SPORT Auftakt in Freiluftsaison Die Springreiter treffen sich zum ersten großen Turnier in Schwaigern. 19 Donnerstag, 7. Mai 2015 München braucht jetzt ein Wunder FUSSBALL Kommentar Dem Trainerteam der DEB-Auswahl ist wohl der Realitätssinn abhanden gekommen. Späte Tore sorgen für den 3:0-Halbfinal-Hinspielsieg des FC Barcelona gegen die Bayern Von Stephan Sonntag Von Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa Fiasko droht E in genialer Lionel Messi hat Pep Guardiola und den FC Bayern mitten ins Herz getroffen. Nach dem 0:3 (0:0) der Münchner bei der emotionalen Rückkehr des spanischen Startrainers zum FC Barcelona ist das Finale in Berlin für den deutschen Rekordmeister in weite Ferne gerückt. Im hochintensiven Duell zweier europäischer Fußball-Giganten wurde Guardiola durch zwei Weltklasse-Aktionen (77./80.) seines langjährigen Lieblings geschockt. Dazu traf Neymar kurz vor dem Schlusspfiff. Selbst Manuel Neuer, der die Münchner bis dato mit weltmeisterlichen Paraden auf Kurs gehalten hatte, vermochte bei den unwiderstehlichen Aktionen des Argentiniers die Angriffsmaschine Barcelonas nicht stoppen. Für sein sechstes Champions-League-Finale braucht der FC Bayern am Dienstag im Rückspiel in München ein kleines Fußball-Wunder. „Wir haben uns dreimal auskontern lassen. Wir hatten unsere Chancen, machen es ihnen aber zu einfach. Das darf uns nicht passieren“, sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm und Neuer ergänzte: „Wir haben ihnen das erste Tor vorgelegt. Das hat uns verunsichert. Aus diesem Spiel haben wir zum Schluss nichts gelernt. Ein bisschen Hoffnung gibt vielleicht das Spiel gegen Porto.“ Im Viertelfinale hatten die Bayern noch ein 1:3 gedreht. Bundestrainer da Die Bayern, bei denen Robert Lewandowski mit einer Spezialmaske auflief, agierten vor 95 000 Zuschauern zunächst mit einer Dreiekette. Sie rückten unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw weit auf und versuchten, den spanischen Tabellenführer früh zu stören. Ein riskanter Plan, der dem südamerikanischen 108-Tore-Traumsturm Messi, Neymar und Luis Suárez aber auch Räume eröffnete. So war es Weltmeister-Torhüter Neuer zu verdanken, dass die Bayern nicht schon nach zwölf Minuten in Rückstand gerieten, als Suárez alleine auf Neuer zulief. Doch der Bayern-Keeper parierte mit dem rechten Fuß glänzend. Nur drei Minuten später kam Barca zur nächsten Großchance, als Suárez auf Neymar auflegte, Barcelonas Luis Enrique (rechts) umarmt Pep Guardiola vor dem Anpfiff. SEITE 19 Der Mann des Abends in Barcelona: Lionel Messi sorgte für die perfekte Ausgangslage der Spanier im Rückspiel am nächsten Dienstag in München. Hier trifft der Argentinier gegen Manuel Neuer zum 2:0. Fotos: dpa Maskenmann Robert spielte von Beginn an. dessen Schuss aber Rafinha noch zur Ecke abfälschen konnte. Guardiola stellte nach der turbulenten Anfangsphase von Dreier- auf Viererkette um, was dem BayernSpiel mehr Stabilität gab. Nach feinem Zusammenspiel mit Thomas Müller scheiterte Lewandowski freistehend aus fünf Metern, als er den Ball nicht genau traf (18.). (46.). Als die Münchner das Spiel immer besser in den Griff bekamen, schlug Messi doch noch zweimal zu. Erst ließ er Neuer mit einem Schuss von der Strafraumgrenze keine Chance, dann überwand er den Schlussmann mit einem traumhaften Lupfer. Es waren die ersten Tore des Genius gegen Neuer und seine Champions-League Tore Nummer 76 und 77. Und dann machte der nächste Südamerikaner den Deckel drauf. „Das ist wirklich bitter“, sagte Philipp Lahm. Dominant Viele Chancen von diesem Format blieben den Münchnern aber nicht, denn Barca riss das Spiel mehr und mehr an sich. Im Mittelfeld wirkten sie spritziger und gedankenschneller. Ausgangspunkt vieler Angriffe der Gastgeber war Messi, gegen den Juan Bernat wenig auszurichten hatte. Der Argentinier war in seinem 100. EuropacupSpiel aber weder mit einem Schlen- zer (21.) noch mit einem Freistoß (36.) erfolgreich. Neuer, der von seinen Kollegen häufig eingebunden wurde und mitunter Libero-Qualitäten bewies, war neben Jerome Boateng der große Rückhalt der Münchner. Dazu verdiente sich Müller eine gute Note. Im