi, Landrat des Oberbergischen Kreises, und Klaus Pipke,
Bürgermeister der Stadt Hennef. Seitens
der regio iT waren neben dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dieter Rehfeld, und Geschäftsführer Dieter Ludwigs
auch Sven-Georg Adenauer, Landrat des
Kreises Gütersloh und Mitglied des regio
iT-Aufsichtsrates, vor Ort.
Wegweiser für kommunale IT
Das Projekt zur Migration der 700 Server mit den Daten von über einer Million Bürgern aus dem Verbandsgebiet ist
bereits gestartet und wird voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. Für
zunächst fünf Jahre ziehen die Rechner
von Siegburg nach Aachen um. Aber vielleicht wird die Kooperation noch ausgeweitet. „Ich finde das klasse, wenn die
kommunale Datenfamilie weiter zusammenwächst“, sagte Landrat Adenauer auf
der Cebit.
Für`s Erste schauen Dieter Rehfeld
und Thomas Neukirch zuversichtlich auf
den erzielten Erfolg und die Umsetzung
eines der aktuell größten Projekte in der
kommunalen Informationstechnologie
Nordrhein-Westfalens. Von dieser Kooperation werden die Kunden der beiden
kommunalen IT-Dienstleister durch mehr
Synergien profitieren.
Autoren: Mirja Niewerth-Halis,
regio iT
Thomas Stasch, civitec
Housing & Hosting
Serverhousing ist die Unterbringung
und Netzanbindung eines Kundenservers in den Gebäuden eines Rechenzentrumsanbieters. Im Gegensatz zum Hosting wird die Hardware
dabei nicht durch den Anbieter bereitgestellt, sondern durch den Kunden betrieben. Der Anbieter stellt
Gebäude, Strom, Datenleitungen
und Klimatisierung zur Verfügung.
Verglichen werden kann dies mit der
Anmietung eines Raumes, für den
der Mieter sein eigenes Inventar
mitbringt.
KAR
KARRIERE
KA
RRIER
RIERE
Karriere in der Public Sector IT
Besuchen Sie das Karriereportal von Vitako!
Stellenmarkt
Studien- und Ausbildungsführer
Bundes-Arbeitsgemeinschaft der
Kommunalen IT-Dienstleister e.V.
w w w . v i t a k o . d e / k a r r i e re
Vitako Karriere Anzeige_Kommune21_210x77+3.indd 1
Intern Nr. 2 | 2015
04.10.2012 22:28:32
24
Bericht aus der EU
Smart Cities of Europe
Teil 2 der Fragen an CIOs von Smart Cities
›
Im Vorfeld der Jahreskonferenz
von Major Cities of Europe (MCE),
die vom 8. bis 10. Juni 2015 in Hamburg stattfindet, veröffentlichen wir
den zweiten Teil eines Interviews des
Magazins „Cities Today“ unter Chief
Information Officer (CIO) einiger großer europäischer Städte. Teil 1 (vgl.
Vitako intern 1-2015) beleuchtete die
Frage nach der Rolle von CIOs in
Smart Cities. Im zweiten Teil geht es
um Ressourcen, Geld und IT.
d
:
hren sin
FRAGE
fünf Ja
r
n
e
te
m
tz
le
m im
In den
u eine
z
e
n
g
e
c
r
Städte
Ressou
ma für
e
e
h
b
T
te
n
jek
größere
City-Pro
tr
e
a
g
n
m
e
S
.
eM
worden
deutend
h
eine be
n
als auc
e
g
n
ti
e
nö
anziell
n
m
fi
u
,
n
n
a
e
urc
sowohl
n Resso
ie
chliche
s
n
sein. W
e
u
m
z
n
a
ffektiv
e
ie
d
d
n
u
n
t
isatio
n
a
relevan
g
r
O
t Ihre
bewältig
rf?
a
d
sen Be
Mauricio Carlin (Venedig):
Für finanzielle Ressourcen gibt es eine
Abteilung, die sich um die Finanzierung
durch die EU kümmert. Das größte Problem ist tatsächlich zu verstehen, ob ein
Projekt gewinnbringend sein kann. Die
EU-Vorgaben sind recht anspruchsvoll,
und die Arbeiten zur Lösungsfindung
kommen zu den fortlaufenden Pflichten
der Beteiligten hinzu. Darum versuchen
wir, das Assessment so effizient wie
möglich zu machen, um keine Ressourcen zu vergeuden.
