2016 DER ETH-BEREICH IN KÜRZE Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Mission Statement Der ETH-Bereich will durch Exzellenz in Forschung und Lehre sowie Wissens- und Technologietransfer als Innovationsmotor die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz nachhaltig stärken und zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen. Als Leuchtturm will er weltweit Mitverantwortung übernehmen für die Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen, für die Steigerung der Lebensqualität und für den langfristigen Erhalt unserer Lebensgrundlagen. INHALT Fakten und Zahlen 2015 4 Der ETH-Bereich 5 Der ETH-Rat 7 Die Institutionen ETH Zürich EPFL PSI WSL Empa Eawag 8 10 12 14 16 18 Forschungsschwerpunkte 20 Kennzahlen 2015 22 2 Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser Der ETH-Bereich belegt international Spitzenpositionen. Die ETH Zürich und die EPFL gehören zu den besten Hochschulen der Welt. Hoch angesehen sind auch PSI, WSL, Empa und Eawag. Ihre Forschungsinfrastruktur zieht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Allein das PSI zählt jährlich über 2 500 Gastforschende, die dort Experimente durchführen. Die Anlagen dienen nicht nur der Grundlagenforschung, sondern werden auch von der Industrie rege genutzt und helfen bei der Lösung drängender Probleme von Wirtschaft und Gesellschaft. Für unsere Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ist der ETH-Bereich von grosser Bedeutung, im Wissens- und Technologietransfer ist seine Rolle herausragend. Dies unterstreicht ein internationales Expertengremium, das 2015 den Beitrag des ETH-Bereichs zur Wirtschaft, Innovationskraft und zum Hochschulsystem der Schweiz untersuchte. Umso wichtiger ist es, dass die Politik weiterhin für optimale Rahmenbedingungen sorgt, damit der ETH-Bereich auch künftig Hochschulbildung, Forschung und Innovation auf internationalem Spitzenniveau betreiben kann. Zürich / Bern, im Februar 2016 Dr. Fritz Schiesser Präsident des ETH-Rats Der ETH-Bereich in Kürze 3 Fakten und Zahlen 2015 Per 31. Dezember 2015 Per 31. Dezember 2015 Mitarbeitende* Studierende und Doktorierende 20 899 29 357 ETH Zürich Rang 9 im THE und QS World Ranking EPFL Rang 1 im THE «100 Under 50» Ranking Mio. CHF 2 417,9 Trägerfinanzierung 2015 3 200 Kooperationen mit der Wirtschaft und der öffentlichen Hand * 4 Arbeitsverhältnisse Per 31. Dezember 2015 816 Professorinnen und Professoren* 2015 530 und 48 Patente / Lizenzen und Spin-offs Der ETH-Bereich 11 Mitglieder Stab: 50 Mitarbeitende* ETH-Rat Eidgenössische Technische Hochschulen über 15 000 Studierende 11 116 Mitarbeitende * über 8 000 Studierende 5 776 Mitarbeitende * EPFL ETH Zürich Forschungsanstalten 2 018 Mitarbeitende * PSI 496 Mitarbeitende * WSL 942 Mitarbeitende * Empa 501 Mitarbeitende * Eawag * Arbeitsverhältnisse inkl. Doktorierende, Stand 31. Dezember 2015 Lehre, Forschung sowie Wissensund Technologietransfer auf internationalem Spitzenniveau: So lautet der bundesrätliche Auftrag an die sechs Institutionen des ETH-Bereichs. Dieser umfasst — die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich), — die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL), — das Paul Scherrer Institut (PSI), — die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), — die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) sowie — die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag). Weiter gehören der ETH-Rat als strategisches Führungs- und Aufsichtsorgan zum ETH-Bereich sowie, als unabhängiges Beschwerdeorgan, die ETH-Beschwerdekommission. Der ETH-Bereich in Kürze 5 Aufgaben und Verankerung Die beiden Hochschulen und die vier Forschungsanstalten wollen — Studierende und Fachkräfte auf wissenschaftlichem und technischem Gebiet ausbilden und die permanente Weiterbildung gewährleisten, — durch Forschung die wissenschaftlichen Erkenntnisse erweitern, — den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern, — wissenschaftliche