Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research Internationale Reservewährungen: Euro bleibt unangefochten die Nr. 2 Die jüngsten Zahlen vom Internationalen Währungsfonds (IWF) belegen weiterhin die große Beliebtheit des Euro als internationale Reservewährung. Im vierten Quartal 2014 verteilt sich der Großteil, der mit Angabe der Währung, beim IWF gemeldeten Reserven auf zwei Währungen. Der US-Dollar ist demzufolge mit einem Anteil von 62,9 % die wichtigste Reservewährung weltweit, gefolgt vom Euro mit einem Anteil von 22,2 %. Die Nummer 3 ist bereits mit großem Abstand der japanische Yen mit nur einem Anteil von 4,0 %, knapp vor dem britischen Pfund mit 3,8 %. Der kanadische wie auch der australische Dollar kommen jeweils auf einem Anteil von rund 2 % an den internationalen Währungsreserven. Platzhalter für EUR-Kurse imGrafik Vergleich zum 09.03.2015 (in %) Hier einfach die Grafik einfügen EUR - CHF EUR - JPY EUR - CAD EUR - USD EUR - AUD EUR - NOK EUR - GBP EUR - SEK -4 -2 0 2 Quellen: Bloomberg, DekaBank; Stand: 09.04.2015 Die Euro-Währungsreserven lagen im Jahr 2000 noch bei einem Anteil von 18,3 % und der US-Dollar bei 71,1 %. Der Rückgang der US-Dollarreserven über diesen Zeitraum lag vor allem an der wachsenden Beliebtheit des Euro. Daneben konnten auch das britische Pfund, der australische Dollar und der kanadische Dollar Anteile hinzugewinnen. Beim Blick auf die Entwicklung im vergangenen Jahr fällt auf, dass der Anteil des Euro von 24,3 % auf 22,2 % zurückgegangen ist. Da die Bewertungseinheit der Währungsreserven der US-Dollar ist, dürfte der Rückgang der Euroreserven im Jahr 2014 fast ausschließlich auf die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen sein. Zu Jahresbeginn stand der EUR-USD-Wechselkurs noch bei 1,37 EUR-USD und bis Ende des Jahres ist er auf 1,21 EUR-USD gefallen. Keine der Währungen in den Industrieländern hat die Perspektive den Euro als zweitwichtigste internationale Reservewährung zu gefährden. Der einzige mittel- bis langfristig erkennbare Kandidat ist die chinesische Währung. Dies ist aber noch Zukunftsmusik. Inhalt Seite Internationale Reservewährungen: Euro bleibt unangefochten die Nr. 2 1 EUR-USD 2 EUR-JPY 3 EUR-GBP 4 EUR-CHF 5 EUR-SEK und EUR-NOK 6 EUR-AUD und EUR-CAD 7 Prognoserevisionen: - 1 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research EUR-USD ‡ Im Fokus: Der Absturz des Euro gegenüber dem US-Dollar hat sich in den vergangenen Wochen nicht fortgesetzt. Seit seinem Tiefpunkt im März bei knapp unter 1,05 EUR-USD konnte der Euro Anfang April bis auf 1,10 EUR-USD aufwerten. Der vorläufige Wendepunkt im März ist nicht auf Wirtschaftsdaten aus Euroland zurückzuführen, sondern unmittelbar mit der US-Geldpolitik verbunden. Der Leitzinszinsausblick bis Ende 2016 der US-Zentralbank ist Mitte März unerwartet moderat ausgefallen. Gleichzeitig haben schwache Konjunkturdaten aus den USA das Fragezeichen an den Märkten über eine unmittelbar bevorstehende Zinswende der US-Notenbank größer werden lassen. Insbesondere der deutlich enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht für März hat die US-Währung belastet. Euro-Dollar-Wechselkurs Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ‡ Charttechnik: EUR-USD konsolidiert derzeit zwischen 1,1090 und 1,0700! Außerhalb dieser beiden Eckpunkte sollte die Dynamik in die jeweils eingeschlagene Richtung (1,1550 bzw. 1,0460) zunehmen. Die technischen Indikatoren haben das überverkaufte Euro-Bild teilweise abgebaut, welches die Möglichkeiten in südliche Richtung erneut verbessert. Das daraus resultierende, mittelfristige, Korrekturpotenzial für den Euro sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden. ‡ Perspektiven: Für den Euro erwarten wir mit Blick auf die fundamentalen Faktoren bis Ende 2016 eine Abwertung gegenüber dem US-Dollar. Wir rechnen mit einem zunehmenden Zinsvorsprung von US-Treasuries gegenüber deutschen Bundesanleihen. