E-Magazin "Vitako intern" (3

juni Nr. 3 | 2015
Vitako Intern
Liebe Leser innen und Leser ,
die Hauptsaison für Kongressbesucher in der öffentlichen IT hat
begonnen. Traditionell ist der Frühsommer gebucht für zwei wichtige
Veranstaltungen. Zum einen für den dbb-Kongress Neue Verwaltung in
Leipzig, wo Vitako die Entwicklung vom E-Government zum digitalen
Wandel skizzieren wird. Dies zumindest nimmt sich die Keynote von
Vitako-Geschäftsführerin Marianne Wulff vor. Der zweite Kongresstermin, den man in jedem Kalender von Verwaltungsverantwortlichen findet, ist der Zukunftskongress Staat & Verwaltung am 23. und 24. Juni
in Berlin. Auch hier spielt die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister als Kongresspartner eine zentrale Rolle, die wir
in einem Special beschreiben.
Trotz vollem Kalender darf ein bisschen gefeiert werden – zusammen mit unserem Mitgliedshaus ITEBO, das nun seit 15 Jahren erfolgreich die IT in Osnabrück und Braunschweig organisiert. Wir gratulieren!
Und schon wird es wieder ernst: Auch wenn es noch ein paar Jahre dauert, besteht Handlungsbedarf bei den Kommunen. 2016 wird die
elektronische Gewerbemeldung zur Pflicht, und 2018 beziehungsweise
2019 wird es mit der E-Rechnung ernst. Gut beraten ist, wer sich früh
darauf einstellt und den IT-Dienstleister seines Vertrauens rechtzeitig
hinzuzieht.
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Themen
zukunftskongress
Vitako spielt mit
im gespr äch
Dr. Weniger, LVR InfoKom
blick nach vorn
Vitako beim dbb Kongress
Neues aus den FAGs
IT-Sicherheit geht vor
i-KFZ
Wenig Fallzahlen
K(l)eine Geschenke
Antikorruptionsmaßnahmen
Stetigkeit und Wandel
15 Jahre ITEBO
Neubau eingeweiht
Modernstes RZ in NRW
schutzschirmkommune
Software für Zweitwohnsteuer
Wir wünschen eine interessante Lektüre,
Ihr Vitako-Team
1
special: Zukunftskongress
Zukunftskongress Staat & Verwaltung 2015
Vitako setzt Maßstäbe für E-Government und Verwaltungsmodernisierung
›
„Staat und Gesellschaft in der digitalen Revolution“
lautet das diesjährige Leitthema des Zukunftskongresses, der am 23. und 24. Juni 2015 im Berlin Congress
Center (bcc) am Alexanderplatz stattfindet. Erwartet werden bis zu 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller
Verwaltungsebenen sowie Experten aus Wissenschaft,
Industrie und Beratung aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Die „Leitveranstaltung“ für E-Government
und Verwaltungsmodernisierung will Impulse setzen zur
Nutzung der digitalen Revolution für die Lösung anstehender Aufgaben auf dem Weg zu einer modernen und
effizienten Verwaltung. Der Zukunftskongress steht unter
der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern
und wird von der Wegweiser GmbH in Kooperation mit
Accenture, KGSt und Vitako veranstaltet.
Nachdem im letzten Jahr Francis Maude (Minister for the Cabinet Office and Paymaster General, UK) seine Erfahrungen
mit E-Government
in Großbritannien
mit dem Publikum
teilte, wird der Zukunftskongress
auch 2015 internationale Perspektiven
einbeziehen. Der
CIO der estnischen
Regierung, TaaDer estländische CIO, Taavi Kotka, hält die
vi Kotka, wird eine
Eröffnungsrede. Estland gilt als Vorreiter im
Keynote im EröffE-Government und bei der Digitalisierung des
nungsplenum halAlltags.
ten, um die Trends
Intern Nr. 3 | 2015
und Auswirkungen der Modernisierung der Verwaltung in seinem Land zu beleuchten. Estland gilt als Vorreiter und Treiber bei innovativen E-Government-Projekten im öffentlichen
Sektor.
Ein weiteres Programmhighlight des ersten Kongresstages ist das Forum Digitale Gesellschaft des IT-Gipfels @ Zukunftskongress. Es trägt den Titel: „Zukunft der Verwaltung in
der digitalen Welt“. Das Dialogforum des Bundesministeriums
des Innern wird durch die Neuausrichtung des IT-Gipfels zum
Bestandteil des diesjährigen Zukunftskongresses. Bundesinnenminister Thomas de Maizière übernimmt dabei die Moderation der Diskussionsrunde und spricht mit Vertretern aus
Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Am zweiten Tag
wird der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar
Gabriel, zu den Kongressteilnehmern eine Grundsatzrede mit
dem Titel „Moderner Staat und Innovation“ halten und sich anschließend den Fragen des Auditoriums stellen.
Zukunftswerkstätten und Diskussionen
Wie jedes Jahr nimmt Vitako als Kongresspartner am Zukunftskongress teil. Unser Motto lautet: „Den digitalen Wandel begleiten und mitgestalten.“ Unser Messestand steht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer offen, um sich über die
Arbeit von Vitako zu informieren und einen erfrischenden
(nicht-alkoholischen) Cocktail zu trinken und sich mit Kollegen auszutauschen.
Bei der Standarchitektur haben wir uns von der Ästhetik historischer Computerspiele inspirieren lassen und RetroSpiele vom Berliner Computerspielemuseum ausgeliehen, die
live am Stand gespielt werden können. Darüber hinaus haben
wir drei Zukunfswerkstätten entwickelt, zu denen wir herzlich
einladen (siehe nächste Seiten).
2
special: zukunftskongress
Das Kongressprogramm erstreckt sich über vier Themenfelder, innerhalb derer sich die Teilnehmer unter insgesamt 12
Zukunftsforen entscheiden können. In diesem Jahr sind wieder
mehrere Vitako-Mitglieder als Referenten oder Moderatoren in
unterschiedlichen Zukunftsforen vertreten.
Am 23. Juni diskutiert Vitako-Vorstand Reinhold Harnisch,
zugleich Geschäftsführer des krz Lemgo, im Zukunftsforum III
über aktuelle Herausforderungen von EPSAS. Die Einführung
dieser einheitlichen europäischen Rechnungslegung wird seit
längerem kontrovers diskutiert. Befürworter weisen darauf hin,
dass die Finanzkrise die Notwendigkeit der Reformation des
Haushalts- und Rechnungswesens unterstrichen hat. Gegner
des Vorhabens betonen vor allem die Kosten, den hohen Umstellungsaufwand sowie den nicht erkennbaren Nutzen. Dies
betrifft insbesondere die Kommunen und die Bundesländer,
die bereits auf Doppik umgestellt hatten. Deshalb stellt sich
die Frage, wie viele von ihnen diese Umstellung tatsächlich
vollzogen haben?
Das Programm Digitale Verwaltung 2020 ist Thema des
Zukunftsforums VI. Die Effekte des E-Government-Gesetzes
des Bundes, ob es weitere Strategien braucht und welche
Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, sind Gegenstand der Diskussion, an der Vitako-Vorstand Alexander
Schroth, zugleich Vorstandsvorsitzender AKDB, teilnimmt und
die von Beate Lohmann, Abteilungsleiterin O im Bundesinnnenministerium, moderiert wird.
Landflucht, Überalterung und Defizite in der infrastrukturellen Versorgung sind zentrale Herausforderungen des ländlichen Raums. Wie kann das digitale Potenzial für ein Leben auf
dem Land ausgeschöpft werden, zum Beispiel in den Feldern
Verkehr, Mobilität, Logistik, Bildung, Gesundheit und Pflege,
Energie oder Landwirtschaft? Wie können die erforderlichen
digitalen Infrastrukturen auf- und ausgebaut werden? Darüber
diskutiert unter anderem Vitako-Vorstand William Schmitt, zugleich Geschäftsführer KIVBF, im Zukunftsforum IX.
Die Verwaltung überdenkt ihre Rolle als Anbieter öffentlicher Leistungen, gerade auch wegen des demografischen
Wandels, der leeren Kassen und der Komplexität öffentlicher
Aufgaben. Eine Variante ist die Einbeziehung der Stadtgesellschaft, von Unternehmen und NGOs in die Leistungsproduktion
als Koproduzenten. Über Möglichkeiten der bürgerlichen Koproduktion wird im Zukunftsforum X diskutiert, das von VitakoGeschäftsführerin Marianne Wulff moderiert wird.
Die heute vorhandenen Aus- und Fortbildungsangebote
für Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung müssen dringend
an die Digitalisierung angepasst werden. Dies betrifft sowohl
die inhaltliche Ausrichtung als auch die Lernmethodik bis hin
zum systematischen Ausbau des E-Learning. Über die Frage,
wie eine Neuausrichtung der Ausbildung für Mitarbeiter in Staat
und Verwaltung aussehen kann, diskutiert am 24. Juni unter
anderem Vitako-Vorstand Andreas Engel, zugleich IT-Direktor
der Stadt Köln, im Zukunftsforum XII.
Das ausführliche Programm findet sich hier: Link
> Zukunftswerkstatt B
23. Juni, 12.00 bis 14.00 Uhr,
Raum A 03/A04
Verwaltung hilft sich selbst! Zur Organisation der elektronischen Nachweisbeschaffung zwischen Behörden
Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung gibt es noch eine
Reihe von Stellschrauben – organisatorischen, technischen, personellen und rechtlichen Klärungs- und Handlungsbedarf, damit die Verwaltung medienbruchfreie Verwaltungsprozesse gestalten kann. Auf Bundesebene will
das Projekt Normenscreening die bestehenden knapp
4.000 Schriftformerfordernisse nach Möglichkeit abbauen.
Eine andere Rechtsfrage sind die Nachweispflichten. Eine Vitako-Analyse von nur zehn wichtigen Verwaltungsprozessen für Bürger und Unternehmen kommt allein
dort auf 22 mögliche Nachweispflichten. Sie reichen von
Nachweisen in Form von Urkunden oder ähnlichen Dokumenten, die einem Antrag auf staatliche Leistungen oder
Genehmigungen beizufügen sind. Das Spektrum reicht
vom Identitätsnachweis durch Personalausweis, Aufenthaltstitel oder Reisepass über Personenstandsurkunden,
Führungszeugnisse, Nachweise über staatliche Unterstützungsleistungen oder Leistungen Dritter etcetera bis zu
Versicherungsnachweisen oder Meldebescheinigungen.
Auf dem Weg zu medienbruchfreien Verwaltungsprozessen müssen wir darüber nachdenken, wie solche Nachweise anders als in Papierform oder als „Scan“ beigebracht
werden können. Neben der Notwendigkeit, Nachweispflichten zu prüfen und zu entscheiden, ob sie entfallen können,
könnten Behörden sich in Zukunft „selbst helfen“ und untereinander Nachweise beschaffen, indem sie auf einen
gemeinsamen Datenbestand zugreifen und nicht jedes Mal
bereits erhobene Daten neu erfassen. Das E-GovernmentGesetz des Bundes sieht dies ausdrücklich vor (§ 5 Abs.
2). Noch fehlen konkrete Lösungen, wie die Nachweisbeschaffung der Behörden untereinander technisch, organisatorisch und rechtlich unterfüttert werden kann.
Wir wollen uns in einer Zukunftswerkstatt in einem
realistischen Brainstorming denkbare Lösungen finden.
Ansprechpartner: Tina Siegfried (Vitako),
Thomas müller (BMI)
Autoren: Helmut Merschmann, Tina Siegfried, Vitako
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special: zukunftskongress
> Zukunftswerkstatt F
> Zukunftswerkstatt G
24. Juni, 9.00 bis 10.30 Uhr,
Raum A03/A04
Kommune „as a service“ – Wir bauen eine digitale Agenda für Kommunen!
