DEZEMBER NR. 6 | 2015 VITAKO INTERN THEMEN 10 JAHRE VITAKO LIEBE LESER INNEN UND LESER , die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister begeht ihren zehnten Geburtstag. Grund genug, sowohl in die Vergangenheit und auf das Erreichte zu blicken als auch die künftigen Herausforderungen zu betrachten. In die Vergangenheit schauen elf Autorinnen und Autoren im VitakoBuch „Zur Geschichte der kommunalen IT in Deutschland“, das jetzt druckfrisch im Buchhandel erhältlich ist. Der Band dokumentiert die Geschichte der öffentlichen IT in verschiedenen Regionen, die Gründungsgeschichte von Vitako sowie politische Perspektiven auf die kommunale IT. In die Zukunft geblickt hat dagegen der Vitako-Vorstand und sendet anlässlich des runden Geburtstages Grußworte, die sich den künftigen Herausforderungen für die Branche widmen. Der Erfolg eines Verbandes bemisst sich nicht zuletzt an seiner Einflussnahme. Wir präsentieren die ersten Ergebnisse der Regionalkonferenzen „Digitale Agenda für Kommunen und Regionen“, die Mitte November in den Nationalen IT-Gipfel hingetragen worden sind und der kommunalen Daseinsvorsorge Gehör verschaffen sollen. Darüber hinaus gibt es wie immer viele Berichte aus den Mitgliedshäusern in der Rubrik „Aus der Branche“. › Grußworte des Vorstands ELAN DER ANFANGSTAGE Eine persönliche Betrachtung INFORMATIONSTECHNIK IM WANDEL Am Beispiel des Kreises Unna REGIONALKONFERENZEN Botschaften für den IT-Gipfel 40 JAHRE ERFOLG AKDN sozial feiert Geburtstag EIN QUANTENSPRUNG Elektronische Sammelakte KEIN PAPIERSTAU Lösung für Ausländerzentralregister MIT SYSTEM Unterbringung für Asylbewerber SOZIAL UND ÖKOLOGISCH Wir wünschen eine interessante Lektüre, Ihr Vitako-Team Deutsche Umsetzung der EU-Vergaberichtlinie 1 10 JAHRE VITAKO Einstöpseln und vernetzen Vitako feiert 10-jähriges Jubiläum › Es ist genau zehn Jahre her, als am 2. Dezember 2005 die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister in München gegründet wurde. Erfolg- und tatenreiche, inspirierende und manchmal auch turbulente zehn Jahre liegen hinter uns. Während die Bundes-Arbeitsgemeinschaft an den „Tatort“ der Gründung zurückkehrt, nach München, und dort am 3. und 4. Dezember eine reguläre Mitgliederversammlung abhält, wollen wir diese Ausgabe von „Vitako intern“ ebenfalls dem Verbandsjubiläum widmen. Zunächst kommt der Vitako-Vorstand mit Grußworten und Statements zu den künftigen Herausforderungen an die kommunale IT zu Wort. Dann erinnert sich Vitako-Geschäftsführerin Marianne Wulff an die Aufbruchstimmung vor zehn Jahren, als sich Vitako gründete. Und exemplarisch für die IT-Geschichte vieler Mitgliedshäuser hat Hans Pankalla die Entwicklung der Datentechnik im Kreis Kreis Unna beschrieben. Die Kunst der Stabilität Vertrauen stärken „Wir können mit Stolz auf das Erreichte der letzten zehn Jahre blicken. Vitako hat sich zu einem gut funktionierenden Netzwerk und wirkungsvollen Interessenverband entwickelt, der die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung der Verwaltungsarbeit in Deutschland maßgeblich mitgestaltet. Auf den Lorbeeren dürfen wir uns aber nicht ausruhen. In hoher Geschwindigkeit verändern immer neue digitale Technologien unsere Alltagswelt und damit auch unsere Aufgaben als kommunale IT-Dienstleister. Wir IT-Dienstleister betreiben Hunderte von Anwendungen: Anwendungen, die wir zum großen Teil nicht selbst entwickelt haben, die zunehmend von einer dynamischen Komplexität geprägt und untereinander mehr und mehr vernetzt sind. Die Schnelligkeit der Entwicklungen und die Heterogenität der Systeme führen zu einem hohen Maß an Komplexität mit den damit verbundenen Risiken. Wir werden uns in den nächsten Jahren sehr stark auf einzelne Lösungen und Themen spezialisieren müssen, um diese in der Tiefe zu verstehen und Stabilität halten zu können. Die Lösungsanbieter selbst kennen sich mit der Komplexität im Kommunalen meistens einfach nicht aus. Innerhalb von Vitako gibt es unterschiedliche Haltungen hierzu. Einige sagen, wir seien nicht groß genug für diese Phänomene. Ich glaube jedoch, dass eine eindeutige Profilierung der Anbieter notwendig ist. Spezialwissen wird zur Dienstleistung. Das bedeutet, dass wir auf Standardisierung setzen und Eigenentwicklungen auf ein Minimum reduzieren sollten. Meine Vision für öffentliche IT-Dienstleister: Standardisierung und Fokussierung auf einzelne Themen, um diese in Gänze zu beherrschen. Wir sind künftig für unsere Kunden mehr als nur IT-Dienstleister. Wir sind IT-Kompetenz-Center und haben eine wesentlich größere Beraterfunktion für unsere Kunden auszufüllen.“ „Bevor ich die künftigen Herausforderungen für unsere Branche beschreibe, möchte ich zunächst die Bedeutung von Vitako als Zusammenschluss öffentlicher IT-Häuser und die wichtige Arbeit, die wir im Verband bislang geleistet haben, unterstreichen. Die Qualität öffentlicher Dienstleister wird auch in Zukunft durch eine ausgeprägte Serviceorientierung bestimmt. Die Unterstützung der Verwaltung durch Fachwissen über deren interne Prozesse und originäre Aufgaben sowie die datenschutzkonforme und ITtechnische Umsetzung bilden in der Kombination das „Alleinstellungsmerkmal“ der kommunalen IT-Dienstleister. Verbunden mit wirtschaftlichem Handeln durch die Bildung von Kompetenzzentren, gemeinsamer Beschaffung bei ProVitako und einrichtungsübergreifender Aus- und Weiterbildung wird es uns gelingen, dem Wissensverlust aufgrund des demografischen Wandels in Rat- und Kreishäusern zu begegnen und ihn abzuwenden. Diesen Wandel zu begleiten, Hilfestellung bei der Veränderung zu geben und die Mitglieder in die Lage zu versetzen, mit Rat und Tat, Anregungen und Informationen die jeweiligen örtlichen oder regionalen Träger auf diesem Weg zu begleiten, wird eine Hauptaufgabe von Vitako, der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, bleiben. Die weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden, die Formulierung von notwendigen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung vom klassischen Rechenzentrum zum Serviceprovider und die Bereitschaft, Wandel als Chance zur nachhaltigen Zukunftssicherung in der Bürgergesellschaft zu sehen, gehören untrennbar zu dazu.“ PETER KÜHNE, LECOS stv. Vorsitzender REINHOLD HARNISCH, KRZ Vitako-Vorstandsvorsitzender INTERN Nr. 6 | 2015 2 10 JAHRE VITKAO Die E-Akte als Teil des digitalen Wandels „Eine Hauptaufgabe für Vitako wird auch in den nächsten Jahren darin bestehen, E-Government stärker voranzubringen. Momentan liegen wir da europaweit noch im Mittelfeld. Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat dies aktuell in seinem Jahresbericht 2015 deutlich angemahnt und die tägliche Praxis zeigt, welche Verzögerungen und Mehrkosten durch das Fehlen einer E-Akte nach wie vor entstehen. Um die Abläufe effizienter zu machen und den Bürokratieabbau voranzutreiben, müssen wir die bereits vorhandenen E-Services, IT-Infrastrukturen und Prozesse weiterentwickeln und optimieren. Gleichzeitig ist eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen an die digitalen Erfordernisse unbedingt notwendig, um vorhandene Hemmnisse und Rechtsunsicherheiten wie zum Beispiel bei TR-Resiscan aufzulösen. Das ist natürlich auch eine Frage der Zeit, deshalb brauchen wir kurzfristig auch mehr Erprobungsräume, um neue übergreifende Lösungen zu entwickeln und Erfahrungen zu sammeln. Denkbar wäre etwa eine Art „Experimentierklausel“, welche die vorhandenen Best-Practice-Lösungen mangels besserer Alternative sanktioniert. Parallel dazu muss natürlich die Weiterentwicklung solcher Lösungen zum anerkannten Standard stattfinden. Unser Ziel muss es sein, die E-Akte als wesentlichen Teil des digitalen Wandels in der kommunalen Verwaltung verbindlich zu machen. Vitako kommt mit dem gebündelten Know-how dabei auch weiterhin eine wichtige Rolle zu.“ Wir müssen noch enger kooperieren Zeichen stehen auf Konsolidierung „E-Government im Jahr 2015: wenig genutzt, wenig bekannt, immer noch von Medienbrüchen durchzogen, immer noch gibt es keine Durchgängigkeit bei Prozedere und Prozessen. Dennoch geht die Entwicklung weiter. Es wird an Smart Cities gearbeitet; das digitale Dorf ist die Entsprechung für die kleineren Kommunen. Verwaltung soll zudem leistungsfähig, flexibel und gleichwertig für alle Bürger arbeiten, egal ob für Land- oder Stadtbewohner. Viele Kommunen stehen unter Haushaltsdruck und bluten durch Bevölkerungsrückgang oder Landflucht aus. Dennoch sind sie gefordert, ihren Bewohnern eine funktionierende Verwaltung zu bieten. Das ist möglich, wenn IT-Dienstleister Verwaltungsdienstleitungen voll und ganz standardisiert im Sinne eines Baukastensystems anbieten. Eine Vision dafür ist „Government as a Service“. Dahinter steckt ein einziger Gedanke: Prozesse und Formate für wiederkehrende Leistungen werden standardisiert und digital abgebildet. Einheitliche Software unterstützt bei der Automatisierung von Aufgaben. Das Ergebnis: ein modulares E-Government, das von Verwaltungen nach Bedarf und jederzeit skalierbar abgerufen werden kann. Die Basis dafür ist bereits vorhanden, aber wir müssen weiterhin eng miteinander kooperieren und gemeinsam an einem Strang ziehen.“ „Wie jede Branche unterliegt auch die Public Sector IT einem ständigem Wandel. Wegen der Krise der öffentlichen Haushalte, wegen des absehbaren oder bereits spürbaren Fachkräftemangels, aber auch wegen der wachsenden Anforderungen an die IT im Zuge der Digitalisierung werden wir als öffentliche IT-Dienstleister uns in den nächsten Jahren noch schneller verändern müssen als bisher. Mit Sicherheit werden wir einen weiteren Konsolidierungsprozess erleben – wir sollten ihn auch selbst vorantreiben. Konsolidierung muss dabei nicht immer mit dem primären Ziel von Fusionen betrieben werden. Vielmehr geht es um eine Bereinigung des Leistungsportfolios, um Spezialisierung, Vernetzung und die arbeitsteilige Organisation von Leistungen, um das Orchestrieren und Anbieten von umfassenden, integrierten Services. Auf jeden Fall stehen unternehmensstrategische Grundentscheidungen an.“ WILLIAM SCHMITT, KIVBF stv. Vorsitzender ANDREAS ENGEL, STADT KÖLN Vorstandsmitglied JOHANN BIZER, DATAPORT Vorstandsmitglied INTERN Nr. 6 | 2015 3 10 JAHRE VITAKO Aus E-Trends werden EU-Trends Vertraulichkeit und Integrität „Im Jahr 2005 angetreten um DAS Netzwerk der kommunalen IT-Dienstleister zu werden, zweifelt heute wohl niemand daran, dass dies in beeindruckender Weise gelungen ist. Wir werden wahrgenommen und das hat gute Gründe: Intensivere politische Gremienarbeit auf Bundes- und Länderebene und enge Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden haben dazu geführt, dass sich die fachliche Expertise von mehr als 55 IT-Dienstleistern Gehör verschafft hat. Und damit das auch morgen so bleibt, werden wir uns – wie bisher – sehr schnell auf neue Themen, aber auch auf neue Rahmenbedingungen einstellen müssen. Beispielsweise auf den wachsenden Einfluss der EU. Denn längst sind Themen wie E-Vergabe oder E-Rechnung europäische Themen. Um auch hier gehört zu werden, müssen wir gerade auf nationaler Ebene schnell reagieren und noch mehr zum Mitgestalter werden. Nur starke nationale E-Trends haben die Chance, EU-Trends zu werden! Die Aufgaben bleiben also vielfältig und spannend. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir sie gemeinsam meistern werden und freue mich daher schon auf die nächsten 10 Jahre. In diesem Sinne: Alles Gute zum Geburtstag, Vitako!“ „Um die Anforderungen der Kommunen nach wirtschaftlichen, einfach bedienbaren und komfortablen IT-Systemen zu erfüllen, wird es zu einer Konsolidierung der bestehenden IT-Landschaft kommen. Angebote aus überregionalen Rechenzentren werden lokale IT-Lösungen zunehmend verdrängen. Parallel werden Sicherheitsthemen weiter an Bedeutung gewinnen. Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität gehören schon heute zu den wichtigsten Kompetenzen der kommunalen IT-Dienstleister. Diese Stärken werden in Zukunft noch mehr in den Fokus der Kommunen rücken; ebenso auch wie das Bewusstsein, dass diese Sicherheit auch etwas kostet. Umfassende mobile Angebote der Kommunen für Bürger und Wirtschaft werden dabei durch die kommunalen IT-Dienstleister bereitgestellt werden. Auch die Anwendungen für Verwaltungskräfte werden mobil verfügbar sein, etwa um Heimarbeit oder mobile Bürgerbüros zu ermöglichen. Damit die meisten Verwaltungsdienstleistungen tatsächlich elektronisch zur Verfügung gestellt werden können, ist eine digitale Identität unverzichtbar. Das Konzept des Bürger- oder Servicekontos zeigt auf, wie eine Lösung sowohl für Bürger als auch für Unternehmen in der Praxis aussehen sollte.