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft günstiger als für Euroland. Grundsätzlich stützend für den Euro ist aber die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland, der auch einige der südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt. In den USA hat die Notenbank letztes Jahr das Anleihekaufprogramm beendet. Die Leitzinswende dürfte im Sommer 2015 erfolgt sein, während die Europäische Zentralbank vor Ende 2018 keine Leitzinserhöhung vornehmen wird. Entsprechend stellt die Geldpolitik für eine längere Zeit die zentrale Belastung für den Euro dar. * Bundesanleihen minus Treasuries Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Dollar-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick Widerstände 1,0905 1,1095 1,1265 1,1545 Prognose DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-USD 1,08 1,06 1,04 Forwards 1,08 1,08 Hedge-Ertrag* (%) -0,1 -0,3 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -81 -110 -155 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -174 -210 -210 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 Fed Leitzins (%) 0,25 0,25 0,50 Konjunkturdaten 2014 2015P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü Vorj.) 0,9 1,5 USA Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,4 2,7 EWU Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,4 0,3 USA Inflation (% ggü. Vorjahr) 1,6 0,6 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten Unterstützungen 1,0795 1,0700 1,0625 1,0460 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Federal Reserve, BEA, BLS, Prognose DekaBank Quelle: DekaBank in 12 Mon. 1,02 1,08 -0,7 -220 -230 0,05 1,25 2016P 1,7 2,9 1,4 2,8 2 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research EUR-JPY ‡ Im Fokus: Der Euro hat die starke Abwertungsbewegung seit Anfang des Jahres gegenüber dem japanischen Yen nicht fortgesetzt. Allerdings ist eine starke Gegenbewegung ebenfalls ausgeblieben. Von 126 EUR-JPY Mitte März hat der Euro auf 130 EUR-JPY Anfang März zulegen können. Während die Konjunkturdaten für Euroland auf ein solides Wachstum im ersten Quartal und im Jahresverlauf hindeuten, ist für Japan im ersten Quartal eine Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal wie auch im Gesamtjahr gegenwärtig nicht auszuschließen. Die alten Rezepte der japanischen Politik, d.h. mehr Schulden, mehr expansive Fiskalund Geldpolitik dürften auch die neuen bleiben, um die japanische Wirtschaft über Wasser zu halten. Daher ist mittelfristig mit einem schwächeren Yen gegenüber dem Euro zu rechnen. Euro-Yen-Wechselkurs Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ‡ Charttechnik: EUR-JPY ebenfalls im Seitwärtshandel (132,00-127,00) unterwegs. Auch hier zeigen sich leichte technische Erholungsansätze. Wochenschlusskurse unterhalb von 130,20 verstärken jedoch die Chancen in Richtung 127,00. Ein Bruch dieser Marke sollte weiteren Raum in Richtung 125,20 geben. In der Summe wird ein weiterer Test in südliche Richtung derzeit favorisiert. ‡ Perspektiven: 2015 wird ein schwieriges Jahr für den japanischen Yen. Die Konjunkturaussichten für die japanische Volkswirtschaft sind sehr verhalten. Zudem ist eine nachhaltige Verbesserung der Wachstumsperspektiven nach wie vor nicht in Sicht, auch nicht mit einem neuerlichen Konjunkturpaket. Denn Premierminister Abe zögert weiter, mit echten Strukturreformen den zentralen dritten Bereich seiner „Abenomics“ in Angriff zu nehmen. Die Notenbank ist mit ihrer expansiven Geldpolitik mittlerweile ein wesentlicher Anker der Volkswirtschaft. Je länger Japan die