24. Juni, 13.30 bis 15.00 Uhr,
Raum A 03/A04
Quizfrage: „Herr Bürgermeister, sind die Informationen
Ihrer Bürger bei Ihnen sicher?“
E-Government ist out, digitales Gemeinwesen ist in. So
könnte man den Perspektivenwechsel von einer auf Verwaltung zentrierten Perspektive hin zu einer ganzheitlichen
Betrachtung des digitalen Wandels in Kommunen und Regionen beschreiben.
Bürger und Bürgerinnen, ansässige Betriebe aller Art
sehen ihre Gemeinde, ihre Stadt als Ganzes: Wenn sie
Leistungen abfragen, wenn sie Informationen brauchen,
betrachten sie ihren Wohnort, ihren Standort selbstverständlich als Einheit. Sie wollen Teilhabe, Lebensqualität,
Service und Standortqualität. Die digitalen Möglichkeiten
eröffnen völlig neue Chancen, Informationen, Dienstleistungen aller Art in vernetzter Weise anzubieten, leicht zugänglich, komfortabel und „always on“.
Wenn diese Annahme richtig ist, reicht ein E-Government-Masterplan längst nicht mehr aus. Der Ansatz muss
viel breiter sein: eine lokale digitale Agenda muss her,
wenn man den digitalen Wandel kompetent, konzertiert
und mit allen Stakeholdern gemeinsam gestalten will. Dabei gehören zu den Stakeholdern nicht nur die Akteure vor
Ort, sondern ggf. auch Einrichtungen der Länder, wenn
dies für die Ziele nützlich ist.
Die digitale Agenda für Deutschland liefert ein Muster.
Diese Blaupause können die Entscheider in Politik und
Verwaltung auf der kommunalen Ebene nutzen, um „ihre“
digitale Agenda mit den Schlüsselakteuren vor Ort oder
regional zu erarbeiten.
In der Zukunftswerkstatt wollen wir gemeinsam mit Ihnen am Bauplan Ihrer digitalen Agenda bauen und basteln.
Kennen Sie sich mit „Secure Socket Layer“, „Transport
Layer Security“ und „Data Leakage Prevention” aus?
Wussten Sie, dass Ihre Behörde Opfer von “Distributed
Denial of Service”, “Drive-By-Download” oder “Social Engineering” werden kann? Diese und andere Gefahren machen uns das tägliche Agieren im und mit dem Internet
immer schwerer.
Durch die Digitalisierung der Verwaltung, den steigenden Grad der Vernetzung und die Abhängigkeit von
IT gestützten Verfahren werden die Gefahren aus dem
Cyberraum auch mehr und mehr zur Bedrohung für die ITSysteme in kommunalen Verwaltungen. Das Credo lautet
demnach, die Anforderungen an die Informationssicherheit
der Bedrohungslage ständig anzupassen. Entgegen der
weitläufigen Meinung sind es aber nicht die Betreiber der
IT-Systeme kommunaler Verwaltungen, die die Verantwortung für die Initiierung und Umsetzung der entsprechenden Informationssicherheit tragen, sondern vielmehr
stehen hier die Behördenleitung und die Führungskräfte
in der Pflicht.
In unserer Zukunftswerkstatt werden die Teilnehmer
spielerisch ihr eigenes Wissen zum aktuell diskutierten
Thema „Informationssicherheit in Kommunen“ vertiefen
können. Hierzu werden wir „Vitako Pursuit“ spielen - ein
auf Trivial Pursuit basierendes selbst entwickeltes Gesellschaftsspiel, welches Quizfragen zu IT-Sicherheit allgemein und zu den Konzepten eines Informationssicherheitsmanagement-System beinhaltet.
Ansprechpartner: Daniel Grimm (Vitako)
Ansprechpartner: Dr. Marianne Wulff (Vitako)
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Interview
Über Kundenzufriedenheit
Im Gespräch: Dr. Wolfgang Weniger, LVR InfoKom
Herr Dr. Weniger, wir beglückwünschen Sie zur neuen
Position als Geschäftsführer von LVR-InfoKom, dem Systemhaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Wie
ließen sich die ersten Arbeitstage an?
Meine neuen Kolleginnen und Kollegen haben mich sehr herzlich aufgenommen und mir den Start damit sehr leicht gemacht.
Bereits in den ersten Tagen konnte ich interessante Gespräche
führen und habe dabei viel über unser Geschäft, aber auch
über die hohe Identifikation und Motivation der Belegschaft und
des Führungsteams mit dem Betrieb erfahren. Parallel dazu
besuche ich aktuell auch unsere Kundinnen und Kunden, um
mein Bild von LVR-InfoKom mit der Kundenperspektive zu
vervollständigen.
Sie bezeichnen den LVR als „ersten Kunden“. Was ist
darunter zu verstehen?
LVR-InfoKom ist das Systemhaus des LVR und gleichzeitig ein
Eigenbetrieb des Verbandes, also ein integraler Bestandteil der
LVR Organisation. Unser Ziel ist, den LVR bestmöglich bei der
Erfüllung seiner Aufgaben zu unterstützen. Wir müssen den
Anspruch haben, die spezifischen Prozesse des Verbandes
bestmöglich zu kennen, um die passende IT-Unterstützung
anbieten zu können. Gleichzeitig ist es unser Auftrag, die ITVersorgung des LVR durch Standardisierung und die Nutzung
von Skaleneffekten wirtschaftlicher und dauerhaft bezahlbar
zu machen.
Was verstehen Sie unter „Kundenzufriedenheit“?
Die Zufriedenheit unserer Kunden ist eine, wahrscheinlich
sogar die wesentliche, Messlatte für die Leistung von LVRInfoKom und damit für die Leistung der IT beim LVR. Dabei
ist zu beachten, dass die Kunden sowie deren Interessen und
Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind: Die Kämmerei hat andere Anforderungen an die IT als die Kliniken des LVR, und
beide brauchen eine passende Lösung für Ihre jeweiligen
Anforderungen.
Eine hohe Kundenzufriedenheit können wir nur erreichen,
wenn wir als Partner unserer Kunden wahrgenommen werden.
Dabei ist wichtig, dass die Partner auf Augenhöhe miteinander
umgehen und um die Möglichkeiten und Wünsche des Anderen
wissen. Auf dieser Basis können wir gemeinsam an der Erreichung der Ziele arbeiten, auch wenn angesichts begrenzter
Mittel und personeller Ressourcen nicht alle Wünsche sofort
umsetzbar sind.
Wie ist die LVR-InfoKom insgesamt aufgestellt?
Wie bereits erwähnt ist der LVR unser größter Kunde. Hier betreuen wir circa 11.000 Anwenderinnen und Anwender, verteilt
über das Gebiet das westlichen Rheinlandes. Versorgt werden
über 400 Standorte, von der Wohngruppe mit einem oder zwei
PC bis hin zur Zentralverwaltung in Köln-Deutz, in der über
3.000 Menschen täglich mit IT-Unterstützung ihre Arbeit verrichten. Dabei werden mehr als 5.000 PC und über 6.000 Windows Based Terminals (WBT) genutzt. In zwei Rechenzentren
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am Standort Köln
betreiben wir für
unsere Kunden insgesamt über 1.600
Server-Systeme,
auf denen circa
450 Anwendungen
unterschiedlichster
Größe laufen. Die
Spanne reicht hier
vom SAP-System
auf AIX bis zum
kleinen WindowsServer. Diesen
Komplettservice
stellen wir für
unsere Kunden
mit rund 400 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern sicher.
Wolfgang Weniger ist seit 1. Mai neuer Geschäftsführer von LVR InfoKom. Der promovierte Geophysiker hat zuvor bei der Deutschen
Telekom verschiedene Führungspositionen in
der IT bekleidet. Seit 2013 trug er Verantwortung für IT, Handelslogistik und Warenwirtschaft
bei den Telekom-Shops.
Wo liegen für Sie die Herausforderungen der nächsten Zeit?
Zunächst ist es für mich wichtig, die Strukturen und Bedürfnisse
unseres ersten Kunden LVR noch besser kennen zu lernen.
Diese Informationen und das Kundenfeedback sind die Voraussetzung für die alle weiteren Schritte.
Neu ist für mich auch die Arbeit im kommunalen Umfeld.
Der LVR ist ein großer Kommunalverband und trotzdem keine
Kommune im klassischen Sinn. Diese Konstellation zu verinnerlichen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen und Möglichkeiten zu bewerten, ist eine weitere spannende Themenstellung für mich. Gemeinsam mit meinem
Führungsteam arbeite ich an der mittelfristigen Ausrichtung
und Aufstellung von LVR-Infokom. Denn unser Ziel muss sein,
schon jetzt die Weichen für eine erfolgreiche Positionierung
von InfoKom im Jahr 2020 zu stellen.
Wo kann Ihnen die Bundes-Arbeitsgemeinschaft behilflich
sein?
Der gesamte öffentliche Sektor in Deutschland steht unter großem Kostendruck. Um hier dauerhaft erfolgreich arbeiten zu
können, sind Kooperation und der gedankliche Austausch mit
anderen Partnern sinnvoll und notwendig. Genau das ermöglicht uns Vitako. Darüber hinaus trägt die Bündelung der Interessen der kommunalen IT-Systemhäuser zu einer besseren
Präsenz und Wahrnehmung - zum Beispiel bei den höheren
Kommunalverbänden – bei, die ich bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen nicht missen möchte.
Fragen: Helmut Merschmann, Vitako
5
aus der Geschäftsstelle
Blick nach vorn
dbb Kongress am 2. und 3. Juni 2015 in Leipzig
›
stabil. mobil. agil – so lautet in diesem Jahr das Motto des 16. Kongresses Neue Verwaltung in Leipzig.
Vitako ist erneut Partner dieser Veranstaltung, die sich mit IT-gestützter
Verwaltungsmodernisierung befasst
und dieses Jahr den demografischen
Wandel fokussiert.
„Blick nach vorn ohne Zorn: von EGovernment zum digitalen Wandel“,
lautet der Titel einer Keynote, die Vitako-Geschäftsführerin Marianne Wulff am
zweiten Kongresstag um 12.15 Uhr halten wird. Darin konzentriert sie sich auf
die vielen bereits laufenden E-Government-Anwendungen, deren Erfolg nicht
immer genügend gewürdigt wird. Vitako
bestreitet darüber hinaus ein Partnerforum mit dem Titel „Digitalisierung der
Verwaltung - Und das Glas ist auch halb
voll!“ Es diskutieren Rolf Beyer (KDO),
Andreas Engel (Stadt Köln), Reinhold
Harnisch (krz) und Manfred Pasutti (Senatsverwaltung für Inneres, Berlin) über
erreichte Ziele und weitere Anforderungen beim digitalen Wandel.
Viele Vitako-Mitgliedshäuser beteiligen sich ebenfalls am dbb Kongress in
Form von Vorträgen und als Diskutanten. So sind das Essener Systemhaus
und die GovConnect GmbH mit Referaten über mobiles E-Government beteiligt.
LVR InfoKom berichtet über KommunalApps. Das krz Lemgo ist mit Vorträgen
über E-Akte, Portale, digitale Prozesse in
der Verwaltung sowie über Personalwesen vertreten. Der Zweckverband KDRS
beteiligt sich an einer Diskussion über
kommunale E-Government-Strategien.
Die Datenzentrale BW stellt das Fachverfahren „KM-Einwohner“ vor. Citkomm
ist mit einem Beitrag über E-Government
2.0 dabei. Am Fachgespräch „Kooperati-
ves E-Government in Kommunen“ nimmt
auch der Zweckverband ego-MV teil.
Und die AKDB ist mit sechs Beiträgen
unter andem zu den Themen Bürgerkonto, Cloud und Bezahldienste vertreten.
Die genauen Themen, Redner und
Termine sind dem Kongressprogramm
zu entnehmen.
Link: www.neue-verwaltung.de
Digitales Leben und Arbeiten
Vitako beim IT-Planungsratskongress am 12. und 13. Mai in Mainz
›
Erneut war Vitako auf dem Fachkongress des IT-Planungsrats in
Mainz vertreten. Das Steuerungsgremium für die IT-Kooperation von Bund
und Ländern veranstaltete zum dritten Mal einen von 440 Teilnehmern
besuchten Kongress. 28 Aussteller,
darunter die Bundes-Arbeitsgemeinschaft, bestritten den Messebereich.
