Presseinformation Konjunkturumfrage der IV OÖ über das 1. Quartal 2015: Stagnation setzt sich fort - weiterhin kein Industrieaufschwung in Sicht IV OÖ-GF Haindl-Grutsch: Nach drei Jahren mit verhaltener Geschäftslage setzte sich die Industriekonjunktur auch im 1. Quartal 2015 mit Stagnation fort – Stimmung und Vertrauen in den Standort Österreich bleiben gegen den EU-Trend weiterhin gedämpft – Erwartungen für das zweite Halbjahr kehren in den positiven Bereich zurück und zeigen Auswirkungen auf die Beschäftigung Das Auf und Ab in den Konjunkturdaten der OÖ. Industrie geht weiter: Obwohl das finanzpolitische Umfeld mit einer Abschwächung des Euros gegenüber dem US-Dollar, einem deutlich gesunkenen Ölpreis und niedrigen Zinsen für international agierende Unternehmen ideal ist, kommt ein echter Konjunkturaufschwung weiterhin nicht in Sicht. Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung OÖ (IV OÖ), an der sich 97 Firmen mit insgesamt über 90.100 Mitarbeitern beteiligten, machen deutlich, dass sich die Stagnationsphase auch über das 1. Quartal des Jahres 2015 hinaus fortsetzt. Obwohl die Auftragsbestände geringfügig besser als im Vorquartal eingestuft wurden, sind die Bewertungen für die derzeitige Geschäftslage und die Ertragssituation zurückgegangen. Beurteilten zu Jahresende 2014 noch 40 Prozent der Betriebe (gewichtet nach Mitarbeiterzahlen) ihre Geschäftslage mit „gut“, so reduzierte sich dieser Wert wieder auf 28 Prozent. Allerdings bewerteten nur 6 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage mit „schlecht“, 66 Prozent votierten mit „gleichbleibend“. Der Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen liegt damit bei +22 Prozent und um 9 Prozentpunkte niedriger als noch im Vorquartal. Bei der Ertragslage reduzierte sich der Saldo sogar von zuvor +22 auf nunmehr +6 Prozent. „Nach der Wirtschaftskrise 2008/09 und zwei Jahren mit sehr dynamischer Erholung stagniert die Industriekonjunktur nun schon seit gut drei Jahren“, erklärt IV OÖGeschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch: „Viele oberösterreichische Leitbetriebe sind in den Wachstumsmärkten dieser Welt erfolgreich und investieren in Regionen außerhalb Europas, um mit ihren Produktionen möglichst nahe am Markt zu sein und um die günstigen Rahmenbedingungen vor Ort auszunützen. In Österreich bleiben die Stimmung und das Vertrauen in den Standort aber weiter sehr gedämpft – auch die Steuerreform hat dieses Bild nicht verändert. Im Gegenteil senken industriepolitische Abwanderungsprogramme wie die Forderung nach einer Wertschöpfungsabgabe das durch die jahrelange Vermögenssteuerdiskussion schon niedrige Vertrauen in den Standort weiter.“ Plus und Minus – die Ergebnisse im Detail Doch nicht alle Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage haben sich verschlechtert. Vor allem bei den zukunftsgerichteten Indikatoren sind Verbesserungen gegenüber dem Vorquartal eingetreten. So erhöhte sich bei der Produktionstätigkeit in 3 Monaten der Saldo von zuvor +/-0 auf nunmehr +29 Prozent, bei der Auslastung der Produktionskapazität in 3 Monaten auf +26 Prozent (zuvor: +2%) und bei der Ertragssituation auf +22 Prozent (+/-0%). Presseinformation Insgesamt ist damit die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten aus dem zuletzt deutlich negativen Terrain wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt. „Am erfreulichsten ist, dass sich die wieder etwas positivere Erwartungshaltung auch auf die Beschäftigung auswirkt“, so Haindl-Grutsch. Gewichtet nach den Mitarbeiterzahlen gaben nur mehr 11 Prozent der Unternehmen an, ihre Mitarbeiterzahl reduzieren zu müssen; der Saldo drehte sogar von -24 Prozent im Vorquartal auf nunmehr +13 Prozent in den Positivbereich. Alles in allem hat sich die Abwärtsbewegung der letzten Quartale im Konjunkturbarometer wieder in eine leichte Aufwärtsbewegung verwandelt. Ein dynamischer Konjunkturaufschwung bleibe aber weiterhin Wunschdenken und brauche endlich echte Strukturreformen, meint der IV OÖ-Geschäftsführer: „Österreich fällt immer weiter hinter Deutschland zurück. Laut Wirtschaftsprognosen wird unser großer Nachbar heuer etwa drei Mal so stark wachsen wie Österreich. Die IV hat schon vor fünf Jahren auf diesen Abstieg hingewiesen, nun lässt sich die jahrelange Versäumnis der Bundesregierung, Verbesserungen am Standort durchzuführen, an den Realdaten wie zum Beispiel Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenzahlenentwicklung ablesen!“ Linz, 28. April 2015 Pressekontakt: Industriellenvereinigung Oberösterreich / Tel. (0732) 78 19 76-0 Dipl.-Ing. Dr. Joachim Haindl-Grutsch / [email protected] Presseinformation Das Konjunkturbarometer der IV OÖ berechnet sich aus der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in 6 Monaten.
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