Strukturreformen und die Schuldenkonsolidierung hinausschiebt, desto größer wird die Abhängigkeit von der lockeren Geldpolitik, und desto schwerer wird der Ausstieg aus diesem monetären Umfeld. Für eine nachhaltige Gesundung der japanischen Volkswirtschaft ist – neben den Strukturreformen – eine Normalisierung der Geldpolitik unerlässlich. * Bundesanleihen minus japanische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Wichtige Daten im Überblick Euro-Yen-Charttechnik Quelle: DekaBank Widerstände 130,20 132,30 135,80 137,65 Unterstützungen 128,45 127,00 125,20 119,15 Prognosen DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-JPY 130 129 131 Forwards 129 129 Hedge-Ertrag* (%) 0,0 0,0 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -31 -25 -25 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -20 -20 -20 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 BoJ Leitzins (%) 0,10 0,10 0,10 Konjunkturdaten 2014 2015P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 Japan Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) -0,1 0,0 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 Japan Inflation (% ggü. Vorj.) 2,8 1,1 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 133 129 0,1 -20 -20 0,05 0,10 2016P 1,7 1,1 1,4 1,6 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan, Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose DekaBank 3 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research EUR-GBP ‡ Im Fokus: Im März hat der EUR-GBP-Kurs seinen Sinkflug unterbrochen: Nach seiner starken 9 %-igen Aufwertung seit Jahresanfang infolge der Konkretisierung der Anleihekäufe der EZB hat das Pfund Anfang März um 4 % gegenüber dem Euro abgewertet. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt die nun steigende Sensibilisierung bezüglich des unsicheren Ausgangs der britischen Unterhauswahl am 7. Mai. Die möglicherweise lange Dauer der Regierungsbildung sowie die Option eines EUReferendums im Jahr 2017 bei Wiederwahl der Konservativen sorgen für politische Unsicherheit in UK und belasten das ansonsten fundamental starke Pfund. Bis zur Regierungsbildung dürfte EUR-GBP abwartend seitwärts tendieren. Euro-Pfund-Wechselkurs ‡ Charttechnik: EUR-GBP hat sich nach der Schwächephase der letzten Monate leicht erholen können und schon droht wieder Ungemach. Schlusskurse unterhalb von 0,7200 schließen einen erneuten Test in Richtung 0,7000 nicht aus. Auf der oberen Seite bedarf es einen nachhaltigen Bruch der 0,74er Marke um den Euro gegenüber dem Pfund weiteres Erholungspotenzial zu eröffnen. Die Euro- Downside wird aktuell weiter leicht favorisiert. Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ‡ Perspektiven: Das Hauptargument für die von uns erwartete mittelfristige Pfund-Aufwertung (sinkender EUR-GBP-Kurs) bleibt der Zinsvorsprung in UK gegenüber Euroland. UK befindet sich seit dem Jahr 2013 auf einem dynamischen Wachstumspfad, die Unterauslastung sinkt zunehmend, worauf der Rückgang der Arbeitslosenquote unter 6 % und damit nah an das Vorkrisenniveau von 5,5 % hindeutet. Die Inflationsrate ist allerdings seit den Herbstmonaten 2014 wegen der global gesunkenen Rohstoffpreise sowie eines stärkeren Pfunds deutlich unter das Notenbankziel von 2 % gesunken. Die Leitzinswende dürfte dennoch in der zweiten Jahreshälfte 2015 erfolgen, sollte das Lohnwachstum, wie von der BoE erwartet, stark zulegen. Dagegen ist in Euroland die wirtschaftliche Unterauslastung mit einer Arbeitslosenquote von über 11 % noch hoch, weshalb der Lohndruck schwach bleibt und die Inflation noch lange unter der Zielmarke der EZB von 2 % verharren dürfte. Die Leitzinswende in Euroland erwarten wir nicht vor Ende 2018. * Bundesanleihen minus Gilts Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Wichtige