Berlin Aktuell Eckhard Pols Ihr Bundestagsabgeordneter für Lüchow-Dannenberg / Lüneburg 12. Juni 2015 Internationale Verantwortung, europäische Werte Liebe Bürgerinnen und Bürger, tel Handel sehr deutlich geworden, welchen Nutzen Deutschland hat viele schöne Schlösser und Burgen - gemeinsame Regelungen und Standards haben – und aber kaum eines stand so im Mittelpunkt wie das welche negativen Auswirkungen fehlende Verständibayerische Schloss Elmau vergangene Woche. Unter gung haben kann: Wenn wir uns nicht mit unseren dem Motto „think ahead. act together“ trafen sich Freunden und Partnern, den großen demokratischen dort die Staats– und Regierungschefs der G7- Staaten der Welt, auf gemeinsame Standards einigen Staaten, bestehend aus Deutschland, Frankreich, können, dann werden Dritte die Regeln für den Han- Großbritannien, Italien, den USA, Kanada und Ja- del bestimmen. pan. Auf der Agenda standen aktuellen Herausforde- Um Regeln und Standards haben wir auch diese Worungen in der Welt und mögliche Lösungen, so unter che wieder mit der griechischen Regierung gerunanderem die Ukraine-Krise, der Kampf gegen den gen. Die Zeiten für die Häppchen-Taktik und scheiTerror der IS, die wachsenden Flüchtlingsströme und benweise Reförmchen, die dann wieder dementiert der Klimawandel. Gleichzeitig wurde über Lehren werden, sind definitiv vorbei. Denn im Unterschied aus der vergangenen Ebola-Krise und über die zu den sozialistischen bzw. sozialdemokratischen Schaffung von Ernährungssicherheit für möglichst Parteien und Wirtschaftsministern in Europa wollen viele Menschen gesprochen. Entgegen der Kritik wir keine Vergemeinschaftung von Haushalten und verbindet die Vertreter der sieben führenden Indust- Schulden in der EU. Für uns gilt: Solidarität ist keine rienationen mehr als nur die Betroffenheit von Kri- Einbahnstraße. Hilfe muss auf Selbsthilfe treffen. sen. Vielmehr geht es auf den Gipfeln um die Ge- Mit Blick auf Griechenland heißt das, dass der staltung der Welt von morgen, die Schaffung eines Schlüssel in Athen liegt. Die Maßstäbe sind dabei nachhaltigen und werteorientierten Wachstums und klar: Der IWF muss wieder an Bord und die gedamit Wohlstand für möglichst viele Menschen. Zu troffenen Vereinbarungen müssen umgesetzt wererreichen ist das nur in offenen Wirtschaftssystemen, den. Stilistische Tabubrüche können wir verkraften. mit einem hohen Maß an Investitionen und mit ei- Schwieriger wird es in einer Gemeinschaft des nem gestärkten internationalen Handel auf der Basis Rechts, wie Europa sie ist, wenn verbindliche Zusahoher sozialer und ökologischer Standards. Entspre- gen gebrochen werden. chend ist insbesondere in den Gesprächen zum Kapi- Ihr Speicherung von Verkehrsdaten Quelle: bmjv.de Die Debatte um die Speicherung von sogenannten Verkehrs- daten ist hoch sensibel, gilt es doch Schutz und Freiheit im Netz auszubalancieren. Dabei ist für mich jedoch eines immer klar: die Anonymität des Internets darf unter keinen Umständen dazu verhelfen, Straftaten zu begehen. Dazu zähle ich die Onlinerekrutierung und -werbung von Terroristen, Machenschaften der organisierten Kriminalität und natürlich auch Kinderpornographie. Die Speicherung von Verkehrsdaten, die wir in erster Lesung debattiert haben, gibt unseren Ermittlungsbehörden endlich wieder das Rüstzeug an die Hand, bei diesen schweren Straftaten auf wichtige, beweisführende Daten zuzugreifen. Es geht dabei nicht, wie vielfach behauptet wird, um die Speicherung von