Dieser Ansatz setzt eine gemeinsame Vision auf Seiten der verschiedenen
Stakeholder voraus. Man muss zum Beispiel verstehen, dass für eine EU-Förderung alles mit der Idee und dem Projekt
beginnt und dann erst die Suche nach
einem Finanzierungsmodell beginnt. Dagegen herrscht die Vorstellung vor, dass
man zuerst Geld beschafft und dann darüber nachdenkt, wie man es ausgeben
kann. Meiner Erfahrung nach funktioniert
das nur in wenigen Fällen.
Intern Nr. 2 | 2015
Werner Breinlinger (Zürich):
Grundsätzlich gilt, dass Projekte in den
aktuellen Budgets der Abteilungen enthalten sind. Zusätzliche vorübergehende
oder permanente Stellen können für jedes Projekt geschaffen werden.
Die Verwaltung kann darüber entscheiden, wie die Projekte abhängig vom
jeweiligen Kostenniveau zu finanzieren
sind. In der Schweiz werden große, kostenintensivere Projekte der Schweizerischen Wählerschaft zur Entscheidung
vorgelegt. Für sehr technische Projekte
ist das nicht immer einfach, aber möglich. Beispielsweise hat die Schweizerische Wählerschaft dem Bau unserer Datenzentren in zwei Abstimmungen 2009
und 2010 zugestimmt, und es war auch
für die flächendeckende Einführung von
Glasfasernetzen.
Neben den Kosten lauten die beiden
anderen entscheidenden Faktoren Zeit
und Sachkompetenz. Smart-City-Projekte lassen sich meist nicht über Nacht
umsetzen. Der gesamte Prozess, vom
ersten Konzept bis zur Umsetzung, kann
mehrere Jahre dauern. Gleichzeitig verändert sich unsere Umwelt rapide. Darum ist es wichtig, sicherzustellen, dass
wir bei der Technologie auf dem neuesten Stand sind und Projekte nicht bereits
bei ihrer Einführung überholt sind.
Abteilungen, wobei es keine durchgängig unseren Smart City-Programmen
zugeordneten Ressourcen gibt. Wenn
ein Projekt aber bedeutend genug ist,
werden ihm bestimmte Leute zugeordnet. Was die Finanzierung anbetrifft, bekommen wir das meiste von städtischen
Programmen und von privaten Partnern.
EU-Gelder werden ebenfalls verwendet.
Manel Sanroma (Barcelona):
Barcelona profitiert von einem beträchtlichen Budget, das es dem CIO erlaubt,
26 verschiedene Smart City-Programme
gleichzeitig voranzutreiben und zu unterstützen, 22 davon direkt unter der Kontrolle meiner Abteilung und vier, die eine
abteilungsübergreifende Wirkung für die
gesamte Verwaltung haben. Eine besondere Abteilung zu haben hilft uns dabei,
Personal für allgemeine und für besondere Projektanforderungen zu beziehen,
und natürlich auch dabei, mit großen Firmen wie Abertis zusammenzuarbeiten,
was aus der Beschaffungsperspektive
ein Plus ist.
Rosanna Garassino (Genua):
Liora Shechter (Tel Aviv):
Was die finanziellen Ressourcen anbetrifft, sind wir im Wesentlichen auf EUFinanzierung angewiesen. Die EU-Projekte werden vom Smart City-Verbund
Genua eingeführt und von einer informellen Struktur verwaltet, die zwei städtische
Abteilungen umfasst: die technische Abteilung und die Dienstleistungsabteilung.
Die uns zur Verfügung stehenden
Ressourcen sind tatsächlich ein Thema,
aber es ist ebenfalls wichtig, die Langzeitwirkungen der Projekte auszuwerten.
Manchmal konzentrieren sich Städte und
ihre Partner auf das Pilotprojekt, als ob
dies das Ergebnis sei, dabei sollten wir
uns mehr auf die langfristige Nachhaltigkeit von Projekten konzentrieren.
