Norm (oder Betrag) eines Vektors im Rn entspricht der Länge des Vektorpfeils. Im x1 p 2 2 R2 : kxk = x2 = x1 + x2 nach Pythagoras. Rn : p kxk = x12 + x22 + ... + xn2 . Allgemein im Beispiele 1 √ 1 = 2, 3 −4 = 5, 1 −2 = 3, 2 1 √ 2 3 = 30. 4 Anwendung Den Abstand zweier Punkte Verbindungsvektors A und B erhält man als Norm des B − A. skvprod.pdf, Seite 1 Eigenschaften der Norm x, y ∈ Rn und a ∈ R gilt I k0k = 0 und kxk > 0, falls x 6= 0 (Positivität), I ka · xk = |a| · kxk (Homogenität), I kx + y k ≤ kxk + ky k (Dreiecksungleichung) Für Einheitsvektor = Vektor mit Norm 1 Ist x 6= 0 beliebig, so ist x kxk 1 = kxk ·x ein Einheitsvektor. Beispiele für Einheitsvektoren 0 1 , 0 2 1 3 2 1 2/3 2/3 , 1/3 = Spezielle Einheitsvektoren im e1 = (1; 0; 0), e2 = (0; 1; 0), 2 1 −1 R3 sind: √1 e3 1 −2 √1 3 . 55 −4 5 und = (0; 0; 1), analog im Rn . skvprod.pdf, Seite 2 Das Skalarprodukt im Rn ordnet zwei Vektoren hx, y i = ~x · ~y = x, y ∈ Rn Pn i=1 xi yi einen Skalar hx, y i ∈ R zu: = x1 · y1 + x2 · y2 + ... + xn · yn ∈ R Beispiele I I 1 3 , 4 = 1 · 3 + 2 · 4 = 3 + 8 = 11 2 3 3 , −4 = 3 · 3 − 4 · (−4) = 32 + 42 = 25 −4 * 1 4 + I 2 −3 −3 , −2 −4 1 = 1 · 4 + 2 · (−3) − 3 · (−2) − 4 · 1 = 0. skvprod.pdf, Seite 3 Eigenschaften des Skalarprodukts I I I I hx, xi =px12 + ... + xn2 = kxk2 ≥ 0 bzw. kxk = hx, xi, hy , xi = hx, y i (Symmetrie), ha · x, y i = a · hx, y i für Skalare a ∈ R und hx + z, y i = hx, y i + hz, y i sowie hx, y + zi = hx, y i + hx, zi für x, y , z ∈ Rn (Bilinearität), hx, y i = kxk · ky k · cos ^(x, y ), wobei ^(x, y ) für den Winkel zwischen x und y und cos für die Cosinusfunktion steht, x⊥y (x senkrecht y ) ⇔ hx, y i = 0 und |hx, y i| ≤ kxk · ky k (CauchySchwarzUngleichung) I insbesondere I skvprod.pdf, Seite 4 1 2 , −1 0 2 , 1 Beispiel x = Es ist und kxk = √ ky k = 6, √ kzk = 5, z= √ 14 hx, y i = 1 · 0 + 2 · 2 + (−1) · 1 = 3, hx, zi = −1 sowie hy , zi = 0. * hx, y + zi = Da y= 3 −1 2 hy , zi = 0, Aus der Bilinearität folgt z. B. + 1 3 2 , 1 −1 3 stehen Für den Winkel α y und zwischen z x = hx, y i + hx, zi = 3 − 1 = 2. senkrecht aufeinander. und y gilt p 3 hx, y i = √ √ = 0, 3 ≈ 0, 5477 kxk · ky k 6· 5 ⇒ α = arccos 0, 5477 = 56, 8o = 0, 991 rad, wobei arccos (Arcuscosinus) die Umkehrfunktion des Cosinus bezeichnet. cos α = skvprod.pdf, Seite 5 Geometrische Anwendungen R2 C = (2; 0). Beispiel: Gegeben sei das Dreieck im A = (−1; 1), B = (2; 3) Die Seite AB und AC wird √ durch y = (3; −1) ky k = 10. α x√ = B − A = (3; 2) kxk = 13. wird durch den Vektor beschrieben und hat die Länge Der Winkel mit den Eckpunkten beschrieben und hat die Länge zwischen diesen beiden Seiten kann berechnet werden durch hx, y i = kxk · ky k · cos α ⇔ cos α = hx, y i 7 =√ ≈ 0, 614 ⇒ α ≈ 52, 1o = 0, 91 kxk · ky k 130 rad Analog erhält man für die Seite BC die Länge 3 und die o o Winkel β ≈ 56, 3 und γ ≈ 71, 6 . skvprod.pdf, Seite 6 Parameterdarstellung von Geraden im R2 und R3 Zu