und technische Dienstleistungen erbringen, — Öffentlichkeitsarbeit leisten und Forschungsergebnisse in der Praxis verwerten. So steht es im ETH-Gesetz. Im üblicherweise für vier Jahre gültigen Leistungsauftrag konkretisieren der Bundesrat und das Parlament diese Ziele. Der ETH-Rat bestimmt innerhalb dieses Leistungsauftrags die Strategie des ETH-Bereichs, vertritt diese gegenüber der Politik sowie den Behörden des Bundes und berichtet regelmässig über die Zielerreichung. Die operative Führung der Institutionen des ETH-Bereichs liegt bei den beiden ETH und den vier Forschungsanstalten. Bei den grossen Herausforderungen unserer Zeit wie Umwelt und Ressourcennutzung, Gesundheitswesen, wirtschaftliche Wohlfahrt und soziale Vorsorge tragen auch Bildung und Forschung eine Verantwortung. Dieser stellt sich der ETH-Bereich. In seiner Strategischen Planung 2012–2016 hat der ETH-Rat die Schwerpunkte umschrieben. Priorität geniesst die qualitativ hochstehende, forschungsnahe Lehre: die ETH Zürich und die EPFL fördern die Studierenden und investieren in eine optimale Betreuung, in Professuren, wissenschaftliches Personal sowie zeitgemässe Infrastrukturen. 6 Der ETH-Rat Der ETH-Rat setzt sich aus folgenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen (Stand 31.12.2015): — Dr. Fritz Schiesser Präsident des ETH-Rats, ehem. Ständerat — Prof. Dr. Paul L. Herrling Vizepräsident des ETH-Rats, Chair Novartis Institute for Tropical Diseases — Prof. Dr. Lino Guzzella Präsident der ETH Zürich — Prof. Dr. Patrick Aebischer Präsident der EPFL — Prof. Dr. Joël Mesot Direktor des PSI — Beatrice Fasana Managing Director der Sandro Vanini SA — Dr. Dr. h. c. Barbara Haering Präsidentin des Verwaltungsrats der econcept AG — Beth Krasna Unabhängige Verwaltungsrätin — Jasmin Staiblin CEO der Alpiq Holding AG — Dr. Markus Stauffacher Delegierter der Hochschulversammlungen ETH Zürich/EPFL, Senior Scientist ETH Zürich — Olivier Steimer Verwaltungsratspräsident der Banque Cantonale Vaudoise Leitung der Institutionen Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen und die vier Forschungsanstalten werden geführt von: — Prof. Dr. Lino Guzzella Präsident der ETH Zürich — Prof. Dr. Patrick Aebischer Präsident der EPFL — Prof. Dr. Joël Mesot Direktor des PSI — Prof. Dr. Konrad Steffen Direktor der WSL — Prof. Dr. Gian-Luca Bona Direktor der Empa — Prof. Dr. Janet Hering Direktorin der Eawag Der ETH-Bereich in Kürze 7 Im Team innovativ und interdisziplinär lernen: Das neue Lernformat «ETH-Woche» ist Teil der «Critical Thinking»-Initiative der Schulleitung, die damit kritisches Denken, Kreativität, Unternehmertum und Teamgeist fördern will. Christine Bratrich, Organisatorin der ETH-Woche im Gespräch mit Professorin Sarah Springmann, Rektorin der ETH Zürich (rechts). (Bild: Alessandro Della Bella / ETH Zürich) 8 ETH ZÜRICH www.ethz.ch Die ETH Zürich ist eine der führenden technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen. Sie ist bekannt für ihre exzellente Lehre, eine wegweisende Grundlagenforschung und den direkten Transfer neuer Erkenntnisse in die Praxis. Forschenden bietet die ETH Zürich ein inspirierendes Umfeld und ihren Studierenden eine umfassende Ausbildung. 1855 gegründet, zählt die ETH Zürich heute fast 20 000 Studierende und Doktorierende aus 110 Ländern. Mehr als 500 Professorinnen und Professoren unterrichten und forschen zurzeit in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Architektur, Mathematik, systemorientierten Wissenschaften sowie in Management- und Sozialwissenschaften. In internationalen Rankings wird die ETH Zürich regelmässig als eine der weltweit besten Universitäten bewertet, 2015 rangierte sie erstmals unter den Top Ten. 21 Nobelpreisträger haben hier studiert, gelehrt oder geforscht. Die Innovationen der Hochschule fliessen in die zukunftsträchtigsten Branchen, von Informatik über Mikro- und Nanotechnologie bis hin zu medizinischen High-Tech-Geräten. Jährlich gut 90 Patentanmeldungen, 330 Spin-off-Unternehmen seit 1996 und weltweit über 800 Kooperationen mit Firmen belegen, wie erfolgreich die ETH Zürich ihr Wissen in die Wirtschaft und Gesellschaft transferiert. Die ETH Zürich trägt zur nachhaltigen Lösung globaler Herausforderungen bei. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Energieversorgung, der Umgang mit Risiken, die Entwicklung von Zukunftsstädten, die Welternährung sowie die Gesundheit des Menschen. Der ETH-Bereich in Kürze 9 EPFL-Professor Michael Grätzel hat die farbigen Solarzellen erfunden, die nicht nur an der Weltausstellung 2015 in Mailand Strom lieferten, sondern auch das neue EPFL-Kongresszentrum SwissTech Convention Center in Lausanne versorgen – und die Eingangshalle vor zu starker Sonnenstrahlung schützen. 10 EPFL www.epfl.ch Die EPFL ist die Geburtsstätte der modernen Computermaus und ambitionierter wissenschaftlicher Projekte sowie nachhaltiger Innovationen, darunter die durchsichtigen Farbstoffsolarzellen, das Solarflugzeug Solar Impulse, das ultraschnelle Segelboot Hydroptère oder das EU-Flagschiff-Programm Human Brain Project (HBP). Die renommierte Hochschule bietet Lehrveranstaltungen für jedes Studienniveau (vom Bachelor bis zum Doktorat) und wächst mit beachtlicher Geschwindigkeit, seitdem sie 1969 zu einer eidgenössischen Institution geworden ist. Direkt über dem Genfersee gelegen, beherbergt die EPFL an die 16 000 Personen: über 10 000 Studierende sowie rund 5 800 in den Bereichen Lehre, Forschung, Technik und Verwaltung tätige Mitarbeitende, davon über 320 Professorinnen und Professoren. Mit dem weltweit einzigartigen Rolex Learning Center als Wahrzeichen bietet der Campus attraktivste Lebens- und modernste Arbeitsbedingungen im Bereich Lehre und Forschung. Menschen aus über 125 Nationen begegnen sich täglich an einer der internationalsten Hochschulen der Welt, und ab dem Masterlevel ist die Ausbildungssprache meistens Englisch. Ein besonderes Anliegen der EPFL ist die Förderung von internationalen Partnerschaften, Sponsorings und gemeinsamen Projekten mit Wissenschaft und Industrie. Zum Campus gehört auch der «EPFL Innovation Park», in dem rund 170 Start-ups und Forschungszentren renommierter Unternehmen ein dynamisches Umfeld finden. Die Hochschule bringt pro Jahr durchschnittlich 15 Start-ups hervor, in 2015 waren es sogar 18, in die über 110 Mio. CHF Risikokapital investiert wurden. Der ETH-Bereich in Kürze 11 PSI www.psi.ch Das PSI ist das grösste Forschungszentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Es betreibt Spitzenforschung zu den Themen Materie und Material, Energie und Umwelt sowie Mensch und Gesundheit. Durch Grundlagen- und angewandte Forschung arbeitet es seit 1988 an nachhaltigen Lösungen für zentrale Fragen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Mit der Neutronenquelle, der Synchrotron Lichtquelle und der Myonenquelle betreibt es Grossforschungsanlagen, die in der Schweiz – und teilweise weltweit – einzigartig sind. Jährlich kommen über 2 500 Forschende aus der Schweiz und der ganzen Welt ans PSI, um dort Experimente durchzuführen. Das PSI betreibt neben seiner Forschung die einzige Anlage der Schweiz zur Behandlung von spezifischen Krebserkrankungen mit Protonen. Von den rund 1 900 Mitarbeitenden des PSI sind 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Ausbildung von jungen Menschen ist ein zentrales Anliegen des PSI: Zirka ein Viertel der Mitarbeitenden sind Postdoktorierende, Doktorierende oder Lernende. Schülerinnen und Schüler, Studierende und Berufsleute werden im Schülerlabor iLab oder im PSI-Bildungszentrum aus- und weitergebildet. Im Jahr 2016 nimmt das PSI die nächste Grossforschungsanlage in Betrieb: den Röntgenlaser SwissFEL, der kurzzeitige Veränderungen atomarer und molekularer Strukturen sichtbar macht. Damit werden die Forschenden Einblicke gewinnen, wie sie mit heute verfügbaren Methoden nicht möglich sind. Die ersten Pilotexperimente sind für 2017 geplant. 