Medienmitteilung ETH-Rat vom 4. Mai 2015

MEDIENMITTEILUNG
Geschäftsbericht 2014 und strategischer Ausblick des ETH-Rats über den ETH-Bereich
Rekordwerte trotz schwierigem Umfeld
Trotz des schwierigen Umfelds nach der Annahme der Zuwanderungsinitiative konnte der ETHBereich auch 2014 erfolgreich den Auftrag von Bundesrat und Parlament erfüllen. Die Attraktivität
der beiden ETH in Zürich und Lausanne ist ungebrochen: Mit über 28‘500 Studierenden und
Doktorierenden wurde 2014 ein neuer Höchstwert erreicht. Beim Wissens- und Technologietransfer
erzielte der ETH-Bereich mit den beiden Hochschulen und den vier Forschungsanstalten PSI, WSL,
Empa und Eawag ebenfalls Rekordwerte. Damit der ETH-Bereich auch in Zukunft seinen Auftrag für
den Schweizer Wissens- und Werkplatz erfüllen kann, ist er zwingend auf optimale Rahmenbedingungen angewiesen. Dazu gehören Planungssicherheit, eine stabile Grundfinanzierung sowie
internationale Offenheit.
Zürich, 4. Mai 2015 – Gemäss dem heute publizierten Geschäftsbericht des ETH-Rats für den ETH-Bereich
waren 2014 28‘537 Studierende und Doktorierende an den beiden ETH eingeschrieben (2013: 28‘046). Dies
entspricht einem neuen Höchstwert und bestätigt die Attraktivität des ETH-Bereichs. Innerhalb von zehn
Jahren hat sich die Anzahl Studierender und Doktorierender um mehr als 50 Prozent erhöht. Mit 1,8 Prozent
fiel der Anstieg 2014 indessen geringer aus als in den Jahren zuvor.
Der ETH-Bereich baute 2014 seine Expertise und seine starke Position in der Energieforschung weiter aus.
So haben Institutionen des ETH-Bereichs bei sieben der insgesamt acht nationalen Kompetenzzentren für
Energieforschung die Leitung oder Co-Leitung übernommen. Die Kompetenzzentren nahmen 2014 den
Betrieb auf. Zu ihren Aufgaben gehört es, im Hinblick auf die Energiewende die Energieforschung in der
Schweiz gezielt zu intensivieren und den Transfer ihrer Forschungsresultate in den Markt sicherzustellen.
Rekordjahr für Wissens- und Technologietransfer
Die Schweiz gehört zu den innovativsten Ländern der Welt. Die beiden ETH und die Forschungsanstalten
PSI, WSL, Empa und Eawag tragen entscheidend zu dieser Innovationskraft bei. Sie bilden Nachwuchskräfte aus, betreiben Spitzenforschung und fördern den Transfer von Wissen und Technologie (WTT).
Beim Wissens- und Technologietransfer blickt der ETH-Bereich auf ein Rekordjahr zurück. Noch nie wurden
aus den beiden Hochschulen und den vier Forschungsanstalten so viele Patente angemeldet (211),
Lizenzverträge abgeschlossen (270) und Spin-off-Unternehmen gegründet (49). Diese Indikatoren decken
indessen nur einen Teil der WTT-Aktivitäten des ETH-Bereichs ab. Einen entscheidenden Beitrag zum WTT
leisten auch die über 28‘000 Studierenden und Doktorierenden der beiden ETH, die während und nach dem
Studium ihr Wissen und die neuesten Erkenntnisse in Industrie, öffentliche Verwaltung und Gesellschaft
tragen.
Schlüsselrolle beim Schweizerischen Innovationspark
Der ETH-Rat ist überzeugt, dass der Schweizerische Innovationspark die Innovationskraft der Schweiz
stärken und Wissenschaft und Wirtschaft noch besser vernetzen kann. Der ETH-Bereich will deshalb neben
den Kantonen und der Wirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten für einen erfolgreichen Innovationspark. Er
wird sich an den zwei Hubstandorten im Umfeld der beiden ETH in Zürich und Lausanne engagieren sowie
an den Netzwerkstandorten im Aargau, wo dem PSI eine zentrale Rolle zukommt, und in der
Nordwestschweiz, an dem die ETH Zürich beteiligt ist.