“ BERND LANDGRAF, ITEBO ALEXANDER SCHROTH, AKDB Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied Geschichte der kommunalen IT Vitako-Buch erscheint am 1. Dezember 2015 › Was wäre ein runder Geburtstag ohne Festschrift? Vitako hat elf Autorinnen und Autoren eingeladen, zurückzublicken und die Geschichte der kommunalen IT Revue passieren zu lassen. Entstanden sind Texte, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit Vitako, der Verbandsgründung und kommunaler IT-Geschichte beschäftigen oder einen politischen Blick aus Landes- und Bundesperspektive auf die kommunale IT werfen. Als sich das zehnjährige Jubiläum der Bundes-Arbeitsgemeinschaft näherte, trat Bernd Weggen, ehemaliger Geschäftsführer des KRZN, auf die Vitako-Geschäftsstelle zu mit der Idee, eine Chronik der kommunalen Informationstechnik zu organisieren und zu verfassen. Die Überlegungen gingen in verschiedene Richtungen, bis allen klar war, dass wir zunächst ein Buch publizieren wollen mit verschiedenen Perspektiven auf unser Thema und unseren Verband. So haben wir elf Autoren angesprochen, welche mit der Gründung Vitakos zum Teil aufs INTERN Nr. 6 | 2015 engste verbunden gewesen sind, einen persönlichen Blick auf ihre Arbeit und ihr Schaffen zu werfen. Dazu gehören: Bernd Weggen, Alfred Trageser, Herbert Meyer, Karl Tramer, Peter Kühne, Matthias Kammer, Henning Lühr, Martin Schallbruch, Tina Siegfried, Marianne Wulff und Andreas Engel. Aus der Festschrift ist ein interessantes Debattenbuch geworden, das die Entwicklung der kommunalen IT rekapituliert und daraus Schlüsse und Aufgaben für die Zukunft ableitet. Das ausführlich bebilderte Buch ist ab sofort im Buchhandel verfügbar und kostet in der Druckausgabe 14,99 EUR und als E-Book 9,99 EUR (Promotionspreis des E-Book bis 21. Januar 2016: 6,99 EUR). 4 10 JAHRE VITAKO Der Elan der Anfangstage Eine persönliche Betrachtung von Marianne Wulff › 2005 – das war ein ereignisreiches Jahr für die kommunalen IT-Dienstleister. Und auch für die Schwesterverbände, also die Kommunalen Spitzenverbände und die KGSt. Warum? Die kommunalen IT-Dienstleister fassten den Mut und haben die Energie aufgebracht, sich zu einem bundesweiten Verein zusammenzuschließen. Am Ende des Jahres 2005 wird Vitako, damals noch als BAKD (BundesArbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister) gegründet. Wie immer gilt auch für die Gründung von Vitako: „Eine gute Idee hat viele Mütter und Väter“. Die Zeichen in der Public Sector IT standen auf Bündelung, Erweiterung des Einflusses, Stärkung der Stimme im Umfeld der öffentlichen IT. Die Zeit war also reif und der Wille in der Familie der kommunalen IT-Dienstleister war da, in einer erweiterten und institutionalisierten Form miteinander zu kooperieren. Wichtiger Treiber der Entwicklung waren vor allem der Blankenheimer Kreis, in dem die Gebietsrechenzentren der AKD zusammenarbeiteten – und dies bis heute unter dem Dach von Vitako tun. Der Arbeitskreis Kommunale Datenverarbeitung (AKD), der damals bereits bundesweit aufgestellt war, gehörte ebenfalls zum Kreis der Gründerväter Vitakos. Und auch die Kommunale Datenverarbeitung Nordrhein-Westfalen (KDN) schloss sich der Bewegung an. Hinzu kam, dass sich besonders Ulrike Löhr, Beigeordnete der Landeshauptstadt Düsseldorf, und Matthias Kammer, INTERN Nr. 6 | 2015 Vorstandsvorsitzender von Dataport, persönlich und mit den Ressourcen ihrer Häuser in der Gründungsphase und darüber hinaus engagierten – getragen von vielen Wohlwollenden. Ein großer Elan und positiver Gestaltungswille war auf allen Seiten zu spüren. Das war eine ganz besondere Zeit. Ziel von allen war – und ist es ja bis heute –, die Stimme der kommunalen IT-Dienstleister in Projektkontexten und im politischen Prozess deutlich hörbar zu machen. Hierzu war ein Schritt hinauf auf die Bundesebene notwendig . Ich selbst war als Verantwortliche für den Bereich Informationsmanagement in der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) in die Beratungen eingebunden und in den Monaten der Gründungsvorbereitung tief beeindruckt von der positiven Energie. Denn trotz harter, auch kontroverser Diskussion waren sich alle einig: Der Bundesverband muss her! Für mich persönlich eine wunderbare Entwicklung, denn endlich sollte mein Credo von der „technikgetriebenen Verwaltungsreform“ eine institutionelle Heimat bekommen und ich damit viele professionelle Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Im Unterschied zur KGSt, in der mein Credo eher misstrauisch beäugt wurde und viel Energie in die Diskussion mit dem Organisationsbereich floss. Dessen Motto lautete: Organisation vor Technik. Nicht alle in der kommunalen Familie freuten sich über die intensiven Aktivitäten: Die Kommunalen Spitzenverbände, besonders der Deutsche Städtetag (DST), widersetzten sich zunächst den Gründungsanstrengungen. Später dann 5 10 JAHRE VITAKO war freilich auch ein Vertreter des DST in der vorbereitenden Arbeitsgruppe dabei. Und heute klappt die Zusammenarbeit, nach zehn Jahren des Übens, schon ganz gut – manchmal geht es immer noch etwas „holperig“ voran, aber die inzwischen gewachsene gegenseitige Achtung vor den Kompetenzen der anderen erleichtert das Miteinander. In Erinnerung geblieben ist mir eine letzte intensive, teils sehr kontrovers verlaufende Debatte um die Gründung der Bundes-Arbeitsgemeinschaft, die bei der AKD/KDN-Dezernentenkonferenz am 22. September 2005 stattfand. Da ging es hoch her. Am Ende beschließt die Konferenz die Gründung der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der kommunalen IT-Dienstleister. Auf dem KGSt-Forum im September 2005 erfuhr ich dann, wie sich die zukünftigen Mitglieder bereits in Stellung brachten, um Verantwortung zu übernehmen: Man diskutierte allen Ernstes über 11 (in Worten: elf) Vorstandsmitglieder! Ich habe vorgeschlagen, dass doch alle Mitglieder auch Vorstandsmitglieder sein könnten – Basisdemokratie bei der öffentlichen Hand! Im Ergebnis kam es dann doch anders – zum Glück! GRÜNDUNGSVERSAMMLUNG UND ERSTE SCHRITTE Am 2. Dezember 2005 war es soweit: Die Gründungsversammlung von Vitako fand bei der Fraunhofer-Gesellschaft in München statt . Nachdem noch einige Formulierungen im Satzungsentwurf vorgenommen wurden, kam der spannendste Teil der Versammlung: die Wahl des ersten Vorstandes . Der Vorsitzende war schnell gefunden: natürlich Matthias Kammer. Welche Irrungen und Wirrungen ein neuer Verband auszuhalten hat, zeigte die Wahl des ersten Vertreters. Ein zweimaliges Patt zwischen den beiden Kandidaten führte zu Diskussionen, Anrufen bei Juristen, allgemeinem Tohuwabohu! Für Außenstehende wie mich damals eine Mischung aus Krimi und Slapstick. Den gordischen Knoten schlug der unendlich erfahrene und diplomatisch geschickte Wahlleiter Gerd Kirchhoff durch: Es wurde per Los entschieden. Und das Los entschied für Reinhard Jasper, damals Verbandsvorsteher des krz Lemgo. Auch wenn die Wahl wiederholt werden musste, da sich bei näherer juristischer Prüfung herausstellte, dass der Losentscheid durch die Satzung nicht gedeckt war, bleibt dies ein unvergessliches Wahlereignis. Als zweiten Stellvertreter wählten die Mitglieder Karl Tramer, der allerdings gar nicht vor Ort, sondern per Telefon zugeschaltet war. Und als nach diesem turbulenten Einschub die Mitglieder schließlich noch einige formale Dinge verabschiedeten, konnten sich alle über den neuen Verein, die BAKD, freuen. In der zweiten Versammlung, die bereits im Februar 2006 stattfand, wurden mit Ulrike Löhr, Beigeordnete der Landeshauptstadt Düsseldorf, und Peter Kühne, Geschäftsführer von Lecos, zwei weitere Vorstandsmitglieder gewählt, ein Arbeitsprogramm verabschiedet, sechs Arbeitsgruppen gebildet und entschieden, dass „BAKD“ kein wirklich schöner Name ist. Es sollte ein neuer gefunden werden – einer, der uns allen heute flüssig über die Lippen geht. KOMPLEXE NAMENSFINDUNG Wieso eigentlich Vitako? Diese Frage hat sich bestimmt jeder einmal gestellt. „Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister“ und „Vitako“ haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Dennoch hat sich der Name Vitako INTERN Nr. 6 | 2015 Vitako-Mitgliederversammlung am 30. November 2006 in Bielefeld. schnell eingeprägt und ist zum Synonym für die Bundes-Arbeitsgemeinschaft geworden. Seinerzeit, unmittelbar nach der Verbandsgründung, ist eigens eine Agentur mit der Namensfindung beauftragt worden. Erwähnen sollte man vielleicht, dass in den 2000-er Jahren Kunstnamen vor allem in der Wirtschaft unter jung-dynamischen Firmen angesagt waren. Und jung und dynamisch fühlte sich die Bundes-Arbeitsgemeinschaft eben auch. Auf der Hand gelegen hätte ja das Akronym BAKD, es gab auch bereits mehrere Entwürfe für ein Logo. Doch die Namensagentur verwies auf die (nicht ganz ernst gemeinte) Verwechslungsgefahr mit „Blutalkoholkonzentrationsdruck“ und pochte darauf, dass Abkürzungen meist nicht gut klingen und weniger Personality haben. Auch an Suchmaschinentauglichkeit und eine Schutzfähigkeit als Wortmarke wurde schon gedacht. Vitako lässt vielerlei Assoziationen zu: die IT taucht darin auf, vital, kommunal, Kompetenz und Kommunikation klingen an. Das Wort wirkt sympathisch, fortschrittlich und gleichermaßen seriös. „Noch ist VITAKO nur ein neues Wort, das in keinem Lexikon zu finden ist und das daher bisher nichts bedeutet. Das ist die Chance, dieses ‚unbespielte‘ Wort mit Leben und Inhalt zu füllen, so dass es künftig ausschließlich für Ihren Verein steht“, hieß es damals bei der Präsentation. „Regiton“, Atilan“ und „Eukledia“ waren ebenfalls im Rennen. Und heute darf man feststellen, dass das Votum für den Namen Vitako eine gute und richtige Entscheidung gewesen ist. DIE ARBEIT BEGINNT – BEÄUGT VON VIELEN SEITEN Wie ging es los? Mit einem Riesenelan begann der neue Verband seine Arbeit. Es ging Schlag auf Schlag: Themengruppen definieren ihre Arbeitsaufträge für den Vorstand, Tina Siegfried verstärkt ab 1. September 2006 die Geschäftsstelle als Projektleiterin für E-Government, im Oktober zieht die Geschäftsstelle nach Berlin – in die Hauptstadt der Lobbyisten. Erste Kampagnen werden mit professioneller Unterstützung gestartet, etwa zu A2LL, sprich der angestrebten Öffnung der Softwarelandschaft bei Hartz IV. Die Vitako-Geschäftsstelle und ehrenamtliche Fachleute entwickeln erste Papiere, Veranstaltungen finden statt. Mit einem gewissen Neid habe ich damals die Entwicklung beobachtet, denn der junge Verband zeichnete sich durch kur- 6 10 JAHRE VITAKO Bild aus alten Tagen. Unten: Reinhard Jasper (krz), Matthias Kammer (Dataport); oben: Peter Kühne (Lecos), Herbert Wilgers (Vitako), Ulrike Löhr (Stadt Düsseldorf) auf der Fachtagung im Juni 2006 in Fulda. ze Entscheidungswege, schnelle Produktion und engagierte Vermarktung von Ergebnissen aus – für mich, die ich bei der KGSt in komplexe Diskussionsprozesse und Entscheidungswege eingebunden war, fast ein Paradies! Die Lösung damals: gemeinsam etwas tun. Veranstaltungen zum Vergaberecht und zur EU-Dienstleistungsrichtlinie sind nur zwei Beispiele für ein gelungenes Miteinander von KGSt und Vitako. Natürlich war ich bei den Mitgliederversammlungen als Gast dabei – denkwürdig war die Versammlung im Mai 2008 in Saarbrücken . Aus zwei Gründen: Fast erbittert wurde um die erste Beitragsanpassung gekämpft – es ging um 750 Euro per annum! Daneben war die Saarbrücker Versammlung für mich diejenige, die am meisten „groovte“. Wieder einmalerfüllte mich etwas mit Erstaunen: die gute Laune und die Art des Miteinanders kannte ich so nicht. Es begann schon mit der ebenso sympathischen wie eigenwilligen Begrüßung durch den Gastgeber. Im Protokoll heißt es dazu: „Joachim Schiff (IKS Saarbrücken) begrüßt alle Teilnehmer in einer fröhlichen Ansprache mit Hinweis und Kostproben auf den lokalen Dialekt und dem Wunsch nach einer gelungenen Versammlung“. Und in der Abendveranstaltung erwacht die Vitako-Kapelle zum Leben. Unschlagbar, aber wegen urheberrechtlicher