Die Projektentwicklung in der Stadtverwaltung von Tel Aviv-Jaffa erfolgt mit internen Ressourcen, fast ohne jede Hilfe
von der Regierung, von privaten Organisationen oder von der EU.
Alle Stadtverwaltungseinheiten sind
Partner und betreiben Projekte mit einem
kooperativen Ansatz. Dank unserer digitalen Dienste und Werkzeuge arbeiten
beispielsweise mehr als 200 in verschiedenen städtischen Einheiten arbeitende
Partner an einer Termindatenbank für Ereignisse in der Stadt mit.
Die Kosten für unsere Projekte
liegen je nach Komplexität zwischen
250.000 und zwei Millionen Euro. Dank
dem internen Kompetenzangebot und
unserem kreativ-praktischen Ansatz sind
viele innovative Projekte innerhalb sehr
kurzer Zeit umgesetzt worden.
Norbert Weidinger (Wien):
Das Personal kommt aus bestimmten
25
bericht aus der eu
FRAGE
hmend die
tzen zune
u
n
te
d
tä
S
ie Informa
iten aus, d
e
k
h
c
li
g
s
ö
n
o
M
nikati
d Kommu
s
e
d
tions- un
Nichts
ie bieten.
te
k
je
technolog
y-Pro
d Smart-Cit
totrotz sin
s sind die
a
W
v neu.
noch relati
, die Sie
indernisse
größten H
n vorgen Projekte
bei solche
sind die
ben? Was
funden ha
erungen?
Herausford
Garassino (Genua):
Die Organisation ist eine Herausforderung: Verwaltungen sind bürokratische
Organisationen, und diese Tradition tut
sich mit innovativen und technologiegetriebenen Projekten oft schwer. Die
Kommunikation muss fortlaufend bewältigt werden, denn Missverständnisse und Überschneidungen sind andauernde Risiken.
Wie schon erwähnt, werden Smart
City-Programme von den einer Stadt zur
Verfügung stehenden Ressourcen begrenzt, was meist wirtschaftliche Zwänge sind. Die zentrale Verwaltung könnte mehr dafür tun: Wir begreifen, dass
finanzielle Beschränkungen eine Wirkung auf zentraler Ebene haben, aber
der Staat könnte Garantien zugunsten
örtlicher Institutionen geben, ohne dafür
Auslagen zu machen. In dieser Hinsicht
fällt uns auf, dass Banken und der Finanzsektor überhaupt nicht zu den Industrien gehören, die an Smart-City-Projekten beteiligt sind.
Riedel (Hamburg):
Smart City-Projekte drehen sich häufig
um persönliche Daten, Datenanalyse
und Verhaltensanalyse. Unter dieser Voraussetzung ist die Privatsphäre eine der
größten Herausforderungen. Die Daten,
die wir sammeln, sind wegen ihrer Wirkung auf private und öffentliche Interessen sehr sensibel, und ihre Verarbeitung
hat legale, kommunikationstechnische
und organisatorische Auswirkungen.
Weidinger (Wien):
Die wohl größte Herausforderung ist,
dass Wien äußerst schnell wächst: Jedes
Jahr haben wir 30.000 neue Einwohner,
und das definiert unsere Anforderungen
Intern Nr. 2 | 2015
hinsichtlich Wohnungsbau, Nahverkehr
etcetera, die alle nachhaltig bearbeitet
werden müssen. Eine weitere Herausforderung ist das Bevölkerungsalter: Sein
Anstieg schafft bestimmte Bedürfnisse.
Schließlich müssen wir bedenken,
dass Smart-City-Projekte eine mittel- bis
langfristige Vision benötigen. Die Veränderung der örtlichen Verwaltung ist etwas, das bereits begonnene Aktivitäten
beeinflussen kann.
Alles in allem können wir aber hinsichtlich der Zukunft von Smart Cities in
Großbritannien optimistisch sein. Good
Practice wird allmählich erwachsen, und
die zentrale Rolle des CIO beim Einsatz
moderner Technologien und der Auswertung offener Daten in Smart City-Systemen wird immer deutlicher. Angesichts
einer langsam wieder wachsenden Wirtschaft erscheint die Zukunft von SmartCities wie eine Idee, deren Zeit nun gekommen ist.