Daten im Überblick Euro-Pfund-Charttechnik Widerstände 0,7290 0,7405 0,7590 0,7765 Prognosen DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-GBP 0,73 0,71 0,68 Forwards 0,73 0,73 Hedge-Ertrag* (%) -0,2 -0,4 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -72 -100 -120 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -142 -175 -175 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 BoE Leitzins (%) 0,50 0,50 0,75 Konjunkturdaten 2014 2015P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 UK Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,8 2,6 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 UK Inflation (% ggü. Vorj.) 1,5 0,7 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten Unterstützungen 0,7200 0,7105 0,7000 0,6850 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank Quelle: DekaBank in 12 Mon. 0,66 0,73 -0,8 -155 -175 0,05 1,25 2016P 1,7 2,5 1,4 1,6 4 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research EUR-CHF ‡ Im Fokus: Im März ist der EUR-CHF-Kurs von 1,07 wieder unter 1,05 gerutscht. Neben den Anleihekäufen der EZB spiegelt diese Frankenaufwertung derzeit wohl auch die gestiegene Unsicherheit rund um Griechenland wider, für welches es immer noch fraglich ist, ob es seine im April und Mai anstehenden Fälligkeiten bedienen kann. Sollte der Franken allerdings zu stark unter Druck geraten, stünde die SNB inoffiziellen Meldungen zufolge bereit, ihren Zielwert für den 3-MonatsLIBOR von derzeit -0,75 % auf -1,50 % weiter zu senken. Angeblich strebt die SNB einen Kurs von 1,10 EUR-CHF an. Mit der quantitativen Lockerung der großen Nachbarin EZB dürfte die SNB noch länger in Alarmbereitschaft bleiben und mit Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen einer unerwünschten Frankenaufwertung zum Schutz der heimischen Wirtschaft gegensteuern. Euro-Franken-Wechselkurs Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ‡ Charttechnik: EUR-CHF zeigt sich mit wenig neuen Eindrücken. 1,0400 – 1,0800 bildet weiterhin den derzeitigen Korridor. Ein Bruch der 1,0400 auf Wochenschlussbasis dürfte den Druck auf den Euro wieder etwas verstärken. In diesem Fall kommt die 1,0200 wieder auf den Radar. Tendenziell wird derzeit eine Fortdauer des aktuellen Seitwärtshandels favorisiert. ‡ Perspektiven: Im Vorfeld der umfangreichen Anleihekäufe der EZB ist die Nachfrage nach sicheren Anlagen in Schweizer Franken spürbar angestiegen, was eine drastische Reaktion der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nach sich zog. Am 15. Januar gab sie ihren Mindestkurs von 1,20 EUR-CHF überraschend auf. Nun soll das „Sicherheitsparken“ in der Schweiz durch Negativzinsen teurer und unattraktiver gemacht werden. Unattraktiver wird es auch durch die Verschlechterung der schweizerischen Konjunkturperspektiven. Denn ein zu starker Franken schadet den Exporten und verstärkt die Deflation. Vor diesem Hintergrund sollte der Druck auf den Schweizer Franken im Prognosezeitraum nachlassen, wenngleich er weiterhin überbewertet bleiben dürfte. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren Franken bleibt die wirtschaftliche Stabilisierung in Euroland. * Bundesanleihen minus schweizerische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Franken-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick Quelle: DekaBank Widerstände 1,080 1,100 1,199 1,220 Unterstützungen 1,040 1,020 1,000 0,980 Prognose DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-CHF 1,04 1,06 1,08 Forwards 1,04 1,04 Hedge-Ertrag* (%) 0,2 0,5 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) 50 55 50 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 22 25 25 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 SNB Leitzins (%) -0,75 -0,75 -0,75 