Fragen kurzlebig: der Hit „115 “! Auch Gastmusiker traten auf: Wolfgang Jungnitsch an der „Klampfe“, Matthias Kammer an Querflöte und Klavier – es war ein wirklich schönes Ereignis und symbolisch für das Vitako- Netzwerk. ENGAGEMENT ALS ERFOLGSMODELL Dass Vitako schnell an Sichtbarkeit gewann und immer bekannter wurde, war nur möglich durch das große Engagement der Mitglieder und besonders der Vorstände, die ihre Kompetenz, ihre Netzwerke, die Ressourcen ihrer Häuser in die Arbeit einbrachten. Das gilt im Übrigen bis heute – ohne die Unterstützung durch die vielen ehrenamtlichen Fachleute wäre Vitako undenkbar! In diesem Geist ist auch 2007 ProVitako gegründet worden, die Marketing- und Dienstleistungsgesellschaft der Vitako-Mitglieder. Aus der Genossenschaft, in der gemeinsame Beschaffung organisiert werden sollte, um INTERN Nr. 6 | 2015 bessere Konditionen durch Nachfragebündelung zu erreichen, ist nach langem Stillstand heute ein kleines wachsendes Unternehmen geworden, das fast dreißig Mitglieder zählt und als neue „Standbeine“ den Austausch von Cloud-Diensten aus der GovCloud organisiert. Mitten im Geschehen die kleine Geschäftsstelle in Berlin Mitte, an der Spitze Herbert Wilgers, der Netzwerker, Betriebswirt und manchmal wunderbare Chaot. Als ich zu Vitako kam, verbrachte ich anregende Stunden mit Herberts gesammelten Kontakten. Herbert scannte und kannte sie alle. Immer auf der Pirsch nach neuen Kontakten, um für Vitako zu werben, Ansprechpartner aus allen Richtungen zu sammeln, wie sich das für einen Verbandsmann gehört. Er war ein so eifriger Sammler, dass wir noch heute von den – manchmal allerdings etwas unvollständigen elektronischen Visitenkarten profitieren. Bei kleinem Budget hat Herbert es in den Gründertagen verstanden, die notwendige Aufbauarbeit zu leisten, die richtigen Menschen für Vitako zu begeistern und als Mitarbeiter(innen) zu gewinnen und den „Laden“ im Griff zu halten. Davon habe ich sehr profitiert, als ich im Jahr 2009 zu Vitako stieß und Herbert Wilgers ins neu geschaffene EU-Ressort wechselte. Bereits wenige Tage vor meinem Arbeitsbeginn durfte ich zwei neue Facharbeitsgruppen mit ins Leben rufen, am 1. April 2009 ging es dann los – mit vielen neuen Themen, vielen neuen Menschen und doch auch vielem Bekannten. Eine der ersten Lektionen: Im Unterschied zu den Kommunen bei der KGSt stehen die Mitglieder von Vitako im Wettbewerb – auch miteinander. Bei allem gemeinsamen Wollen begriff ich schnell, dass der Ausgleich der Interessen bei manchen Themen durchaus anstrengend sein kann. Wie in einem Verband von Unternehmen eben. Und wie im normalen Leben geht es bei Vitako auch um „Beziehungskisten“: es hat eine Weile gedauert, bis ich eine Beziehungslandkarte der Mitglieder gezeichnet hatte. Voller Begeisterung machte ich mich mit vielen Mitstreitern und Mitstreiterinnen daran, die Aufbauarbeit der ersten Jahre fortzusetzen: neue Themen zu erobern, die Stimme zu erheben, Vitako immer präsenter zu machen. In der Rückschau nach zehn Jahren beziehungsweise in meinem Fall nach mehr als sechs Jahren Vitako-Arbeit kann ich – für uns alle, die wir uns bei Vitako engagieren – sagen, dass wir sichtbar sind, dass wir immer häufiger gefragt und angehört werden, weil zunehmend auch bei den Akteuren in politischen Entscheidungsprozessen erkannt wird, dass es sich lohnt, mit Vitako zu sprechen. Ich selbst habe in einem meiner ersten Interviews damals formuliert: „Vitako als der Partner, der sich bei allen Fragen rund um IT in der öffentlichen Verwaltung nicht nur zu Wort meldet, sondern gefragt wird – das wäre schön! Die Mitglieder so wirkungsvoll in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen, dass sie sich vor keinem verstecken müssen und unter dem Dach von Vitako möglichst flächendeckend der kompetente, innovative, verlässliche IT-Partner für kommunale Verwaltung bleiben oder werden – das wäre schön!“ (Vitako intern, Heft 3, Mai 2009). AUTORIN: MARIANNE WULFF, VITAKO 7 10 JAHRE VITAKO Informationstechnik im Wandel Die Entwicklung der Datenverarbeitung beim Kreis Unna › Am 2. Dezember 2005 wurde die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V. – Vitako – in München gegründet. Grund genug zurückzublicken auf die Anfänge der kommunalen IT in Deutschland. Hans Pankalla, Leiter der Zentralen Datenverarbeitung beim Kreis Unna, hat sich mit der Geschichte des ehemaligen Gebietsrechenzentrums befasst, die mehr oder weniger typisch für die Geschichte der kommunalen IT erscheint, und er hat auch einige schöne Fotos aus den Anfangstagen im Archiv gefunden. Im Jahre 1968 beschloss der Kreistag des Kreises Unna die Einrichtung und den Betrieb eines Gebietsrechenzentrums. Ein Jahr später, 1969, wurde zwischen dem Kreis Unna und allen Städten und Gemeinden des Kreises eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Errichtung und den Betrieb eines Gemeinschaftsrechenzentrums abgeschlossen. Wir nannten uns Gemeinsame Kommunale Datenverarbeitungszentrale Unna – oder kurz: GKD Unna. Das waren noch Zeiten: Im November 1971 wurde im neuerrichteten Rechenzentrum des Kreises ein Großrechner, ein sogenannter Mainframe, vom Typ IBM /360-40 mit einem Arbeitsspeicher von 64 KB installiert. Das war damals ein revolutionäres System – und ist heute eine Legende. Dem Verlauf der … die motechnischen Entwicklung folgend, ist derne IT-Landdas System Zug um Zug ausgebaut worden. Es folgten Mainframes der schaft gleicht Typen IBM 370/138, IBM 4341 und IBM 4381. Die grafisch-technische mehr und mehr Datenverarbeitung erfolgte damals einem neuronaüber Rechner des Herstellers Prilen Netzwerk. me. Diejenigen unter den Leserinnen und Lesern, die die damalige Zeit miterlebt haben, werden meine noch heute anwährende Begeisterung nachempfinden können. Wichtige Anwendungen waren damals unter anderem das Personalwesen, Einwohnerwesen, Finanz- und Kassenwesen, Sozialwesen, Ausländerwesen, Bußgeldwesen, Straßenver- INTERN Nr. 6 | 2015 kehrswesen, Liegenschaftswesen, Büchereiwesen, insgesamt rund 30 DV-Verfahren. Alles in allem also schon ein recht umfassendes Portfolio! Zu den Kunden der GKD Unna gehörten neben den zehn kreisangehörigen Städten und Gemeinden die Stadt Rheda-Wiedenbrück, Krankenhäuser, Energieversorger, Privatfirmen sowie für das Personalwesen die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und im Rheinland. LANG LEBE KORFU Zu jener Zeit war die AKD – Arbeitsgemeinschaft kommunaler Datenverarbeitungszentralen – noch eine Gemeinschaft zur Entwicklung kommunaler Software. Die Softwareentwicklung wurde durch überregionale Arbeitsgemeinschaften fachlich begleitet und die daraus resultierenden AKD-Verfahren kostenlos an die Mitglieder weitergegeben. Die GKD Unna hatte damals die Federführung für die Entwicklung des Verfahrens KORFU „Kommunal orientiertes Finanzwesen Unna“. Aus heutiger Sicht ist festzustellen, dass es sich hierbei um eines der langlebigsten IT-Projekte überhaupt handelte. Es wurde bei einigen Datenzentralen in modifizierter Form noch bis zum Jahre 2002 betrieben. Nach der Entwicklung des HKR-Verfahrens (Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen) hatte die GKD Unna dann noch eine Zeit lang die Federführung für den Bereich des kameralen Rechnungswesens (Vermögensrechnung und Kostenrechnung) und beteiligte sich im AKD-Verbund an der Weiterentwicklung der grafischen Datenverarbeitung. Ebenfalls der technischen Entwicklung folgend verstärkte sich im Laufe der Zeit das Interesse der Städte und Gemeinden an dezentralen DV-Lösungen und -Organisationen. Nach der Änderung des ADV-Organisationsgesetzes NRW und dem damit verbundenen Wegfall des Anschlusszwanges wurde in der zweiten Hälfte der 1980-er Jahre im Kreisgebiet mit dem Aufbau eines dezentralen DV-Konzeptes begonnen. 8 10 JAHRE VITAKO In der Folge hiervon wurde die auf der Basis einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung betriebene GKD Unna im Jahre 1990 aufgelöst und in das Hauptamt der Kreisverwaltung eingegliedert. Die Zusammenarbeit im IT-Bereich mit den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet wurde jedoch nicht aufgegeben, sondern in einer Form organisiert, in der die Beteiligten sich gegenseitig die Dienste und Daten zur Verfügung stellen. Zeitgleich wurde der Umstieg vom Großrechner zum Client-Server-Konzept vollzogen. Hiermit einher ging eine konsequente Modernisierung der IT-Infrastruktur. Die kaufmännischen Großrechnerverfahren wurden zunächst auf Rechnersysteme der Baureihe IBM AS/400 und die technischen Verfahren auf IBM RS/6000 Rechner portiert. Für die Bürokommunikation kamen PC-Server mit Novell-Netware zum Einsatz. Bereits ab 1986 wurde beim Kreis Unna die Philosophie des multifunktionalen Arbeitsplatzes verfolgt und nur noch in einem LAN vernetzte PCs als Endgeräte eingesetzt. Die letzten Terminals (Benutzerendgeräte, die lediglich zur Anzeige und Eingabe von Daten dienen) sind 1990 aus dem Netz genommen worden. KONSOLIDIERUNG UND STANDARDISIERUNG Im Zuge der allgemeinen Verwaltungsreform, der Produktorientierung und der Einführung von Fachbereichen, Fachdiensten und Stabsstellen zu Beginn des Jahres 1998 ist die Datenverarbeitung wieder als eigenständige Organisationseinheit in Form des Fachdienstes „Zentrale Datenverarbeitung “ beim Kreis Unna organisiert. In der Phase der Umstellung vom Mainframe zur Client-Server-Konzeption hatten sich – durchaus begründet – diverse Server- und Betriebssystemlandschaften entwickelt. Ende der 1990-er Jahre wurde diese Vielfalt jedoch weitgehend konsolidiert. Seit dem Jahr 2005 sind bei uns als strategische Anwendungsplattformen nur noch Linux- und Microsoft-Server im Einsatz. In einem nächsten Schritt wurden alle geeigneten Microsoft basierenden Client-Server-Anwendungen zum „Host Based Computing“ unter Einsatz von MS-Terminalservern umgestellt. Auf diese Weise konnte personell eine deutliche Kompetenzbündelung erreicht werden. Es folgten weitere Konsolidierungsprozesse zur Standardisierung der Hardware- und Softwareplattformen. Heute besteht die zentrale IT-Infrastruktur aus einem Verbund von über 300 Servern. Hierbei werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit sowohl für die Server, die Massenspeicher als auch das LAN-Netzwerk komplexe Techniken der Virtualisierung eingesetzt. Unsere Personalstrategie hat an der Eigenentwicklung von Anwendungssoftware festgehalten und ist darin der Tradition der GKD Unna gefolgt, die als relativ kleine Datenzentrale schon immer eine anerkannte leistungsfähige „Softwareschmiede“ gewesen ist. Zwar steht auch beim Kreis Unna der Grundsatz „Kauf vor Eigenentwicklung“, doch haben sich Eigenentwicklungen in begründeten Fällen bewährt. Beispielhaft hierfür ist die Entwicklung diverser Umweltverfahren, die in NRW erfolgreich vermarktet worden sind, wodurch sich die Entwicklungskosten mehr als refinanziert INTERN Nr. 6 | 2015 Back to the Future: So sah in den 1960 -er Jahren ein typisc zentrum aus. Hier hes Rechenabgebilldet das Ge bietsrechenzentrum dort wie überall von Unna bevor Großrechnern auf Client-Server umge stellt wurde. haben. Alle aktuellen Eigenentwicklungen orientieren sich an der Internettechnologie und benötigen auf dem Client zur Ausführung lediglich einen Browser, das heißt sie können grundsätzlich sowohl aus dem LAN als auch über das Web aus der Cloud ausgeführt werden. KOOPERATION UND WIRTSCHAFTLICHKEIT Das Internet-Zeitalter hat die interkommunale Zusammenarbeit im Kreisgebiet Unna wieder enger werden lassen. Vielfältige Projekte belegen dies. Eine Reihe von Kunden haben ihre autonome IT aufgegeben und nehmen wieder Dienstleistungen der zentralen Datenverarbeitung in Anspruch. Proprietäre Vernetzungen und IT-Techniken, die wenig auf individuelle Bedürfnisse der kommunalen Partner eingehen und zum Zerfall vieler kommunaler Datenzentralen geführt haben, sind heute nicht mehr erforderlich. Durch das Internet und die damit verbundenen Möglichkeiten der Nutzung von IT-Ressourcen hat der Standort von Servern an Bedeutung verloren. Das zeigt die aktuelle Entwicklung der kommunalen IT-Dienstleister. Der Kreis Unna ist Mitglied bei Vitako. Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister unterstützt Kommunen aller Größenklassen bei der wirtschaftlichen und effizienten Wahrnehmung ihrer Aufgaben und leistet einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung von Verwaltungen auf allen Ebenen. Darüber hinaus vertritt Vitako die kommunalen Interessen in der Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Heute ist es nicht mehr in jedem Fall sinnvoll, wenn sich ein Partner zu 100 Prozent an einen anderen bindet, denn keiner kann alle Geschäftsfelder gleich gut bedienen. Vielmehr ist es zeitgemäß, sich die IT-Dienstleistung dort zu holen, wo sie am wirtschaftlichsten angeboten wird. Bereits heute ist in der Vitako der Wandel von sternförmigen Kooperationsmodellen zu einem multipel vernetzten System erkennbar. Die moderne IT-Landschaft gleicht dementsprechend mehr und mehr einem neuronalen Netzwerk. AUTOR: HANS PANKALLA, KREIS UNNA 9 DIGITALE AGENDA FÜR KOMMUNEN Gestaltung des digitalen Wandels Botschaften der Regionalkonferenz Stuttgart › „Als Partner der Fokusgruppe „Kommunale Digitale Agenda“ im IT-Gipfelprozess (Leitung Stadtdirektor Guido Kahlen, Köln) veranstaltet VITAKO mit seinen Mitgliedern eine Reihe von Regionalkonferenzen zum Thema „Digitale Agenda für Kommunen und Regionen“. Ziel der Veranstaltungen ist es, die Entwicklung von Strategien zur Digitalisierung vor Ort anzuregen und zu unterstützen. Die ersten Regionalkonferenzen haben in Stuttgart, Delmenhorst und Köln stattgefunden. Ihre Ergebnisse und Botschaften wurden auf dem Nationalen IT-Gipfel am 19. November in Berlin vorgetragen. Wir dokumentieren an dieser Stelle die Ergebnisse der Regionalkonferenz Stuttgart vom 30. September 2015. ►► „Digital geht nicht mehr weg, und analog reicht nicht mehr aus.“ Mit diesem Satz hat der Erste Bürgermeister der Stadt Ulm ein Statement gesetzt, das wie eine Klammer für die Regionalkonferenz „Digitale Agenda für Kommunen“ in Stuttgart gewirkt hat. Digitalisierung kann nicht ausgesessen werden, wir müssen ihre Chancen nutzen und sie zu einem gesamtgesellschaftlichen Nutzen gestalten. ►► Der digitale Wandel erfordert eine digitale Agenda auf kommunaler Ebene. Es geht um Kommunalentwicklungs- und Infrastrukturpolitik, um Standort- und Lebensqualität zu sichern, um Teilhabe zu ermöglichen und Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erledigen. Wenn wir über Digitalisierung reden, spielt es selbstverständlich eine grundlegende Rolle, dass alle Gruppen auch über einen vernünftigen Zugang zur digitalen Welt verfügen. Baden-Württemberg ist in weiten Teilen ländlicher Raum, und wer schon einmal Urlaub im Schwarzwald verbracht hat, der weiß, wie es teilweise um die Internetanbindung bestellt ist. Breitbandversorgung ist unerlässlich, um die Attraktivität der Kommunen sowohl für Bürger als auch für Unternehmen zu erhalten. Baden- Württemberg hat dies erkannt und wird jährlich 70 Millionen Euro für den Ausbau der Breitbandversorgung zur Verfügung stellen. Die Umsetzung erfolgt oft in erfreulichen Zusammenschüssen von Gemeinden und Landkreisen in Eigenregie. ►► Bei der Umsetzung des digitalen Wandels kommt den Kommunen eine zentrale Rolle zu, denn vieles kann nur konkret vor Ort erreicht werden. Dafür werden das Wissen, das Wollen und die Tatkraft vieler Menschen gebraucht. Jede Kommune soll in einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und eine digitale Agenda beschließen. Wir begrüßen die Initiative des Bundes zur Digitalen Agenda ausdrücklich. Gemeinsam mit den Kommunalen Landesverbänden wollen die Kommunalen IT-Dienstleister den Kommunen die erforderliche Unterstützung bei der Umsetzung des Wandels anbieten. INTERN Nr. 6 | 2015 Was können Land und Kommunen tun, um gemeinsam eine Digitale Agenda zum Erfolg zu führen? Wo liegen die Chancen, welche Hürden müssen genommen werden? Darüber diskutierten in Stuttgart (von links): Herbert O. Zinell, Christine Brockmann, Ingo Hacker, Dorothea Störr-Ritter, Gunter Czisch, Marianne Wulff. ►► Die Gestaltung des digitalen Wandels erfordert eine enge Vernetzung: zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, horizontal in den Regionen, vertikal zwischen Kommunen, Land und Bund. Vernetzung erfordert ein Miteinander auf Augenhöhe und Respekt vor der Kompetenz der anderen. In BadenWürttemberg wird schon lange Ebenen übergreifend gut zusammengearbeitet. Nichts desto trotz muss zur Bewältigung der anstehenden Digitalisierung zum Beispiel im Bildungsbereich noch intensiver zusammengearbeitet werden. Dabei muss jeder Partner seine Kernkompetenzen einbringen. ►► Die Digitalisierung braucht kompetente öffentliche IT-Dienstleister, die beraten, Lösungen bereitstellen und Sicherheit gewährleisten. Mit dem kommunalen DV-Verbund sind die Kommunen Baden-Württembergs auf diesem Feld seit Jahren bereits in einer Situation, um die viele Bundesländer sie beneiden. In den kommenden beiden Jahren wird durch die Fusion der bestehenden Einheiten ein noch effizienterer Dienstleister entstehen. ►► E-Government ist eine Teilaufgabe bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Besonders auf kommunaler Ebene gibt es schon etliche E-Services, IT-Infrastrukturen und optimierte Prozesse, also Lösungen, die es auszubauen gilt, um den Bürokratieabbau voranzutreiben. Medienbruchfreie, Ebenen übergreifende Prozesse und Services sind zu entwickeln, die E-Akte als Kernstück des E-Government ist Pflichtprogramm. Baden- Württemberg sehen wir hier auf einem guten Weg, da das Land mit service-bw den Kommunen mächtige, Ebenen übergreifende Werkzeuge zur Verfügung stellt, die für den Bürger transparente Online-Angebote zulassen. 10 DIGITALE AGENDA FÜR KOMMUNEN ►► Der digitale Wandel erfordert Visionen und digitale kommunale Agenden, doch die Umsetzung muss schnell beginnen. Der DV-Verbund in Baden-Württemberg unterstützt schon heute die Kommunen bei der Umsetzung Ihrer Ideen und wird das zukünftig noch mehr tun. So unterstützt zum Beispiel die Mitarbeit der IT-Dienstleister in ihren Bundesverband die bundesweite Vernetzung, die durch den Informationsaustausch verhindert, dass beispielhafte Ansätze unerkannt bleiben oder mit hohem Aufwand an verschiedensten Stellen erneut entwickelt werden. ►► Die Kommunen sind wichtige Ratgeber für Länder und Bund bei der Gestaltung des digitalen Wandels, denn sie kennen die Anforderungen an die Umsetzung: „Wer Kommunen fragt, lernt was dazu“. Baden-Württemberg erscheint uns hier aufgrund des seit vielen Jahren hervorragenden Austauschs zwischen kommunaler und staatlicher Seite als ein Erfolgsmodell. Das staatlichkommunale Verwaltungsportal service-bw entstand Anfang der 2000er Jahre im intensiven Dialog und wird Ende dieses Jahres in einer völlig neuen, gemeinsam entwickelten Version online gehen. ►► Die Gestaltung des digitalen Wandels erfordert von allen Beteiligten Investitionen in Innovation und Zukunft – nicht alles soll dem Konnexitätsprinzip unterworfen werden, vielmehr sollte der gesamtgesellschaftliche Nutzen akzeptiert, die Digitalisierung als kommunale Pflichtaufgabe in den Vordergrund gerückt und die Notwendigkeit der Finanzierung akzeptiert werden. Bund und Länder sind gefordert, die erforderlichen Infrastrukturen bereitzustellen. In Baden-Württemberg begrüßen wir daher ausdrücklich die Entscheidung des Innenministeriums, über service-bw den Kommunen künftig nicht nur rechtlich geprüfte Informationen, sondern auch die erforderlichen Infrastrukturdienste kostenlos zur Verfügung zu stellen. ►► Die Kommunen benötigen für die Umsetzung ihrer digitalen Agenda Vorgaben zu Standards und interoperablen Lösungen. Nur so kann die Entstehung vieler kleiner Insellösungen vorgebeugt werden, deren nachträgliche Vernetzung immer hinter den Möglichkeiten gemeinsamer Ansätze zurückbleiben wird und zudem hohe Kosten verursacht. ►► Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen digitalready sein: Vorschriften müssen vermindert, vereinfacht, nutzbar und an die Kooperationsnotwendigkeiten – horizontal und vertikal - angepasst werden. Dies gilt auch für technikbezogene Vorschriften. Wenn wir visionär denken wollen, uns beispielsweise in Richtung der e-Akte bewegen möchten, dann scheitern wir bisher noch an völlig unpraktikablen Richtlinien wie Resiscan. Sie führen eben häufig nicht zu der angestrebten Verwaltungsvereinfachung, sondern bei konsequenter Umsetzung zu erheblichem Mehraufwand. ►► Die Kommunen brauchen Experimentierklauseln, um den digitalen Wandel miteinander und mit neuen Akteuren aus der Zivilgesellschaft gestalten zu können. Manchmal müssen neue Wege einfach mit Mut und Pragmatismus eingeschlagen werden, um sie im Nach- INTERN Nr. 6 | 2015 gang daraufhin zu untersuchen, ob sie den Regelwerken entsprechen oder es ncht vielmehr die Regeln sind, die angepasst werden müssen. Auch hier kann die elektronische Akte als Beispiel herangezogen werden. ►► Die Kommunen brauchen mehr Erprobungsräume, um regional auch Ebenen übergreifend Lösungen entwickeln, die Umsetzung gemeinsam üben und Erfahrungen sammeln zu können. Deutschland verdankt seinen bescheidenen Platz im Mittelfeld des europäischen EGovernment-Rankings nicht nur den oft beschworenen föderalen Strukturen, sondern wohl auch der Akribie und mangelnden Beweglichkeit seiner öffentlichen Verwaltung und Gesetzgebung. ►► Die Gestaltung des digitalen Wandels erfordert einen mentalen Wandel: Vom Nebeneinander zum Miteinander, vom hierarchischen Denken zum gleichberechtigten Miteinander der Stakeholder incl. der kreativen Szene. Politik und Verwaltung müssen ein neues Rollenverständnis einüben: Vom Macher und Produzenten zum Moderator, Coach und Regisseur. Baden-Württemberg hat dies erkannt, und sowohl in der Landespolitik als auch bei den Kommunen sind neue Wege der Einbeziehung vieler gesellschaftlicher Gruppen erkennbar. Städte wie Ulm oder Freiburg nehmen hier sicher eine Vorreiterrolle ein. Die Eigenwahrnehmung wandelt sich zunehmend weg von der Hoheitsverwaltung hin zum gestaltenden Dienstleister im Rahmen der Daseinsvorsorge. ►► Die Digitalisierung braucht klare Bekenntnisse, Gestaltungswillen und Durchhaltevermögen der Schlüsselakteure. Die Erfahrungen der letzten 15 Jahre in einem wichtigen Teilbereich der Digitalisierung, dem E-Government, haben uns deutlich gemacht, wie mühsam Umsetzungen sein können. Ohne den langen Atem der Akteure drohen erfolgreiche Ansätze zu versanden. Digitale Angebote müssen ihre Adressaten erreichen. Die zunehmende Einbeziehung lokaler Medien und insbesondere der Social Media Plattformen scheint unerlässlich, um dem veränderten Kommunikationsverhalten der Bevölkerung gerecht zu werden. Weitere Regionalkonferenzen: ►► 2. Dezember 2015 in Frankenthal, veranstaltet von der Metropolregion Rhein-Neckar Zur Anmeldung ►► 27. Januar 2016 in Kiel, veranstaltet von Dataport ►► 13. April 2016 in Brehna, veranstaltet von KID Magdeburg, Lecos und Dataport Mehr dazu auf: www.vitako.de/termine 11 MELDUNGEN Hilchenbach in den Ruhestand verabschiedet ANDREAS COENEN ALS VERBANDSVORSTEHER WIEDERGEWÄHLT Der Landrat des Kreises Viersen, Dr. Andreas Coenen, bleibt weitere sechs Jahre Verbandsvorsteher des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein (KRZN). Der 41-Jährige wurde von der Verbandsversammlung, die am 13. November 2015 in Wesel tagte, einstimmig gewählt. Verbandsvorsteher ist Andreas Coenen seit Dezember 2010. Als Mitglied der Verbandsversammlung und des Verwaltungsrates des KRZN hat Coenen aber schon zuvor mehrere Jahre lang die Entwicklung des Kommunalen Rechenzentrums geprägt. Seit Oktober 2015 ist Coenen außerdem Landrat des Kreises Viersen, nachdem er sieben Jahre lang als Kreisdirektor tätig war. Zu den wesentlichen Aufgaben des Verbandsvorstehers gehören unter anderem die strategische Weiterentwicklung des Verbandes, die Vertretung der Interessen der Anwenderkommunen gegenüber dem Land Nordrhein-Westfalen sowie die Mitgestaltung der weiteren Entwicklung der kommunalen IT-Landschaft in Nordrhein-Westfalen. INTERN Nr. 6 | 2015 Der bis Mitte dieses Jahres amtierende Verbandsvorsteher Theo Hilchenbach wurde im Rahmen der letzten Verwaltungsratssitzung der Kommunalen Datenzentrale Westfalen-Süd (KDZ) am 19. Oktober 2015 in den Ruhestand verabschiedet. Bereits eine Woche zuvor verabschiedeten ihn die Mitarbeiter der KDZ feierlich. Theo Hilchenbach hat über 22 Jahre die Interessen der KDZ in landesund bundesweiten Gremien vertreten, unter anderem bei Vitako. Mit Gründung des Zweckverbandes KDZ WestfalenSüd zum 