Vektoren t∈R x und v ist die Menge aller Punkte Jede Gerade g mit x der Ortsvektor Richtungsvektor v lässt sich so darstellen, wobei eines beliebigen Punktes auf zwei Punkte auf Diese x +t ·v eine Gerade. g g ist und der verbindet. Parameterdarstellung ist nicht eindeutig. skvprod.pdf, Seite 7 Beispiel Gesucht ist eine der Geraden Parameterdarstellung Punkte 1 2 A= und −1 1 B= Als Ortsvektor kann (zum Beispiel) im 1 −1 − 2 1 = R g durch die . x =B = werden, als Richtungsvektor v =A−B = 2 −1 1 gewählt 2 . 1 Somit ist g= −1 1 +t 2 · 1 −1 2 :t∈R = +R· 1 . 1 eine (von vielen möglichen) Parameterdarstellung der Geraden. skvprod.pdf, Seite 8 Gerade g = x + R · v skvprod.pdf, Seite 9 Anwendung der Parameterdarstellung Berechnung von Schnittpunkten, Schnittwinkeln, Projektionen etc. Im Beispiel muss für den Schnittpunkt von g mit der x1 Achse −1 + 2t 1+t gelten: x1 0 = −1 1 Aus der Gleichung für die 0 +t · 2 1 = x2 Koordinate folgt = 1 + t ⇔ t = −1. Eingesetzt in die Gleichung für die x1 Koordinate ergibt sich nun x1 = −1 + 2 · (−1) = −3, d. h. g schneidet die 1. Koordinatenachse im Punkt −3 0 . skvprod.pdf, Seite 10 Beispiel: Schnittwinkel zweier Geraden Seien A = (1; 1; 2), B = (2; −1; 3) Die Gerade g durch A und B und C = (0; −2; 2) ∈ R3 . hat die Parameterdarstellung g = {(1; 1; 2)+t ·(1; −2; 1) : t ∈ R} = (1; 1; 2)+R·(1; −2; 1), h = (1; 1; 2) + R · (−1; −3; 0) stellt die Gerade durch A und C dar. Der Schnittwinkel α der beiden Geraden ist der Winkel zwischen den Richtungsvektoren und wird bestimmt durch: cos α = h(1; −2; 1), (−1; −3; 0)i 5 = √ ⇒ α = 49, 8o k(1; −2; 1)k · k(−1; −3; 0)k 60 skvprod.pdf, Seite 11 Bemerkung Beim Schnitt zweier Geraden tritt neben dem Winkel α auch immer der β = 180o − α auf, wobei gilt cos β Supplementwinkel = − cos α. Der Winkel zwischen zwei Richtungsvektoren ist je nach Wahl der Richtungsvektoren entweder α oder β. Standardmäÿig wird der kleinere der beiden Winkel als Schnittwinkel der Geraden deniert. Diesen erhält man für beliebige Richtungsvektoren cos α = v und w durch |hv ,w i| . kv k·kw k skvprod.pdf, Seite 12 Orthogonale Projektion x, v ∈ Rn orthogonale Projektion Zu Vektoren v= 6 0 deniert man die von x in Richtung von v durch mit πv (x) = x|| = hx, v i ·v hv , v i Beispiel und v= hx, v i = 4 − 1 = 3 hv , v i = 1 + 1 = 2 und Mit x= 4 1 πv (x) = 3 2 ·v = 3 2 · 1 −1 ist und somit 1 −1 = 1, 5 −1, 5 Spezialfall Ist e ein Einheitsvektor (d. h. πe (x) = hx, ei · e kek = 1), so ist skvprod.pdf, Seite 13 Eigenschaften der orthogonalen Projektion Ist hx, v i > 0, v, seine Länge ist kπv (x)k = wobei Ist α so zeigt der Vektor hx,v i kv k x|| = πv (x) in Richtung von = kxk · cos α, der Winkel zwischen x und v ist. hx, v i < 0, so zeigt πv (x) in die entgegengesetzte v , die Länge ist ebenfalls kxk · | cos α|. Richtung von Ist ist hx, v i = 0, d. h. x und v stehen πv (x) = 0 der Nullvektor. Insbesondere hängt von der Länge von πv (x) v