Buckley (Cork):
Kommunikation kann eine Hürde sein:
Oft könnten Ergebnisse leichter und
schneller mit angemessener interner und
externer Kommunikation erzielt werden.
Aus organisatorischer Perspektive liegt
der Schlüssel im Verständnis dessen,
wie der private Sektor richtig eingebunden werden kann.
… Smart Cities erscheinen wie eine Idee, deren
Zeit gekommen ist...
Martin Ferguson (GB)
Oft tendiert das Denken dazu, den technischen und organisatorischen Fähigkeiten vorauszueilen. Kommunikation kann eine große Hürde sein, zumal
sich Smart-City-Befürworter gerne eine
bestimmte „Techno-Sprache“ zu eigen
machen, die den Vorzügen und Möglichkeiten nicht entspricht. Rechtliche
Einschränkungen beim Teilen von Daten bilden ein weiteres Hindernis, auch
wenn sie häufig eher gefühlt als real sind.
Fehlende Breitband- und 4G-Abdeckung
ist vielerorts ebenfalls ein Hemmnis, das
sich als Bremse bei der Verwendung und
Auswertung von Daten erweist.
Finanzielle Investitionen bleiben
eine große Herausforderung. Manche
frühen Beispiele in Großbritannien waren
von Finanzhilfen der EU abhängig. Die
Erfahrungen mit dieser Finanzierungsquelle sind nicht gut gewesen. Zugang
zu und Einsatz der Finanzierung kann
mit Schwierigkeiten behaftet sein, und
dazu ist es oft kompliziert, die richtige
Mischung von Partnern zu finden und
zu steuern.
FAZIT von Giorgio Prister:
Obwohl die Interviews viele Unterschiedlichkeiten zeigen, wie Städte und
CIOs ihren Ansatz
zur Smart City-Umsetzung entwickeln,
enthalten sie einige
zentrale Tatsachen:
►► Smart-City-Programme sind keine
interne Angelegenheit einer einzigen Abteilung: Öffentliche und
private Organisationen sowie die
akademische Welt müssen zusammenarbeiten, um Erfolg zu haben.
►► Die Rolle des CIO hat sich erheblich verändert: Die Interviews zeigen, dass der CIO eine entscheidende Rolle bei der Förderung, der
Betreuung und der Umsetzung von
Innovation zur Unterstützung des
städtischen Programms spielt.
►► Die technische Kompetenz des
CIO ist wichtig, doch noch wichtiger sind andere Fähigkeiten: Der
CIO muss führen, verstehen, in
Einklang bringen und die verschiedenen Perspektiven der beteiligten
Organisationen zusammenbringen,
um dann das Entschiedene umzusetzen.
►► Die Projektfinanzierung ist in Zeiten knapper Kassen eine schwierige Angelegenheit. Die Beteiligung
des privaten Sektors wird ermuntert, und die Finanzierung durch
die EU und einzelne Staaten sind
häufig entscheidend.
►► Kommunikation und Bürgerbeteiligung sind zentrale Erfolgsfaktoren.
übersetzung: ernst richter
26
Bericht aus der EU
Prioritäten für den digitalen Binnenmarkt
›
Die Europäische Kommission will
im Mai die digitale Strategie für
Europa vorlegen, um einen digitalen
Binnenmarkt für Verbraucher und Unternehmen zu schaffen.
Drei Schwerpunkte dafür haben die EUKommissare nun festgelegt. Eine Bestandsaufnahme der EU-Kommission
hatte kürzlich gezeigt, dass das digitale
Europa nach wie vor zersplittert ist und
in vielen Ländern großer Nachholbedarf
herrscht, auch in Deutschland.
Dies sind die drei Schwerpunkte der
EU-Kommission für die digitale Strategie:
1. Die EU-Kommission will für Verbraucher und Unternehmen den Zugang zu digitalen Gütern und Dienstleistungen verbessern. Dazu soll der
grenzüberschreitende elektronische
Handel mit einheitlichen Verbraucherschutz- und Vertragsvorschriften und
einer effizienteren und bezahlbaren
Paketauslieferung erleichtert werden.