1. Januar 2001 übernahm er das Amt des Verbandsvorstehers und war somit im Zuge der Gründung von Vitako am 2. Dezember 2005 bereits für die Interessen der KDZ aktiv. In seinem Wirken konnten in der KDZ wegweisende Projekte wie die Errichtung des größten deutschen kommunalen Richtfunknetzwerkes und die Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements erfolgreich realisiert werden. Die Ehemaliger Verbandsvorsteher Theo Hilchenbach, Geschäftsführer Thomas Coenen, Verbandsvorsteher Bernhard Baumann (von links) Weiterentwicklung der KDZ und die Kooperation mit der KDVZ Citkomm, welche unter dem Dach des neuen Zweckverbands Südwestfalen-IT stattfindet, hat er wesentlich vorangetrieben. AUTORIN: KATHLEEN BUERMEYER, KDZ-WS Neuer Verbandsvorsteher bei ITK Rheinland Neuer Verbandsvorsteher der ITK Rheinland ist Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke. Der Beigeordnete für Personal, Organisation, IT und Gesundheit der Landeshauptstadt Düsseldorf ist auf der Verbandsversammlung am 22. Oktober 2015 in Grevenbroich auf Anregung des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Thomas Geisel vom Landrat des Rhein-Kreises Neuss, Hans-Jürgen Petrauschke, für diese Position vorgeschlagen worden. Die Mitglieder der Verbandsversammlung wählten ihn einstimmig zum neuen Verbandsvorsteher. Sein Stellvertreter ist der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer. Andreas Meyer-Falcke tritt die Nachfolge des ehemaligen Düsseldorfer Stadtdirektors, Manfred Abrahams an. Dieser war mit dem Antritt seiner neuen Position als Vorstandsmitglied bei den Düsseldorfer Stadtwerken auch aus der Funktion des Verbandsvorstehers ausgeschieden. „Vor uns liegen spannende Zeiten. Neben der Gestaltung des digita- len Wandels in der Kommunalverwaltung sind auch die strategische Ausrichtung und die mögliche Erweiterung der ITK Rheinland um neue Mitglieder unsere aktuellen Themen. Ich danke deshalb allen die mich vorgeschlagen und gewählt haben für Ihr Vertrauen“, sagt Andreas Meyer-Falcke. AUTOR: GÜNTHER FUCKS, ITK RHEINLAND 12 AUS DER BRANCHE 40 Jahre Erfolgsgeschichte AKDN-sozial Mehr als 10.000 Arbeitsplätze mit Software ausgestattet › AKDN-sozial ist einer der führenden Anbieter von Software für Sozialämter, Jugendämter und Jobcenter und blickt auf 40 Jahre erfolgreiche soziale Softwareentwicklung zurück. Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde das 40-jährige Jubiläum im großen Sitzungssaal des Rathauses Paderborn gefeiert. Es nahmen zahlreiche Gäste aus Nordrhein-Westfalen und dem Paderborner Umland teil. Eröffnet wurde der Festakt durch den Betriebsleiter von AKDN-sozial, Bernd Kürpick und dem Bürgermeister der Stadt Paderborn, Michael Dreier. Anschließend sprachen Guido Kahlen, Verbandsvorsteher des KDN Dachverbandes kommunaler IT-Dienstleister sowie Dieter Kruse als Vorsitzender des Betriebsausschusses AKDN-sozial ihre Grußworte. Die Entwicklung der Software AKDNsozial begann 1975 als gemeinschaftliches Projekt von einigen Kommunen und Datenzentralen Nordrhein-Westfalens. Schon damals wurde erkannt, dass sich die vielfältigen Zahlungsleistungen im sozialen Bereich mit Hilfe von EDV-gestützten Verfahren schneller und präziser gestalten ließen. INTERN Nr. 6 | 2015 Die technische Entwicklung von AKDNsozial der 4 Jahrzehnte ist wie ein Blick in das Zeitgeschehen der Datenverarbeitung und eine Erfolgsgeschichte. Angefangen hat alles mit Erfassungsbelegen und der Verarbeitung von Lochkarten auf Großrechnern. Später wurden erste Bildschirme für die Verarbeitung im Dialog für die Sachbearbeiter bereitgestellt, welche durch Windows-Oberflächen und mittlerweile durch Web-basierte Lösungen abgelöst wurden. Die Softwareentwicklung wurde zunächst projektleitend durch die Stadt Mönchengladbach sowie die GKD Paderborn (Gemeinschaft für Kommunikationstechnik, Informations- und Datenverarbeitung – anfangs Stadt Paderborn) und später ganz durch die GKD Paderborn gesteuert. WEITERE ENTWICKLUNGEN 2012 fand AKDN-sozial unter dem Dachverband der kommunalen IT-Dienstleister in Köln (KDN) als eigenbetriebsähnliche Einrichtung rechtlich eine neue Heimat. Der Geschäftssitz verblieb in Paderborn. AKDN-sozial hat heute seinen Sitz im Technologiepark. Bernd Kürpick als Betriebsleiter und Hubertus Tölle leiten die Entwicklung. Mehr als 20 Entwickler und Fachberater arbeiten inzwischen für AKDN-sozial und folgen dabei ständig der technischen Entwicklung und den gesetzlichen Anforderungen. Inzwischen wird die Software nicht nur in Jugend- und Sozialämtern eingesetzt, sondern seit 2005 auch in vielen Jobcentern. Facharbeitskreise, in denen kommunale Vertreter sowie AKDN-sozial Programmierer und Fachberater zusammenarbeiten, garantieren eine praxisnahe Softwareentwicklung für Zahlungs- und Integrationsleistungen. Insgesamt sind mittlerweile über 10.000 Arbeitsplätze mit AKDN-sozial Software ausgestattet, jährlich zahlen die Kommunen über 4,5 Mrd. € an Sozialleistungen über diese Software aus. In den nordrhein-westfälischen Sozialämtern ist AKDN-sozial das am meisten eingesetzte Softwareverfahren. AUTOR: HUBERTUS TÖLLE, AKDN SOZIAL (Im Bild von links: Andreas Engel, Karl-Josef Konopka, Bernd Kürpick und Michael Dreier) 13 AUS DER BRANCHE Torsten Sander (2. v. rechts) mit den nebenamtlichen Geschäftsführern Monika Bär (links), Bernhard Möller (2. v. links) und Rolf Beyer (rechts). Hauptamtlich Neue Geschäftsführung bei Gov Connect GmbH › Führungswechsel bei GovConnect: Seit 1. Oktober ist Torsten Sander neuer hauptamtlicher Geschäftsführer. Die GovConnect GmbH mit Sitz in Hannover wurde im Jahr 2006 von den niedersächsischen kommunalen Datenzentralen gegründet. 2013 wurde die Gesellschaft mit der im Jahr 1997 gegründeten KSN Kommunales Systemhaus Niedersachsen, ebenfalls Tochtergesellschaft der niedersächsischen kommunalen Datenzentralen, verschmolzen. Seitdem hat sich die Zahl der angebotenen Produkte und Dienstleistungen enorm erhöht – und auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist gestiegen. So wird das neue Online-Bezahlverfahren pmPayment inzwischen bei über 75 Prozent der niedersächsischen Kfz-Zulassungsstellen eingesetzt. Andere Behörden nutzen es zur Zahlung von Online-Dienstleistungen wie zum Beispiel Urkundenanforderungen im Standesamtswesen oder INTERN Nr. 6 | 2015 Melderegisterauskünften. Die pmOWI-App, ein modernes Produkt zur mobilen Erfassung von Ordnungswidrigkeiten, unterstützt inzwischen Ordnungsbehörden weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus. Ein wichtiges Projekt im Bereich des Einwohnermeldewesens wurde in Kooperation mit dem Land Niedersachsen und der AKDB aus Bayern ebenfalls erfolgreich umgesetzt und in den Produktivbetrieb überführt. Diese erfreuliche Entwicklung bedeutet aber auch, dass die bisherige nebenamtliche Geschäftsführung an ihre Grenzen stößt. Aus diesem Grund hat Torsten Sander seit dem 1. Oktober 2015 die hauptamtliche Geschäftsführung übernommen. Momentan führt Sander die Geschäfte noch in Zusammenarbeit mit den derzeitigen nebenamtlichen Geschäftsführern Monika Bär, Dr. Rolf Beyer und Bernhard Möller. Planmäßig werden die drei zum 31. März 2016 aus der Geschäftsführung ausscheiden. Im Umfeld der kommunalen IT ist Torsten Sander kein Unbekannter: Von 2000 bis zur Übernahme der Geschäftsführung in der GovConnect GmbH war er Geschäftsführer beziehungsweise Vorstand eines Gesellschafters, der Hannoverschen Informationstechnologien AöR (HannIT). Torsten Sander: „Die positive Entwicklung der GovConnect GmbH ist auch ein klares Signal dafür, dass sich Zusammenarbeit im Bereich des E-Government für alle Beteiligten lohnt. Durch die Bündelung von E-Government-Aktivitäten in der GovConnect GmbH werden kostenintensive Parallelentwicklungen bei den Gesellschaftern vermieden. Durch größere Mengengerüste erreichen wir außerdem Skaleneffekte, die letztlich unseren gemeinsamen Kunden, also den Städten und Gemeinden, über günstigere Konditionen zugutekommen. Diese Entwicklung gilt es auszubauen.“ AUTORIN: GABI MARTIKA, GOVCONNECT 14 AUS DER BRANCHE Quantensprung Das krz bietet die elektronische Sammelakte in Standesämtern an › Zum 1. Januar 2016 bietet das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg / Lippe (krz) seinen Kunden die elektronische Sammelakte für Standesämter an. Dies ist ein ähnlicher Quantensprung wie die Einführung des elektronischen Personenstandsregisters (ePR) im Jahre 2010. Derzeit werden die Dokumente in sogenannten separaten Sammelakten geführt. Diese enthalten Anzeigen, Namenserklärungen, Vaterschaftsanerkennungen und ausländische Urkunden. Für die Kommunen stellt sich das Problem, dass für diese Unterlagen sehr lange Aufbewahrungsfristen (bis zu 110 Jahre) gelten. Aus diesem Grund will der Gesetzgeber den Entscheidungsprozess elektronisch abbilden und erlaubt die Führung einer elektronischen Sammelakte. Der Standesamtsverlag als Hersteller der Software AutiSta hat mit dem ePR eine technische Lösung für den Registerbereich geschaffen und stellt jetzt ebenfalls eine ins Fachverfahren integrierte Lösung für die elektronische Sammelakte zur Verfügung. Die Dokumente werden im PDF/A Format gespeichert und es besteht die Möglichkeit der elektronischen Signierung. Die Erfüllung der hohen technischen Anforderungen sowie der hohen Sicherheitsansprüche weist das krz mit der ISO-Zertifizierung nach. FACHLICHE ANFORDERUNGEN Gemeinsam mit Standesbeamten hat der Standesamtsverlag eine Lösung entwickelt, die direkt aus dem Verfahren aufrufbar ist. Externe Dokumente können hochgeladen und die Sammelakten aus der Vorgangsbearbeitung aufgerufen werden. Zusätzliche Lizenzen für ein elektronisches Archiv-Verfahren (DMS) sind nicht erforderlich. Bei einem konsequenten Einsatz wird auch deutlich weniger Platz für die Aufbewahrung von Papierakten benötigt. Standesamtsleiterin Bettina Reinking aus Minden bewertet die Umstellung wie folgt: „Aus Sicht der Standesbeamten ist die Führung der elektronischen Sammelakte sicherlich erst gewöhnungsbedürftig und verursacht, solange es keine weiteren landesrechtlichen Ausführungsbestimmungen gibt, einen Mehraufwand im Standesamt. Die Aktenführung läuft parallel (elektronisch und in Papierform). Man kann aber schon heute, nach fast sechs Jahren Praxis, das Einsparpotenzial bei der Führung der elektronischen Register gegenüber den Büchern sehen, und so wird es sich auch bei der elektronischen Sammelakte entwickeln.“ AUTOR: FRANK SOMMER, KRZ Zeiterfassung Jährlich 4,5 Millionen Buchungen im krz › Stechuhr war gestern – elektronische Zeiterfassung ist heute. Die Anwender des Kommunalen Rechenzentrums Minden-Ravensberg / Lippe (krz), die dafür ihre Zeitwirtschaftslösung P&I TIME über das Lemgoer Rechenzentrum laufen lassen, „stempeln“ im Jahr 4,5 Mio Mal. Und jede dieser Buchungen – das sind immerhin 18.000 am Tag – wird im krz verarbeitet. Dazu kommt die Nutzung von Zutrittsterminals über P&I Time, auch noch einmal 1.000 Zutrittsbuchungen pro Arbeitstag, d.h. 240.000 pro Jahr. Mehr als 70 Kunden nutzen derzeit die Zeitwirtschaftslösung P&I TIME des Softwareherstellers P&I Personal & Informatik AG in Wiesbaden über das krz im ASP-Betrieb. Das bedeutet, die Anwendung läuft auf den rechenzentrumseigenen Servern. Als branchenneutrale Software bietet P&I TIME diverse Varianten INTERN Nr. 6 | 2015 der Zeiterfassung, die in Lemgo von den Experten speziell auf die Anwenderbelange eingerichtet werden . Viele Verwaltungen bzw. Unternehmen nutzen bereits die Möglichkeit, entweder über Zeiterfassungsterminals in Eingangsbereichen oder aber mit dem P&I Time Webclient an den individuellen Arbeitsplätzen die Arbeitszeiten zu verwalten. Um der steigenden Kundenanzahl und den wachsenden Anforderungen an die Software gerecht zu werden, nimmt der ostwestfälische IT-Dienstleister stetig Anpassungen und Verbesserungen an seiner Infrastruktur vor. Zuletzt wurde im Jahr 2014 die Serverumgebung für diese Anwendung runderneuert. Im Zuge dessen wurden nicht nur eine weiter verbesserte Leistungsfähigkeit, eine noch effektivere Ausfallsicherheit und ein höchstoptimierter Datenschutz erreicht, sondern auch ein weiteres Modul, die Telefonzeiterfassung, integriert. Mit der Telefonzeiterfassung reagiert das Kommunale Rechenzentrum auf den Wunsch seiner Kunden, eine effiziente Lösung in das Tagesgeschäft