ab. senkrecht aufeinander, so nur von der Richtung, nicht jedoch skvprod.pdf, Seite 14 Orthogonale Zerlegung x|| = πv (x), so steht der Vektor x⊥ = x − x|| senkrecht auf v und damit auch auf x|| , d. h. man hat eine Zerlegung x = x|| + x⊥ , wobei x|| ein skalares Vielfaches von v ist und x⊥ senkrecht auf v steht. Ist 4 1 und v = 1 −1 1, 5 2, 5 folgt x⊥ = x − x|| = . −1, 5 2, 5 Beispiel x = Mit x|| = skvprod.pdf, Seite 15 Anwendung: Abstand PunktGerade A ∈ Rn und einen Vektor y⊥ senkrecht auf g steht. Die kürzeste Verbindung zwischen einem Punkt g = x + R · v ist ist durch der A mit g verbindet und der einer Gerade gegeben, Man erhält y⊥ , indem man zu einem beliebigen y = x − A, den auf dem Richtungsvektor v der Geraden Anteil y⊥ = y − πv (y ) bestimmt. Verbindungsvektor y, z. B. senkrechten skvprod.pdf, Seite 16 Beispiel Abstand des Punktes A= −1 1 Punkte und . 1 2 −1 2 g= +R· 1 , 1 2 3 zur Geraden g durch die −3 −2 Man erhält y= −1 1 −A= , π(2;1) (y ) = ⇒ y⊥ = −3 −2 −3 2 , 1 −2 · 2 1 2 2 , 1 1 − −3, 2 −1, 6 = 0, 2 −0, 4 −8 2 −3, 2 = · 1 = −1, 6 5 . Der Abstand zwischen Punkt und Gerade ist ky⊥ k = √ 0, 2 ≈ 0, 45. skvprod.pdf, Seite 17 Skalarprodukte in allgemeinen Vektorräumen Sei V Vektorraum über Ein Skalarprodukt auf V R. ist eine Abbildung V × V → R, (x, y ) 7→ hx, y i mit den Eigenschaften (1) (2) hx, y i = hy , xi (symmetrisch), hax, y i = a hx, y i und hx + z, y i = hx, y i + hz, y i x, y , z ∈ V und a ∈ R (bilinear) und hx, xi > 0 für alle x 6= 0 (positiv denit). für (3) skvprod.pdf, Seite 18 Beispiele hx, y i = x T y im Rn Durch hx, y i = 2x1 y1 − x1 y2 − x2 y1 + x2 y2 ist ein 2 alternatives Skalarprodukt auf dem R deniert. Rb hf , g i = a f (x) · g (x)dx deniert ein Skalarprodukt auf dem Vektorraum aller stetigen Funktionen [a, b] → R. I Das schon bekannte Skalarprodukt I I Bemerkungen I Aus (1) und (2) folgt hx, ay i = a hx, y i und hx, y + zi = hx, y i + hx, zi. I Die Verallgemeinerung der Denition auf Vektorräume über einem beliebigen Körper Im Fall K=C K ist nicht sinnvoll. gibt es eine geringfügig modizierte Denition eines Skalarprodukts. Wir werden uns im Folgenden auf den Fall K=R beschränken. skvprod.pdf, Seite 19 Denition I Ein euklidischer Vektorraum V h·, ·i. p kxk = hx, xi. ist ein Vektorraum über R versehen mit einem Skalarprodukt I Die Norm des Vektors y sind Notation x⊥y . I Die Vektoren I hx, y i = 0, x und y sind x x ∈V und ist orthogonal (senkrecht), wenn parallel, wenn sie linear anhängig sind, d. h. einer ein skalares Vielfaches des anderen ist, Notation x||y . α = ∠(x, y ) zwischen y 6= 0 ist gegeben durch I Der Winkel x und cos α = zwei Vektoren hx, y i . kxk · ky k skvprod.pdf, Seite 20 Beispiel 1 Gesucht ist ein Vektor x= x1 x2 , der auf y= 3 1 senkrecht steht. Es muss gelten 0 = hx, y i = x1 x2 3 , 1 = 3x1 + x2 ⇔ x2 = −3x1 . x1 = t ∈ R beliebig vorgegeben werden, t 1 dann die Form x = = t · −3 . −3t Somit kann haben Lösungen Allgemeiner Die zu einem gegebenen Vektor Vektoren haben die Form Vielfachen des Vektors y= t · y2 −t · y1 y2 −y1 y1 y2 ∈ R2 senkrechten , sind also die skalaren . skvprod.pdf, Seite 21 Beispiel 2 Gesucht ist eine Konstante a ∈ R, −2 1 a senkrecht auf 2 steht. 