Euro bleibt unangefochten die Nr. 2

Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
Internationale Reservewährungen: Euro bleibt unangefochten die Nr. 2
Die jüngsten Zahlen vom Internationalen Währungsfonds (IWF)
belegen weiterhin die große Beliebtheit des Euro als internationale
Reservewährung. Im vierten Quartal 2014 verteilt sich der Großteil, der mit Angabe der Währung, beim IWF gemeldeten Reserven
auf zwei Währungen. Der US-Dollar ist demzufolge mit einem
Anteil von 62,9 % die wichtigste Reservewährung weltweit, gefolgt vom Euro mit einem Anteil von 22,2 %. Die Nummer 3 ist
bereits mit großem Abstand der japanische Yen mit nur einem
Anteil von 4,0 %, knapp vor dem britischen Pfund mit 3,8 %. Der
kanadische wie auch der australische Dollar kommen jeweils auf
einem Anteil von rund 2 % an den internationalen Währungsreserven.
Platzhalter
für
EUR-Kurse
imGrafik
Vergleich zum 09.03.2015 (in %)
Hier einfach die Grafik einfügen
EUR - CHF
EUR - JPY
EUR - CAD
EUR - USD
EUR - AUD
EUR - NOK
EUR - GBP
EUR - SEK
-4
-2
0
2
Quellen: Bloomberg, DekaBank; Stand: 09.04.2015
Die Euro-Währungsreserven lagen im Jahr 2000 noch bei einem
Anteil von 18,3 % und der US-Dollar bei 71,1 %. Der Rückgang
der US-Dollarreserven über diesen Zeitraum lag vor allem an der wachsenden Beliebtheit des Euro. Daneben konnten auch das britische
Pfund, der australische Dollar und der kanadische Dollar Anteile hinzugewinnen.
Beim Blick auf die Entwicklung im vergangenen Jahr fällt auf, dass der Anteil des Euro von 24,3 % auf 22,2 % zurückgegangen ist. Da
die Bewertungseinheit der Währungsreserven der US-Dollar ist, dürfte der Rückgang der Euroreserven im Jahr 2014 fast ausschließlich
auf die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen sein. Zu Jahresbeginn stand der EUR-USD-Wechselkurs noch bei
1,37 EUR-USD und bis Ende des Jahres ist er auf 1,21 EUR-USD gefallen.
Keine der Währungen in den Industrieländern hat die Perspektive den Euro als zweitwichtigste internationale Reservewährung zu gefährden. Der einzige mittel- bis langfristig erkennbare Kandidat ist die chinesische Währung. Dies ist aber noch Zukunftsmusik.
Inhalt
Seite
Internationale Reservewährungen: Euro bleibt
unangefochten die Nr. 2
1
EUR-USD
2
EUR-JPY
3
EUR-GBP
4
EUR-CHF
5
EUR-SEK und EUR-NOK
6
EUR-AUD und EUR-CAD
7
Prognoserevisionen: -
1
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
EUR-USD
‡ Im Fokus: Der Absturz des Euro gegenüber dem US-Dollar hat sich in den vergangenen Wochen nicht fortgesetzt. Seit seinem Tiefpunkt im März bei knapp
unter 1,05 EUR-USD konnte der Euro Anfang April bis auf 1,10 EUR-USD aufwerten. Der vorläufige Wendepunkt im März ist nicht auf Wirtschaftsdaten aus Euroland zurückzuführen, sondern unmittelbar mit der US-Geldpolitik verbunden. Der
Leitzinszinsausblick bis Ende 2016 der US-Zentralbank ist Mitte März unerwartet
moderat ausgefallen. Gleichzeitig haben schwache Konjunkturdaten aus den USA
das Fragezeichen an den Märkten über eine unmittelbar bevorstehende Zinswende
der US-Notenbank größer werden lassen. Insbesondere der deutlich enttäuschende
US-Arbeitsmarktbericht für März hat die US-Währung belastet.
