Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 Der Euro nach dem EZB-Zinsentscheid – geschüttelt oder gerührt? Vor dem Hintergrund einer deutlichen Abwärtsrevision ihrer InflationsEUR-Kurse im Vergleich zum 10.02.2016 (in %) prognosen (2016: 0,1 %, bisher 0,5 %; 2017: 1,3 %, bisher 1,6 %) hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik beim Zinsentscheid EUR - AUD am 10. März weiter gelockert. Die Devisenmärkte haben recht gelassen EUR - CAD auf die Ausweitung der geldpolitischen Lockerung reagiert, obwohl die EUR - NOK EZB mehr Maßnahmen als erwartet angekündigt hat. Dies sind: 1. SenEUR - SEK kung des Hauptrefinanzierungssatzes von 0,05 % auf 0,00 %. 2. Senkung des Spitzenrefinanzierungssatzes von 0,30 % auf 0,25 %. 3. SenEUR - USD kung des Einlagenzinssatzes von -0,30 % auf -0,40 %. 4. Erhöhung der EUR - GBP monatlichen Anleiheankäufe von 60. Mrd. Euro auf 80 Mrd. Euro ab EUR - CHF April. 5. Start eines Ankaufprogramms von Unternehmensanleihen auEUR - JPY ßerhalb des Finanzsektors. 6. Vier zielgerichtete Langfristtender mit einer -9 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 Laufzeit von vier Jahren. Der erste Langfristtender startet im Juni. Als Untergrenze für die Kreditkonditionen der Tender hat die EZB den EinlaQuellen: Bloomberg, DekaBank; Stand: 11.03.2016 gensatz festgelegt. Nach anfänglicher Abwertung mit der Bekanntgabe der neuen EZB-Maßnahmen hat sich der Euro während der EZB-Pressekonferenz zum Zinsentscheid bereits wieder gefestigt und konnte im Tagesverlauf gegenüber den wichtigen Währungen der Weltwirtwirtschaft wie dem US-Dollar, chinesischen Renminbi-Yuan, japanischen Yen und britischen Pfund zulegen. Dabei hat der Euro aber nur einen Teil der Wertverluste gegenüber dem US-Dollar, dem Yen und der chinesischen Währung aus den vorangegangenen Wochen wieder aufholen können. Ob die Geldpolitik der EZB den Euro nachhaltig weiter schwächen kann, hängt nun vor allem von der Reaktion der Zentralbanken der jeweiligen Währungspartner ab. Für den Euro-US-Dollar-Wechselkurs rechnen wir nach wie vor mit dem Erreichen der Parität in 2017. Diese Prognose beinhaltet allerdings auch eine US-Notenbank, die den Leitzins bis Ende 2017 auf 2,00 % anhebt, während wir für die EZB noch bis Mitte 2019 von einem Hauptrefinanzierungssatz von 0,00 % ausgehen. EZB-Präsident Draghi hat auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid am 10. März mit Nachdruck betont, dass die EZB sich mit den jüngsten Maßnahmen nicht an einem Abwertungswettlauf beteiligt. Wäre dies ihre Absicht gewesen, so hätte sie direkt auf Auslandswährungen laufende Wertpapiere angekauft. Inhalt Der Euro nach dem EZB-Zinsentscheid – geschüttelt oder gerührt? 1 EUR-USD 2 EUR-JPY 3 EUR-GBP 4 EUR-CHF 5 EUR-SEK und EUR-NOK 6 EUR-AUD und EUR-CAD 7 Prognoserevisionen 1 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 EUR-USD ■ Im Fokus: In der ersten Februarhälfte kletterte der Euro gegenüber dem USDollar bis auf 1,13 EUR-USD und erreichte damit seinen bisherigen Hochpunkt in diesem Jahr. Anfang März lag er allerdings wieder mit 1,09 EUR-USD auf dem gleichen Niveau wie Anfang Februar. Der US-Dollar wurde dabei durch gute Konjunkturdaten gestärkt. Vor allem der US-Arbeitsmarktbericht für den Februar überraschte positiv. Der Stellenaufbau in den USA war stärker als erwartet, und die USArbeitslosenquote liegt auf dem niedrigsten Niveau seit Frühjahr 2008. Damit sind weitere Zinsschritte der US-Notenbank in diesem Jahr wahrscheinlicher geworden. Der Euro wurde durch den