12 In der grossen Experimentierhalle des PSI untersuchen Professor Elvezio Morenzoni und Forschende aus aller Welt mithilfe von Myonen die mikroskopischen Eigenschaften von Materialien. Nirgendwo sonst werden so viele dieser exotischen Elementarteilchen erzeugt wie am PSI. Der ETH-Bereich in Kürze 13 Professor Michael Lehning und Rebecca Mott vom SLF untersuchen im Davoser Dischmatal, wie die Ablagerung und die Schmelze von Schnee durch Wechselwirkungen mit der Atmosphäre gesteuert werden. Mithilfe des Laserscanners können die Forschenden Schneeverfrachtungen zentimetergenau bestimmen. Die Forschungsarbeiten ermöglichen zuverlässigere Aussagen über die alpinen Wasserresourcen. 14 WSL www.wsl.ch | www.slf.ch Die WSL untersucht Veränderungen der terrestrischen Umwelt sowie Nutzung und Schutz von natürlichen Lebensräumen und Kulturlandschaften. Sie überwacht Zustand und Entwicklung von Landschaft, Wald, Biodiversität, Naturgefahren sowie Schnee und Eis und entwickelt nachhaltige Lösungen für gesellschaftlich relevante Probleme – zusammen mit ihren Partnern aus Wissenschaft und Gesellschaft. Von den gut 500 Mitarbeitenden in Birmensdorf, Davos, Lausanne, Bellinzona und Sitten sind knapp die Hälfte wissenschaftliche Mitarbeitende und mehr als 60 Doktorierende. Etwa 150 technische und 50 administrative Mitarbeitende, 15 Lernende sowie Praktikantinnen und Praktikanten ergänzen die Belegschaft. Rund ein Viertel aller Mitarbeitenden ist am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos tätig. Naturgefahren können grosse Schäden anrichten. Die WSL hilft mit ihrer Forschung massgeblich, die Bevölkerung vor solchen Naturereignissen zu schützen. Sie betreibt weltweit einzigartige Versuchsanlagen zur Untersuchung von Lawinen, Steinschlag und Murgängen. Ziel ist es, diese besser zu verstehen, um einen besseren Schutz und rechtzeitige Warnungen vor solch drohenden Naturereignissen zu ermöglichen. Das gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) getragene Forschungsprogramm «Wald und Klimawandel» erarbeitet fundiertes Grundlagenwissen. Dank dem können Forstdienste, Betriebsleitende, Waldeigentümer und politische Entscheidungsträger die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und die Anpassungsfähigkeit der Wälder richtig einschätzen und wirksame Anpassungsmassnahmen treffen. Das Programm soll 2017 abgeschlossen werden. Der ETH-Bereich in Kürze 15 EMPA www.empa.ch Die Empa ist das interdisziplinäre Forschungsinstitut für Materialwissenschaften und Technologie. Sie erarbeitet Lösungen für Industrie und Gesellschaft in den Bereichen nanostrukturierte Materialien und Oberflächen, Umwelt-, Energie- und nachhaltige Gebäudetechnologien sowie Bio- und Medizinaltechnologien. Gemeinsam mit Industriepartnern und via Spin-offs setzt sie ihre Forschungsergebnisse in den Empa-Technologiezentren in marktfähige Innovationen um und trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu stärken. Zudem schafft sie wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Seit 1880 liefert die Empa öffentlichen Stellen Datengrundlagen für politische Entscheide und führt Studien im Auftrag von Bundesämtern durch. An der Empa arbeiten rund 1 000 Mitarbeitende inkl. 29 Professorinnen und Professoren sowie rund 200 Doktorierende und 40 Auszubildende. Hinzu kommen rund 200 Bachelor- und Masterstudierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten. Daneben laufen stets zahlreiche Projekte mit Industrieforschenden sowie rund 300 von dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) und den EU-Rahmenprogrammen finanzierte Projekte. Im Mai 2016 wird in Dübendorf das modulare Forschungsund Innovationsgebäude NEST der Empa und Eawag eröffnet. In NEST werden neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen getestet und weiterentwickelt. Die enge Kooperation mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Hand soll den Innovationsprozess im Gebäudebereich beschleunigen. 