Euro-Dollar-Wechselkurs
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Charttechnik: EUR-USD konsolidiert derzeit zwischen 1,1090 und 1,0700! Außerhalb dieser beiden Eckpunkte sollte die Dynamik in die jeweils eingeschlagene
Richtung (1,1550 bzw. 1,0460) zunehmen. Die technischen Indikatoren haben das
überverkaufte Euro-Bild teilweise abgebaut, welches die Möglichkeiten in südliche
Richtung erneut verbessert. Das daraus resultierende, mittelfristige, Korrekturpotenzial für den Euro sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden.
‡ Perspektiven: Für den Euro erwarten wir mit Blick auf die fundamentalen Faktoren bis Ende 2016 eine Abwertung gegenüber dem US-Dollar. Wir rechnen mit
einem zunehmenden Zinsvorsprung von US-Treasuries gegenüber deutschen Bundesanleihen. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft günstiger
als für Euroland. Grundsätzlich stützend für den Euro ist aber die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland, der auch einige der
südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt. In den USA hat die Notenbank
letztes Jahr das Anleihekaufprogramm beendet. Die Leitzinswende dürfte im Sommer 2015 erfolgt sein, während die Europäische Zentralbank vor Ende 2018 keine
Leitzinserhöhung vornehmen wird. Entsprechend stellt die Geldpolitik für eine
längere Zeit die zentrale Belastung für den Euro dar.
* Bundesanleihen minus Treasuries
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Euro-Dollar-Charttechnik
Wichtige Daten im Überblick
Widerstände
1,0905
1,1095
1,1265
1,1545
Prognose DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon.
in 6 Mon.
Wechselkurs EUR-USD
1,08
1,06
1,04
Forwards
1,08
1,08
Hedge-Ertrag* (%)
-0,1
-0,3
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
-81
-110
-155
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
-174
-210
-210
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
Fed Leitzins (%)
0,25
0,25
0,50
Konjunkturdaten
2014
2015P
EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü Vorj.)
0,9
1,5
USA Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
2,4
2,7
EWU Inflation (% ggü. Vorjahr)
0,4
0,3
USA Inflation (% ggü. Vorjahr)
1,6
0,6
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Unterstützungen
1,0795
1,0700
1,0625
1,0460
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Federal Reserve, BEA, BLS, Prognose DekaBank
Quelle: DekaBank
in 12 Mon.
1,02
1,08
-0,7
-220
-230
0,05
1,25
2016P
1,7
2,9
1,4
2,8
2
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
EUR-JPY
‡ Im Fokus: Der Euro hat die starke Abwertungsbewegung seit Anfang des Jahres
gegenüber dem japanischen Yen nicht fortgesetzt. Allerdings ist eine starke Gegenbewegung ebenfalls ausgeblieben. Von 126 EUR-JPY Mitte März hat der Euro
auf 130 EUR-JPY Anfang März zulegen können. Während die Konjunkturdaten für
Euroland auf ein solides Wachstum im ersten Quartal und im Jahresverlauf hindeuten, ist für Japan im ersten Quartal eine Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes
im ersten Quartal wie auch im Gesamtjahr gegenwärtig nicht auszuschließen. Die
alten Rezepte der japanischen Politik, d.h. mehr Schulden, mehr expansive Fiskalund Geldpolitik dürften auch die neuen bleiben, um die japanische Wirtschaft über
Wasser zu halten. Daher ist mittelfristig mit einem schwächeren Yen gegenüber
dem Euro zu rechnen.
Euro-Yen-Wechselkurs
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Charttechnik: EUR-JPY ebenfalls im Seitwärtshandel (132,00-127,00) unterwegs. Auch hier zeigen sich leichte technische Erholungsansätze. Wochenschlusskurse unterhalb von 130,20 verstärken jedoch die Chancen in Richtung 127,00. Ein
Bruch dieser Marke sollte weiteren Raum in Richtung 125,20 geben. In der Summe
wird ein weiterer Test in südliche Richtung derzeit favorisiert.