Mit einem Fachvortrag und einem
Workshop stellte Vitako zwei Leitfäden zur Informationssicherheit und
zur E-Akte vor.
Die Ministerpräsidentin von RheinlandPfalz, Malu Dreyer, zeigte in ihrer Eröffnungsrede die Digitalstrategie des Bundeslandes auf. Bis 2018 will man eine
flächendeckende Breitbandversorgung
mit Glasfaser sicherstellen. Eine Machbarkeitsstudie überprüft gegenwärtig
die Möglichkeit von 300 Megabit pro
Sekunde, wichtig etwa für Telemedizin.
Dabei machte sich Dreyer für Netzneu-
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tralität stark: „Ich bin fest davon überzeugt, dass das schnelle Internet für alle
Teilhabe ermöglichen muss.“ Gleichzeitig kündigte sie ein Transparenzgesetz
für ihr Bundesland an. Es wäre das erste in einem Flächenland. Es gebe eine
„Bringschuld der Verwaltung statt einer
Holschuld der Bürger“, gab sich Dreyer
auf dem Kongress überzeugt. Dies erfordere vor allem verwaltungsintern einen
Kulturwandel: eine Umstellung auf den
technologischen Wandel. Dass „Digitales
Leben und Arbeiten eine Chefsache in
Rheinland-Pfalz“ sei, wie Staatssekretärin und CIO Heike Raab, unterstrich, ließ
sich leicht nachvollziehen.
Recht und Wirklichkeit
Den diesjährigen Vorsitz im IT-Planungsrat hat Berlin inne, wo auch der nächste Fachkongress 2016 stattfinden wird.
Staatssekretär Andreas Statzkowski hob
hervor, dass die E-Government-Angebote seiner Stadt von 80 Prozent der Bevöl-
kerung akzeptiert würden, forderte aber
eine schleunige Einführung der E-Akte,
da Medienbrüche die Bearbeitung verzögern. Ebenfalls voranzutreiben sei der
elektronische Schriftformersatz. Statzkowski sprach sich deutlich für das gegenwärtig betriebene Normenscreening
aus, wobei es zwischen Pragmatismus
und Risiken abzuwägen gelte: „Mit dem
Normenscreening wird das Recht der
Wirklichkeit angepasst.“
Auf einer von den Chefredakteuren
der Fachmedien geleiteten Podiumsdiskussion, an der neben Andreas Statzkowski auch Heike Raab und BundesCIO, Cornelia Rogall-Grothe, teilnahmen,
mussten sich die Behördenvertreter vorwerfen lassen, dass die Öffentlichkeitswirksamkeit des IT-Planungsrates noch
nicht optimal sei. Hier gebe es noch Potenzial für Verbesserungen.
Autor: Helmut Merschmann,
Vitako
6
neues aus den Facharbeitsgruppen
Ein Thema, viele Facetten
Facharbeitsgruppe „IT-Sicherheit und Datenschutz“ in Leipzig
›
Informationssicherheit ist ein
ganzheitliches, vielschichtiges
Thema, das alle Verwaltungsebenen
und -bereiche betrifft. Entsprechend
abwechslungsreich war auch die Tagesordnung der ersten diesjährigen
Facharbeitsgruppensitzung „IT-Sicherheit und Datenschutz“. Mitte April trafen sich die IT-Sicherheitsverantwortlichen der Vitako-Mitglieder bei
der Lecos GmbH in Leipzig, um sich
erneut über allgemeine und spezielle
Herausforderungen der Informationssicherheit auszutauschen und Erfahrungen miteinander zu teilen.
„Die Anforderungen an die Sicherheit
wachsen stetig und die Bedrohungslage, auch für das kommunale Umfeld, verändert sich fortwährend“, erklärte Thomas Stasch von civitec in Siegburg. „Eine
Möglichkeit, dieser Entwicklung zu begegnen, besteht im kontinuierlichen Austausch der Informationssicherheitsbeauftragten. Die Problemstellungen sind
allerorts vergleichbar. Die FAG bietet damit ein ausgezeichnetes Forum für Fachgespräche. Für unsere Kunden profitieren wir bei diesem wichtigen Thema von
den Erkenntnissen der Gemeinschaft.“
Cloud Computing ist nicht nur ein
Trendthema. Es steht auch ganz oben
auf der Liste möglicher Sicherheitsrisiken. Dennoch will und soll auch der öffentliche Sektor von den Vorteilen dieser
Technologie profitieren. Verschiedene Mitglieder berichteten deshalb über
Cloud Computing vor allem unter den
Gesichtspunkten von Informationssicherheit und Datenschutz. Gemeinsam erörterten die Sicherheitsverantwortlichen
geeignete Maßnahmen, um ein angemessenes Sicherheitsniveau für kommunale Cloud-Aktivitäten zu realisieren.
ansätze zur sensibilisierung
Zu den größten Sicherheitsrisiken gehört
nach wie vor das geringe Bewusstsein
der IT-Nutzer für die Bedrohungslagen.
Ein spannendes Thema waren deshalb
Ansätze zur Sensibilisierung von Verwaltungsmitarbeitern. Noch immer zeigen
diese mancherorts trotz persönlicher Ver-
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antwortung nur wenig Interesse für die
aktuellen Problemstellungen. Eine Möglichkeit, die Allgegenwart der Gefahren
zu visualisieren, ist das Live-Hacking.
Eindrucksvoll wurde an dieser Methode demonstriert, wie leicht es ist, Personen auszuspionieren oder Nutzer mittels
Technik so zu manipulieren, dass sie ihre
Daten unwissentlich selbst preisgeben.
CERT auf kommunaler ebene
Nichts ist so sicher wie die Existenz von
Sicherheitslücken in Softwarelösungen
und Infrastrukturen. Diese technischen
Schlupflöcher für Cyberkriminelle zu erkennen und zu beheben, ist Aufgabe des
Schwachstellenmanagement, das längst
Teil der Informationssicherheitspolitik von
Unternehmen sein sollte.
Wie Vitako-Mitgliedsunternehmen
auf das Bekanntwerden von Schwachstellen reagieren, wurde in einer Reihe von Vorträgen zu den unterschiedlichen CERT-Aktivitäten auf kommunaler
und Länderebene vorgestellt. Abgerundet wurde der Themen-Komplex durch
den Fachvortrag eines Herstellers für
Schwachstellenmanagementsysteme.
Ausgleich zum stattlichen Fachpensum des Tages bot sich den Sicherheitsverantwortlichen bei einer gemeinsamen
abendlichen Führung durch Leipzig mit
Ausklang in „Auerbachs Keller“. An dem
Ort, an dem schon Goethe zu feiern
wusste, bestand die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre persönliche Kontakte zu knüpfen und bestehende zu
verfestigen.
Wichtigster organisatorischer Tagesordnungspunkt des zweiten FAG-Tages
war die Neuwahl des Arbeitsgruppensprechers und dessen Stellvertreters.
Nach drei Jahren des Vorsitzes übergab Hubert Röder vom KDRS aus Stuttgart das Staffelholz an Thomas Stasch
von civitec aus Siegburg. Alter und neuer Stellvertreter ist Frank Lehnert vom
krz Lemgo.
Das nächste Treffen der Facharbeitsgruppe findet im Oktober in Recklinghausen statt. Geplanter Themenschwerpunkt ist „Viren und die Zukunft
der Abwehr“.
Autoren: Manuela Kaspar, Lecos,
Thomas Stasch, civitec
7
Facharbeitsgruppen
Wenig Fallzahlen
FAG Internet-basierte Kraftfahrzeugzulassung (i-KFZ)
›
Nach erfolgreicher Umsetzung der
ersten Stufe des Projektes i-KFZ,
die die Online-Außerbetriebsetzung
eines Fahrzeuges ermöglicht, wurden
in der letzten Sitzung der Facharbeitsgruppe KFZ-Wesen am 28. April 2015
die weiteren Schritte auf dem Weg zur
Realisierung zukünftiger Ausbaustufen diskutiert.
Fast schon traditionell wurden eingangs
der Sitzung die aktuellen Fallzahlen der
internetbasierten Fahrzeugabmeldungen berichtet. Leider bewegen sich die
berichteten Echtfallzahlen immer noch
unterhalb der Erwartungen, obwohl von
einigen Autohäusern bereits Interesse
bekundet wurde.
Im Vorfeld der Facharbeitsgruppensitzung gab es am 15. und 16. April eine
Gesprächsrunde der Portalbetreiber mit
Vertretern des Kraftfahrtbundesamtes
und des Bundesministeriums für Verkehr
und digitale Infrastruktur. Dabei wurde
unter anderem deutlich, dass der primäre
Fokus der Bundeseinrichtungen derzeit
auf der Schaffung notwendiger rechtlicher Rahmenbedingungen, also auf der
Anpassung der Zulassungsverordnung,
liegt. Und dass nach Verkündung der zu
erarbeitenden Rechtsgrundlage der zeitliche Rahmen zur Umsetzung von Stufe
2 sehr eng gesteckt sein wird.
Auch einiges Positive brachte die
Gesprächsrunde hervor: So sollen beispielsweise die Testmöglichkeiten für
die Portalbetreiber verbessert werden.
Und auch der zentrale Webservice des
Kraftfahrtbundesamt, welcher die Funktionalitäten für das internetbasierte KFZVerfahren liefert, wird überarbeitet. Die
notwendigen Plausibilitätsprüfungen, wie
zum Beispiel Gebührenrückstandsprüfung, Steuerrückstandsprüfung, Gültig-
keitsprüfung der Hauptuntersuchung und
möglicherweise auch Infrastrukturabgabenrückstandsprüfung sollen ebenfalls
mit Hilfe des Webservices realisiert werden können. Die hierfür teilweise noch
notwendigen Schnittstellen und Datenpools müssen jedoch noch geschaffen
werden.
Generell gab es das Angebot von
Bundesministerium und Kraftfahrtbundesamt an die Vertreter der Portalbetreiber, sich bei der Implementierung notwendiger Schnittstellen zu beteiligen.
Um diesem Angebot nachzukommen,
haben sich bereits einige Vertreter der
Facharbeitsgruppe zur Kooperation mit
den Bundeseinrichtungen gefunden, wobei sich die Zusammenarbeit hier wohl
primär auf die Entwickler des Webservices im Kraftfahrtbundesamt konzentrieren wird.
Autor: Daniel Grimm, Vitako
Schnelles Handeln gefragt
Infotag E-Rechnung in Nordrhein-Westfalen
›
Jährlich werden in Deutschland
rund 32 Milliarden Rechnungen
ausgetauscht. Ein erheblicher Teil entfällt dabei auf Verwaltungen, sowohl
als Rechnungsteller wie auch als –
empfänger. Die gewaltige Anzahl von
Rechnungen, die derzeit noch papierbasiert versendet, empfangen und bearbeitet wird, birgt bei einer Umstellung auf vollständig elektronische
Workflows enorme Einsparpotenziale bei Kosten, Umweltauswirkungen
und Verwaltungsaufwand.
Die EU-Richtlinie 2014/55/EU fordert
nach derzeitiger Zeitplanung den Empfang und die Verarbeitung elektronischer
Rechnungen ab 27. November 2018 bei
zentralen öffentlichen Auftraggebern und
nachgelagert ab 27. November 2019 bei
subzentralen öffentlichen Auftraggebern.
Ziel der Richtlinie ist es, die Vielzahl nationaler, regionaler und unternehmensspezifischer Normen für elektronische
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Rechnungen zu reduzieren und eine
oder zumindest eine kleine Anzahl in
Europa vorherrschender interoperabler
Normen zu etablieren.