Konjunkturdaten 2014 2015P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 Schweiz BIP (% ggü. Vorj.) 2,0 0,4 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 Schweiz Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 -1,0 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 1,10 1,04 1,0 40 25 0,05 -0,75 2016P 1,7 0,8 1,4 0,4 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, SNB, Bundesamt für Statistik Schweiz, Prognose DekaBank 5 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research EUR-SEK und EUR-NOK Euro-Kronen (SEK)-Wechselkurs EUR-SEK Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Nach seiner Berg- und Talfahrt seit Februar hat sich EUR-SEK nun zwischen 9,30 und 9,40 stabilisiert. Dazu beigetragen hat die Riksbank, die die zuvor starke Aufwertung der Krone (trotz der Leitzinssenkung auf -0,10 % im Februar als Reaktion auf die Anleihekäufe der EZB) als ein Risiko für den angestrebten Inflationsanstieg erachtet hat. So hat die Riksbank überraschend zwischen ihren regulären Zinsmeetings im März ihren Leitzins nochmals gesenkt, auf nun -0,25 %. Zudem hat sie ihre bis Mai laufenden Staatsanleihekäufe ausgeweitet. Leitzinserhöhungen dürften mit dem prognostizierten Inflationsanstieg zum Zielwert von 2 % ab Mitte 2016 erfolgen. Somit, aufgrund höherer Wachstums- und Inflationserwartungen in Schweden, liegt der erwartete Leitzinspfad der Riksbank immer noch über dem der EZB (Leitzinswende nicht vor Ende 2018). Das spricht für eine stärkere Krone in unserem Prognosezeitraum (sinkender EUR-SEK-Kurs). Euro-Kronen (NOK)-Wechselkurs EUR-NOK Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Als Rohstoffwährung bleibt die Entwicklung der Norweger Krone an die des Ölpreises gebunden. Da wir nach der aktuellen Überreaktion eine Normalisierung des Ölpreises bei etwa 75 USD gegen Ende des Jahres erwarten, rechnen wir entsprechend mit einer Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro. Auch wenn auf der Norweger Krone derzeit konjunkturelle Sorgen infolge des niedrigen Ölpreises lasten, dürfte eher die Euro-Schwäche aufgrund der im März begonnenen Anleihekäufe der EZB die Wechselkursbewegung dominieren. Abgesehen vom Ölpreis bleibt die mittelfristig erwartete Aufwertung der Krone (sinkender EURNOK-Kurs) begründet durch die Zinsdifferenz zu Euroland, basierend auf Norwegens höheren Wachstums- und Inflationsniveaus. Die Norges Bank schließt je nach Ölpreisentwicklung eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr nicht aus. Erste Leitzinserhöhungen stellt sie gegen Ende 2016 in Aussicht. Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 08.04.2015 Wechselkurs EUR-SEK 9,35 Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu schwed. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) 4 10 Jahre (Basispunkte) -22 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. 9,30 9,20 9,10 9,28 9,28 9,28 0,0 0,1 0,1 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. -13 -30 -65 -45 -55 -65 Leitzins EZB (%) 0,05 0,05 0,05 Leitzins Riksbank (%) -0,25 -0,25 -0,25 Konjunkturdaten 2014 2015P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 Schweden BIP (% ggü. Vorj.) 2,3 3,0 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 Schweden Inflation (% ggü. Vorj.) 0,2 0,4 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten 0,05 -0,25 2016P 1,7 3,3 1,4 1,9 Prognose DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. Wechselkurs EUR-NOK 8,70 8,50 8,40 8,20 Forwards 8,74 8,76 8,81 Hedge-Ertrag* (%) -0,4 -0,6 -1,2 Zinsdiff. Bunds zu norw. Anleihen in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. 