‡ Perspektiven: 2015 wird ein schwieriges Jahr für den japanischen Yen. Die
Konjunkturaussichten für die japanische Volkswirtschaft sind sehr verhalten. Zudem
ist eine nachhaltige Verbesserung der Wachstumsperspektiven nach wie vor nicht
in Sicht, auch nicht mit einem neuerlichen Konjunkturpaket. Denn Premierminister
Abe zögert weiter, mit echten Strukturreformen den zentralen dritten Bereich
seiner „Abenomics“ in Angriff zu nehmen. Die Notenbank ist mit ihrer expansiven
Geldpolitik mittlerweile ein wesentlicher Anker der Volkswirtschaft. Je länger Japan
die Strukturreformen und die Schuldenkonsolidierung hinausschiebt, desto größer
wird die Abhängigkeit von der lockeren Geldpolitik, und desto schwerer wird der
Ausstieg aus diesem monetären Umfeld. Für eine nachhaltige Gesundung der
japanischen Volkswirtschaft ist – neben den Strukturreformen – eine Normalisierung der Geldpolitik unerlässlich.
* Bundesanleihen minus japanische Staatsanleihen
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Wichtige Daten im Überblick
Euro-Yen-Charttechnik
Quelle: DekaBank
Widerstände
130,20
132,30
135,80
137,65
Unterstützungen
128,45
127,00
125,20
119,15
Prognosen DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon.
in 6 Mon.
EUR-JPY
130
129
131
Forwards
129
129
Hedge-Ertrag* (%)
0,0
0,0
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
-31
-25
-25
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
-20
-20
-20
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
BoJ Leitzins (%)
0,10
0,10
0,10
Konjunkturdaten
2014
2015P
EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
Japan Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
-0,1
0,0
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
Japan Inflation (% ggü. Vorj.)
2,8
1,1
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
in 12 Mon.
133
129
0,1
-20
-20
0,05
0,10
2016P
1,7
1,1
1,4
1,6
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan,
Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose DekaBank
3
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
EUR-GBP
‡ Im Fokus: Im März hat der EUR-GBP-Kurs seinen Sinkflug unterbrochen: Nach
seiner starken 9 %-igen Aufwertung seit Jahresanfang infolge der Konkretisierung
der Anleihekäufe der EZB hat das Pfund Anfang März um 4 % gegenüber dem
Euro abgewertet. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt die nun steigende Sensibilisierung bezüglich des unsicheren Ausgangs der britischen Unterhauswahl am 7. Mai.
Die möglicherweise lange Dauer der Regierungsbildung sowie die Option eines EUReferendums im Jahr 2017 bei Wiederwahl der Konservativen sorgen für politische
Unsicherheit in UK und belasten das ansonsten fundamental starke Pfund. Bis zur
Regierungsbildung dürfte EUR-GBP abwartend seitwärts tendieren.
Euro-Pfund-Wechselkurs
‡ Charttechnik: EUR-GBP hat sich nach der Schwächephase der letzten Monate
leicht erholen können und schon droht wieder Ungemach. Schlusskurse unterhalb
von 0,7200 schließen einen erneuten Test in Richtung 0,7000 nicht aus. Auf der
oberen Seite bedarf es einen nachhaltigen Bruch der 0,74er Marke um den Euro
gegenüber dem Pfund weiteres Erholungspotenzial zu eröffnen. Die Euro- Downside wird aktuell weiter leicht favorisiert.
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Perspektiven: Das Hauptargument für die von uns erwartete mittelfristige
Pfund-Aufwertung (sinkender EUR-GBP-Kurs) bleibt der Zinsvorsprung in UK gegenüber Euroland. UK befindet sich seit dem Jahr 2013 auf einem dynamischen
Wachstumspfad, die Unterauslastung sinkt zunehmend, worauf der Rückgang der
Arbeitslosenquote unter 6 % und damit nah an das Vorkrisenniveau von 5,5 %
hindeutet. Die Inflationsrate ist allerdings seit den Herbstmonaten 2014 wegen der
global gesunkenen Rohstoffpreise sowie eines stärkeren Pfunds deutlich unter das
Notenbankziel von 2 % gesunken. Die Leitzinswende dürfte dennoch in der zweiten Jahreshälfte 2015 erfolgen, sollte das Lohnwachstum, wie von der BoE erwartet, stark zulegen. Dagegen ist in Euroland die wirtschaftliche Unterauslastung mit
einer Arbeitslosenquote von über 11 % noch hoch, weshalb der Lohndruck
schwach bleibt und die Inflation noch lange unter der Zielmarke der EZB von 2 %
verharren dürfte. Die Leitzinswende in Euroland erwarten wir nicht vor Ende 2018.