Die derzeit existierende Situation mit
einer steigenden Anzahl unterschiedlicher Normen in den EU-Mitgliedstaaten sorgt für übermäßige Komplexität,
Rechtsunsicherheit und zusätzliche Kosten für den elektronischen Rechnungsaustausch im grenzüberschreitenden
Verkehr. Die EU-Richtlinie, die auch
ein wesentlicher Aspekt beim Infotag ERechnung in Nordrhein-Westfalen war,
gibt hier also eine zielführende Richtung
vor. Der Infotag wurde in Kooperation
zwischen Vitako und dem KDN organisiert und fand am 7. Mai 2015 im Kölner
Stadthaus statt.
Neben den Belangen zur EU-Richtlinie berichteten die geladenen Referenten aus Wirtschaft, Verwaltung und
Kommunalen Spitzenverbänden über
in Deutschland etablierte Standards
wie ZUGFeRD und über die bereits
möglichen Umsetzungen der elektronischen Rechnungsbearbeitung in häufig eingesetzten Fachverfahren der
Kommunalverwaltung.
An die überwiegend kommunalen
Vertreter im Publikum wurde appelliert,
sich auf eine möglichst baldige Umsetzung der elektronischen Rechnungsbearbeitung einzustellen, anstatt auf die
Verabschiedung eines europäischen
Standards zu warten. Vielmehr sollten
bereits jetzt auf Papierrechnungen basierende interne Prozesse in der Verwaltung auf elektronische Workflows
umgestellt werden. Hier liege nach Ansicht der Experten der größte Aufwand
zur Einführung der elektronischen Rechnungsbearbeitung. Die Integration weiterer Datenformate oder Standards beim
Rechnungseingang stelle im Vergleich
das kleinere Problem dar.
Autor: Daniel Grimm, Vitako
8
Meldungen
›
Vitako-Mitgliederversammlung
Auf der Mitgliederversammlung
von Vitako Mitte April in Karlsruhe ist die Stadt Ludwigshafen der
Bundes-Arbeitsgemeinschaft der
Kommunalen IT-Dienstleister beigetreten. Thomas Wiesler, der CIO der
Stadt, hat sich den Mitgliedern vorgestellt und kurz die Geschichte der
Informationstechnik in Ludwigshafen
rekapituliert. Gleichzeitig ist die Stadt
Ludwigshafen auch der Einkaufsgenossenschaft ProVitako beigetreten.
Wir werden Thomas Wiesler in der
nächsten Ausgabe von Vitako intern
in einem Interview vorstellen.
›
Datenleck
Die Technische Universität
Darmstadt und das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT haben CloudDatenbanken wie Facebook Parse
und Amazons AWS untersucht und
56 Millionen ungeschützte Datensätze gefunden. Die Forscher fanden
E-Mailadressen, Passwörter, Gesundheitsdaten und andere sensible Informationen von App-Benutzern,
die leicht gestohlen und manipuliert
werden können. App-Entwickler
verwenden Cloud-Datenbanken, um
Nutzerdaten zu speichern, ignorieren
dabei aber scheinbar die Sicherheitsempfehlungen der Cloud-Anbieter.
Das Ergebnis: Viele Nutzerkonten sind durch Identitätsdiebstahl
und andere Internetverbrechen bedroht. „Nutzer sollten sich deshalb
gut überlegen, welche Daten sie mit
Apps verwalten“, sagt Prof. Eric Bodden, der Leiter des Forscherteams.
Link
Intern Nr. 3 | 2015
›
Ru n d f u n k b e i t r ag s s e rv ic e
›
Digitale Erkl ärungen
Der Deutsche Städtetag macht
darauf aufmerksam, dass der
Beitragsservice von ARD, ZDF und
Deutschlandradio einen neuen Service zur Entlastung von Unternehmen,
Einrichtungen des Gemeinwohls und
Institutionen eingerichtet hat. Danach
wurde ein Service-Portal auf www.
rundfunkbeitrag.de eingerichtet. Dort
besteht ab sofort die Möglichkeit, Beitragskonten selbst zu führen und somit
schnell und unkompliziert beitragsrelevante Daten zu übermitteln.
Das Portal bietet folgende Vorteile:
►► Papierlose und dadurch schnelle
Bearbeitung
►► Jederzeit Einsicht und bei Bedarf Änderung der gespeicherten
Adressdaten, aller Betriebsstätten, der Rechnungsanschrift, der
Korrespondenzanschrift
►► Vollständiger Einblick in das
Beitragskonto und Download einer vierteljährigen Rechnung im
PDF-Format.
Hintergrund: Durch den Rundfunkbeitragsstaatsvertrag sind seit
2013 alle Unternehmen, Institutionen
Die Bundesregierung hat das Projekt „Digitale Erklärungen“ zum
sogenannten Normenscreening gestartet, um zu eruieren, in welchen
verwaltungsrechtlichen Rechtsvorschriften des Bundes die Anordnung
der Schriftform, das heißt zur manuellen Unterschrift, verzichtbar ist. Verfahrensbestimmungen, wie insbesondere
die Schriftform, haben große Auswirkungen auf die Nutzung und Realisierbarkeit von elektronischen Verfahren. Durch die kritische Prüfung, wo
es hohe Formanforderungen braucht
und Einrichtungen des Gemeinwohls
dazu angehalten, regelmäßig beitragsrelevante Daten wie zum Beispiel die
Anzahl der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten und der Betriebsstätten
sowie der beitragspflichtigen Kraftfahrzeuge an den Beitragsservice zu übermitteln. Zur schnelleren Bearbeitung
können Sie diese Änderungen nun einfach online im „Service-Portal für Unternehmen“ beauftragen und haben so
jederzeit einen vollständigen Einblick
in Ihr Beitragskonto.
Die Anmeldung zum Portal erfolgt
in drei Schritten:
►► Registrierung unter https://portal.rundfunkbeitrag.de/ mit
einem frei wählbaren Benutzernamen, Beitragsnummer, der
Postleitzahl und einer gültigen
E-Mail-Adresse
►► Aktivierungscode – aus Sicherheitsgründen per Briefpost an
die Unternehmensanschrift
►► Sobald der Aktivierungscode
eingegeben worden ist, können
Unternehmen das Service-Portal
in vollem Umfang nutzen.
und wo nicht, sollen mit der Streichung von Schriftformerfordernissen
einfache und nutzerfreundliche elektronische Verfahren ermöglicht werden. Verwaltungsmitarbeiter werden
aufgefordert, die Notwendigkeit der
Schriftformerfordernisse zu ihren jeweiligen Sachgebieten kritisch zu prüfen und ihre Einschätzung hierüber in
die webbasierte Datenbankanwendung einzupflegen („Stellungnahme“).
Auch Länder, Kommunen und Verbände können Stellungnahmen abgeben.
Link
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aus der branche
K(l)eine Geschenke erhalten...
Antikorruptionsmaßnahmen bei Lecos
›
Fairer Wettbewerb und Einhaltung
der Rechtsordnung sind Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft.
Korruptes Verhalten stört diese Ordnung, schädigt die Wirtschaft und
zerstört langfristig Vertrauen und Reputation. Unternehmen sind deshalb
gehalten, geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Bei der Lecos
GmbH Leipzig gehören Antikorruptionsrichtlinien zur geschäftlichen Fairness dazu.
Vor allem Institutionen der öffentlichen
Hand stehen im kritischen Blickpunkt der
Öffentlichkeit. Das gilt auch für die Lecos GmbH. Das kommunale IT-Dienstleistungs- und -Beratungsunternehmen
bekennt sich zu den Prinzipien seines
Hauptgesellschafters, der Stadt Leipzig.
Seit 2010 ist die sächsische Kommune
Mitglied im Transparency International
Deutschland e.V., einer gemeinnützigen,
politisch unabhängigen Organisation, die
sich dem Kampf gegen Korruption auf
allen Ebenen widmet.
Bereits 2011 hat Lecos für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verbindliche Antikorruptionsrichtlinien verabschiedet. „Wir haben klare Strukturen
und Rahmenbedingungen geschaffen,
um korruptives Verhalten möglichst gar
nicht erst entstehen zu lassen“, erklärt
Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne. „In
dem Dokument ist definiert, was unter
Korruption zu verstehen ist, aber auch,
wie wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei diesem sensiblen Thema mitnehmen können und welche Präventionsmaßnahmen im Geschäftsalltag zum
Tragen kommen.“
antikorruptionsbeauftragte
Die Antikorruptionsrichtlinien sind in
das Organisationshandbuch (OHB)
von Lecos eingebunden. Hier sind alle
Prozesse und Zuständigkeiten bei Lecos transparent und nachvollziehbar dokumentiert. Das OHB ist für alle
Mitarbeiter zugänglich im Dokumentenmanagementsystem abgelegt und
gewährleistet so einheitliche Verhaltensund Handlungsstandards.
Intern Nr. 3 | 2015
Die
Ernennung einer Antikorruptionsbeauftragten gehört zu
den wichtigsten
Präventionsmaßnahmen bei Lecos.
Sie überwacht permanent die Einhaltung der Antikorruptionsrichtlinien.
Jährlich berichtet
sie gegenüber Geschäftsführer und
Aufsichtsrat, welche Maßnahmen
zur Korruptionsprävention ergriffen wurden und Ehrlichkeit, Fairness und festgelegte Antikorruptionsrichtlinien sind begibt Empfehlungen deutende Faktoren im Kampf gegen Korruption.
für möglicherweise
notwendige Anpassungen. „Natürlich gibt es immer mal wie- Auch der Umgang mit Geschenken ist
der kleine ‚Ausreißer‘, also Vorgänge, die klar geregelt und orientiert sich am öfvon den von Lecos definierten Prozessen fentlichen Dienst, wo die Annahme und
abweichen“, sagt Peter Kühne. „Solche das Anbieten von Geschenken mit eiwerden von unserer Antikorruptionsbe- nem Wert von über zehn EUR untersagt
auftragten kritisch hinterfragt, eingehend ist. Hierüber wird bei Lecos regelmäuntersucht und geklärt und in dem Be- ßig im Intranet informiert. Empfangericht offen benannt.“
ne Geschenke werden zentral gesammelt, dokumentiert und in der jährlichen
Doppelt abgesichert
Sommerfest-Tombola verlost oder zum
„Ausreißer“ finden sich zum Beispiel bei allgemeinen Verzehr freigegeben.
den Beschaffungen. Etwa zehn Prozent
„Unser Vorgehen ist noch viel weider jährlichen Bestellanforderungen wer- ter gefasst“, fügt Peter Kühne hinzu. „So
den überprüft. Kriterien sind dabei die positionieren wir uns gegenüber unsekorrekte Anwendung des Vergaberechts ren Geschäftspartnern eindeutig gegen
und die im OHB-Beschaffungsprozess Korruption, zum Beispiel in unseren Allfestgelegten Regelungen. Diese sehen gemeinen Vertragsbedingungen und foreine strikte Trennung von Anforderer dern eine entsprechende Erklärung von
und Einkäufer vor. Eine Vorgabe, die unseren Vertragspartnern ein. Auch bevon der Bestellsoftware auch technisch züglich unserer Sponsoring-Aktivitäten,
abgebildet wird. Die Lösung unterstützt vorrangig im Bereich Kultur und Soziales,
ebenfalls das geforderte Vier-Augen- haben wir klar geregelt, was geht und
Prinzip, das ab einer bestimmten Ein- was nicht. Im Grund aber läuft es doch
kaufssumme zum Tragen kommt, das auf eines hinaus: Ehrlichkeit und Fairheißt, es muss demnach mehr als eine ness gehören für uns zu den wichtigsPerson der Durchführung einer Beschaf- ten Fundamenten im Geschäft – sowohl
fung zustimmen. Das Vier-Augen-Prin- intern als auch extern.“
zip findet in mehreren Prozessen bei Lecos Anwendung, beispielsweise in der
Autorin: Manuela Kaspar, Lecos
Unterschrifts- und Vertreter-Regelung.
10
aus der branche
Stetigkeit und Wandel
15 Jahre ITEBO GmbH
›
Der 15. Geburtstag ist für ein ITDienstleistungsunternehmen ein
idealer Anlass, innezuhalten und den
Blick in die Zukunft zu richten. Wie
sieht das Systemhaus für öffentliche IT in fünf oder zehn Jahren aus?