einzugliedern, mit der von jedem beliebigen Telefon / Mobiltelefon (unter Berücksichtigung von Black- und Whitelisten) die Arbeitszeiten festgehalten oder Salden abgefragt werden können. Ein beliebter Anwendungsbereich ist hier der Einsatz auf Baubetriebshöfen oder bei Außendienstmitarbeitern. Und auch bei der Telefonzeiterfassung belaufen sich die Buchungen aktuell bereits auf 39.000 Stück pro Jahr. Tendenz steigend. AUTOR: MARK KAPPMEIER, KRZ 15 AUS DER BRANCHE BITel erhält den Zuschlag Netzprovider für Gütersloh und infokom-Verbandsmitglieder gefunden › Anfang November unterzeichneten regio iT-Geschäftsführer Dieter Ludwigs und Alfred Kerscher, Geschäftsführer der BITel, einen Kooperationsvertrag und besiegeln damit die langfristige Zusammenarbeit über einen Zeitraum von vier Jahren. Dem Vertragsschluss vorangegangen war eine europaweite Ausschreibung der regio iT, über die der kommunale IT-Dienstleister mit Sitz in Aachen und einer Niederlassung in Gütersloh einen Netzprovider für sein Gütersloher Kundenumfeld suchte. Einen Provider, der schnelle und leistungsstarke Netzverbindungen zu allen Kunden-Kommunen der regio iT im Zweckverband infokom Gütersloh zur Verfügung stellt. Bisher hatten diese Aufgabe BITel und T-Systems International GmbH gemeinsam erfüllt. Das Rennen im Rahmen der europaweiten Ausschreibung machte schließlich die BITel, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Bielefeld und Gütersloh. „Wir wollen künftig auf nur einen Provi- (v. l. n. r.) BITel-Geschäftsführer Alfred Kerscher, Andreas Poppenborg, Mitglied der Geschäftsleitung der regio iT und regio iT-Geschäftsführer Dieter Ludwigs unterzeichneten den Kooperationsvertrag zur langfristigen Zusammenarbeit (Foto: Jens Dünhölter). der setzen, der für das gesamte Netz verantwortlich ist. Der Mehrwert: weniger Schnittstellen, einheitliche Qualitäts- standards und Servicelevel für unsere Kunden im Gütersloher Raum. Und die BITel hat uns bei Technik, Kundennähe und Service absolut überzeugt“, so Dieter Ludwigs, Geschäftsführer der regio iT, zur Motivation. Darüber hinaus verbinde die Partner das kommunale Band: „Aus der Region für die Region“, sei ein Leitgedanke, dem man gerne folge, um den eigenen Wirtschaftsstandort zu stärken. Davon, dass von der Kooperation insbesondere die Kunden profitieren werden, ist man auch bei der BITel überzeugt: „Eine überdurchschnittliche Netzverfügbarkeit verbunden mit hohem Datendurchsatz sind heute entscheidende Faktoren im Wettbewerb. Unsere Stärken wie qualifizierte Beratung, technisches Know-how gepaart mit spezifischer Netzkenntnis und unsere unmittelbare Nähe zum Kunden sprechen für sich“, sagt Alfred Kerscher, BITel-Geschäftsführer. AUTORIN: MIRJA NIEWERTH-HALIS, REGIO IT Eine runde Sache Digital Education Day in Köln › Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte der 3. Digital Education Day Mitte Oktober in Köln. Die Aussteller, unter ihnen auch regio iT, präsentierten Themen, Trends und Lösungen für den Einsatz von digitalen Medien und Informationstechnologie im Schul- und Hochschulalltag. Mitte Oktober fand in Köln die sechste Internetwoche statt. Die Stadt gilt als eine Vorreiterkommune beim E-Government in Deutschland. Während der einwöchigen Aktionswoche fanden viele Veranstaltungen rund um die Themen Digitalisierung und Internet statt – und zum Abschluss der Digital Education Day. Dabei waren in erster Linie Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen angesprochen, aber auch alle, die sich INTERN Nr. 6 | 2015 für digitale Bildung und freie Bildungsmaterialien interessieren. Die Aussteller aus dem kommunalen Bereich, aus Schulen, Forschung, Lehre und der Wirtschaft informierten mit Vorträgen und Workshops über den Einsatz von digitalen Medien und Informationstechnologie im Schul- und Hochschulalltag. Darüber hinaus zeigten sie auch, wie praktische IT-Lösungen – etwa Tablets und Roboter – den Unterricht bereichern können oder welche Einsatzmöglichkeiten eine Lernsoftware bietet. Die regio iT präsentierte die „ucloud“ sowie verschiedene Groupware- und BYOD-Lösungen. Da es sich beim Digital Education Day um ein sogenanntes Barcamp handelt, erwarteten die Besucherinnen und Besucher neben zahlreichen Vorträgen und Workshops auch verschiedene Sessions. Die Tagungsteilnehmer hatten hier die Möglichkeit, eigene Themen einzubringen, diese zu analysieren und sich untereinander auszutauschen. Im Rahmen solch einer Session wurde die ucloud und die damit verbundenen Möglichkeiten vorgestellt. Mit der Cloud-Lösung der regio iT für Schulen, Berufskollegs und Bildungseinrichtungen lassen sich Daten und Informationen zentral verwalten und abrufen, mit anderen Nutzern teilen oder gemeinsam bearbeiten. Eben ein komfortabler Datenaustausch zwischen Schulverwaltung, Lehrenden und Lernenden. Übrigens ermöglicht seit 2014 auch die Stadt Köln ihren rund 272 Schulen die Nutzung der ucloud@ school, für ein „mobiles Lernen von morgen“ schon heute. AUTORIN: BIRGIT BECKER,REGIO IT 16 IN DER BRANCHE „Himbeer“-Workshop Lecos geht bei der Azubi-Werbung neue Wege › Hinter den Buchstaben MINT verbergen sich die Begriffe Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Und trotz bester Jobaussichten wird es immer schwieriger, Jugendliche für die MINT-Berufsausbildungen zu interessieren. Auch wenn die Ausbildungsstellen bei Lecos heute noch alle gut besetzt werden können, geht das Unternehmen einen neuen Weg, um IT-Nachwuchs ins Unternehmen zu holen. „Wir haben schon einiges ausprobiert, um junge Leute für unsere Fachinformatik-Ausbildungen oder für das BA Studium der Informatik zu begeistern – von Anzeigen über Besuche von Ausbildungsbörsen bis hin zu Gutscheinen für garantierte Bewerbungsgespräche“, sagt Kristina Köhler, Personalmanagerin bei Lecos. „Und das mit ganz unterschiedlichem Erfolg. Vor allem aber haben wir festgestellt, dass Jugendliche heute ganz anders angesprochen werden wollen. Die Eltern haben natürlich noch immer Einfluss. Es sind aber vermehrt die Jugendlichen selbst, die erfahren und ausprobieren wollen, um dann diese so weitreichende Entscheidung über ihre berufliche Zukunft zu treffen.“ Lecos wird deshalb im zweiten Schulhalbjahr 2015/ 2016 erstmals einen „Himbeer-Workshop“ veranstalten. Vorbereitet wird das Projekt federführend von Dr. Jan Zschoche, BA-Student, und René Reichl, Auszubildender zum Fachinformatiker für Systemintegration. Der „Himbeer-Workshop“ ist sozusagen ein Projekt von Azubis für künftige Azubis. Doch was haben nun Himbeeren mit IT zu tun? Im Workshop geht es weder um echte Himbeeren noch um Essen. Der „Himbeer-Workshop“ ist ein Mitmachprojekt, in dem die derzeitigen Auszubildenden und BA-Studenten von Lecos Schülern die Grundlagen des Programmierens und der Elektronik näherbringen – und das auf Basis des Raspberry (dt.: Himbeere) Pi. Der kreditkartengroße EinplatinenComputer wird mit speziell für ihn abgewandelten Betriebssystemen betrieben. Neben seinem niedrigen Preis zeichnet INTERN Nr. 6 | 2015 sich der Raspberry Pi vor allem durch seine Vielseitigkeit aus. „Es gibt eine große und lebhafte Community von Enthusiasten, die kontinuierlich neue Anwendungsbeispiele des Minicomputers in ihren Blogs teilen sowie einem bei Problemen mit eigenen Projekten kompetent mit ihrem Wissen helfen. Aus diesen Gründen stellt der Raspberry Pi die perfekte Plattform dar, um in die Welt der (praktischen) Programmierung einzutauchen“, erklärt Jan Zschoche. NACHBAUTEN MIT LEGO Ziel des Lecos-Workshops ist es, mit Hilfe des Raspberry Pi ein Türschloss mit Gesichtserkennung zu bauen. In sieben Veranstaltungen zu je zwei bis drei Stunden wird den Schülerinnen und Schülern mit Mini-Projekten unter anderem gezeigt, wie man den Raspberry Pi betriebsbereit einrichtet und wie man ihn nutzen kann, um eine Ampel zu steuern oder eine Lichtschranke zu bauen. Das ganze Wissen brauchen die Schüler, um zum Schluss das Hauptprojekt des Workshops umsetzen zu können: den Lego-Technik-Nachbau eines elektrisch gesteuerten Türschlosses, das zur Kontrolle der Zugangsberechtigung unter anderem eine Gesichtserken- nung durchführt. Die Schüler werden das Modell selbst konzipieren und mit Lego praktisch umsetzen. Das heißt, sie selbst müssen sich überlegen, wie man am besten den Motor zum Verriegeln der Tür ansteuert oder welche Parameter des Gesichtserkennungsalgorithmus am sichersten sind. Kurz gesagt: Sie sollen selbst tüfteln und probieren. Lecos stellt alle notwendigen Materialien, angefangen beim Raspberry Pi über die notwendigen Elektronikbauteile bis zum Touch Display, zur Verfügung und unterstützt bei Problemen und Fragen. „Am Ende ist es unsere erklärte Hoffnung, dass die Schüler so selbstständig mit dem Raspberry Pi arbeiten, dass sie auch Zuhause eigene vielleicht noch anspruchsvollere Projekte realisieren können“, so René Reichl. „Und natürlich wollen wir Lecos als Ausbilder und zukunftssicheren Jobgeber vorstellen“, fügt der zukünftige Fachinformatiker für Systemintegration hinzu. Ausführliche Infos AUTOREN: JAN ZSCHOCHE, RENÉ REICHL, LECOS 17 AUS DER BRANCHE Partner für PayPal Zusammenarbeit mit GovConnect und KIVBF vereinbart › PayPal hat Rahmenvereinbarungen mit zwei weiteren IT-Dienstleistern für den öffentlichen Sektor geschlossen. Gemeinsam mit GovConnect und dem Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF), der federführend für die Kommunen in BadenWürttemberg agiert, sollen künftig Projekte auf Landes- und Kommunalebene umgesetzt werden. PayPal weitet damit die Verfügbarkeit seines Angebots für den öffentlichen Sektor auf die Bundesländer BadenWürttemberg und Niedersachsen aus. Die geschlossenen Rahmenvereinbarungen ermöglichen es den Kunden von GovConnect und KIVBF, PayPal schnell und unkompliziert als Bezahlmethode für diverse Fachverfahren anzubieten. Darüber hinaus profitieren diese vom speziellen Abrechnungsmodell von PayPal für den öffentlichen Sektor. Der Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) berät und begleitet als einer von drei baden-württembergischen Zweckverbänden seine Kunden von der Implementierung bis zur fortlaufenden Anwendungs- und Anwenderbetreuung. Stellvertretend für das Land und den DV-Verbund Baden-Württemberg ist die KIVBF zudem Mitglied der Entwicklergemeinschaft für ePayBL (epayment Bund-Länder), einer speziell für den öffentlichen Sektor konzipierten Zahlungsplattform, mit der öffentliche Verwaltungen geleistete Zahlungen automatisiert in ihre Haushalts- und Finanzverfahren übernehmen können. Durch die abgeschlossene Rahmenvereinbarung ist PayPal nun technisch an diese Plattform angebunden und steht als weiteres Zahlverfahren zur Verfügung. Künftig sollen weitere Projekte aus den Bereichen Ordnungswidrigkeiten und Meldewesen realisiert werden. KOMPLETTPAKET FÜR PAYMENT Die GovConnect GmbH ist das gemeinsame Tochterunternehmen der niedersächsischen kommunalen IT-Dienstleister (HannIT, ITEBO, KDO, KDS) und betreut mit ihren Softwarelösungen mehr als 300 Verwaltungen in sieben Bundesländern. Bereits im Jahr 2014 wurde gemeinsam mit PayPal eine Integration der Zahlungslösung für das Anmelden von Hunden im Hunderegister Niedersachsen realisiert. Mit der nun geschlossenen Rahmenvereinba- rung erfolgt die Einbindung von PayPal in pmPayment, dem von GovConnect angebotenen Komplettpaket für das Management von E-Payment in der Verwaltung. Mit pmPayment kann der komplette Prozess vom Online-Bezahlvorgang über die Anbindung einer E-Payment-Lösung bis hin zur Integration in die Finanzverfahren zentral konfiguriert und administriert werden. Die Lösung steht für verschiedene Online-Antragsverfahren zur Verfügung, darunter iKFZ-Außerbetriebsetzung, Meldewesen, und die Anforderung von Personenstandsurkunden, und stellt auch einen QR-Code bereit, der unter anderem in Ordnungswidrigkeitsverfahren genutzt werden kann. Boris Wolter, Projektleiter Öffentlicher Sektor bei PayPal: „Durch die Rahmenverträge mit GovConnect und KIVBF haben künftig Kommunen in zwei weiteren Bundesländern die Möglichkeit, ihren Bürgern das Bezahlen von Verwaltungsdienstleistungen mit PayPal zu ermöglichen. Damit bieten sie ihren Bürgern nicht nur ein neues Maß an Service, sondern schaffen zugleich durch effizientere Prozesse und reduzierte Kosten eine Entlastung für ihre Mitarbeiter.