* Bundesanleihen minus Gilts
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Wichtige Daten im Überblick
Euro-Pfund-Charttechnik
Widerstände
0,7290
0,7405
0,7590
0,7765
Prognosen DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon.
in 6 Mon.
EUR-GBP
0,73
0,71
0,68
Forwards
0,73
0,73
Hedge-Ertrag* (%)
-0,2
-0,4
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
-72
-100
-120
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
-142
-175
-175
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
BoE Leitzins (%)
0,50
0,50
0,75
Konjunkturdaten
2014
2015P
EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
UK Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
2,8
2,6
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
UK Inflation (% ggü. Vorj.)
1,5
0,7
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Unterstützungen
0,7200
0,7105
0,7000
0,6850
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank
Quelle: DekaBank
in 12 Mon.
0,66
0,73
-0,8
-155
-175
0,05
1,25
2016P
1,7
2,5
1,4
1,6
4
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
EUR-CHF
‡ Im Fokus: Im März ist der EUR-CHF-Kurs von 1,07 wieder unter 1,05 gerutscht.
Neben den Anleihekäufen der EZB spiegelt diese Frankenaufwertung derzeit wohl
auch die gestiegene Unsicherheit rund um Griechenland wider, für welches es
immer noch fraglich ist, ob es seine im April und Mai anstehenden Fälligkeiten
bedienen kann. Sollte der Franken allerdings zu stark unter Druck geraten, stünde
die SNB inoffiziellen Meldungen zufolge bereit, ihren Zielwert für den 3-MonatsLIBOR von derzeit -0,75 % auf -1,50 % weiter zu senken. Angeblich strebt die SNB
einen Kurs von 1,10 EUR-CHF an. Mit der quantitativen Lockerung der großen
Nachbarin EZB dürfte die SNB noch länger in Alarmbereitschaft bleiben und mit
Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen einer unerwünschten Frankenaufwertung zum Schutz der heimischen Wirtschaft gegensteuern.
Euro-Franken-Wechselkurs
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Charttechnik: EUR-CHF zeigt sich mit wenig neuen Eindrücken. 1,0400 –
1,0800 bildet weiterhin den derzeitigen Korridor. Ein Bruch der 1,0400 auf Wochenschlussbasis dürfte den Druck auf den Euro wieder etwas verstärken. In diesem Fall kommt die 1,0200 wieder auf den Radar. Tendenziell wird derzeit eine
Fortdauer des aktuellen Seitwärtshandels favorisiert.
‡ Perspektiven: Im Vorfeld der umfangreichen Anleihekäufe der EZB ist die Nachfrage nach sicheren Anlagen in Schweizer Franken spürbar angestiegen, was eine
drastische Reaktion der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nach sich zog. Am
15. Januar gab sie ihren Mindestkurs von 1,20 EUR-CHF überraschend auf. Nun soll
das „Sicherheitsparken“ in der Schweiz durch Negativzinsen teurer und unattraktiver gemacht werden. Unattraktiver wird es auch durch die Verschlechterung der
schweizerischen Konjunkturperspektiven. Denn ein zu starker Franken schadet den
Exporten und verstärkt die Deflation. Vor diesem Hintergrund sollte der Druck auf
den Schweizer Franken im Prognosezeitraum nachlassen, wenngleich er weiterhin
überbewertet bleiben dürfte. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren
Franken bleibt die wirtschaftliche Stabilisierung in Euroland.