Bernd Landgraf, Geschäftsführer der
ITEBO GmbH, gibt Auskunft über
die Geschichte und Zukunft seines
Hauses.
Herr Landgraf, welche Veränderungen
und Entwicklungen haben die ITEBO
GmbH in den vergangenen 15 Jahren
besonders geprägt?
Ich habe die Entstehung des Unternehmens seinerzeit als IT-Leiter in Bielefeld
gewissermaßen aus der Ferne verfolgt
und die anspruchsvolle Aufgabe bewundert, einen Zweckverband in eine GmbH
zu überführen. Zwei unterschiedliche
„Firmen“ mit ihren unterschiedlichen Kulturen – die KDOS und die IT-Abteilung
der Stadtwerke Osnabrück – mussten
neu zusammengeführt werden. Dabei
war klar: Das junge Unternehmen hatte
sich vom ersten Tag an auf dem freien
Markt zu bewähren – und dies auf beeindruckende Weise geschafft.
Ein Beispiel dafür war die Umstellung auf das doppische Rechnungswesen, das sicher zu den bemerkenswerten
Projekten zählt, weil es zeigt, wie die ITEBO funktioniert: Kompetente und hochmotivierte Mitarbeiter arbeiten sich mit
einem Vorlauf von eineinhalb bis zwei
Jahren in die Doppik ein, während sie
im Tagesgeschäft weiterhin kamerale
Haushalte betreuen. Schulungspläne
wurden aufgestellt, Test- und Parallelsysteme aufgebaut, bis am Ende die
Umstellung mit den ersten doppischen
Haushaltsabschlüssen vollzogen worden
ist. Störungsfrei und in der Außenwirkung
nahezu geräuschlos. So verstehen wir
Projektgeschäft.
Wagen wir einen Ausblick: Wie sieht
die IT in der Arbeitswelt des Jahres
2020 aus?
Aus Sicht des Kunden und Bürgers reicht
eigentlich schon ein Blick in unser privates Umfeld. Mobile Endgeräte erlauben
den Zugang zu Waren und Dienstleis-
Intern Nr. 3 | 2015
tungen rund um die Uhr, und ein Ende
dieser Digitalisierung ist nicht in Sicht.
Wenn man weiterhin bedenkt, dass die
drei US-Unternehmen Google, Apple und
Amazon einen höheren Kapitalisierungsgrad haben als alle deutschen DAX-Unternehmen zusammen, wird schnell klar,
welche Auswirkungen dies auf unsere Arbeitswelt und auch auf das Kerngeschäft
der ITEBO GmbH hat: technologische
Innovation in der IT wird nicht national,
sondern international vorangetrieben und
zwar branchenübergreifend. Die Aufgabe der ITEBO-Unternehmensgruppe besteht darin, diese aktuellen Techniken als
fertige Lösung rund um die Uhr und vor
allem sicher zur Verfügung zu stellen.
Was sind momentan die Megatrends
in der IT und auf was können sich die
Kunden der ITEBO GmbH einstellen?
Die Schlagworte der letzten Cebit sind
noch in aller Munde. Wir diskutieren über
Cloud, BigData, das Internet der Dinge
oder Industrie 4.0. Unsere Aufgabe ist
es, diese Megatrends so zu adaptieren,
dass sie für unsere Kunden einsetzbar
werden. Für das Thema Cloud bedeutet das zum Beispiel, dass wir zentrale
RZ-Leistungen im Bundesland Niedersachsen mit der Garantie absoluter Vertraulichkeit und höchstmöglichem Datenschutz anbieten. Darauf können sich
unsere Kunden uneingeschränkt verlassen. Über Einsparungen auf Kosten der
Sicherheit und Vertraulichkeit lassen wir
nicht mit uns verhandeln.
Ebensowenig wird es beim Thema
Big Data für die Verwaltung darum gehen, weltweite Stimmungstrends auszuwerten oder den Verlauf der nächsten
Grippewelle durch intensive Auswertung
sozialer Medien vorherzusagen. Die
spannende Frage ist vielmehr, inwieweit
Big Data-Technologien dazu beitragen
können, die Unmengen an wertvollen Informationen innerhalb einer Verwaltung
zu finden, zu bewerten und nutzbringend
anzuwenden.
Wie bestreitet man einen so langen
Weg von 15 Jahren erfolgreich?
Indem man den technologischen Wandel beherrscht und gleichzeitig eine Be-
Bernd Landgraf ist Geschäftsführer der ITEBOUnternehmensgruppe und gleichzeitig auch im
Vitako-Vorstand.
ständigkeit im eigenen Handeln bewahrt.
Dazu braucht man in erster Linie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Geschäft unserer Kunden verstehen. Wir
haben ein Team, das sich mit technischen Neuerungen auseinandersetzen
kann und neugierig ist. Inhalte können
sich ändern, aber wir werden auch in den
nächsten Jahren bedarfsgerechte Lösungen zur Verfügung stellen und das Ohr
ganz nah bei unseren Kunden haben.
Das ist die große Stärke der ITEBO.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft
Ihrer Firma?
Die ITEBO GmbH hat sich in den letzten
Jahren gut aufgestellt. Wir haben moderne und leistungsfähige Angebote für
unsere langjährigen Bestandskunden
entwickelt und neue Kunden dazu gewonnen – auch aus neuen Branchen.
Wir haben uns in Niedersachsen breiter
aufgestellt, indem wir ein Tochterunternehmen in Braunschweig übernommen
haben. Mein Wunsch ist deshalb sehr
simpel und doch anspruchsvoll: dass genau diese Bestandskunden und darüber
hinaus noch weitere auch in fünf Jahren
noch den Eindruck haben, mit ITEBO einen guten und zuverlässigen Partner zu
haben, der sie auch in den nächsten fünf
Jahren professionell begleitet. Das ist
eine ganz große Herausforderung, denn
dieses Vertrauen muss täglich verdient,
gestärkt und weiter ausgebaut werden.
Und das genau ist unser Ziel.
Interview: Dörthe Röwer, itebo
11
aus der branche
Handlungsbedarf bei vielen Kommunen
Verpflichtung zur elektronischen Gewerbemeldung bis 2016
›
Die Verpflichtung, Gewerbemeldungen künftig elektronisch zu
versenden, erzeugt für die Kommunen einen erheblichen Mehraufwand
im IT-Bereich. Die Datenzentrale Baden-Württemberg hat eine Lösung mit
Alleinstellungsmerkmal parat.
Ein Beispiel für den Mehraufwand sind
der Erwerb und die Verwaltung von Zertifikaten für die vorgeschriebene OSCIKommunikation. Gefragt ist daher eine
wirtschaftliche, fachlich und technisch
hoch entwickelte Softwarelösung, die
leicht in bestehende Systeme und Infrastrukturen integriert werden kann. KMGewerbe aus der Produktfamilie DZKommunalmaster® Gewerberegister
deckt diese Anforderungen in höchster
Qualität ab und wurde gezielt auf den
aktuellen Bedarf weiterentwickelt.
Neben zahlreichen
Nutzenaspekten
für die Sachbearbeitung – zum Beispiel intuitive Benutzeroberfläche,
komfortable medienbruchfreie Formularverarbeitung, tagesaktuelle Auskünfte, keinerlei Installationsaufwand am PC – zeichnet sich
die webbasierende Software durch ihre
Mandantenfähigkeit aus. Damit können
Rechenzentren nach einmaliger Einführung des Systems beliebig viele Kommunen aufnehmen, ohne dass der Einführungsaufwand weiter steigt. Diese
Eigenschaft von KM-Gewerbe stellt ein
Alleinstellungsmerkmal am Markt dar.
Kommunen, die bislang noch kein
Softwareverfahren für die Gewerbemeldungen nutzen und noch immer auf Basis von Papier arbeiten, brauchen daher
eine passende, schnell einsetzbare und
kostengünstige Lösung für den elektronischen Versand. Kommunen, die bereits ein Softwareverfahren für die Gewerbemeldungen einsetzen, benötigen
eine zusätzliche Ausrichtung auf die neuen Anforderungen. KM-Gewerbe bietet
die besten Voraussetzungen für aktuelle
und zukünftige Szenarien im Gewerbewesen und bringt gleichzeitig signifikante
Kostenvorteile.
Weitere Informationen zu KM-Gewerbe:
Link
Autorin: SUsanne Kriege, DZBW
Frankfurt am Main steigert Wirtschaftlichkeit
›
Die Stadt Frankfurt am Main und
die ekom21 haben eine Beschaffungsvereinbarung für eine engere
Zusammenarbeit beim Bezug von
Standard-Hardware und -Software geschlossen. Auf diese Weise soll die
Wirtschaftlichkeit der IT-Beschaffung
gesteigert werden.
Die Mainmetropole und der größte hessische IT-Dienstleister arbeiten schon seit
Gründung des Kommunalen Gebietsrechenzentrums Frankfurt im Jahr 1970,
dessen Rechtsnachfolgerin die ekom21
ist, zusammen. Die nun geschlossene
Vereinbarung soll für die Partner den
Bestellvorgang und die Abwicklung
der Beschaffung von Hard- und Softwarekomponenten beschleunigen und
vereinfachen.
Stadtrat Jan Schneider: „Die Stadt
Frankfurt nutzt bereits viele Verfahren
und Dienstleistungen von der ekom21.
Insofern war auch im Bereich der IT-Beschaffung eine engere Zusammenarbeit
naheliegend. Dabei sollen der „Waren-
Intern Nr. 3 | 2015
korb“ speziell auf die städtischen Bedürfnisse angepasst und entsprechende Standards definiert werden. Auf diese
Weise wird eine Homogenisierung unserer IT-Struktur erreicht. Auch ekom21Geschäftsführer Bertram Huke begrüßt
die geschlossene Vereinbarung: „Wir
freuen uns, Frankfurt als strategischen
Partner für eine intensivere Kooperation
gewonnen zu haben.“
Hintergrund ist, dass die Frankfurter
Ämter ihren IT-Bedarf verstärkt über die
ekom21 decken möchten. Das derzeitige
Preis-Leistungsverhältnis in diesem Segment wird von den ekom21-Kunden als
sehr gut bewertet, da im Rahmen einer
europaweiten Ausschreibung lukrative
Konditionen ausgehandelt wurden. Aus
diesem Portfolio möchte die Stadt nun
ihren Bedarf decken.
Parallel dazu nimmt im Amt für Informations- und Kommunikationstechnik
der Stadt Frankfurt am Main der zentrale
IT-Einkauf Gestalt an. Das neue Sachgebiet befindet sich in der Besetzungsphase. In der Zwischenzeit geht die Arbeit
Vertrag unterzeichnet (vorne v.l.n.r.): Bertram
Huke (Geschäftsführer ekom21), Stadtrat Jan
Schneider und Sandra Rösner (Leiterin Amt für
Informations- und Kommunikationstechnik).
des bestehenden Beschaffungsteams
unvermindert weiter. Mit dem zentralen
IT-Einkauf werden dann nahezu alle ITBeschaffungsvorgänge gebündelt. Hierdurch erwartet die Stadt Frankfurt am
Main Einsparungen in Millionenhöhe.
Autor: Stefan Thomas, ekom21
12
aus der branche
Blick über den Tellerrand
Die Auszubildenden des ITDZ Berlin organisieren den Girls‘ Day selbst
›
Nach ihrer Schulzeit sind immer
mehr junge Frauen in Deutschland
bestens vorbereitet für technische Berufe. Dennoch entscheiden sich viele
Schülerinnen für einen typisch weiblichen Ausbildungsberuf. So stehen
auch in diesem Jahr bei Mädchen in
Berlin die medizinische Fachangestellte, die Kauffrau für Büromanagement oder die Verkäuferin an der Spitze der Wunschberufe.
Dass die jungen Frauen damit die eigenen Berufsmöglichkeiten und Karrierechancen nicht voll ausschöpfen, zeigt
die aktuelle Arbeitsmarktsituation: Gut
ausgebildete Fachkräfte in technischen
Branchen werden dringend gesucht.