EZB-Zinsentscheid im März nur kurzfristig belastet. Bereits während der EZB-Pressekonferenz konnten die Tagesverluste gegenüber dem US-Dollar wieder ausgeglichen werden und der Euro verließ den Platz als Tagessieger. Euro-Dollar-Wechselkurs Quellen: Bloomberg, DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ■ Charttechnik: EUR-USD konnte die Unterstützung bei 1,0800 nicht nachhaltig unterschreiten und verweilt weiterhin in sehr volatilem Markt in der Range (seit Jahresbeginn) von 1,0800 und 1,1460. Wochenschlusskurse darüber lassen das Hoch von August 2015 bei 1,1714 ins Blickfeld rücken. Der Tiefkurs von März 2015 bei 1,0463 bildet nach unten eine markante Unterstützung. Wir gewichten einen erneuten Test auf der unteren Seite der o.a. Range derzeit höher. ■ Perspektiven: Für den Euro erwarten wir mit Blick auf die fundamentalen Faktoren gegenüber dem US-Dollar bis Ende 2017 eine schwache Entwicklung. Wir rechnen mit einem zunehmenden Zinsvorsprung von US-Treasuries gegenüber deutschen Bundesanleihen. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft günstiger als für Euroland. Grundsätzlich stützend für den Euro ist aber die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland, die die südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt. In den USA hat die Notenbank letztes Jahr das Anleihekaufprogramm beendet. Die US-Leitzinswende ist im Dezember 2015 erfolgt, während die Europäische Zentralbank frühestens Ende 2018 die erste Leitzinserhöhung beim Einlagensatz vornehmen wird. Entsprechend belastet die Geldpolitik den Euro noch für längere Zeit spürbar. * Bundesanleihen minus Treasuries Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Dollar-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 10.03.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-USD 1,12 1,06 1,03 Forwards 1,11 1,12 Hedge-Ertrag* (%) -0,3 -0,6 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -138 -140 -165 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -163 -165 -170 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 Fed Leitzins (%) 0,25-0,50 0,50-0,75 0,50-0,75 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü Vorj.) 1,5 1,5 USA Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,4 2,2 EWU Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,0 0,3 USA Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,1 0,9 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten Quelle: DekaBank Widerstände 1,1270 1,1460 1,1560 1,1714 Unterstützungen 1,1050 1,0830 1,0590 1,0463 in 12 Mon. 1,00 1,13 -1,4 -210 -190 0,00 1,00-1,25 2017P 1,5 2,3 1,5 2,7 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Federal Reserve, BEA, BLS, Prognose DekaBank 2 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 EUR-JPY ■ Im Fokus: Die Abwertung des Euro gegenüber dem japanischen Yen hat sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt. Anfang März ist der Euro auf 122 EUR-JPY gefallen. Dies war der niedrigste Stand seit drei Jahren. Die Euroschwäche gegenüber dem Yen lag nicht an guten japanischen Wirtschaftsdaten. Das japanische Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal unerwartet stark geschrumpft und die Inflationsrate lag im Januar bei 0,0 %. Es waren vielmehr enttäuschende Nachrichten aus Euroland, die den Euro geschwächt haben. Die wichtigsten europäischen Stimmungsindikatoren fielen im Februar schwächer als erwartet aus und die Inflation blieb im Januar enttäuschend schwach. Die kräftige geldpolitische Lockerung der EZB am 10. März hat den Euro