* Bundesanleihen minus schweizerische Staatsanleihen
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Euro-Franken-Charttechnik
Wichtige Daten im Überblick
Quelle: DekaBank
Widerstände
1,080
1,100
1,199
1,220
Unterstützungen
1,040
1,020
1,000
0,980
Prognose DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon.
in 6 Mon.
Wechselkurs EUR-CHF
1,04
1,06
1,08
Forwards
1,04
1,04
Hedge-Ertrag* (%)
0,2
0,5
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
50
55
50
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
22
25
25
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
SNB Leitzins (%)
-0,75
-0,75
-0,75
Konjunkturdaten
2014
2015P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
Schweiz BIP (% ggü. Vorj.)
2,0
0,4
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
Schweiz Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
-1,0
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
in 12 Mon.
1,10
1,04
1,0
40
25
0,05
-0,75
2016P
1,7
0,8
1,4
0,4
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, SNB, Bundesamt für Statistik Schweiz, Prognose DekaBank
5
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
EUR-SEK und EUR-NOK
Euro-Kronen (SEK)-Wechselkurs
EUR-SEK
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Nach seiner Berg- und Talfahrt seit Februar hat sich EUR-SEK nun zwischen 9,30
und 9,40 stabilisiert. Dazu beigetragen hat die Riksbank, die die zuvor starke
Aufwertung der Krone (trotz der Leitzinssenkung auf -0,10 % im Februar als
Reaktion auf die Anleihekäufe der EZB) als ein Risiko für den angestrebten Inflationsanstieg erachtet hat. So hat die Riksbank überraschend zwischen ihren regulären Zinsmeetings im März ihren Leitzins nochmals gesenkt, auf nun -0,25 %.
Zudem hat sie ihre bis Mai laufenden Staatsanleihekäufe ausgeweitet. Leitzinserhöhungen dürften mit dem prognostizierten Inflationsanstieg zum Zielwert von
2 % ab Mitte 2016 erfolgen. Somit, aufgrund höherer Wachstums- und Inflationserwartungen in Schweden, liegt der erwartete Leitzinspfad der Riksbank immer noch über dem der EZB (Leitzinswende nicht vor Ende 2018). Das spricht für
eine stärkere Krone in unserem Prognosezeitraum (sinkender EUR-SEK-Kurs).
Euro-Kronen (NOK)-Wechselkurs
EUR-NOK
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Als Rohstoffwährung bleibt die Entwicklung der Norweger Krone an die des Ölpreises gebunden. Da wir nach der aktuellen Überreaktion eine Normalisierung
des Ölpreises bei etwa 75 USD gegen Ende des Jahres erwarten, rechnen wir
entsprechend mit einer Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro. Auch wenn
auf der Norweger Krone derzeit konjunkturelle Sorgen infolge des niedrigen Ölpreises lasten, dürfte eher die Euro-Schwäche aufgrund der im März begonnenen
Anleihekäufe der EZB die Wechselkursbewegung dominieren. Abgesehen vom
Ölpreis bleibt die mittelfristig erwartete Aufwertung der Krone (sinkender EURNOK-Kurs) begründet durch die Zinsdifferenz zu Euroland, basierend auf Norwegens höheren Wachstums- und Inflationsniveaus. Die Norges Bank schließt je
nach Ölpreisentwicklung eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr nicht aus. Erste
Leitzinserhöhungen stellt sie gegen Ende 2016 in Aussicht.
Wichtige Daten im Überblick
Prognose DekaBank
08.04.2015
Wechselkurs EUR-SEK
9,35
Forwards
Hedge-Ertrag* (%)
Zinsdiff. Bunds zu schwed. Anleihen
2 Jahre (Basispunkte)
4
10 Jahre (Basispunkte)
-22
in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
9,30
9,20
9,10
9,28
9,28
9,28
0,0
0,1
0,1
in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
-13
-30
-65
-45
-55
-65
Leitzins EZB (%)
0,05
0,05
0,05
Leitzins Riksbank (%)
-0,25
-0,25
-0,25
Konjunkturdaten
2014
2015P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
Schweden BIP (% ggü. Vorj.)