Damit sind die Aussichten für Mädchen,
auch in handwerklich-technischen, naturwissenschaftlichen oder IT-Berufen
Karriere zu machen, optimal.
Um bei Mädchen frühzeitig das Interesse für Berufe im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu wecken
und sie für diese zukunftsträchtigen
Branchen zu interessieren, beteiligen
sich einmal im Jahr viele Betriebe und
Institutionen mit praxisnahen Veranstaltungen am Girls’ Day. So auch das ITDienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin), das für 30 Schülerinnen aus Berlin
und Brandenburg seine Türen zur Informationstechnik geöffnet hat.
Das ITDZ Berlin ist der zentrale
IT-Dienstleister für das Land Berlin und
unterstützt die Berliner Verwaltung beim
Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik. Die Schülerinnen im Alter
zwischen 11 und 18 Jahren informierten
sich am 23. April 2015 bei IT-Spezialisten
über die Ausbildungsmöglichkeiten, lernten Betriebsabläufe kennen und kamen
mit Auszubildenden und Beschäftigen ins
Gespräch.
bester Ausbildungsbetrieb
Seit dem Jahr 2000 hat das Unternehmen insgesamt 102 Auszubildende zu
Fachinformatikern für Systemintegration und IT-Systemkaufleuten ausgebildet
und ist 2014 bereits zum zweiten Mal
Intern Nr. 3 | 2015
zu einem von Berlins besten Ausbildungsbetrieben
gewählt worden.
Gemeinsam mit
der Hochschule
für Wirtschaft und
Recht Berlin (HWR)
bietet das ITDZ den
dualen Studiengang Wirtschaftsinformatik an. Seit
Oktober 2014 absolvieren zwei junge Frauen und vier
Männer ihre erste
dreimonatige Pra- Anja Schilling, Bundesagentur für Arbeit und Konrad Kandziora, Vorstand
xisphase im ITDZ ITDZ Berlin, begrüßten die Mädchen aus Berlin und Brandburg.
Berlin.
Am Girls’ Day stellten die Auszubil- die den Girls‘ Day am ITDZ besucht hat:
denden den Schülerinnen die IT-Ausbil- „Mädchen sollten sich bei Ihrer Berufsdungsberufe im ITDZ Berlin näher vor wahl nicht aufgrund von althergebrachund berichteten direkt und in lockerer ten Rollenbildern einschränken lassen.
Atmosphäre von ihren Erfahrungen im Um das Spektrum des späteren Berufs
Haus. Zusammen mit den Mädchen wur- zu erweitern und sich insbesondere in
den PCs auseinander und wieder zusam- technischen Berufsfeldern auszuprobiemengebaut und auch mal ein Blick darauf ren, bietet der heutige Aktionstag für jungeworfen, wie es eigentlich hinter einer ge Frauen sehr gute Möglichkeiten.“
Der starke Zulauf zur Veranstaltung
Internetseite aussieht, beziehungsweise wie eine eigene Internetseite erstellt des ITDZ Berlin zeige, dass das Intewerden kann. Zusätzlich informierten resse der Schülerinnen für technische
die Auszubildenden auch über Daten- Berufe vorhanden ist und von den Betrieschutz im Internet und wie Texte sicher ben aufgegriffen werden muss. „Deshalb
verschlüsselt werden können.
freue ich mich über das Engagement des
Konrad Kandziora, Vorstand des IT- ITDZ Berlin und der vielen anderen BerliDienstleistungszentrum Berlin, erklärte: ner Unternehmen und Institutionen beim
„Als Berliner Unternehmen ist es für uns Girls’ Day“,sagte Schilling. „Sie bieten
ganz selbstverständlich, an diesem Akti- damit Schülerinnen beste Möglichkeiten,
onstag teilzunehmen, und ich freue mich technische Berufsfelder kennen zu lerbesonders, dass im ITDZ Berlin die Aus- nen und sich darin auszuprobieren. Ich
zubildenden selbst den Girls’ Day or- würde mich freuen, wenn dieses Engaganisieren. Wir möchten hier unseren gement der Unternehmen Früchte trägt
Beitrag leisten und öffnen sehr gern für und viele Mädchen heute mit dem Gefühl
die Mädchen und jungen Frauen unse- nach Hause gehen, dass sie sich eine
re Türen, um einen Einblick in die Infor- Ausbildung und Karriere im technischen
mationstechnik zu geben. Wenn wir auf Bereich vorstellen können.“
dem Arbeitsmarkt der Zukunft erfolgreich
sein wollen, müssen wir schon heute die
Autorin: Angelika Schwenk, ITDZ
Schülerinnen für die IT-Branche interessieren und gewinnen“.
Anja Schilling, Beraterin in der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der BA,
13
aus der branche
CERT des Landes Berlin
Informationssicherheit und Datenschutz haben höchste Priorität
›
Die Innovationsgeschwindigkeit
der Informationstechnologie ist
hoch, und die IT-Sicherheitsmechanismen müssen damit Schritt halten. Aktuell gefährden millionenfacher Identitätsdiebstahl durch das Hacken von
Mail-Konten oder das Ausspähen von
Bankverbindungsdaten Bürgerinnen
und Bürger, Wirtschaftsunternehmen
und auch staatliche Stellen.
Die Arten von Datenmissbrauch sind
mittlerweile vielfältig, sodass insbesondere personenbezogene Daten in der
Verwaltung besonders geschützt werden müssen. Das ITDZ Berlin begegnet
dieser gesteigerten Gefährdungslage der
IT-Sicherheit mit der Einführung eines
Computer Emergency Response Team
(CERT).
Dieses CERT des Landes Berlin hat
sich zum Ziel gesetzt, die Berliner Verwaltungen bei der Gewährleistung eines
hohen IT-Sicherheitsniveaus zu unterstützen und bildet einen wichtigen Baustein zur Absicherung der IT-Infrastruktur.
Der Schwerpunkt der Aufgaben liegt im
frühzeitigen Erkennen und Verhindern
von möglichen Sicherheitsvorfällen und
im Notfall bei der schnellen Hilfe zur Bewältigung solcher Gefährdungslagen.
Seit Anfang des Jahres 2015 bietet
das CERT im ITDZ Berlin einen Warnund Informationsdienst (WID) und ein
Vorfallbearbeitungssystem an. Über eine
Hotline können sich betroffene Verwaltungen beim ITDZ Berlin Beratung und
Unterstützung einholen. Für die kommenden Jahre ist der schrittweise Ausbau des Service geplant: Zum Beispiel
der Aufbau eines Frühwarnsystems mit
entsprechenden Monitoring- und Analysetools (SIEM) und Systemen zur Angriffserkennung bzw. -verhinderung (IDP/
IPS), Schwachstellenerkennungsscans,
Penetrationstests und Maßnahmen zur
Sensibilisierung der verantwortlichen
Fachkräfte für IT-Sicherheit.
Autor: Stefan Heimpel, ITDZ
Kommunale Online-Angebote
Informations- und Kommunikationsplattformen in Sindelfingen
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Die Zahl der Kommunen wächst,
die ihre rein informativen Internetseiten um Portale ergänzen, auf
denen Bürger in direkten Kontakt mit
der Verwaltung treten können. Immer
beliebter sind auch Städte-Apps, die
Bürgern und Besuchern Informationen über die Stadt und aktuelle Veranstaltungen bieten.
Für die Stadt Sindelfingen hat KDRS die
technische Umsetzung des neuen Internetauftritts übernommen. Wichtig war
dabei ein moderneres, nutzerfreundlicheres Design und die Einbindung zahlreicher Zusatzfunktionen in das Portal.
Integriert ist das Ratsinformationssystem, das den Gemeinderatsmitgliedern
Unterlagen und Termine zur Verfügung
stellt und Bürgern Einblicke in die Themen der Sitzungen gibt.
Neu ist das Geoportal, über das
Baustellen und Bebauungspläne praktisch in einem Stadtplan angezeigt werden. So wird der Internetauftritt von einer reinen Informationsplattform zu einer
Intern Nr. 3 | 2015
Plattform, auf der in
beide Richtungen
kommuniziert wird.
Ein weiterer Mehrwert für die Nutzer
ist der neue OnlineVeranstaltungskalender.
In Planung ist
auch eine Sindelfingen-App als neue
Kontaktmöglichkeit
sowie als attraktives und mobiles Informationsmedium
zwischen Bürgern
und Verwaltung.
Sowohl die neue
Homepage als auch die Entwicklung der
App entstanden in einem intensiven Abstimmungsprozess zwischen den einzelnen Fachabteilungen und KDRS.
KDRS hostet die Auftritte von über
100 Kunden. Auch das Design ihrer
Webseiten haben bereits viele Kunden
in die Hände von KDRS gelegt – immer
mehr entscheiden sich auch für einen responsiven Webauftritt, so dass sich die
Seitenstruktur an das jeweilige Endgerät
anpasst.
Autorin: Maria Bieber, KDRS
14
aus der branche
krz-Neubau öffnet seine Türen
Modernstes kommunales Rechenzentrum in NRW eingeweiht
›
Die Pforten sind geöffnet, die letzten Arbeiten beendet und die Büros inzwischen größtenteils bezogen:
Am 24. April wurde in der Lemgoer
Bismarckstraße das modernste Rechenzentrum in Nordrhein-Westfalen
eingeweiht. Mit dem ersten in Lemgo
per 3D-Druck erstellten Sicherheitsschlüssel übergab Architekt Reinhard
Schwakenberg das Gebäude an den
Geschäftsführer des Kommunalen Rechenzentrums Minden-Ravensberg/
Lippe (krz), Reinhold Harnisch.
Klaus Mueller-Zahlmann, stellvertretender Verbandsvorsteher und Bürgermeister von Bad Oeynhausen, eröffnete die Feierlichkeiten und begrüßte die
rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft
und dem Eigentümerkreis sowie die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Dabei
erinnerte er an den Namensgeber der
Straße, Otto von Bismarck: „Hätte dieser IT gekannt, hätte er sich mit dem krz
zusammengetan.“
Stellvertretend für 11.000 große,
mittlere und kleinere Städte und Gemeinden in Deutschland betonte Bernd Düsterdiek vom Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) in seinem Vortrag
die Innovationskraft des krz, die ständige
Suche nach neuen und bürgerfreundlichen Lösungen und beglückwünschte
die Region Ostwestfalen-Lippe zur hohen Datensicherheit im modernsten Rechenzentrumsbetrieb, der jetzt für die
Mitglieder des DStGB sowohl in NRW
wie auch in anderen Regionen zur Verfügung steht. Aus Sicht des DStGB sind
die Rechenzentren ein wichtiger und
wesentlicher Teil der kommunalen Familie. „Daher empfehle ich unseren Mitgliedern, bei anstehenden Investitionen
in die Infrastruktur auch immer an die IT
zu denken“, so Düsterdiek.
Der Vorsitzende der Eigentümerversammlung, Bürgermeister Gert Klaus
(Schieder-Schwalenberg), warf einen
Blick zurück auf die vergangenen zweieinhalb Jahre: „Im Verwaltungsrat haben wir die Pläne erstmals im September
2012 diskutiert, worauf wir mit einem zügigen Beschluss unsere feste Überzeugung dokumentierten. Bereits im Februar
Intern Nr. 3 | 2015
Die Übergabe ist erfolgt (v.l.): Geschäftsführer Reinhold Harnisch, der stellvertretende Verbandsvorsteher Klaus Mueller-Zahlmann und Architekt Reinhard Schwakenberg mit dem ersten in Lemgo in 3D-Druck erstellten Sicherheitsschlüssel.
2013 folgte der einstimmige Beschluss
zum Kauf des ehemaligen Geländes der
Landeszentralbank. Im Januar vergangenen Jahres haben wir mit allerhand guten
Wünschen den Grundstein gelegt, diese
Wünsche sind bis heute in Erfüllung gegangen und wirken hoffentlich über die
Einweihung hinaus.“
Sicher und sparsam
„Wie es Lippern gebührt: Auf Sicherheit und Sparsamkeit gebaut“, mit diesen Worten ging Landrat Friedel Heuwinkel auf die kommunale Familie ein.