zunächst nicht unter Druck gebracht. Der Euro konnte am Tag des EZB-Zinsentscheids rund 2 % gegenüber dem Yen zulegen. Euro-Yen-Wechselkurs Quellen: Bloomberg, DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ■ Charttechnik: EUR-JPY bewegt sich weiterhin im seit Dezember 2014 intakten Abwärtstrend. Die Trendlinie verläuft aktuell bei 130,74. Nachhaltige Wochenschlusskurse darüber könnten den Trend gefährden. Die nächsten beachtenswerten Widerstände liegen bei 130,10 und 134,50. Die wichtige Unterstützungszone ist 120,00-119,10. ■ Perspektiven: Es bleiben schwierige Zeiten für den japanischen Yen. Das nächste Jahr bietet wenig Verbesserung. Die Konjunkturaussichten für die japanische Volkswirtschaft sind verhalten. Zudem ist eine nachhaltige Aufhellung der Wachstumsperspektiven nach wie vor nicht in Sicht. Denn Premierminister Abe zögert weiter, mit echten Strukturreformen den zentralen Bereich seiner „Abenomics“ in Angriff zu nehmen. Die Notenbank ist mit ihrer expansiven Geldpolitik mittlerweile ein wesentlicher Anker der Volkswirtschaft. Je länger die Strukturreformen und die Schuldenkonsolidierung hinausgeschoben werden, desto größer wird die Abhängigkeit von der lockeren Geldpolitik und desto schwerer wird der Ausstieg aus diesem monetären Umfeld. Für eine nachhaltige Gesundung der Volkswirtschaft ist – neben den Strukturreformen – eine Normalisierung der Geldpolitik unerlässlich. * Bundesanleihen minus japanische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Yen-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick Quelle: DekaBank Widerstände 127,50 130,10 134,50 136,70 Unterstützungen 126,10 124,50 122,70 119,10 Prognosen DekaBank 10.03.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-JPY 126 123 124 Forwards 126 126 Hedge-Ertrag* (%) 0,0 0,0 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -29 -35 -40 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 32 30 25 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 BoJ Leitzins (%) 0,10 0,10 0,10 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 Japan Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 0,5 0,6 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Japan Inflation (% ggü. Vorj.) 0,8 0,4 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 125 126 0,1 -55 15 0,00 0,10 2017P 1,5 0,6 1,5 2,5 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan, Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose DekaBank 3 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 EUR-GBP ■ Im Fokus: Der britische Premierminister Cameron hat beim EU-Gipfel am 19. Februar die erhoffte Einigung zu seinen Reformforderungen für die EU erzielt. Das britische EU-Referendum wird nun am 23. Juni stattfinden und Cameron plädiert für den Verbleib in der EU. Daraufhin, mit Blick auf das Brexit-Risiko, hat das Pfund mit 0,79 EUR-GBP zunächst schwach reagiert, doch mit der Aussicht auf eine nochmals expansivere EZB ab März hat das Währungspaar wieder auf 0,77 nachgegeben. Die Unsicherheit über den Ausgang des Referendums wird das Pfund weiterhin belasten. Da wir nicht mit dem Brexit rechnen, erwarten wir nach dem Referendum eine deutliche Erholungsbewegung für das Pfund (fallender EUR-GBP-Kurs), die durch die dann näher rückende Leitzinswende der BoE verstärkt wird. Euro-Pfund-Wechselkurs ■ Charttechnik: Der EUR-GBP-Kursanstieg seit Jahresbeginn von 0,7000 auf 0,7930 legt zumindest eine Verschnaufpause ein und pendelt aktuell in volatilem Markt um den Widerstand von Anfang 2015 (0,7765). Spannend