2,3
3,0
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
Schweden Inflation (% ggü. Vorj.)
0,2
0,4
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
0,05
-0,25
2016P
1,7
3,3
1,4
1,9
Prognose DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
Wechselkurs EUR-NOK
8,70
8,50
8,40
8,20
Forwards
8,74
8,76
8,81
Hedge-Ertrag* (%)
-0,4
-0,6
-1,2
Zinsdiff. Bunds zu norw. Anleihen in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
2 Jahre (Basispunkte)
-111
-113
-110
-105
10 Jahre (Basispunkte)
-127
-145
-155
-155
Leitzins EZB (%)
0,05
0,05
0,05
0,05
Leitzins Norges Bank (%)
1,25
1,00
1,00
1,00
Konjunkturdaten
2014
2015P
2016P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
1,7
Norwegen BIP (% ggü. Vorj.)
2,3
1,6
2,2
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
1,4
Norwegen Inflation (% ggü. Vorj.)
2,0
2,3
2,5
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Riksbank, Statistics Sweden, Norges Bank, Statistics Norway, Prognose DekaBank
6
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
EUR-AUD und EUR-CAD
Euro-Dollar (AUD)-Wechselkurs
EUR-AUD
Der australische Dollar befindet sich gegenüber dem Euro seit Anfang des Jahres
in einer volatilen Seitwärtsbewegung um die Marke von 1,44 EUR-AUD. In den
vergangenen Wochen konnte der Euro wieder etwas zulegen. Die Unsicherheit
um den geldpolitischen Kurs der australischen Notenbank ist ein wichtiger Einflussfaktor für diese Wechselkursvolatilität. Nach der überraschenden Leitzinssenkung Anfang Februar auf das historische Tief von 2,25 % hat die australische
Notenbank im März den Leitzins unerwartet nicht ein weiteres Mal gesenkt. Eine
Leitzinssenkung auf ein Niveau von 2,0 % dürfte allerdings noch bevorstehen. Die
Leitzinswende ist aber im Vergleich zu Euroland deutlich früher zu erwarten,
wodurch der australische Dollar gegenüber dem Euro nachhaltig gestützt wird.
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Euro-Dollar (CAD)-Wechselkurs
EUR-CAD
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Der kanadische Dollar hat gegenüber dem Euro seit Mitte März leicht abgewertet
und lag Anfang April bei 1,35 EUR-CAD. Dies ist aber nur eine kleine Korrektur
des seit März 2014 eingeschlagenen Aufwertungstrends der kanadischen Währung gegenüber dem Euro. Die Wirtschaftsdaten aus Kanada konnten dem kanadischen Dollar nicht helfen den Aufwertungstrend fortzusetzen. Die Inflationsrate
in Kanada lag mit einem Plus von 0,9 % im Februar nur leicht über den Erwartungen ebenso wie das kanadische Bruttoinlandsprodukt im Januar mit einer kleinen
Schrumpfung um 0,1 % im Vergleich zum Vormonat. Die kanadische Notenbank
dürfte bereits in diesem Jahr mit Leitzinserhöhungen beginnen und so dem kanadischen Dollar auf mittlere Sicht Auftrieb geben. Die gegenwärtige Erholung des
Euro sollte nur eine kurze Verschnaufpause sein, denn die EZB bleibt auf ihrem
Kurs der Ausweitung der Euroliquidität.
Wichtige Daten im Überblick
Prognose DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon.
Wechselkurs EUR-AUD
1,40
1,36
Forwards
1,42
Hedge-Ertrag* (%)
-0,6
Zinsdiff. Bunds zu austral. Anleihen in 3 Mon.
2 Jahre (Basispunkte)
-202
-220
10 Jahre (Basispunkte)
-79
-260
in 6 Mon. in 12 Mon.
1,35
1,34
1,43
1,45
-1,2
-2,4
in 6 Mon. in 12 Mon.
-235
-270
-255
-255
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
0,05
RBA Leitzins (%)
2,25
2,00
2,00
2,00
Konjunkturdaten
2014
2015P
2016P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
1,7
Australien BIP (% ggü. Vorj.)