zweiten Durchgang schienen die Bayern besser auf die geballte Offensive der Spanier eingestellt zu sein. Dem deutschen Meister gehörte auch die erste Chance mit einem schwach geschossenen Freistoß von Alonso Saisonende für Franck Ribéry? Nach Arjen Robben droht auch Franck Ribéry das vorzeitige Saisonende beim FC Bayern. Wie der „Kicker“ berichtet, muss der Franzose wegen einer Entzündung der Kapsel im rechten Sprunggelenk seinen verletzten Fuß zwei Wochen komplett ruhig stellen und Spezialschuhe tragen, um das Gelenk zu entlasten. „Ich bin sehr traurig“, sagte Ribéry, „ich hatte Großes vor. Ich habe so hart für ein schnelleres Comeback gearbeitet, aber das Sprunggelenk wurde einfach nicht besser. Es kotzt mich an.“ Der Franzose hatte sich im Champions-League-Spiel gegen Donezk am 11. März verletzt und fehlt seitdem. Ursprünglich wurde nur eine Pause von wenigen Tagen prognostiziert, doch Ribéry fehlt immer noch wegen einer Sprunggelenksverletzung. nun könnte es noch länger dauern. dpa Lewandowski FC Barcelona: ter Stegen - Dani Alves, Piqué, Mascherano (89. Bartra), Jordi Alba - Busquets - Rakitic (82. Xavi), Iniesta (87. Rafinha) - Messi, Suárez, Neymar. Bayern München: Neuer - Rafinha, Benatia, Boateng, Bernat - Xabi Alonso - Lahm, Thiago, Schweinsteiger - Müller (79. Götze), Lewandowski. Tore: 1:0 Messi (77.), 2:0 Messi (80.), 3:0 Neymar (90.+4). Schiedsrichter: Rizzoli (Italien). Zuschauer: 95 639. Turin träumt von Berlin Italienischer Meister fährt nach dem 2:1-Hinspielsieg optimistisch nach Madrid – Martialische Forderung von James Rodríguez Von Miriam Schmidt, dpa Die Königsklassen-Helden von Juventus Turin genossen noch den Jubel der Fans, da kündigte Reals Mittelfeld-Star James Rodríguez schon ein ganz heißes Duell für das Rückspiel an. „Das Bernabéu muss brennen“, forderte der Kolumbianer nach dem 1:2 (1:1) der Madrilenen im Halbfinale der Champions League. „Wir müssen aufs Spielfeld gehen, um sie zu töten.“ Das Hinspiel-Ergebnis lässt zwar die unterlegenen Madrilenen um FußballWeltmeister Toni Kroos optimistisch weiter an die erfolgreiche Titelverteidigung glauben – doch vor allem Juve träumt nach dem überzeugenden Heimsieg vom Endspiel in Berlin. FUSSBALL mits. Heldentat in Turin“ jubelte die „Gazzetta dello Sport“. „Jetzt ist Berlin ganz nahe. Galaktisches Juve.“ „Tuttosport“ titelte: „Juve, du bist reif für das Finale. Strahlende Mutprobe gegen die Champions der Welt.“ Doch bei allem Jubel war auch dem frisch gebackenen italienischen Meister klar, dass mit dem Sieg im Hinspiel noch nichts gewonnen ist. „Jetzt müssen wir in Madrid mit derselben Entschlossenheit spielen, mit dem gleichen Fokus und dem gleichen Siegeswillen. An unseren Chancen, es eine Runde weiter zu schaffen, hat sich nichts geändert“, mahnte Torschütze Carlos Tevez, der mit seinem Elfmeter (58. Minute) den Sieg perfekt mach- te. Zuvor hatten Ex-Real-Profi Alvaro Morata (9.) und Cristiano Ronaldo per Kopf (27.) getroffen. Vor allem das Auswärtstor des Portugiesen macht den Königlichen Mut für das Rückspiel am 13. Mai. Auch wenn Real bei sieben Niederlagen in einem Halbfinal-Hinspiel der Königsklasse noch nie weitergekommen ist. „Ein 1:0 würde theore- Lauffreudiges Juve Reif fürs Finale? „Wir haben eine Idee im Kopf, die Champions League zu gewinnen. Nach heute Abend ist das Finale ein Stück näher“, urteilte Ex-Leverkusener Arturo Vidal, der sich mit seinen Teamkollegen nach dem Schlusspfiff lange von den Fans feiern ließ. „Juve no Li- Man stelle sich folgende Situation vor: Fußball-Bundestrainer Joachim Löw bereitet seine Kicker im Mai 2016 vier Wochen auf die Europameisterschaft vor. Eine Woche vor Turnierstart stößt Bayerns Meistertrainer Pep Guardiola als Co-Trainer zum Team und verordnet der Mannschaft ein neues Offensivkonzept. Total absurd, oder? Im deutschen Eishockey wird es aber genau so gehandhabt. Cheftrainer Pat Cortina bereitete die DEBAuswahl auf die WM in Tschechien vor. Eine Woche vor Turnierstart rückte Mannheims Meistermacher Geoff Ward ins Trainerteam und warf kurzerhand das Stürmer- und Überzahlkonzept über Bord. Da mit Jeff Tomlinson noch ein dritter Coach mit