16 Kohlendioxid aus der Luft filtern oder ausgelaufenes Öl aufsaugen: Dafür liefern Bäume einen umweltfreundlichen Rohstoff: Nanozellulose. Tanja Zimmermann, Leiterin des Labors für Angewandte Holzforschung an der Empa, und ihr Kollege Sebastien Josset experimentieren damit. Im Laborversuch saugt der Schwamm aus Nanozellulose in Sekundenschnelle das Fünfzigfache seines Eigengewichts an Öl auf. Der ETH-Bereich in Kürze 17 Gemeinsam mit dem Kanton BaselLandschaft untersucht die Eawag im Rahmen des Projekts «Regionale Wasserversorgung Basel-Landschaft 21» die Probleme und Herausforderungen der Wasserversorgung und erarbeitet Konzepte und konkrete Lösungen zur Sicherung der zukünftigen Trinkwasserqualität. Eawag-Postdoc Tony Merle, Dr. Adrian Auckenthaler vom Kanton Basel-Landschaft und Professor Urs von Gunten (v.l.n.r.) überprüfen das Prozessleitsystem einer Pilotanlage, die das Trinkwasser zusätzlich aufbereitet. Das Verfahren, das schädliche Spurenstoffe umwandelt, wurde an der Eawag entwickelt. 18 EAWAG www.eawag.ch Die Eawag ist ein weltweit führendes Wasserforschungsinstitut. Stärke und Erfolg basieren auf der seit 80 Jahren gepflegten Verknüpfung von Forschung, Lehre und Weiterbildung sowie auf der Beratung und dem Wissenstransfer. Die Kombination von Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften erlaubt eine umfassende Erforschung des Wassers von relativ naturbelassenen Gewässern bis hin zu voll technisierten Abwassermanagementsystemen. Die Forschungstätigkeit fokussiert dabei darauf, wie die Nutzung durch den Menschen mit der Erhaltung und Widerstandsfähigkeit des aquatischen Ökosystems in Balance gebracht werden kann. 26 Professorinnen und Professoren, rund 200 wissenschaftliche Mitarbeitende und über 140 Doktorierende treffen an der Eawag auf ein einzigartiges Forschungsumfeld, um Fragen nachzugehen, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse bringen und fundamentale gesellschaftliche Bedürfnisse abdecken. Die Interdisziplinarität und der Einbezug der Interessengruppen aus Wirtschaft und Gesellschaft spielen dabei eine wichtige Rolle. Mehr als 4 400 Lehrstunden an Schweizer Hochschulen und die Betreuung von rund 140 Bachelor- und Masterarbeiten pro Jahr tragen intensiv zur Ausbildung junger Fachkräfte für den Schweizer Wassersektor bei. Um Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung im Labor auch auf natürliche Gewässer übertragen zu können, hat die Eawag auf ihrem Areal in Dübendorf eine in Europa einzigartige Anlage mit 36 Versuchsteichen gebaut. 2016 wird die Anlage in Betrieb genommen. Sie ermöglicht es, Fragen zur Funktionsweise von Ökosystemen und zur Veränderung von Biodiversität unter kontrollierten Umweltbedingungen zu erforschen. Der ETH-Bereich in Kürze 19 Forschungsschwerpunkte Ein wichtiger Schwerpunkt, neben Lehre, angewandter Forschung und dem Transfer von Wissen und Technologie in die Gesellschaft, ist die freie Grundlagenforschung. Fünf Forschungsfelder geniessen im ETH-Bereich Priorität: Produktionsprozesse, Lebenswissenschaften, Umwelt und Wissenschaftsmethodik, Energie und nachhaltige Entwicklung. Bedeutsam für eine erfolgreiche Forschung sind auch Investitionen in Infrastrukturen und Grossprojekte wie das Nationale Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) der ETH Zürich, den FreieElektronen-Röntgenlaser (SwissFEL) am PSI oder das Blue Brain Project unter der Führung der EPFL. Energieforschung im ETH-Bereich Im Rahmen des Aktionsplans «Koordinierte Energieforschung Schweiz» des Bundes bauen die Institutionen des ETH-Bereichs akademische Kompetenzen auf und bilden Forscherteams wie an der ETH Zürich für Effizienz (Gebäude, industrielle Effizienz und Energietechnologie), Produktion von Elektrizität (Geothermie), Netze (komplexe Energiesysteme, Zuverlässigkeit und Risiko Engineering) und Energiepolitik sowie an der EPFL für Produktion von Elektrizität (Hydroelektrizität, Treibstoff aus erneuerbarer Energie, KohlenstoffAbscheidung und -Speicherung). Der ETH-Bereich investiert auch in den Infrastrukturausbau. 