“ AUTORIN: SABRINA WINTER, PAYPAL Erster Hamburger Verkehrstag ekom21 veranstaltet Treffen der Straßenverkehrsbehörden › Zum ersten Hamburger Verkehrstag luden der Landesbetrieb Verkehr der Freien und Hansestadt Hamburg (LBV) und die ekom21 ein. Die gemeinsam ausgerichtete Veranstaltung fand vom 21. bis 22. September 2015 in der zweitgrößten deutschen Zulassungsstelle in Hamburg statt. Jörg Oltrogge (Geschäftsführer des Landesbetriebs Verkehr Hamburg) und Ulrich Künkel (Geschäftsführer der ekom21) begrüßten die zahlreichen Gäste, die aus dem gesamten Bundesgebiet INTERN Nr. 6 | 2015 angereist waren. Von den Alpen bis zur Küste waren Leiter, Führungskräfte und Sachbearbeiter deutscher Straßenverkehrsbehörden vertreten. Zu Beginn wurden die Gäste durch den Landesbetrieb Verkehr geführt, der zweitgrößten Zulassungsbehörde in Deutschland. Den Besuchern wurden die Abläufe bei der Fahrzeug-Zulassung, in der Führerscheinstelle und bei der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen erläutert. Die Teilnehmer konnten so – mit allerlei Hintergrundinformationen versehen – durch die Gebäude des LBV gehen. Jörg Oltrogge und die Fachleute seines Hauses sorgten mit ihrem Wissen und einigen Anekdoten für einen interessanten Rundgang. Den Auftakt bei den Vorträgen machten Carsten Willms, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC, und Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik Köln. Ihr Vortrag „Parkraum-Management als effektives Mittel zur Verkehrssteuerung“ stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern. Die Problematik war jedem der Anwesenden bestens bekannt: Wie schafft man es – 18 AUS DER BRANCHE deutlich, welche gigantischen Verkehrsdimensionen auf die Hansestadt zukommen könnten. Es folgte ein Expertengespräch zu den Zukunftsaussichten von IT-Grundschutz und car2X. Hierüber diskutierten Lutz Gollan (Behördlicher Datenschutzund Informationssicherheitsbeauftragter Bestens besucht und aufmerksam verfolgt: Am ersten Hamburger Ver- der Behörde für Inkehrstag herrschte großes Interesse an vielen spannenden Themen. neres und Sport in Hamburg) und Jens gerade an Wochenenden oder bei GroßAmbrock (Referent veranstaltungen – ausreichend Parkraum beim Hamburgischen Beauftragten für in direkter Nähe zum Stadtzentrum be- Datenschutz und Informationsfreiheit). reitzustellen und somit einen effizienten Verkehrsfluss zu gewährleisten? I-KFZ UND VIATO Mit einem praxisnahen Beispiel be- Der zweite Tag startete mit dem Vortrag schäftigte sich Raimund Brodehl. Der „i-Kfz – Chancen und Risiken in der UmLeiter der Abteilung Mobilität bei der Be- setzung von Stufe 2 und 3“. Torsten Ledhörde für Wirtschaft, Verkehr und Inno- wig, Leiter des Projekts „Internetbasierte vation der Stadt Hamburg ist außerdem Kfz-Zulassung – i-Kfz“ beim Bundesmimit der Leitung der Projektgruppe „Trans- nisterium für Verkehr und digitale Infraport für Olympia“ betraut, die sich zur Zeit struktur, stellte in seinen Ausführungen mit der Erstellung des Mobilitätskonzep- die positiven Aspekte von i-Kfz dar. tes für die Olympischen und ParalympiÜber „Zukunftsanforderungen an schen Spiele 2024 in Hamburg befasst. die Mobilität der Städte“ referierte RoSein Referat „Verkehrsmanagement bei land Keppler, Mitglied der GeschäftsfühGroßveranstaltungen am Beispiel von rung der moovel GmbH. Danach traten Olympia 2024“ machte den Zuhörern die Gastgeber, Jörg Oltrogge und Ul- rich Künkel, vor das Plenum, um „VIATO“ vorzustellen. Die Verkehrssuite VIATO ist eine Gemeinschaftsentwicklung von ekom21 und LBV, die verschiedene Software-Module für Straßenverkehrsbehörden bereitstellt. Für das Zulassungs-, Fahrerlaubnis- und Genehmigungswesen, für das Parkraum-Management sowie für Fahrlehrer und Fahrschulen stehen einzelne Lösungen bereit. Im Rahmen eines humorigen Dialogs à la „Kienzle und Hauser“ referierten die beiden Geschäftsführer über die Software und ihre Vorzüge. Anschließend referierte Bodo Bronnmann, Leiter der Abteilung Zentrale Register beim Kraftfahrt-Bundesamt. „Datenaustausch in Europa“ lautete der Titel seines Vortrags und beleuchtete den grenzüberschreitenden automatisierten Datenaustausch. Um die Zukunftsanforderungen an die Mobilität der Städte ging es im Anschluss. Peter Lindlahr, Geschäftsführer der hySOLUTIONS GmbH, machte den Zuhörern deutlich, welche Chancen und Risiken es in der Zukunft zu bewältigen gilt. Zum Schluss des ersten Hamburger Verkehrstags referierte Frank Hagenow von der AVUS Gesellschaft für Arbeits-, Verkehrs- und Umweltsicherheit mbH. Der Diplom-Psychologe und ehemalige Fahrlehrer berichtete über den Ablauf einer Medizinisch-psychologischen Untersuchung „MPU - So funktioniert‘s!“. AUTOR: STEFAN THOMAS, EKOM21 Gegen den Papierstau ekom21 entwickelt Lösung für Ausländerzentralregister › Die ekom21 hat ihr Angebot für eine dauerhafte Langzeitspeicherung um ein zusätzliches Anwendungsgebiet erweitert: Die LaDiVA-eAkte, die Lösung gegen den Papierstau in der Ausländerbehörde. Das Produkt soll vor allem auch im Ausländerzentralregister Einsatz finden. Noch nie haben in Deutschland so viele Ausländer gelebt wie heute. Schon 2014 erfasste das Ausländerzentralregister annähernd 8,2 Millionen Men- INTERN Nr. 6 | 2015 schen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit. Durch den aktuellen Zustrom von Asylbewerbern wird diese Zahl weiter steigen. Für die Verwaltungen bedeutet dies eine enorme Herausforderung in der Organisation. Mit technologischen Innovationen hilft die ekom21 den Kommunen bei der Bewältigung ihrer wichtigen Aufgaben. Als optimale Ergänzung zur Funktionalität der Fachanwendung LaDiVA, der Lösung der ekom21 für die Unterstützung der Arbeiten in der Ausländerbehörde, ermöglicht nun die dms21 LaDiVA-eAkte die digitale Bearbeitung von Fallakten im Ausländerwesen und deren dauerhafte Langzeitspeicherung. Für jeden ausländischen Einwohner, der zum Beispiel einen Aufenthaltstitel beantragt, wird in der zuständigen Ausländerbehörde eine Akte angelegt. Diese beinhaltet Geburtsurkunden, Zeugnisse, Schriftverkehr und umfasst damit nicht selten mehrere hundert Seiten. Die Lagerung der bisher papiergebundenen Akten während der bundeseinheitlichen Aufbewahrungsfrist erfolgt oftmals zentral in der Registratur. Daher müssen die 19 AUS DER BRANCHE Akten im Bedarfsfall extra angefordert werden. Die Folge ist ein hoher Platzund Zeitbedarf. IM ÜBERBLICK Die Vorteile der dms21 LaDiVA-eAkte auf einen Blick: KOMFORTABLE SCHNITTSTELLE Die dms21 LaDiVA-eAkte macht diese herkömmliche und umständliche Aktenhaltung überflüssig. Mit der perfekt auf die Bedürfnisse der Praxis zugeschnittenen Anwendung wurde eine komfortable Schnittstelle zwischen dem Fachverfahren und dem Dokumenten-ManagementSystem von ekom21 „dms21“ geschaffen. Im Fachverfahren erzeugte Dokumente sowie gescannte Eingangsunterlagen werden in eine elektronische Akte überführt und dauerhaft im DMS (Dokumentenmanagement-System) gespeichert. Das Scannen weiterer Papierdokumente erfolgt über handelsübliche Geräte oder Multifunktionsdrucker an allen Eingangsstellen (Poststelle, Serviceschalter). Das zeitaufwendige Zuordnen der Unterlagen zu den entsprechenden Akten entfällt. Zudem ist die dms21 LaDiVA-eAkte direkt in das Mailsystem integriert. Ohne Umwege können eingehende Dokumente abgelegt oder bereits abgelegte Dokumente weiter versendet werden. Die Vorgangsbearbeitung erfolgt wie gewohnt im Fachverfahren. Durch die Digitalisierung aller Dokumente wird eine komplett elektronische Fallbearbeitung gewährleistet. Die zentrale Verfügbarkeit aller Akten ermöglicht so den Zugriff der berechtigten Sachbearbeiter auf die benötigten Unterlagen. INTERN Nr. 6 | 2015 ►► die Vergabe von individuellen Zugriffsrechten pro Dokument und Vorgang unterstützt einen sensiblen Umgang mit den verarbeiteten Daten ►► die Wiedervorlagefunktion sorgt für die Einhaltung von Fristen und die termingerechte Bearbeitung der Anträge ►► durch die Indexdaten der dms21 LaDiVA-eAkte lassen sich Akten leicht identifizieren und gesuchte Dokumente schnell und effizient auffinden ►► die integrierte Volltextsuche ermöglicht die Dokumentensuche über Textinhalte jedes einzelnen Dokuments ►► die parallele Bearbeitung von Akten durch mehrere Personen ist problemlos möglich Die maßgeschneiderte Lösung dms21 LaDiVA-eAkte bietet die ideale Ergänzung zum Fachverfahren LaDiVA, das im Ausländerwesen landeseinheitlich in ganz Hessen eingesetzt wird. Sie ist bei 26 Ausländerbehörden im Einsatz und wird stetig an die neuesten gesetzlichen Anforderungen angepasst. Die ekom21 bietet diese Software als Citrix-Terminalserver-Lösung mit einer zentralen ►► der Austausch elektronischer Akten mit anderen Behörden über Standard-Dateiformate wie PDF wird ermöglicht ►► die automatisierte Paginierung zur Weitergabe von Akten über das EGVP (Elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach) an die zuständigen Gerichte steht zu Verfügung ►► weitergegebene Akten bleiben weiterhin im eigenen DMS archiviert, Kopien sind somit überflüssig, die gesetzliche Aufbewahrungsfrist ist stets gewährleistet ►► einfache intuitive Bedienbarkeit, minimaler Schulungsaufwand ►► die Lösung steht im ASP-Betrieb im BSI-zertifizierten Rechenzentrum der ekom21 zur Verfügung ►► bei Bedarf kann die Anwendung auch lokal in der Verwaltung autonom betrieben werden. Microsoft-SQL-Server-Datenbank an. Der Einsatz der digitalen Akte unterstützt die Mitarbeiter optimal und verschafft ihnen mehr Zeit für die eigentliche Fallbearbeitung. AUTOR: UWE POTT, EKOM21 20 AUS DER BRANCHE Unterbringung mit System AKDB bietet Lösung für Asylbewerber an › Kommunen müssen eine hohe Zahl zugewiesener Flüchtlinge und Asylbewerber auf bestehende, angemietete oder eigens dafür geschaffene Unterkünfte verteilen und versorgen. Dahinter steht ein Planungs- und Logistikprozess, der kaum noch mit Listen und Tabellen gemeistert werden kann. Ab sofort bietet die AKDB bayerischen Kommunen exklusiv die Lösung TauOffice Unterkunftsmanagement der Firma rocom GmbH an. Die Software unterstützt bei Belegung, Verwaltung und Betreuung von Einzelpersonen und ganzer Familien, bei Terminen sowie bei statistischen Auswertungen. Die Software hilft den in Landkreisen und kreisfreien Städten für die Unterbringung zuständigen Sachgebieten – Koordinierungsstelle Asyl, Ausländerbehörde, Sozialamt – bei der flexiblen Erfassung von Unterkünften, ermöglicht eine Belegungs- und Kapazitätsplanung und dokumentiert alle Änderungen, Kosten und Statistiken. Das Programm unterstützt den gesamten Unterbringungs- und Betreuungsprozess: Es erfasst Unterkünfte und Wohnungen mit konfigurierbaren Details wie Miet- und Nebenkosten, ordnet Einzelpersonen und Familien geeignete Unterkünfte und optional persönliche Betreuer zu, vermeidet Doppeleingaben und importiert Asylbewerber-Stammdaten aus Excel in das Programm. Das integrierte Dokumentenmanagement leistet Hilfe bei Aktivitäten wie Impfungen, BAMF-Anhörung, KindergartenplatzSuche oder Einschulung der Kinder. Außerdem können auch Mietverträge und Fotos von Mietobjekten zu Dokumentationszwecken hinterlegt werden. SCHNELLER EINSTIEG Die einfache Handhabung des Programms ermöglicht auch ungeübten Anwendern einen schnellen Einstieg und lässt sie leicht in der Software zurechtfinden. Rudolf Schleyer, Vorstandsmitglied der AKDB, ist sich sicher, dass die in den Kommunen zuständigen Stellen mit TauOffice Unterkunftsmanagement effektiv unterstützt werden: „Das Programm verschafft bei der Unterbringung schnell den Überblick auf Belegungssituation und freie Kapazitäten. Das ist angesichts der oftmals kurzen Vorlaufzeiten bei Neuankömmlingen sehr wichtig.“ Auch Jens-Peter Riedl, Geschäftsführer der rocom GmbH freut sich über die Kooperation: „Unsere Kompetenzen ergänzen sich hervorragend. Als öffentlich-rechtliche Einrichtung ist die AKDB für uns ein optimaler Partner im Vertrieb von TauOffice Unterkunftsmanagement bei den Kommunen. So erreichen wir mit gebündeltem Know-how noch mehr Kunden.