2 Jahre (Basispunkte) -111 -113 -110 -105 10 Jahre (Basispunkte) -127 -145 -155 -155 Leitzins EZB (%) 0,05 0,05 0,05 0,05 Leitzins Norges Bank (%) 1,25 1,00 1,00 1,00 Konjunkturdaten 2014 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 1,7 Norwegen BIP (% ggü. Vorj.) 2,3 1,6 2,2 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 1,4 Norwegen Inflation (% ggü. Vorj.) 2,0 2,3 2,5 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Riksbank, Statistics Sweden, Norges Bank, Statistics Norway, Prognose DekaBank 6 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research EUR-AUD und EUR-CAD Euro-Dollar (AUD)-Wechselkurs EUR-AUD Der australische Dollar befindet sich gegenüber dem Euro seit Anfang des Jahres in einer volatilen Seitwärtsbewegung um die Marke von 1,44 EUR-AUD. In den vergangenen Wochen konnte der Euro wieder etwas zulegen. Die Unsicherheit um den geldpolitischen Kurs der australischen Notenbank ist ein wichtiger Einflussfaktor für diese Wechselkursvolatilität. Nach der überraschenden Leitzinssenkung Anfang Februar auf das historische Tief von 2,25 % hat die australische Notenbank im März den Leitzins unerwartet nicht ein weiteres Mal gesenkt. Eine Leitzinssenkung auf ein Niveau von 2,0 % dürfte allerdings noch bevorstehen. Die Leitzinswende ist aber im Vergleich zu Euroland deutlich früher zu erwarten, wodurch der australische Dollar gegenüber dem Euro nachhaltig gestützt wird. Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Dollar (CAD)-Wechselkurs EUR-CAD Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Der kanadische Dollar hat gegenüber dem Euro seit Mitte März leicht abgewertet und lag Anfang April bei 1,35 EUR-CAD. Dies ist aber nur eine kleine Korrektur des seit März 2014 eingeschlagenen Aufwertungstrends der kanadischen Währung gegenüber dem Euro. Die Wirtschaftsdaten aus Kanada konnten dem kanadischen Dollar nicht helfen den Aufwertungstrend fortzusetzen. Die Inflationsrate in Kanada lag mit einem Plus von 0,9 % im Februar nur leicht über den Erwartungen ebenso wie das kanadische Bruttoinlandsprodukt im Januar mit einer kleinen Schrumpfung um 0,1 % im Vergleich zum Vormonat. Die kanadische Notenbank dürfte bereits in diesem Jahr mit Leitzinserhöhungen beginnen und so dem kanadischen Dollar auf mittlere Sicht Auftrieb geben. Die gegenwärtige Erholung des Euro sollte nur eine kurze Verschnaufpause sein, denn die EZB bleibt auf ihrem Kurs der Ausweitung der Euroliquidität. Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. Wechselkurs EUR-AUD 1,40 1,36 Forwards 1,42 Hedge-Ertrag* (%) -0,6 Zinsdiff. Bunds zu austral. Anleihen in 3 Mon. 2 Jahre (Basispunkte) -202 -220 10 Jahre (Basispunkte) -79 -260 in 6 Mon. in 12 Mon. 1,35 1,34 1,43 1,45 -1,2 -2,4 in 6 Mon. in 12 Mon. -235 -270 -255 -255 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 0,05 RBA Leitzins (%) 2,25 2,00 2,00 2,00 Konjunkturdaten 2014 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 1,7 Australien BIP (% ggü. Vorj.) 2,7 2,0 2,8 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 1,4 Australien Inflation (% ggü. Vorj.) 2,5 1,8 2,4 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten Prognose DekaBank 08.04.2015 in 3 Mon. Wechselkurs EUR-CAD 1,35 1,33 Forwards 1,37 Hedge-Ertrag* (%) -0,5 Zinsdiff. Bunds zu kanad. Anleihen in 3 Mon. 2 Jahre (Basispunkte) -79 -90 10 Jahre (Basispunkte) -118 -160 in 6 Mon. in 12 Mon. 1,31 1,29 1,38 1,38 -1,0 -2,0 in 6 Mon. in 12 Mon. -125 -195 -165 -180 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 0,05 BoC Leitzins (%) 0,75 0,75 0,75 1,00 Konjunkturdaten 2014 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 0,9 1,5 1,7 Kanada BIP (% ggü. Vorj.) 2,5 2,4 2,9 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,4 0,3 1,4 Kanada Inflation (% ggü. Vorj.) 1,9 1,4 2,3 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Reserve Bank of Australia, Australian Bureau of Statistics, Bank