2a 3 so dass der Vektor Dazu betrachtet man das Skalarprodukt: + −2 1 a , 2 2a 3 * ⇔ 8a = 2 ⇔ a = = −2 + 2a + 6a = 8a − 2 = 0 1 4. Beispiel 3 v = v2 ∈ R3 , Gesucht ist v1 v3 der auf x = 1 2 und auf y = 3 4 5 6 senkrecht steht. hv , xi = hv , y i = 0 führt zu Gleichungssystem mit drei Unbekannten. Die Bedingung einem linearen skvprod.pdf, Seite 22 Vektorprodukt Eine bequeme Möglichkeit, zu zwei linear unabhängigen Vektoren x, y im R3 Vektor zu bestimmen, bietet das x × y, x und y senkrechten Kreuz- oder Vektorprodukt einen dritten auf deniert durch ! x1 x2 x3 Beispiel: 1 2 3 y1 y2 y3 × ! × 4 5 6 ! ! = = −3 6 −3 x2 y3 − x3 y2 x3 y1 − x1 y3 x1 y2 − x2 y1 ! ! Bemerkung Das Vektorprodukt ist nur für dreidimensionale Vektoren deniert. Im Gegensatz zum Skalarprodukt ist das Ergebnis wieder ein Vektor. skvprod.pdf, Seite 23 Eigenschaften I I hx × y , xi = hx × y , y i = 0, d. h. x × y steht senkrecht sowohl auf x als auch auf y . kx × y k = kxk · ky k · | sin ϕ|, wobei ϕ der Winkel zwischen beiden Vektoren ist. Somit ist kx × y k die Fläche des von x und y aufgespannten Parallelogramms. x, y und x × y bilden ein Rechtssystem. x × y = −y × x . (ax) × y = a(x × y ) = x × (ay ) für x, y ∈ R3 und a ∈ R. (x + z) × y = x × y + z × y und x × (y + z) = x × y + x × z für x, y , z ∈ R3 . Im Allgemeinen ist x × (y × z) 6= (x × y ) × z . I Die Vektoren I I I I (Fehler im Teschl/Teschl auf Seite 361!) I hx, y × zi = hy , z × xi = hz, x × y i (Spatprodukt, mehr dazu später). skvprod.pdf, Seite 24 Geometrische Anwendung 1: Beispiel Parallelogramm Das von den Vektoren x= 1 1 1 1 −1 2 und y= R3 hat die Fläche 1 1 3 √ kx × y k = 1 × −1 = −1 = 14 1 −2 2 aufgespannte Parallelogramm im Die Winkel α und β lassen sich mit Hilfe des Skalarprodukts berechnen: hx, y i 2 cos α = cos ^(x, y ) = =√ √ = kxk · ky k 3· 6 √ ⇒ α = arccos 2 3 ≈ 61, 9o und √ 2 3 β = 180o − α ≈ 118, 1o . skvprod.pdf, Seite 25 Geometrische Anwendung 2: Dreiecke Das Vektorprodukt kann auch zur Berechnung von Dreiecksächen im R3 benutzt werden. Da ein Dreieck ein F des Dreiecks A, B und C und den durch die Vektoren x = B − A, y = C − A und z = C − B beschriebenen Seiten: halbes Parallelogramm ist, gilt für die Fläche mit den Eckpunkten F = 12 kx × y k = 21 kx × zk = 12 ky × zk Beispiel Das Dreieck mit den Ecken A= 0 1 2 B= 1 3 2 −1 1 −1 und C= hat die Fläche 1 −1 F = 12 k(B − A) × (C − A)k = 21 2 × 0 = 0 −3 √ = 12 49 = 3, 5 −6 1 3 2 2 skvprod.pdf, Seite 26 Geometrische Anwendung 3: Ebenen im R3 I Eine Ebene hat eine Parameterdarstellung der Form E = x + s · v + t · w : s, t ∈ R , wobei x ein Punkt auf der Ebene ist und v, w zwei linear unabhängige Vektoren, die die Ebene aufspannen. I Eine Paramterdarstellung der Ebene durch die drei Punkte P, Q, R (die nicht auf einer Geraden liegen dürfen) erhält man z. B., indem man I x = P und v = Q − P sowie w = R − P setzt. Der Normalenvektor r = v × w steht senkrecht auf E , 1 · r. ebenso der normierte Normalenvektor n = kr k skvprod.pdf, Seite 27 Beispiel Sei P= 0 1 , 1 Q= Die Ebene durch 1 0 0 P, Q und und R R= 1 2 . 