“ Tau-Office Unterkunftsmanagement kann als Client-Server-Installation betrieben werden, um auch allen Unterkünften vor Ort eine Datenerfassung zu ermöglichen. Das Produkt wird im Freistaat Bayern exklusiv über die AKDB vertrieben. Bei Interesse und für weitergehende Informationen stehen die regionalen AKDB-Vertriebsberater in den sieben Geschäftsstellen zur Verfügung. AUTOR: ANDREAS HUBER, AKDB KAR KARRIERE KA RRIER RIERE Karriere in der Public Sector IT Besuchen Sie das Karriereportal von Vitako! Stellenmarkt Studien- und Ausbildungsführer Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V. w w w . v i t a k o . d e / k a r r i e re 21 INTERN Nr. 6 | 2015 Vitako Karriere Anzeige_320x135+3.indd 1 06.12.2012 17:05:17 AUS DER BRANCHE Berufsalltag im Open Space KIRU-Standort Reutlingen fit für das nächste Jahrzehnt › Nach fast zweijähriger Bauzeit konnte das komplett sanierte und gleichzeitig erweiterte Betriebsgebäude der Kommunalen Informationsverarbeitung Reutlingen-Ulm (KIRU) am Standort in Reutlingen mit modernster Technik und neuem Raumkonzept wieder bezogen werden. Das Betriebsgebäude der KIRU am Standort Reutlingen wurde 1975 bezogen und war für circa 100 Beschäftigte konzipiert. Mitte 2011 mussten 159 Arbeitsplätze bereitgestellt werden, denn die Aufgaben haben sich verändert. Auf Empfehlung der nps Bauprojektmanagement GmbH wurde im September 2012 mit einer Komplettsanierung und Erweiterung um ein Stockwerk begonnen. Um den kommunikationstechnischen Anforderungen eines modernen Bürogebäudes zu entsprechen, wurden insgesamt circa 40 Kilometer Netzwerkkabel (Kupfer und Glasfaser) im Gebäude verlegt und die WLAN-Infrastruktur auf modernste Übertragungsstandards ausgelegt. Mithilfe dieser Technik wird die Mobilität und Flexibilität der Beschäftigten in den offenen Strukturen des Gebäudes optimal gefördert. Zusätzlich steht allen Gästen und Beschäftigten überall im Gebäude ein offener WLAN-Hotspot (Internetzugang) kostenfrei zur Verfügung. Nach mehr als 600 Tagen am Interimsstandort konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anfang 2015 wieder in das sanierte Gebäude in ReutlingenBetzingen einziehen. RAUMKONZEPT OPEN SPACE Die neue Büroumgebung wurde in Zusammenarbeit mit allen Führungsebenen und der Personalvertretung der KIRU nach dem Open Space-Konzept verwirklicht. Die offenen Bürostrukturen sollen einerseits das konzentrierte Arbeiten der Einzelnen gewährleisten und gleichzeitig das kommunikative und kooperative Arbeiten im Team ermöglichen und verbessern. „Open Space ist für mich ein Stück Freiheit und Offenheit. Die Kontakte zu meinen Kolleginnen und Kollegen sind intensiver geworden“, berichtet Wolfgang Hoch, Geschäftsbereichsleiter INTERN Nr. 6 | 2015 Die neue Büroumgebung wurde in Zusammenarbeit mit allen Führungsebenen und der Personalvertretung der KIRU nach dem Open Space-Konzept verwirklicht. bei der KIRU und zentraler Ansprechpartner für den Umbau. „Im Vorfeld der Entscheidung für das Konzept haben wir eine Analyse durchgeführt, begleitet von strukturierten Interviews und Befragungen unserer Beschäftigten“, so Hoch. „Neben der architektonischen Planung des Gebäudes wurden die Tätigkeitsfelder hinsichtlich ihrer Eignung für ein Open Space-Büro untersucht. Wir haben viele Einzelmaßnahmen für die Arbeitsplätze wie auch die gemeinsamen Bereiche festgelegt.“ Die Open Space-Büros auf allen drei Ebenen des Gebäudes sind gekennzeichnet durch eine durchgehende Bürofläche, die nur durch Mobiliar in einzelnen Bereichen unterteilt ist. Das bietet freie Gestaltungsmöglichkeiten des Raumes. Mit mobilen Raumgliederungssystemen lassen sich dennoch definierte Bereiche erzeugen, so zum Beispiel für einen Fachbereich. REGELN DES MITEINANDERS Um allen Beteiligten die Umstellung auf das Arbeiten im Open Space zu erleichtern, wurde in Zusammenarbeit mit der Personalvertretung ein Handlungsleitfaden für das Alltagsleben im Open Space erarbeitet. Hier finden alle Beschäftigten Hinweise, welche Möglich- keiten das offene Büro bietet und was es beispielsweise hinsichtlich Akustik, Mobiliarkonzept, Vertraulichkeit und Verhalten zu beachten ist. Hoch ist vom Konzept des Open Space überzeugt: „Es gibt unseren Beschäftigten mehr Freiheit in der Entscheidung, wo sie arbeiten möchten. Sie haben damit aber auch mehr Verantwortung. Offene Bürostrukturen verlangen vom Einzelnen mehr Disziplin und gleichzeitig auch mehr Rücksichtnahme untereinander. Damit es zu keinen Konflikten kommt, müssen unbedingt Regeln des Miteinanders im offenen Bürobereich erarbeitet und eingehalten werden.“ STROMTANKSTELLE FÜR E-AUTOS Im Zuge der energetischen Sanierung und im Sinne der Nachhaltigkeit wurden am KIRU-Gebäude zwei Stromtankstellen eingerichtet. Sowohl Mitarbeitenden wie auch Kunden stehen die Tankstellen zur Nutzung zur Verfügung. Einige Kunden haben bereits Interesse für das Betanken ihrer elektrischen Dienstfahrzeuge angemeldet, etwa beim Besuch eines KIRU-Seminars. Als weiterer Ausbau soll ein zentraler Raum für die Aufladung von Pedelec-Akkus eingerichtet werden. AUTORIN: LINDA HANSELMANN, KIRU 22 BERICHT AUS DER EU Sozial und Ökologisch › Deutschland setzt EU-Vergaberichtlinie um Die Europäische Union möchte, dass die Auftragsvergabe im öffentlichen Dienst vor allem bei der Anschaffung neuer Bürotechnik nach sozialen und ökologischen Kriterien verläuft. Im Dezember stimmt der Deutsche Bundestag über die Umsetzung der Richtlinie ab. Die EU-Richtlinie 2014/23-25/EU regelt die Einkaufsentscheidung für öffentliche Einrichtungen und Verwaltungen. Sie wurde im März 2014 von der EU beschlossen und ersetzt die alte Regelung (2004/ 17 /EG). Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium Anfang des Jahres eine Eckpunktepapier vorgelegt hat, gibt es inzwischen einen Entwurf für das modernisierte Vergabegesetz (VergRModG). Dieser soll vom Bundestag noch im Dezember beschlossen werden und am 18. April 2016 in Kraft treten. Die neuen Regelungen sehen vor, dass künftig nicht mehr nur der billigste Anbieter den Zuschlag erhält, sondern dass gerade bei besonders günstigen Angeboten streng geprüft werden soll, ob sie die Gesetze einhalten. Der deutsche Gesetzgeber hat vorsichtig formuliert: „Unter Beachtung des Ziels der wirtschaftlichen Beschaffung sollen, wo möglich, soziale, ökologische und innovative Aspekte bei der öffentlichen Beschaffung stärker Berücksichtigung finden.“ Diese Vorgaben sollen aber nur bei großen Aufträgen angewendet werden, wobei es unterschiedliche Schwellenwerte je nach Auftragsart gibt. Von öffentlichen Einrichtungen beauftragte Dienstleistungen erreichen die Schwelle beispielsweise erst ab 130.000 Euro Gesamtauftragswert. Wie Heise.de berichtet, treten Probleme bei der Überprüfung dessen auf, ob die sozialen und ökologischen Kriterien eingehalten werden. Kommunen und Behörden seien überfordert etwa in der Beurteilung eines asiatischen Lieferanten. Mehrere Nichtregierungsorganisationen (NGOs) forderten inzwischen die Einrichtung von Kompetenzstellen, welche INTERN Nr. 6 | 2015 Informationen sammeln und Behörden beraten können. NACHHALTIGKEIT IN LÄNDERN In Nordrhein-Westfalen ist schon 2012 das Tariftreue- und Vergabegesetz (TVgG) eingeführt worden, das erstmalig Nachhaltigkeitsziele formuliert hatte. Das Bundesland hat inzwischen die Umsetzung des Gesetzes überprüfen lassen. Das Ergebnis: 72 Prozent der fast 300 befragten öffentlichen Vergabestellen gaben Schwierigkeiten bei der Umsetzung an. Ob Anbieter ihre Angaben einhielten, sei nicht überprüfbar. Die Bieter seien zudem überfordert – 92 Prozent der Vergabestellen sahen einen erhöhten bürokratischen Aufwand. Kritisiert wurde ebenfalls, dass die Vergabestellen nicht ausreichend kontrollieren würden. Positiv ins Gewicht falle dagegen, dass der Wettbewerb seitdem eher auf Grundlage der Qualität und nicht auf der des Preises erfolge. Auf einer Tagung zur nachhaltigen Beschaffung in Gelsenkirchen hatte der Verein „Nager IT“ die „faire“ Fertigungskette einer Computermaus vorgestellt. 70 Prozent der Bauteile werden in Betrieben mit guten Arbeitsbedingungen hergestellt, bei 30 Prozent der Zulieferteile konnte der Verein dies selbst bei einem doch relativ einfachem Produkt wie der Computermaus nicht sicherstellen. Gehäuse, Schrauben, Scrollrad aus Holz können bis zur Rohstoffquelle zurückverfolgt werden, und detaillierte Informationen über Teile der Leiterplatte wie Widerstände, LEDs, Lötzinn, Kupferfolie und einiges mehr liegen ebenfalls vor. Aber eben keine Transparenz über die gesamte Produk-tionskette. Kostenpunkt für die fast „faire“ Maus: 30 Euro. Quellen: EU-Richtilinie (PDF) Vergaberechtsmodernisierungsgesetz (PDF) Recht auf Vergessen Querverbindungen zu Sozialen Medien löschen › Der US-Internetkonzern Google hat seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum „Recht auf Vergessen“ im Mai 2014 knapp 350.000 Löschanträge erhalten. Die meisten der 348.085 Anträge zur Löschung von Suchergebnissen, so berichtet der Branchendienst Euractiv, seien aus Frankreich und Deutschland eingegangen. Dies hat Google selbst unlängst mitgeteilt. Insgesamt seien 1,23 Millionen Internetadressen überprüft worden, von denen 42 Prozent aus den Google-Suchergebnissen in Europa entfernt worden seien. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte entschieden, dass europäische Internetnutzer grundsätzlich ein „Recht auf Vergessen“ bei Suchmaschinen wie Google haben. Seit Ende Mai 2014 können Betroffene bei Google Anträge stellen, um Links aus den Suchergebnissen des Konzerns löschen zu lassen. Aus dem Bericht von Google geht nun hervor, dass in Frankreich 73.399 Anträge gestellt wurden, die sich gegen knapp 250.000 Links richteten. In Deutschland bemühten sich Nutzer demnach in 60.198 Fällen um Löschung, betroffen waren gut 220.000 Internetadressen. Vor allem wollten Nutzer den Angaben zufolge Querverbindungen zu ihren Profilen in sozialen Netzwerken wie Facebook aus der Google-Suche löschen lassen. 23 BERICHT AUS DER EU Agenda für bessere Rechtssetzung EU Kommission startet Konsulationsverfahren „E-Government Aktionsplan“ › Die Europäische Kommission betreibt ein Portal für Konsultationen und Rückmeldungen. Bürgerinnen und Bürger, Stakeholder und professionell Interessierte erhalten die Möglichkeit, sich im Rahmen der „Agenda für bessere Rechtsetzung“ mit Vorschlägen einzubringen und den Prozess der Rechtsetzung von der Idee bis zur Verabschiedung und Evaluierung zu verfolgen. Noch bis zum 22. Januar 2016 läuft eine Konsultation, die den europäischen E-Government-Aktionsplan 2016-2020 behandelt. Er gehört der Digitalen Binnenmarktstrategie der EU an und will die Erwartungen, Erfordernisse und Bedürfnisse von europäischen Bürgern und Unternehmen hinsichtlich effektiver, effizienter und nutzerfreundlicher digitaler Verwaltungsdienste in Erfahrung bringen. Die Konsultation zielt darauf ab, die unterschiedlichen Perspektiven von Bürgern, Unternehmen, privaten Organisationen, aber auch von nationalen, regionalen und lokalen öffentlichen Verwaltungen zusammenzutragen. Die Vorschläge werden zusammen mit den Mit- gliedsstaaten analysiert und sollen in den E-Government-Aktionsplan 2016-2020 einfließen. Die EU-Kommission wird die gesammelten Erkenntnisse nutzen, um den Umfang und die Ziele des neuen Aktionsplans zu definieren und notwendige Maßnahmen und Aktionen daraus abzuleiten. Der schnelle technologische und damit auch gesellschaftliche Wandel erdordere eine besondere Flexibilität in diesem Bereich, zu deren Mitteln eben auch Konsultationsprozesse gehören. Zur Konsultation TERMINE 3.- 4. Dezember 2015 Vitako-Mitgliederversammlung … München 10. Dezember 2015 Bitkom Trendkongress … Berlin E-Book Ab sofort als Buch und ich ältl erh l nde hha im Buc › Das Team der Vitako-Geschäftsstelle freut sich auf die Mitgliederversammlung in München. Allen, die daran nicht teilnehmen können, wünschen wir einen besinnlichen Advent und vorsorglich auch schöne Feiertage und einen gelungenen Jahreswechsel! 14. Dezember 2015 IT-Tage 2015 … Frankfurt a.M. 21. Januar 2016 Collaboration Performance … Berlin www.itkalender.de IMPRESSUM Herausgegeben von WWW.VITAKO.DE VITAKO REDAKTION & KONTAKT: Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e. V. V.i.S.d.P.: Dr. Marianne Wulff Markgrafenstraße 22 D - 10117 Berlin Dr. Helmut Merschmann INTERN Nr. 6 | 2015 TELEFON: +49 30 20 63 156 - 14 E-MAIL: [email protected] BILDNACHWEIS: iStockphoto 1 │ Vitako 5,6,7 │ Kreis Unna 8,9 │ T. Siegfried 10 │ KRZN, KDZ-WS, ITK 12 │ AKDN sozial 13 │GovConnect 14 │ krz 15 │ J. Dünholter 16 │ Lecos 17 │ ekom 19,20 │ Wikimedia 21 │ EU-Press 22 │ 24
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