2,7
2,0
2,8
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
1,4
Australien Inflation (% ggü. Vorj.)
2,5
1,8
2,4
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Prognose DekaBank
08.04.2015 in 3 Mon.
Wechselkurs EUR-CAD
1,35
1,33
Forwards
1,37
Hedge-Ertrag* (%)
-0,5
Zinsdiff. Bunds zu kanad. Anleihen in 3 Mon.
2 Jahre (Basispunkte)
-79
-90
10 Jahre (Basispunkte)
-118
-160
in 6 Mon. in 12 Mon.
1,31
1,29
1,38
1,38
-1,0
-2,0
in 6 Mon. in 12 Mon.
-125
-195
-165
-180
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
0,05
BoC Leitzins (%)
0,75
0,75
0,75
1,00
Konjunkturdaten
2014
2015P
2016P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
0,9
1,5
1,7
Kanada BIP (% ggü. Vorj.)
2,5
2,4
2,9
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,4
0,3
1,4
Kanada Inflation (% ggü. Vorj.)
1,9
1,4
2,3
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Reserve Bank of Australia, Australian Bureau of Statistics, Bank of Canada, Statistics Canada, Prognose DekaBank
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Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
Wechselkurseinschätzungen im Überblick
Stand am
09.04.2015
EUR-USD
1,08
EUR-JPY
129,4
EUR-GBP
0,72
EUR-CHF
1,04
EUR-SEK
9,35
EUR-NOK
8,69
EUR-DKK
7,47
EUR-CAD
1,35
EUR-AUD
1,40
USD-JPY
120,3
GBP-USD
1,49
USD-CHF
0,97
USD-SEK
8,70
USD-NOK
8,07
USD-CAD
1,26
AUD-USD
0,77
Prognosen (fett, obere Zeile) und Terminkurse (untere Zeile)
3 Monate
6 Monate
12 Monate
24 Monate
1,06
1,04
1,02
1,00
1,08
1,08
1,08
1,10
129,3
131,0
132,6
138,0
129,4
129,4
129,3
129,2
0,71
0,68
0,66
0,68
0,72
0,73
0,73
0,74
1,06
1,08
1,10
1,15
1,04
1,04
1,03
1,02
9,30
9,20
9,10
8,90
9,35
9,34
9,34
9,36
8,50
8,40
8,20
8,00
8,72
8,74
8,79
8,89
7,45
7,45
7,45
7,45
7,46
7,46
7,45
7,41
1,33
1,31
1,29
1,22
1,36
1,36
1,37
1,38
1,36
1,35
1,34
1,33
1,41
1,42
1,43
1,47
122,0
126,0
130,0
138,0
120,2
120,0
119,4
117,5
1,49
1,53
1,55
1,47
1,49
1,48
1,48
1,49
1,00
1,04
1,08
1,15
0,97
0,96
0,95
0,93
8,77
8,85
8,92
8,90
8,68
8,66
8,62
8,51
8,02
8,08
8,04
8,00
8,09
8,11
8,11
8,08
1,25
1,26
1,26
1,22
1,26
1,26
1,26
1,26
0,78
0,77
0,76
0,75
0,76
0,76
0,76
0,75
Quellen: Bloomberg, DekaBank, Prognose DekaBank
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Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 4/2015 – April / Mai 2015
Makro Research
Autoren
Dr. Marina Lütje:
Tel.: (0 69) 71 47 - 9474
[email protected]
(GBP, CHF, NOK, SEK)
Dr. Christian Melzer:
Tel.: (0 69) 71 47 - 2851
[email protected]
(USD, JPY, AUD, CAD)
Michael Neumann:
Tel.: (0 69) 71 47 - 1402
[email protected]
(Charttechnik)
Ingrid Schad:
Tel.: (0 69) 71 47 - 1402
[email protected]
(Charttechnik)
Chefvolkswirt: Dr. Ulrich Kater
Tel.: (0 69) 71 47 - 2381
[email protected]
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Redaktionsschluss: 09.04.2015.
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