ausgeprägtem Ego im deutschen Eishockeybrei rührt, schmeckt das Endprodukt jetzt äußerst fad. Obwohl es nach den Pleiten gegen Kanada und die Schweiz nur noch um den Klassenerhalt gehen kann, spricht das Trainerteam noch vom Erreichen des WM-Viertelfinals. Hier muss ganz schnell mal wieder der Realitätsschalter auf „On“ gestellt und die Chefrolle im Trainertrio geklärt werden. Nicht das Viertelfinale winkt, ein Fiasko droht. Real-Star Cristiano Ronaldo (rechts) offenbarte einmal mehr gestenreich seine Gefühlswelt. Juventus spielte Fußball. Foto: dpa Die Profis von Juventus Turin haben sich beim 2:1-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel der Champions League deutlich lauffreudiger als ihre Gegner von Real Madrid gezeigt. Insgesamt legten die Akteure des italienischen Meisters Uefa-Angaben zufolge 115,7 Kilometer zurück, bei Real waren es 7,6 Kilometer weniger. „Juventus überrennt Madrid“, titelte die spanische Zeitung „As“ deshalb. Bei den Turinern liefen alleine Arturo Vidal, Andrea Pirlo und Claudio Marchisio weiter als der aktivste Madrilene, James Rodriguez. dpa tisch reichen, deshalb hoffen wir, dass wir das mit unseren Fans im Rücken noch drehen können“, sagte Kroos . „Aber wir müssen uns auf jeden Fall steigern.“ Blaues Auge Die spanische Zeitung „Marca“ kommentierte: „Madrid ist aus einer furchterregenden zweiten Halbzeit in Turin mit einem blauen Auge davongekommen. Cristianos Tor war Gold wert.“ Auch Real Trainer Carlo Ancelotti gab sich optimistisch: „Es ist ein negatives Ergebnis, aber es ist nicht so schlecht. Wir sind zuversichtlich, weil wir zu Hause spielen.“ Juve war über weite Strecken der Partie die bessere Elf, hatte bei einem Latten-Treffer von James aber auch Glück. Turins Coach Massimiliano Allegri haderte vor allem mit den vergebenen Chancen auf das durchaus mögliche 3:1. „Es gab einige Situationen, in denen wir es beim letzten Pass hätten besser machen können“, erklärte er. Im Rückspiel wollen sich die Bianconeri erstmals seit 2003 wieder für das Königsklassen-Endspiel qualifizieren. Ihre Meinung? [email protected] Kurz notiert Rücktritt von Odonkor Der ehemalige Nationalspieler David Odonkor ist nach nur drei Monaten als Trainer des Westfalenligisten TuS Dornberg zurückgetreten. Das berichtete das „Westfalen-Blatt“ (Mittwochsausgabe). „Ich habe mir Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es nichts mehr bringt. In der kurzen Zeit, in der ich hier bin, ist so viel Negatives passiert. Das habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt“, sagte Odonkor der Zeitung. Der Verein aus dem Bielefelder Stadtteil Dornberg ist als Tabellen-14. der sechstklassigen Liga stark abstiegsgefährdet. Vor einer Woche hatte Odonkor im Interview mit der Heilbronner Stimme den Klassenerhalt mit dem TuS als nächstes Ziel genannt. dpa/red FUSSBALL Fußball Champions League, Halbfinal-Hinspiele Juventus Turin – Real Madrid FC Barcelona – Bayern München Europa League, Halbfinal-Hinspiele 2:1 (1:1) 3:0 (0:0) SSC Neapel - Dnjepr Dnjepropetrowsk heute 21.05 Uhr FC Sevilla - AC Florenz heute 21.05 Uhr Regionalliga Südwest - 32. Spieltag FK Pirmasens - 1. FC Saarbrücken WFV-Pokal-Finale in Stuttgart 2:4 (0:1) SSV Reutlingen - FV Ravensburg 2:1 (1:0) SSV Reutlingen ist damit für die 1. Runde im DFB-Pokal 2015/16 qualifiziert. Eishockey Weltmeisterschaft in Tschechien, Gruppe A Schweiz – Lettland 1:2 n.V. (0:0,0:1,1:0) Schweden – Kanada 4:6 (3:0,1:3,0:3) Gruppe B Russland – Dänemark 5:2 (2:0,1:1,2:1) Basketball Bundesliga, Männer, Meisterschaftsrunde, Playoff (Best of 5), Viertelfinale, 1. Spieltag: Telekom Baskets Bonn – ratiopharm Ulm 73:75 (39:36) Hockey Länderspiel, Männer in Hamburg Deutschland – Argentinien Länderspiel, Frauen in Braunschweig Deutschland – Italien 1:2 (0:1) 8:0 (5:0) Tennis ATP-World Tour Masters in Madrid (4,19 Mio. Euro/ Sand): 2. Runde: Nick Kyrgios (Australien) - Roger Federer (Schweiz/1) 6:7 (2:7), 7:6 (7:5), 7:6 (14:12);Tomas Berdych (Tschechien/6) - Richard Gasquet (Frankreich) 7:6 (7:3), 7:5; Grigor Dimitrow (Bulgarien/10) - Fabio Fognini (Italien) 3:6, 6:2, 7:5.
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