„Unser Rechenzentrum ist als Kommunaler Zweckverband vor über 40 Jahren
gegründet worden und seither stetig gewachsen. Mit inzwischen über 230 Mitarbeitern ist es nicht nur ein Beispiel intensiv gelebter Zusammenarbeit, sondern
auch wirtschaftlicher Entwicklung eines
kommunalen Dienstleisters“, unterstrich
der Landrat. „In der IT liegt die Zukunft,
und mit diesem hochmodernen Rechenzentrum gehen wir als kommunale Eigentümer den Weg in die Zukunft mit.“
Dem schloss sich Lemgos Bürgermeister Reiner Austermann in seinem
Grußwort an und sprach über den gestärkten Wirtschaftsstandort der Alten
Hansestadt. „Im Kommunalen Rechenzentrum wird Zukunft gestaltet. Dass
sich dieser Fortschritt positiv auf die
Wirtschaftskraft und die städtebauliche
Aufwertung in Lemgo auswirkt, freut mich
sehr“, so Austermann.
Bei einem Baubudget von knapp 5,5
Millionen Euro entstand ein hochmoderner Verwaltungskomplex. „Mit diesem
Neubau ist es wie mit unserer krz-Familie
aus Eigentümern und Mitarbeitern: Wir
haben ein solides und vor allem sicheres Fundament, auf dem wir aufbauen.
Gemeinsam gehen wir in die Zukunft, um
weitere innovative Projekte umzusetzen,
mit denen die Arbeit in den Verwaltungen
und für die Bürger erleichtert wird“, unterstrich krz-Geschäftsführer Reinhold
Harnisch in seiner Ansprache.
Im Neubau hat der ostwestfälische
IT-Dienstleister Raum für 65 neue Büroarbeitsplätze geschaffen. Als Serviceprovider mit ausgewiesen hohen Sicherheitsstandards – erst im März erfolgte
die vierte Zertifizierung in Folge durch
das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik – unterstreicht das krz
sein bewährtes Zwei-Häuser-Konzept.
Sicherheitssensible Datenbestände sind
an zwei Standorten geschützt. Natürlich
wurden die Server im neuen Gebäude
klimagesichert und umweltfreundlich eingerichtet, ein faradayscher Käfig schützt
die Technik zusätzlich.
Autor: Wolfgang Scherer, krz
15
aus der branche
Generationenwechsel vor vollem Haus
krz-Geodateninfrastruktur (GDI) integriert neue Fachapplikationen
›
Das Kommunale Rechenzentrum
Minden-Ravensberg / Lippe (krz)
unterstützt die Verwaltungen in Ostwestfalen-Lippe mit Lösungen für alle
Aufgabengebiete. Für die bislang angebotenen Verfahren aus dem Bereich
Bauverwaltung findet jetzt ein Generationswechsel hin zu einer neuen und
absolut modernen Lösung statt.
Nach eingehender Marktsichtung und in
enger Abstimmung mit den Verbandskommunen hat sich das krz in den Bereichen Kanal, Straße, Baum und Grün
für die Lösungen der Firma norBIT GmbH
entschieden. Über 120 Gäste besuchten
dazu Anfang Mai eine Informationsveranstaltung des Lemgoer IT-Dienstleisters.
Mit dem Programm norGIS verfügt
das krz jetzt über eine moderne parametrisierbare Software, die alle bisher vorgehaltenen Fachverfahren ersetzt. Darüber
hinaus kann das krz mit dieser Lösung
erstmalig neue Anwendungsbereiche wie
das Gewässer- und Leitungskataster zur
Verfügung stellen. Letzteres beinhaltet
die Sparten Gas, Wasser und Strom (inklusive der Straßenbeleuchtung).
Zu Beginn begrüßte krz-Geschäftsführer Reinhold Harnisch die Gäste und
legte die Beweggründe dar, von den
bisherigen Eigenentwicklungen auf eine
im Markt ständig wachsende Lösung zu
wechseln. Im zweiten Block der Veranstaltung teilten sich die Teilnehmer in vier
verschiedene Fachforen auf, in denen
detailliert auf die Fachthemen Kanal-,
Straßen-, Baum- und Grünflächenkataster sowie die Vermögensbewertung eingegangen wurde.
Aus technischer Sicht integriert sich
die Lösung reibungslos in die bestehende Geodateninfrastruktur (GDI) des krz.
Die Daten werden im Datenbanksystem
PostgreSQL/PostGIS vorgehalten, das
bereits zentraler Bestandteil der krz-GDI
ist. Daran angebunden sind einerseits
alle norGIS-Fachapplikationen, andererseits alle grafischen Systeme wie der
krz-mapserver (WebGIS), das DesktopGeoinformationssystem QGIS sowie die
CAD-Systeme AutoCAD und BricsCAD.
Durch die zentrale Datenhaltung ist
für alle angeschlossenen Arbeitsplätze
eine ständige Datenaktualität gewährleistet. Wird von einem Anwender eine
Änderung im Datenbestand vorgenommen, so steht diese sofort für alle Arbeitsplätze (Fachapplikationen, Desktop-GIS,
CAD und WebGIS) zur Verfügung. Durch
die Integration von norGIS in die krz-GDI
werden so zukünftig Prozessabläufe wesentlich optimiert.
Autor: Werner Rabe, krz
Auf neue Füße gestellt
regio iT und Trianel bekräftigen Kooperation
›
regio iT und Trianel verlängern
ihre Kooperationsvereinbarung
und knüpfen damit 2015 nahtlos an
die erfolgreiche Zusammenarbeit der
vergangenen Jahre an. Füreinander
entschieden haben sich der kommunale IT-Dienstleister und Europas führende Stadtwerke-Kooperation nunmehr für die nächsten fünf Jahre.
Darin ist man sich in beiden Unternehmen einig: Man sei in den letzten Jahren
gemeinsam sehr erfolgreich gewesen,
daher wolle man auch künftig Zukunftsthemen gemeinschaftlich nach vorne
bringen. Die regio iT freut sich über einen innovativen Kunden wie die Trianel,
die es mehrfach unter die Top 100 der innovativsten Mittelständler in Deutschland
schaffte. „Das treibt und fordert uns. Für
die kommenden Jahre können wir nun
sicher sein, an der Seite von Trianel auch
Innovationsthemen im Rahmen der Energiewende anzugehen. Hier ergeben sich
Intern Nr. 3 | 2015
Chancen für neue Dienstleistungen und
Geschäftsmodelle“, so Dieter Ludwigs,
Geschäftsführer der regio iT.
Und wie denkt man bei der Trianel
über die Kooperation? „Die Digitalisierung der Energiewirtschaft ist derzeit eines der wichtigsten Treiber für die Weiterentwicklung unserer Branche. Um hier
Vorreiter und Vorbild zu sein, müssen die
eigenen Systeme fit sein für eine stetige
Weiterentwicklung in Richtung Prozessoptimierung und Innovationsfähigkeit“,
betont Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel. „Besonders
wenn es um kritische Systeme wie in einem Energiehandelshaus geht, ist die
Zuverlässigkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme die Basis der Zusammenarbeit. regio iT war und ist für
uns ein sicherer Partner“, ergänzt Dr.
Jörg Vogt, Geschäftsführer der Trianel.
Zum vereinbarten Leistungsumfang
gehören neben den üblichen Rechenzentrums-Dienstleistungen wie Hosting
v.l.n.r.: Jörg Vogt (Geschäftsführer der Trianel),
Dieter Rehfeld (Vors. der regio iT-Geschäftsführung), Dieter Ludwigs (Geschäftsführer der
regio iT) und Sven Becker (Sprecher der Geschäftsführung der Trianel)
und Housing und einer umfassenden Betreuung im SAP-Umfeld auch Lösungsideen in den Bereichen Elektromobilität
und Energieeffizienz.
Autorin: Birgit Becker, regio iT
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aus der branche
Zweitwohnsteuer mit eigener Software
ekom21 unterstützt Schutzschirmkommune Gießen mit zws21
›
Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Gießen hat in einer Sondersitzung die
Teilnahme am kommunalen Schutzschirm beschlossen, dem Landesprogramm zur Teilentschuldung und
Haushaltskonsolidierung der hessischen Kommunen.
Verbunden mit diesem Beschluss war
die Verpflichtung der Stadt, die Haushaltswirtschaft so zu führen, dass der
Haushalt zum nächstmöglichen Zeitpunkt und danach dauerhaft ausgeglichen ist. Angesichts der bisherigen und
aktuellen Finanzlage und der unzureichenden Finanzausstattung über den
kommunalen Finanzausgleich sah sich
die Stadt gezwungen, diese Verpflichtung sowohl durch Ausgabenkürzungen
als auch durch Einnahmeverbesserungen zu erfüllen.
Eine dieser Maßnahmen war die
Einführung einer Zweitwohnungsteuer.
Hierbei handelt es sich um eine örtliche
Aufwandsteuer, die im Rahmen des Steuerfindungsrechtes von der Stadt Gießen
erhoben werden kann. „Schon im Vorfeld war aus Sicht der Kämmerei darauf
zu achten, dass wir für die Umsetzung
und Abwicklung der Steuererhebung moderne und leistungsfähige IT-Werkzeuge
und intelligente Schnittstellen zu den beteiligten Systemen einsetzen müssen.
Dabei kam es uns besonders darauf an,
dass die dabei aufzuwendenden Material- und Personalkosten nicht große Teile
des Steueraufkommens aufzehren. Was
fehlte, war eine Software mit intelligenten
und automatisierten Schnittstellen zum
Einwohnerwesen, mit Online-Services
und Integration unseres Finanzwesens“,
sagt Dirk During, Amtsleiter Kämmerei.
digitale AdressErfassung
Gemeinsam mit der Kämmerei der Stadt
Gießen entwickelte die ekom21 eine
Software, die genau diese Ansprüche
erfüllt. „Für uns war es klar, dass wir damit eine Art Vorreiterrolle einnehmen und
auch mit der einen oder anderen Kinderkrankheit am Anfang zu rechnen hatten.
Intern Nr. 3 | 2015
Diese wurden allerdings inzwischen
behoben. Für uns
war es wichtig, im
Rahmen der gemeinschaftlichen
Entwicklung ein
auf unsere Belange
maßgeschneiderte
Lösung zu bekommen, die dann auch
auf andere Kommunen für die gleiche
Aufgabenstellung
übertragen werden Steffi Lemke (ekom21) sowie Maik Schmitt, Thomas Plitsch (stehend)
kann“ erklärt Tho- und Christine Spies von der Stadt Gießen (v.l.n.r.)
mas Plitsch, Projektleiter der Stadt.
Startpunkt des neuen Systems vorliegenden Finanzdaten auf elektronizws21 war die Versendung der Erhe- schem Wege übermittelt worden sind.
bungsbögen an die Zweitwohnungsin- Nach der Erstveranlagung unterstützt
haber, deren Anschriften zuvor automa- das Verfahren die Kämmerei auch bei der
tisiert aus dem Einwohnermeldewesen Abwicklung von Fortschreibungsdaten.
ermittelt und übernommen worden waZuzüge, Wegzüge und andere steuerren. Mit diesen Erhebungsbögen wurde relevante Vorgangsarten werden aus
den Bürgern gleichzeitig die Möglichkeit dem Einwohnermeldewesen automatigegeben, ihre Daten auch online über siert an zws21 übermittelt und führen dort
entsprechende Eingabemasken über papierlos zur weiteren Bearbeitung und
das Internet an die Verwaltung zu über- Veranlagung durch die Sachbearbeiter.
mitteln. Dies spart Erfassungsarbeiten „Nach mehr als einem Jahr Erfahrung im
in der Verwaltung und vermeidet Zuord- Umgang mit dem System und mit dem
nungsprobleme der Daten zu den beste- erkennbaren Nutzen für die Stadt Giehenden Fällen.