Außerdem will die Kommission das
Urheberrecht modernisieren, geografische Hürden abbauen und die Mehrwertsteuer-Regelung vereinfachen.
2. Neue Rahmenbedingungen sollen für den Erfolg digitaler Netze und
Dienstleistungen sorgen. Die Kommission will dafür Investitionen in die
Infrastruktur fördern und die geltenden
Telekommunikations- und Medienvorschriften überarbeiten. Außerdem fordert sie einen europäischen Ansatz für
die Verwaltung der Funkfrequenzen,
um das mobile Breitband voranzubringen. Sie wird sich mit der wachsenden
Bedeutung von Online-Plattformen (wie
Suchmaschinen, sozialen Medien, AppStores usw.) befassen, damit eine erfolgreiche internetgestützte Wirtschaft
entsteht.
3. Eine europäischen digitalen Wirtschaft mit langfristigem Wachstumspotential soll entstehen. Die Kommission
will alle Industriezweige bei der Einführung neuer Technologien und der
Umstellung auf ein intelligentes Industriesystem unterstützen. Normen sollen
schneller aufgestellt werden, um die
Interoperabilität neuer Technologien zu
gewährleisten. Außerdem will die Kommission, dass Wirtschaft und Gesellschaft die Vorteile der Datenwirtschaft
in vollem Umfang nutzen können und
dazu Fragen zu Cloud Computing, Big
Data, Eigentum an Daten, Datenschutz
und Normen in den Mittelpunkt stellen.
Ne ws
›
Fasse dich günstig
Die EU-Kommission hat die deutsche Bundesnetzagentur aufgefordert, dafür zu sorgen, dass deutsche
Roaming-Tarife im Mobilfunk mit der europäischen Regulierung übereinstimmen.
Einer dreimonatigen EU-Untersuchung
zufolge unterliegt die deutsche Tarifanpassung einer falschen Methodologie.
Die Tarife würden im November 2016 um
80 Prozent höher liegen als in anderen
europäischen Ländern. Die europäischen
Mobilfunkanbieter müssen im Sinne eines gemeinsamen digitalen Binnenmarktes sukzessive auf Roaming-Gebühren
verzichten. Link
TERMINE
14. April 2015
… Software-Archtekture Camp
… Düsseldorf
Die im Februar veröffentlichte Bestandsaufnahme zum digitalen Europa, zeigt,
dass Deutschland nur auf dem zehnten
Platz unter den 28 EU-Mitgliedstaaten
liegt. Nachholbedarf besteht vor allem
bei schnellen Breitbanddiensten, der
Nutzung fortgeschrittener Technologien
wie Cloud-Dienstleistungen, beim elektronischen Geschäftsverkehr und elektronischen Behördendiensten.
Neben Ansip und Oettinger arbeiten
weitere zwölf EU-Kommissare an der digitalen Strategie, darunter beispielsweise Wettbewerbskommissarin Margrethe
Vestager und Finanzmarktkommissar
Jonathan Hill.
16.-17. April 2015
... Vitako-Mitgliederversammlung
… Karlsruhe
17. April 2015
… Partizipation Bürgerkommune
… Potsdam
27.-28. April 2014
… 2. IT-Sicherheitskongress
… Berlin
28. April 2015
… Webinar: Industrie 4.0
… online
Informationen zum Digitalen Binnenmarkt: Link
www.itkalender.de
Impressum
Herausgegeben von
www.vitako.de
Bildnachweis:
Vitako
Redaktion & Kontakt:
Fotolia 1 │ iStockfoto 2 │ KDRS 3 │ KIVBF 4
Dr. Helmut Merschmann
│ LVR 5 │ ITDZ 6 │ Leipziger Messe/
Telefon: +49 30 20 63 156 - 14
E-Mail: [email protected]
Stadt Gütersloh 16 │ W. Scherer 17 │ ekom
Bundes-Arbeitsgemeinschaft der
Kommunalen IT-Dienstleister e. V.
V.i.S.d.P.: Dr. Marianne Wulff
Markgrafenstraße 22
D - 10117 Berlin
Intern Nr. 2 | 2015
Zimmermann 9 │ Cebit 12,13 │ KRZN 15 │
18,22 │ BSI 20 │ EU-Press 25 │ G. Prister 26
│
27