Internationale Spitzenposition gefestigt
Gerade in den Kernaufträgen Lehre und Forschung zeigt der Leistungsausweis 2014 der vier Forschungsanstalten und der beiden ETH ein höchst erfreuliches Bild. Gemäss einer 2014 durchgeführten
unabhängigen Analyse ihrer Publikationen forschen die sechs Institutionen auf höchstem internationalen
Niveau, und die Wirkung ihrer wissenschaftlichen Publikationen ist überdurchschnittlich hoch. In den
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Rekordwerte trotz schwierigem Umfeld
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globalen Rankings konnten sich die beiden ETH in beinahe allen Kategorien verbessern oder ihre
ausgezeichnete Position halten. So belegt die ETH Zürich beispielsweise im weltweiten Hochschulranking
von „THE“ den ausgezeichneten 13. Rang (2013:14.), die EPFL den 34. Rang (2013: 37.). Gemäss THERanking ist damit die ETH Zürich die beste Hochschule Kontinentaleuropas, die EPFL belegt Rang 3.
Unsichere Aussichten für den Bildungs- und Forschungsplatz Schweiz
Internationalität und Offenheit sind zwingende Voraussetzungen, damit sich die Schweizer Forschungs- und
Hochschullandschaft weiterentwickeln und im internationalen Wettbewerb behaupten kann. Die Folgen der
Zuwanderungsinitiative stellen den ETH-Bereich deshalb vor grösste Herausforderungen. „Unsere
Forschungsanstalten und die beiden ETH sind in besonderem Masse auf hochspezialisierte und
bestqualifizierte Fachkräfte aus dem In- und Ausland angewiesen“, sagt Fritz Schiesser, Präsident des ETHRats. „So stammen beispielsweise die Mitarbeitenden beim Paul-Scherrer-Institut aus 64 Ländern und bei
der Empa aus über 50 Nationen. Ohne internationale Spezialistinnen und Spezialisten ist der Betrieb dieser
Forschungsanstalten kaum mehr vorstellbar.“
Höchst ungewiss ist nach wie vor, ob die Schweiz ab 2017 wieder uneingeschränkt am EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 teilnehmen kann. Für den ETH-Rat ist die volle Assoziierung an Horizon
2020 aber zentral – nur sie ermöglicht es Schweizer Forschenden, auf diese Programme Einfluss zu
nehmen, gesamteuropäische Projekte uneingeschränkt zu koordinieren und von den EU-Fördermitteln
vollumfänglich zu profitieren. Angesichts dieser auch finanziellen Unsicherheiten bleibt deshalb für den ETHBereich eine langfristig gesicherte, stabile Grundfinanzierung durch den Bund unerlässlich.
ETH-Rat legt Strategische Planung für 2017-2020 fest
Mit der Strategischen Planung formuliert der ETH-Rat alle vier Jahre die Strategie des ETH-Bereichs für
eine Leistungsperiode. Sie ist damit das zentrale Instrument, um die Schwerpunkte in Lehre, Forschung und
Wissenstransfer sowie bei den wissenschaftspolitischen Zielen zu setzen und prioritäre Grossprojekte des
ETH-Bereichs festzulegen. In der ebenfalls heute veröffentlichten Strategischen Planung 2017-2020 hat der
ETH-Rat unter anderem vier strategische Forschungsbereiche festgelegt, die er mit den Institutionen
längerfristig forcieren will: Energie, Personalisierte Medizin und Medizintechnologien, Big Data und Digitale
Wissenschaften sowie Fortgeschrittene Produktionsverfahren (Advanced Manufacturing). Der ETH-Rat ist
überzeugt, dass der ETH-Bereich mit der gezielten Förderung dieser Forschungsgebiete wichtige innovative
Impulse setzen kann zugunsten der Gesellschaft und der Wettbewerbsfähigkeit des Forschungs- und
Werkplatzes Schweiz.
Auskünfte
Christoph Leuenberger, Kommunikation ETH-Rat -- Telefon +41 (0)44 632 75 77 -- [email protected]
Download
Der Geschäftsbericht 2014 steht unter www.ethrat.ch > Themen > Geschäftsbericht als Download zur Verfügung, die
Strategische Planung 2017-2020 unter www.ethrat.ch > Themen > Strategische Planung.
ETH-Rat, Häldeliweg 15, CH-8092 Zürich, www.ethrat.ch
Der ETH-Rat ist das strategische Führungs- und Aufsichtsorgan des ETH-Bereichs. Den ETH-Bereich bilden die beiden Eidgenössischen
Technischen Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie die vier Eidgenössischen Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag. Die
Mitglieder des ETH-Rats werden vom schweizerischen Bundesrat gewählt. Der ETH-Rat überwacht die Entwicklungspläne der Institutionen,
gestaltet das strategische Controlling und stellt die Koordination sicher. Er erstellt für den Haushalt des ETH-Bereichs den Voranschlag und die
Rechnung und koordiniert die Bewirtschaftung sowie die Wert- und Funktionserhaltung der Grundstücke. Er ist Ernennungsbehörde und vertritt
den ETH-Bereich gegenüber den Behörden des Bundes. Ein Stab unterstützt den ETH-Rat bei der Vorbereitung und Umsetzung seiner
Geschäfte.
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