ßen können wir sagen, dass wir unsere
ursprünglichen Anforderungen erfüllt und
Automatischer Versand
unsere Ziele erreicht haben. GleichzeiDie in Papierform übermittelten Antwor- tig sind wir damit einen weiteren Schritt
ten werden digitalisiert und den Sachbe- in Richtung Verwaltungsmodernisierung
arbeitern in elektronischer Form zur wei- und modernes E-Government voran geteren Bearbeitung zugesandt. Dadurch kommen“, so During.
wird eine einheitliche und medienbruchZwischenzeitlich wurde die Gießefreie Bearbeitung sowohl für Internet als ner Lösung von einer Reihe weiterer
auch für den Posteingang ermöglicht. Schutzschirmkommunen übernommen
Eventuelle Rückfragen mit dem Zweit- und erfolgreich umgesetzt. ekom21-Mitwohnungsinhaber bezüglich der über- arbeiterin Steffi Lemke erklärt: „Ein tolles
mittelten Daten und Dokumente erfol- Projekt, dass am Ende den Kommunen
gen ebenfalls auf elektronischem Wege, sowie deren Bürgern zu Gute kommt und
wahlweise über E-Mail, online über das womöglich die Schließung einer soziaInternet oder als Briefantwort.
len, kulturellen oder sportlichen EinrichDie Veranlagung der Steuer selbst tung verhindert“.
und der Versand der Steuerbescheide
geschehen danach automatisch im FiAutorin: Steffi Lemke, ekom21
nanzsystem, nachdem von „zws21“ die
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aus der branche
Tor zur Online-Welt
Gütersloh bietet Dienstleistung im Online-Rathaus an
›
Noch mehr Online-Services für das Gütersloher Rathaus: Städtische Dienstleistungen können nun einfach und unabhängig von Öffnungszeiten rund
um die Uhr in Anspruch genommen werden. Den offiziellen Startschuss für
das neue Bürgerportal gaben Anfang März neben Bürgermeisterin Maria Unger der Chief Information Officer (CIO) des Landes NRW, Hartmut Beuß, und
Georg Thiel vom Bundesinnenministerium.
Maria Unger (r.) mit (v. l.) Dirk Schweikart (regio iT), Hartmut Beuß (Land NRW), Georg Thiel (Bundesinnenministerium) und Markus Kremer (Projektleiter im Gütersloher Rathaus).
werden.
Wichtiger Bestandteil des Bürgerportals ist das Bürgerkonto. Die Anmeldung
erfolgt klassisch über die Eingabe einer
Kennung sowie eines Passwortes oder
mit Hilfe des neuen Personalausweises.
Nach einer einmaligen Registrierung bietet das Onlineportal Antragsdienste, Leistungen „on Demand“, sichere Kommunikation mit der Behörde und vieles mehr.
Dienste und Applikationen werden in einer Applikationssammlung zur Verfügung
gestellt. Der Nutzer kann am Bildschirm
den Bearbeitungsstand seines Anliegens
nachverfolgen und weiß immer, wann er
was im Portal abgewickelt hat. Mit PayPal stellt die Stadt zudem ein erstes elektronisches Zahlverfahren zur Verfügung,
durch das die moderne Verwaltung für
den Bürger noch zugänglicher gemacht
wird.
Und dies war erst der Auftakt – da
sind sich alle Projektbeteiligten sicher.
Das E-Government ist ein dynamischer
Prozess. Daher soll auch das Bürgerportal Schritt für Schritt um weitere OnlineDienstleistungen erweitert werden – für
noch mehr Servicequalität gegenüber
dem Bürger und für Effizienzsteigerungen in der Verwaltung.
Autorin: Birgit Becker, regio iT
Bereits im Dezember 2013 konnte die
Stadt Gütersloh mit ihrem vielfältigen
Dienstleistungsangebot im Bereich des
E-Governments überzeugen. Gemeinsam mit der Stadt Düren und dem Landkreis Cochem-Zell wurde sie als eine von
bundesweit 44 „Modellkommunen EGovernment“ von einer Jury aus Vertretern des Bundesministeriums des Innern,
der kommunalen Spitzenverbände sowie
unabhängigen Experten ausgewählt. Modellkommunen sollen die Konzeptionierung und Umsetzung von E-GovernmentLösungen vorantreiben.
Die Stadt Gütersloh hat nicht nur das
Preisgeld in den modernen Bürgerservice investiert, sondern auch viele neue
Ideen und Anregungen in das Konzept
einfließen lassen: Zwar konnten die
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Gütersloher Bürgerinnen und Bürger
bisher auch schon einige Dienstleistungen online nutzen, aber eben nicht
medienbruchfrei.
Neue FUnktionen
Dies hat sich nun mit dem neuen Bürgerportal, einer Lösung der regio iT, geändert. Anträge können einfach im Internet gestellt werden. Derzeit bietet die
Stadt Gütersloh schon zwölf Dienstleistungen im Netz an: Diese reichen von
der Hundesteuer über die Sperrmüllabholung bis hin zur Kita-Anmeldung oder
zum Online-Ticketverkauf für Veranstaltungen. Als Nächstes steht unter anderem der Bewohnerparkausweis mit der
„Print-at-home“-Funktion auf der Agenda.
Und auch De-Mail soll zügig umgesetzt
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aus der branche
Strategischer Wechsel
Hamelner Finanzdaten jetzt im Oldenburger Rechenzentrum
›
Die Stadt Hameln hat den Betrieb
des Finanzwesens newsystem erfolgreich in das Hochleistungsrechenzentrum der KDO verlagert. Seit Ende
Februar nutzen über 120 Mitarbeiter
die Dienstleistungen des Oldenburger
Rechenzentrums.
Bereits Anfang 2014 gab es die ersten
Gespräche für diesen, aus Sicht der
Stadt Hameln strategischen Wechsel.
Bernd Schnörch, innerhalb der Organisation/EDV zuständig für das Finanzwesen, und Dominik Grandt aus der Finanzabteilung erläutern einige Gründe:
„Das Finanzwesen ist eine der zentralen
Anwendungen im Haus und muss daher hochverfügbar und ausfallsicher sein.
Darüber hinaus stehen in den nächsten
Monaten wichtige Projekte an, wie zum
Beispiel die Migration auf newsystem 7
und der geplante Einsatz des Berichtswesens plus mit einer möglichen Ausbaustufe zu einem BI-System.“ In einer
weiteren Ausbaustufe will man durch die
Nutzung des neuen Webclients mittels
Browser und mobiler Endgeräte mehr
Mobilität bei der Anwendung des Finanzwesens zur Verfügung stellen können.
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Intern Nr. 3 | 2015
erfolgreich
gemeistert
Ende 2014 erfolgte der Projektstart mit einer ersten Testumgebung im zentralen Betrieb der KDO. Danach galt
es, einige Herausforderungen zu meistern, wie etwa
die reibungslose Einbindung
der Schnittstellen zu weiteren Fremdverfahren, die vielschichtige Druckerlandschaft
oder die Anbindung eines DMS-Verfahrens, welches direkt bei der Stadtverwaltung betrieben wird. Und schließlich sollten die Ausfallzeiten bei der Umstellung
Ende Februar möglichst gering gehalten
werden.
Nach zwei Monaten Echtbetrieb ziehen Bernd Schnörch und Dominik Grandt
nun ein positives Zwischenfazit: „Wir sind
mit dem Projektverlauf und dem Wechsel ins Rechenzentrum sehr zufrieden.
Der tatsächliche Ausfall des Systems war
minimal, denn wir sind mit der Umstellung an einem Donnerstagmittag gestartet und bereits ab Freitagmittag konnten
wir wieder auf das Finanzwesen zugreifen. Ab Montagmorgen lief newsystem
einwandfrei – aus dem Rechenzentrum
der KDO. Sowohl die Kolleginnen und
Kollegen hier aus dem Haus als auch
die KDO haben sich in diesem Projekt
sehr engagiert, und das wurde belohnt!“
Version 7 und Berichtswesen
plus
Die nächsten Projekte mit der Stadt Hameln stehen bereits in den Startlöchern.
So erfolgt Anfang Mai die Testinstallation
des Berichtswesens plus. Ab Mitte Mai
werden die Anwender in entsprechenden Schulungen auf die neue Benutzeroberfläche von newsystem 7 vorbereitet,
damit diese Umstellung dann ebenfalls
erfolgreich verlaufen kann.
Autorin: Christiane Beier, KDO
22.01.2011 01:34:20
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Bericht aus der EU
Europas Digitaler Wandel
Major Cities of Europe Conference in Hamburg
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Vom 8. bis 10. Juni 2015 findet in
der Freien und Hansestadt Hamburg der Jahreskongress von Major
Cities of Europe - IT Users Group statt.
Seit 1982 besteht das Netzwerk, dem
sich Städte aus 17 vorwiegend europäische Länder angeschlossen haben, aber auch die USA und Israel.
Das Motto der diesjährigen Konferenz
in Hamburg lautet „Living, learning, leading in the connected city“. Die wichtigsten Themenbereiche der Konferenz sind:
E-Government, Governance von Smart
Cities, Offenheit, Transparenz und die
Rolle von Social Media, Schule im Jahr
2020, der Arbeitsplatz der Zukunft sowie
die Stadt im Jahr 2020.
Gastgeber Hamburg wird am ersten Kongresstag einen strategischen
Überblick über die Smart-City-Initiativen
der Hansestadt geben. Jörn Riedel, CIO
der Hansestadt, erklärte unlängst auf der
Vitako-Mitgliederversammlung in Karlsruhe, dass für Hamburg vor allem Verkehrssteuerung und Netzverfügbarkeit
im Vordergrund stehen. Beispielsweise
sieht das „Testfeld Hafensteuerung“ eine
intelligente Logistik und Automatisierung
beim Entladen von LKWs im Hafen vor.
Wie immer haben die Organisatoren
von MCE, allen voran Präsident Giorgio
Prister, ein interessantes Programm mit
internationalen Referenten zusammengestellt. Unter dem Motto „Rethinking
E-Government“ resümieren am zweiten
Kongresstag CIOs den Stand der Dinge
bei der Digitalisierung der Verwaltung in
Washington, Wien, Kopenhagen, Barcelona und Tel Aviv. Dabei werden viele innovative Smart-City-Projekte vorgestellt.
Einen ganz neuen Ansatz für den Public
Sector verspricht Tag drei des Kongressprogramms. Dann werden verschiedene Möglichkeiten von Robotern und Assistenzsystemen vorgestellt. So wird an
der RWTH Aachen über den Einsatz von
Robotern in der öffentlichen Verwaltung
geforscht, während in Italien bereits die
ersten Roboter älteren Menschen im Alltag assistieren.
Darüber hinaus informieren viele
weitere Referenzprojekte und Best-Practise-Beispiele aus ganz Europa über interessante Ansätze in der Implementierung
einer intelligenten Stadt – Smart City –,
die möglicherweise im Jahre 2020 schon
Wirklichkeit wird.
Zum Kongressprogramm:
Link (PDF)
TERMINE
2.- 3. Juni 2015
… dbb Kongress
… Leipzig
8. Juni 2015
… MEMO 2015
… Münster
8.-10. Juni 2015
… MCE-Kongress
… Hamburg
23.-24. Juni 2015
… Zukunfskongress
… Berlin
mehr informationen:
www.itkalender.de
Impressum
Herausgegeben von
www.vitako.de
Vitako
Redaktion & Kontakt:
Bundes-Arbeitsgemeinschaft der
Kommunalen IT-Dienstleister e. V.
V.i.S.d.P.: Dr. Marianne Wulff
Markgrafenstraße 22
D - 10117 Berlin
Dr. Helmut Merschmann
Intern Nr. 3 | 2015
Telefon: +49 30 20 63 156 - 14
E-Mail: [email protected]
Bildnachweis:
Fotolia 1 │ Messebau 2,3,4 │ Zukunftskongress 2 │ LVR Infokom 5 │ dbb 6 │ Lecos
7,10 │ Itebo 11 │ DZBW 12 │ ekom 12,17 │
Sindelfingen 14 │ ITDZ 13 │ regio iT 16,18 │
Hameln 19 │ Wikimedia 20
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