2015 z. B. an der EPFL in Hydroenergie, Solartechnologien sowie in den Smart Campus; an der ETH Zürich in den Nachhaltigen Campus und beim PSI sowie bei der Empa in die Forschungsplattformen «Umwandlung von Biomasse in Methan» und «Ernten, Speicherung und Valorisierung von intermittierenden erneuerbaren Energien». Eawag und WSL beteiligen sich am Aktionsplan mit Fragestellungen rund um Nutzungskonflikte und gesellschaftliche Auswirkungen der Energiewende. Neben der Unterstützung der Energieforschung im ETH-Bereich fördert der Bund insgesamt acht Kompetenzzentren für Energieforschung (SCCER). Diese suchen nach Antworten auf die technischen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Energiewende. 20 Sie erforschen und entwickeln Lösungen, die marktfähig sind und nahtlos von der Industrie übernommen werden können. Insgesamt gibt es acht Kompetenzzentren, bei sieben davon haben Institutionen des ETH-Bereichs die Führung inne. Energieffizienz 1. SCCER Future Energy Efficient Buildings & Districts (SCCER FEEB&D); Leading House: Empa 2. SCCER Efficiency of Industrial Processes (SCCER EIP); Leading House: ETH Zürich Netze, ihre Komponenten und Energiesysteme 3. SCCER Future Swiss Electrical Infrastructure (SCCER-FURIES); Leading House: EPFL Energiespeicherung 4. SCCER Heat and Electricity Storage (SCCER HaE); Leading House: PSI Strombereitstellung 5. SCCER Supply of Electricity (SCCER-SoE); Leading House: ETH Zürich Ökonomie und Umwelt, Recht und Verhalten 6. SCCER Energy, Society and Transition (SCCER CREST); Leading House: Universität Basel Effiziente Konzepte, Prozesse und Komponenten in der Mobilität 7. SCCER Efficient Technologies and Systems for Mobility (SCCER Mobility); Leading House: ETH Zürich Biomasse 8. SCCER Biomass for Swiss Energy Future (SCCER BIOSWEET); Leading House: PSI Für weitere Informationen rund um Energie im ETH-Bereich: www.ethrat.ch/energie Der ETH-Bereich in Kürze 21 Kennzahlen 2015 des ETH-Bereichs Studierende und Doktorierende Studierende und Doktorierende total Studierende an der ETH Zürich Studierende an der EPFL Studierende total Anteil Frauen Doktorierende total Anteil Frauen Mitarbeitende (Arbeitsverhältnisse) 2014 2015 28 537 29 357 18 616 19 233 9 921 10 124 22 530 23 254 29,2 % 29,3 % 6 007 6 103 30,6 % 30,6 % 2014 2015 Personal total 20 430 20 899 ETH Zürich * 10 865 11 116 EPFL* 5 619 5 776 PSI 1 935 2 018 WSL 530 496 Empa 950 942 Eawag 479 501 Professorinnen und Professoren Anteil Frauen Wissenschaftliches Personal Technische und administrative Mitarbeitende Lernende Wissens- und Technologietransfer (WTT) 809 816 13,1 % 13,7 % 12 534 12 731 6 631 6 899 456 453 2014 2015 Patente 211 219 Lizenzen 270 311 Spin-offs 49 48 * inkl. Doktorierende 22 Finanzielle Kennzahlen (in Mio. CHF) Operativer Ertrag Anteil Erstmittel (Trägerfinanzierung) Anteil Forschungsbeiträge, -aufträge und wissenschaftliche Dienstleistungen Anteil Übrige Erträge Operativer Aufwand Anteil Personalaufwand Immobilienportfolio ETH-Bereich (in Mio. CHF) Wert (Anschaffungswert) Anteil am Gesamtportfolio des Bundes 2014 2015 Δ in % 3 450 3 475 + 0,7 % 71,7 % 21,2 % 72,1 % 20,7 % + 0,4 pp – 0,5 pp 7,1 % 7,2 % + 0,1 pp 3 183 3 252 + 2,2 % 62,7 % 63,0 % + 0,3 pp 2014 2015 7 400 7 500 rund 33 % rund 33 % Anzahl Gebäude /Anlagen 485 460 Anzahl Parzellen 162 148 Der ETH-Bereich in Kürze 23 ETH-Rat Häldeliweg 15 CH-8092 Zürich Telefon +41 (0) 44 632 23 67 Fax +41 (0) 44 632 11 90 www.ethrat.ch Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen © ETH-Rat, April 2016; Fotografie: Christian Grund, 13photo.ch, Zürich oder gemäss Bildnachweis
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