1 hat die Parameterdarstellung E = {P + s · (Q − P) + t · (R − P) : s, t ∈ R} ( = 0 1 1 1 + s · −1 + t · 1 1 −1 0 : s, t ∈ R , 1 1 −1 × 1 −1 0 ein Normalenvektor ist r= Ein normierter Normalenvektor ist n= 1 kr k ) 1 −1 . 2 = ·r = 1 √1 −1 . 6 2 skvprod.pdf, Seite 28 Beschreibung von Ebenen durch Normalenvektoren E = x + s · v + t · w : s, t ∈ R und r = v × w ein Normalenvektor. Da r auf v und w senkrecht steht, gilt für jeden Punkt y = x + s · v + t · w ∈ E hx + s · v + t · w , r i = hx, r i + s · hv , r i + t · hw , r i = hx, r i , d. h. Punkte y ∈ E sind gerade dadurch charkterisiert, dass hy , r i = hx, r i. Es folgt Sei y ∈ E ⇔ hy , r i = hx, r i ⇔ hy , ni = hx, ni , wobei n den normierten Normalenvektor bezeichnet. Im Beispiel gilt y= y1 y2 y3 + y1 1 y2 , −1 y3 2 * ∈E ⇔ + 0 1 1 , −1 1 2 * = =1 ⇔ y1 − y2 + 2y3 = 1 skvprod.pdf, Seite 29 Die Hessesche Normalform ist eine Ebenengleichung durch den normierten Normalenvektor 1 · r . Dieser wird (ggf. durch Multiplikation mit kr k gewählt, dass a = hx, ni ≥ 0. Damit erhält man n= E = y ∈ R3 : hy , ni − a = 0 −1) so (Hessesche Normalform) Im Beispiel war n= 1 · r = √16 − mit kr k * + 1 1 2 hx, ni = √1 6 0 1 1 , −1 1 2 n E = y ∈ R3 : hy , ni − √1 6 = √1 6 =0⇔ = a > 0. √1 6 Es folgt · (y1 − y2 + 2y3 − 1) = 0 skvprod.pdf, Seite 30 o . Anwendung: Abstand PunktEbene Der Abstand eines Punktes y zu Ebene E = {y ∈ R3 : hy , ni − a = 0} mit dem normierten Normalenvektor n ist gegeben durch d(y , E ) = hy , ni − a Ist hy , ni − a < 0, y und der Nullpunkt hy , ni − a > 0 auf so benden sich der gleichen Seite der Ebene, bei auf verschiedenen Seiten. skvprod.pdf, Seite 31 Im Beispiel n E = y ∈ R3 : √1 6 y= der Vektoren · (y1 − y2 + 2y3 − 1) = 0 3 2 , −1 v= 1 2 3 und o soll der Abstand 5 2 −1 w= zu E bestimmt werden. Man erhält hy , ni − a = = √1 6 √1 Es folgt, dass 6 y · 2 −1 1 , −1 −1 2 · (−1 − 1) = − √26 < 0. zu E 2 den Abstand √ 6 auf der gleichen Seite von Analog ist 3 hv , ni − a = √4 E = q 2 3 ≈ 0, 816 liegt wie der Nullpunkt. ≈ 1, 63 > 0. hw , ni − a = 0, v Somit hat 6 4 Abstand √ und liegt auf der anderen Seite wie 6 Schlieÿlich ist hat und y woraus folgt, dass zu E den und 0. w in E liegt. skvprod.pdf, Seite 32 Anwendung 2: Schnittpunkt GeradeEbene Die Hessesche Normalform bzw. eine Ebenengleichung mit einem beliebigen (nicht notwendig) normierten Normalenvektor kann auch benutzt werden, um den Schnittpunkt zwischen einer Gerade und einer Ebene zu berechnen. Dazu wird die Parameterdarstellung der Geraden in