of Canada, Statistics Canada, Prognose DekaBank 7 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research Wechselkurseinschätzungen im Überblick Stand am 09.04.2015 EUR-USD 1,08 EUR-JPY 129,4 EUR-GBP 0,72 EUR-CHF 1,04 EUR-SEK 9,35 EUR-NOK 8,69 EUR-DKK 7,47 EUR-CAD 1,35 EUR-AUD 1,40 USD-JPY 120,3 GBP-USD 1,49 USD-CHF 0,97 USD-SEK 8,70 USD-NOK 8,07 USD-CAD 1,26 AUD-USD 0,77 Prognosen (fett, obere Zeile) und Terminkurse (untere Zeile) 3 Monate 6 Monate 12 Monate 24 Monate 1,06 1,04 1,02 1,00 1,08 1,08 1,08 1,10 129,3 131,0 132,6 138,0 129,4 129,4 129,3 129,2 0,71 0,68 0,66 0,68 0,72 0,73 0,73 0,74 1,06 1,08 1,10 1,15 1,04 1,04 1,03 1,02 9,30 9,20 9,10 8,90 9,35 9,34 9,34 9,36 8,50 8,40 8,20 8,00 8,72 8,74 8,79 8,89 7,45 7,45 7,45 7,45 7,46 7,46 7,45 7,41 1,33 1,31 1,29 1,22 1,36 1,36 1,37 1,38 1,36 1,35 1,34 1,33 1,41 1,42 1,43 1,47 122,0 126,0 130,0 138,0 120,2 120,0 119,4 117,5 1,49 1,53 1,55 1,47 1,49 1,48 1,48 1,49 1,00 1,04 1,08 1,15 0,97 0,96 0,95 0,93 8,77 8,85 8,92 8,90 8,68 8,66 8,62 8,51 8,02 8,08 8,04 8,00 8,09 8,11 8,11 8,08 1,25 1,26 1,26 1,22 1,26 1,26 1,26 1,26 0,78 0,77 0,76 0,75 0,76 0,76 0,76 0,75 Quellen: Bloomberg, DekaBank, Prognose DekaBank 8 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015 Makro Research Autoren Dr. Marina Lütje: Tel.: (0 69) 71 47 - 9474 [email protected] (GBP, CHF, NOK, SEK) Dr. Christian Melzer: Tel.: (0 69) 71 47 - 2851 [email protected] (USD, JPY, AUD, CAD) Michael Neumann: Tel.: (0 69) 71 47 - 1402 [email protected] (Charttechnik) Ingrid Schad: Tel.: (0 69) 71 47 - 1402 [email protected] (Charttechnik) Chefvolkswirt: Dr. Ulrich Kater Tel.: (0 69) 71 47 - 2381 [email protected] Disclaimer Diese Darstellungen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für irgendeine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht, noch ersetzen sie eine (Rechts- und / oder Steuer-)Beratung; auch die Übersendung dieser stellt keine derartige beschriebene Beratung dar. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Die hier abgegebenen Einschätzungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen und stammen oder beruhen (teilweise) aus bzw. auf von als vertrauenswürdig erachteten aber von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen. Eine Haftung für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der gemachten Angaben und Einschätzungen, einschließlich der rechtlichen Ausführungen, ist ausgeschlossen. Die enthaltenen Meinungsaussagen geben die aktuellen Einschätzungen der DekaBank zum Zeitpunkt der Erstellung wieder, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern können. Jeder Empfänger sollte eine eigene unabhängige Beurteilung, eine eigene Einschätzung und Entscheidung vornehmen. Insbesondere wird jeder Empfänger aufgefordert, eine unabhängige Prüfung vorzunehmen und/oder sich unabhängig fachlich beraten zu lassen und seine eigenen Schlussfolgerungen im Hinblick auf wirtschaftliche Vorteile und Risiken unter Berücksichtigung der rechtlichen, regulatorischen, finanziellen, steuerlichen und bilanziellen Aspekte zu ziehen. Sollten Kurse/Preise genannt sein, sind diese freibleibend und dienen nicht als Indikation handelbarer Kurse/Preise. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Diese Information inklusive Einschätzungen dürfen weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch die DekaBank vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Impressum: https://www.deka.de/decontent/footer/impressum.jsp DekaBank, Makro Research, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt, Tel.: (0 69) 71 47-28 49, E-Mail: [email protected]. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden. Redaktionsschluss: 09.04.2015. 9
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