ist, ob der Wochenschlusskurs darüber (0,7881/Ende Februar 2016) bestätigt werden kann oder sich als False Break erweist. Aktuell wirkt EUR-GBP etwas überkauft. Quellen: Bloomberg, DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ■ Perspektiven: In den Jahren 2013-2015 hat der dynamische konjunkturelle Aufschwung im Vereinigten Königreich das Britische Pfund gegenüber dem Euro stark aufwerten lassen (um knapp 20 %). Doch seit Ende 2015 steht das Pfund unter Abwertungsdruck. Grund dafür ist zum einen das Signal der Bank of England, es mit der Leitzinswende angesichts eines noch unzureichenden Inflationsdrucks nicht eilig zu haben. Zum anderen ist das britische Top-Thema 2016, das Referendum über den Verbleib in der EU, in den Fokus der Märkte gerückt. Mit der Erwartung einer früheren Leitzinswende in UK (Q1 2017) als in Euroland (Mitte 2019) besteht noch Aufwertungspotenzial für das Pfund. Das dürfte sich allerdings erst nach dem EU-Referendum am 23. Juni realisieren, falls die Briten für den Verbleib in der EU stimmt, wovon wir ausgehen. Perspektivisch sollte sich der Euro mit der fortschreitenden Erholung in Euroland wieder stärker behaupten. * Bundesanleihen minus Gilts Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Pfund-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick Quelle: DekaBank Widerstände 0,7930 0,8040 0,8270 0,8400 Unterstützungen 0,7760 0,7600 0,7495 0,7360 Prognosen DekaBank 10.03.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-GBP 0,78 0,78 0,73 Forwards 0,78 0,78 Hedge-Ertrag* (%) -0,2 -0,5 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -98 -95 -115 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -123 -130 -135 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 BoE Leitzins (%) 0,50 0,50 0,50 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 UK Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,2 1,7 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 UK Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,4 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 0,69 0,79 -1,1 -150 -150 0,00 0,75 2017P 1,5 2,3 1,5 1,6 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank 4 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 EUR-CHF ■ Im Fokus: Anfang Februar hat der EUR-CHF-Kurs mit 1,11 den höchsten Wert seit der Aufgabe des Mindestkurses im Januar 2015 erreicht. Danach, einhergehend mit dem EU-Gipfel zum britischen EU-Referendum und dem Fokus auf das BrexitRisiko, war der Franken jedoch wieder als sicherer Hafen gesucht (zwischenzeitlich unter 1,09 EUR-CHF). Doch schon Anfang März tendierte EUR-CHF wieder nach oben, was aktuell für eine gemäßigte Risikoscheu spricht. Die SNB beobachtet wachsam die Franken-Entwicklung. Sollten die von der EZB im März angekündigten expansiven Maßnahmen den Franken erneut unter Druck setzen, wird die SNB dem durch Devisenmarktinterventionen und bei stärkerem Aufwertungsdruck auch durch eine weitere Senkung ihres LIBOR-Zielbands entgegenwirken. Euro-Franken-Wechselkurs ■ Charttechnik: EUR-CHF hat nach einem kurzen Ausflug an die Marke von 1,1200 wieder den Weg in die seit Aug. 2015 etablierte Range 1,0750 – 1,1050 gefunden. Die Eckpunkte der Range bleiben somit derzeit das Maß der Dinge. Über 1,1050 warten als nächste Widerstände 1,1200 und 1,1380. Auf der unteren Seite bilden 1,0570 und 1,0235 die wichtigen Unterstützungspunkte. Quellen: Bloomberg, DekaBank Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte) ■ Perspektiven: Der Druck auf den „sicheren Hafen“ Schweizer Franken sollte bis Ende 2017 langsam nachlassen, wenngleich der Franken noch überbewertet bleiben dürfte. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren Franken bleibt die erwartete wirtschaftliche Erholung in Euroland. Letztere unterstützt die Europäische Zentralbank mit ihrem ultra-expansiven Kurs, der die Leitzinswende nicht vor 2019 erwarten lässt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann indes nur reagieren. Sie wird mit Negativzinsen (Zielband für den 3-Monats-LIBOR bei -1,25 % bis -0,25 %) und Devisenmarktinterventionen, ihren beiden wichtigsten Instrumenten seit der Aufgabe des Mindestkurses von 1,20 EUR-CHF im Januar 2015, gegen die ausländischen Kapitalströme und damit gegen die unerwünschte Frankenstärke vorgehen. Vor diesem Hintergrund dürfte der EUR-CHF-Kurs langsam ansteigen und sich Ende 2017 dem Niveau von 1,20 annähern. * Bundesanleihen minus schweizerische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Euro-Franken-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick Quelle: DekaBank Widerstände 1,1050 1,1200 1,1380 1,1550 Unterstützungen 1,0900 1,0750 1,0570 1,0400 Prognose DekaBank 10.03.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-CHF 1,10 1,09 1,10 Forwards 1,09 1,09 Hedge-Ertrag* (%) 0,1 0,3 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) 48 50 50 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 57 50 45 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 SNB Leitzins (%) -0,75 -0,75 -0,75 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 Schweiz BIP (% ggü. Vorj.) 0,9 1,4 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Schweiz Inflation (% ggü. Vorj.) -1,1 -0,6 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 1,12 1,09 0,5 50 40 0,00 -0,75 2017P 1,5 1,7 1,5 0,3 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank 5 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 EUR-SEK und EUR-NOK Euro-Kronen (SEK)-Wechselkurs EUR-SEK Die Riksbank betreibt eine sehr lockere Geldpolitik mit negativem Leitzins und Staatsanleihekäufen, um die schwedische Inflation, die sich drei Jahre lang um 0 % bewegt hat, wieder in Richtung ihres Zielwerts von 2 % ansteigen zu lassen. Diese Geldpolitik trägt mittlerweile Früchte: Das Wirtschaftswachstum ist stark, die Arbeitslosenquote fällt, und der Inflationsdruck nimmt zu. Auch eine schwache Krone soll mit importierter Inflation zum Inflationsanstieg beitragen. Die Riksbank ist daher bestrebt, noch expansiver als die ultra-expansive EZB zu sein. In Antizipation einer erneuten geldpolitischen Lockerung der EZB im März hat die Riskbank im Februar ihren Leitzins von -0,35 % auf -0,50 % gesenkt. Die EZB hat im März ihren Leitzins auf 0,00 % gesenkt und weitere umfangreiche Maßnahmen beschlossen. Die Krone ist dabei nicht unter Druck geraten. Quellen: Bloomberg, DekaBank Euro-Kronen (NOK)-Wechselkurs EUR-NOK Quellen: Bloomberg, DekaBank Der Rückgang des Ölpreises zu Jahresbeginn in Richtung 30 USD hat den EURNOK-Kurs bis auf 9,70 ansteigen lassen (wie zuletzt Ende 2008 bei einem Ölpreis von 40 USD). Doch nun scheint sich der Ölpreis zu stabilisieren. Er ist innerhalb eines Monats auf 40 USD angestiegen. Dies hat die Krone als Rohstoffwährung gestärkt, der EUR-NOK-Kurs ist auf 9,40 gesunken. Diese Entwicklung reduziert den Handlungsdruck auf die Norges Bank, die den negativen Effekten der geschwächten Ölindustrie auf die norwegische Wirtschaft durch Leitzinssenkungen entgegensteuert. Die Stabilisierung des Ölpreises, eine schwache Krone und eine gestiegene Inflation (3 % im Januar) dürften die Norges Bank auf eine weitere Leitzinssenkung verzichten lassen. Die Erwartung eines langsamen Ölpreisanstiegs und einer deutlich weniger expansiven Norges Bank im Vergleich zur EZB sprechen für eine stärkere Krone im Prognosezeitraum. Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 10.03.2016 Wechselkurs EUR-SEK 9,36 Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu schwed. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) 15 10 Jahre (Basispunkte) -28 in 3 Mon. 9,35 9,29 0,1 in 3 Mon. 5 -40 in 6 Mon. 9,30 9,29 0,1 in 6 Mon. -5 -55 Leitzins EZB (%) 0,00 0,00 0,00 Leitzins Riksbank (%) -0,50 -0,50 -0,50 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 Schweden BIP (% ggü. Vorj.) 3,8 3,6 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Schweden Inflation (% ggü. Vorj.) 0,7 1,9 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 9,20 9,28 0,2 in 12 Mon. -20 -70 0,00 -0,50 2017P 1,5 2,7 1,5 2,8 Prognose DekaBank 10.03.2016 Wechselkurs EUR-NOK 9,54 Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu norw. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) -106 10 Jahre (Basispunkte) -115 in 3 Mon. 9,40 9,45 -0,3 in 3 Mon. -105 -120 in 6 Mon. 9,30 9,48 -0,6 in 6 Mon. -115 -125 Leitzins EZB (%) 0,00 0,00 0,00 Leitzins Norges Bank (%) 0,75 0,75 0,75 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 Norwegen BIP (% ggü. Vorj.) 1,1 1,0 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Norwegen Inflation (% ggü. Vorj.) 2,2 2,8 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 9,20 9,53 -1,2 in 12 Mon. -140 -140 0,00 0,75 2017P 1,5 2,0 1,5 2,4 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Riksbank, Statistics Sweden, Norges Bank, Statistics Norway, Prognose DekaBank 6 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 EUR-AUD und EUR-CAD Euro-Dollar (AUD)-Wechselkurs EUR-AUD Mitte Februar stand der Euro gegenüber dem australischen Dollar noch bei 1,62 EUR-AUD. Seitdem hat der Euro 9 % an Wert verloren. Der Euro ist dabei von zwei Seiten geschwächt worden. Anfang März hat die australische Zentralbank die Leitzinsen unverändert bei 2,0 % belassen und keine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt. Darüber hinaus hat das Wachstum in Australien im vierten Quartal positiv überrascht und so dem australischen Dollar Auftrieb gegeben. Gleichzeitig hat die Europäische Zentralbank mit dem Ausblick auf eine Ausweitung der geldpolitischen Lockerung den Euro gegenüber dem australischen Dollar unter Druck gebracht. Die erwarteten unterschiedlichen geldpolitischen Wege zwischen der EZB und der australischen Zentralbank dürften mittelfristig den Euro gegenüber dem australischen Dollar weiter abwerten lassen. Quellen: Bloomberg, DekaBank Euro-Dollar (CAD)-Wechselkurs EUR-CAD Der Euro hat gegenüber dem kanadischen Dollar in den vergangenen Wochen von 1,59 EUR-CAD bis auf 1,45 EUR-CAD abgewertet und damit sein bisheriges Jahrestief in 2016 erreicht. Er bleibt aber noch deutlich über dem Tiefststand aus dem vergangenen Jahr von 1,30 EUR-CAD. Der kanadische Dollar profitierte von Wirtschaftsdaten aus Kanada. Die kanadische Inflationsrate ist im Januar unerwartet hoch ausgefallen. Daneben überraschte auch das Wachstum in Kanada für das vierte Quartal positiv. Der Euro wurde gegenüber dem kanadischen Dollar durch die jüngsten zusätzlichen expansiven Maßnahmen der Europäischen Zentralbank geschwächt. Der Euro sollte gegenüber dem kanadischen Dollar nachhaltig unter Druck bleiben, denn die kanadische Zentralbank dürfte bereits im nächsten Jahr die Leitzinswende vollziehen, während von Seiten der EZB frühestens Ende 2018 mit der ersten Erhöhung des Einlagensatzes zu rechnen ist. Quellen: Bloomberg, DekaBank Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 10.03.2016 Wechselkurs EUR-AUD 1,51 Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu austral. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) -242 10 Jahre (Basispunkte) -102 in 3 Mon. 1,47 1,49 -0,7 in 3 Mon. -250 -240 in 6 Mon. 1,47 1,50 -1,4 in 6 Mon. -280 -250 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 RBA Leitzins (%) 2,00 2,00 2,25 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 Australien BIP (% ggü. Vorj.) 2,5 2,3 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Australien Inflation (% ggü. Vorj.) 1,5 1,2 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 1,41 1,52 -2,9 in 12 Mon. -320 -265 0,00 2,75 2017P 1,5 2,1 1,5 2,1 Prognose DekaBank 10.03.2016 Wechselkurs EUR-CAD 1,50 Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu kanad. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) -102 10 Jahre (Basispunkte) -99 in 3 Mon. 1,44 1,48 -0,6 in 3 Mon. -105 -115 in 6 Mon. 1,42 1,48 -1,1 in 6 Mon. -125 -120 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 BoC Leitzins (%) 0,50 0,50 0,50 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,5 Kanada BIP (% ggü. Vorj.) 1,2 1,4 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Kanada Inflation (% ggü. Vorj.) 1,1 1,3 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten in 12 Mon. 1,40 1,49 -2,5 in 12 Mon. -170 -150 0,00 0,50 2017P 1,5 2,1 1,5 2,3 Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Reserve Bank of Australia, Australian Bureau of Statistics, Bank of Canada, Statistics Canada, Prognose DekaBank 7 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 Wichtige Daten im Überblick Stand am 10.03.2016 EUR-USD 1,12 EUR-JPY 127 EUR-GBP 0,78 EUR-CHF 1,10 EUR-SEK 9,31 EUR-NOK 9,39 EUR-DKK 7,46 EUR-CAD 1,48 EUR-AUD 1,48 USD-JPY 113,7 GBP-USD 1,44 USD-CHF 0,98 USD-SEK 8,34 USD-NOK 8,41 USD-CAD 1,32 AUD-USD 0,75 Prognosen (fett, obere Zeile) und Terminkurse (untere Zeile) 3 Monate 6 Monate 12 Monate 24 Monate 1,06 1,03 1,00 1,03 1,12 1,12 1,13 1,15 123 124 125 131 127 127 127 126 0,78 0,73 0,69 0,72 0,78 0,78 0,78 0,80 1,09 1,10 1,12 1,19 1,10 1,10 1,09 1,09 9,35 9,30 9,20 8,90 9,30 9,30 9,29 9,32 9,40 9,30 9,20 8,90 9,42 9,45 9,50 9,62 7,46 7,46 7,46 7,46 7,46 7,46 7,45 7,45 1,44 1,42 1,40 1,34 1,48 1,49 1,50 1,52 1,47 1,47 1,41 1,41 1,49 1,50 1,52 1,57 116,0 120,0 125,0 127,0 113,4 113,0 112,0 109,5 1,36 1,41 1,45 1,43 1,44 1,44 1,44 1,45 1,03 1,07 1,12 1,16 0,98 0,98 0,97 0,94 8,82 9,03 9,20 8,64 8,31 8,28 8,21 8,08 8,87 9,03 9,20 8,64 8,42 8,41 8,39 8,33 1,36 1,38 1,40 1,30 1,32 1,32 1,32 1,32 0,72 0,70 0,71 0,73 0,75 0,75 0,74 0,73 Quellen: Bloomberg, DekaBank, Prognose DekaBank 8 Makro Research Volkswirtschaft Währungen Ausgabe 03/2016 – März / April 2016 Autoren Dr. Marina Lütje: Tel.: (0 69) 71 47 - 9474 [email protected] (GBP, CHF, NOK, SEK) Dr. Christian Melzer: Tel.: (0 69) 71 47 - 2851 [email protected] (USD, JPY, AUD, CAD) Michael Neumann: Tel.: (0 69) 71 47 - 1402 [email protected] (Charttechnik) Ingrid Schad: Tel.: (0 69) 71 47 - 1402 [email protected] (Charttechnik) Chefvolkswirt: Dr. Ulrich Kater Tel.: (0 69) 71 47 - 2381 [email protected] Disclaimer Diese Darstellungen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. 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