die Ebenengleichung eingesetzt: Ist E = {y ∈ R3 : hy , r i − a = 0} und g = {u + t · v : t ∈ R}, so erhält man durch Einsetzen die Gleichung 0 = hu + t · v , r i − a = hu, r i + t · hv , r i − a, die nach t u+t ·v auf der Geraden ist dann der gesuchte Schnittpunkt. aufgelöst werden kann. Der zugehörige Punkt skvprod.pdf, Seite 33 Im Beispiel a=1 1 −1 2 n o 3 E = y ∈ R : y1 − y2 + 2y3 − 1 = 0 mit r= und ist der Schnittpunkt der Gerade 1 −1 2+t · 1 3 0 ( g= ) :t∈R E gesucht. Dazu muss gelten − , − 0 = +t · , − − 1 = 5 − 2t − 1 = 4 − 2t mit 1 1 1 1 2 1 1 1 3 2 0 2 ⇔ t = 2. Es folgt, dass der Schnittpunkt 1 −1 2+2· 1 3 0 −1 4 3 = ist. skvprod.pdf, Seite 34 Schnittwinkel Der Schnittwinkel von g und dem Winkel zwischen Für den Winkel r= 1 −1 2 α E und g zwischen ist die Dierenz zwischen 90 und dem Normalenvektor zu g o E. und dem Normalenvektor gilt + 1 −1 −1 , 1 2 0 1 −1 1 −1 · 2 0 * cos α = Es folgt, dass sich g und E −1 −2 = √ = √ ⇒ α ≈ 125, 3o 12 3 in einem Winkel von 35, 3 o schneiden. skvprod.pdf, Seite 35 Der Durchschnitt zweier Ebenen im R3 ist eine Gerade, wenn die beiden Ebenen nicht parallel sind. Dies ist genau dann der Fall, wenn die Normalenvektoren linear unabhängig sind. Der Richtungsvektor der Schnittgeraden steht dabei senkrecht auf beiden Normalenvektoren. Der Schnittwinkel der beiden Ebenen ist gleich dem Winkel zwischen der Richtungsvektoren. Sind die beiden Ebenen parallel, so sind sie entweder gleich (und der Durchschnitt damit wieder eine Ebene) oder ihr Durchschnitt ist leer. Beispiel: siehe Tafel skvprod.pdf, Seite 36 Das Spatprodukt oder gemischte Produkt dreier Vektoren deniert als x, y , z ∈ R3 ist hx × y , zi. Eigenschaften I Das Spatprodukt ist eine reelle Zahl, deren Betrag das Volumen des von x, y und z aufgeParallelepipeds oder den Vektoren spannten Spats ist. I Das Spatprodukt ist 0, wenn die drei Vektoren in einer Ebene liegen (linear abhängig sind). > 0, wenn die Vektoren < 0, wenn sie ein Ansonsten ist das Spatprodukt ein Rechtssystem bilden und Linkssystem bilden. I I hx × y , zi = hy × z, xi = hz × x, y i hx × z, y i = hz × y , xi = hy × x, zi = − hx × y , zi skvprod.pdf, Seite 37 Beispiel 1 Die Vektoren x= 1 2 , 3 y= 2 1 0 2 −1 1 und z= spannen ein Spat auf. Das Spatprodukt ist + −3 2 6 , −1 −3 1 * hx × y , zi = Also bilden x, y und z = −15 ein Linkssystem und das Volumen des Spats ist 15. Zwei der 6 Oberächen haben die Fläche kx × y k = √ 54 zwei die Fläche √ = 3 6, zwei √ die ky × zk = 21. Fläche kx × zk = 5 √ 3 und Die Gesamtoberäche ist damit 2(kx × y k + kx × zk + ky × zk) ≈ 41, 2 skvprod.pdf, Seite 38 Beispiel 2 Mit x= x ×y = 0 −1 2 1 , y = 4 und z = −5 ist 3 0 9 0 −1 −12 1 × 4 = −3 und somit 3 0 1 hx × y , zi = −12 · 2 − 3 · (−5) + 1 · 9 = −24 + 15 + 9 = 0. Es folgt, dass die 3 Vektoren in einer Ebene liegen und somit linear abhängig sind. skvprod.pdf, Seite 39
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