Kommunikationsinhalten. Gespeichert werden lediglich die Verbindungsdaten und Standortinformationen auf Servern der Telekommunikationsunternehmen. Die Speicherdauer dieser Telefon- und Internetdaten beträgt maximal zehn Wochen, Zugriffe darauf gibt es nur für Ermittlungsbehörden nach richterlicher Genehmigung. Hilfefonds für Missbrauchsopfer Bürokratie abbauen Immer wieder haben uns in den vergangenen Jahren er- Mit den Jahren schütternde Beispiele von systematischem oder familiä- und den gesetzlirem Kindesmissbrauch beschäftigt. Der Bund hat daher chen Regelungen bereits in der letzten Legislatur den Fonds „Sexueller ist die BürokraMissbrauch“ aufgelegt. Mit 100 Mio. Euro soll dieser tiebelastung für Fonds Betroffenen helfen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuellen Missbrauch erlitten haben und noch heute unter dessen Folgewirkungen leiden. Zu dem Finanzvolumen des Fonds tragen auch die evangelische und katholische Kirche in Deutschland bei, so dass Opfer, die in kirchlichen Einrichtungen systematisch miss- die Wirtschaft Quelle: bmwi.de zunehmend gestiegen. Wir haben daher bei Mi- nister Gabriel durchgesetzt, dass wir in dieser Legislatur Entlastungen insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen auf den Weg braucht wurden, Hilfen bekommen können. Abgemacht bringen. So wollen wir die Schwellenwerte für war eigentlich auch, dass die Länder ebenfalls einen diverse Aufzeichnungs- und Meldepflichten des Beitrag zum Fonds leisten. Ich finde es erschreckend Handelsgesetzbuches und der Abgabenordnung und bedrückend, dass insbesondere die grün (mit-) hochsetzen, die Pauschalisierungsgrenze für regierten Länder dieser Verantwortung bisher nicht ge- kurzfristig Beschäftigte im Steuerverfahrens- recht geworden sind. Und das, obwohl die Grünen selbst recht anheben und Existenzgründer erst ab bei der Aufarbeitung ihrer Missbrauchsgeschichte von 80.000€ zum Ausfüllen von Wirtschaftsstatistiinstitutionellem Versagen sprechen und wortreich eine ken verpflichten. Insgesamt soll die Wirtschaft Verantwortungsübernahme angekündigt haben. Zeit, so von Bürokratiekosten im Umfang von rund dass sie dazu stehen, auch in Niedersachsen! Seite 2 744 Millionen Euro pro Jahr entlastet werden. Besucher aus dem Wahlkreis Ein buntes Programm konnten die 50 Besucher aus Lüneburg und Lüchow- Dannenberg bei ihrer Fahrt nach Berlin erleben. Auf meine Einladung hin waren sie drei Tage in der Hauptstadt unterwegs und haben neben einer politischen Stadtrundfahrt jede Menge informative Veranstaltungen mitnehmen können. So stand ein Besuch im Bundesministerium für Arbeit uns Soziales ebenso auf der Agenda wie die Besichtigung der Gedenkstätten Sachsenhausen und Hohenschönhausen, der politischen Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin und eine Schifffahrt auf der Spree. Beim Gespräch mit mir im Bundestag haben wir über viele Wahlkreisthemen debattiert, ein Austausch, den ich auch hier in Berlin immer sehr schätze. Notizen aus Berlin und der Welt Attraktiver Standort für Investitionen Gelungener Berufsstart Deutschland ist nach China und den USA der weltweit Die Praxisorientierung der deutschen Ausbildung attraktivste Standort für Investoren. Dies hat eine Befra- ist ein entscheidender Faktor für einen gelungegung von 808 internationalen Entscheidungsträgern aus nen Start in die Berufswelt. Das bestätigte eine der Wirtschaft ergeben. Gute Noten erhalten wir dabei Studie der OECD, dernach jungen Menschen in vor allem für die gute Infrastruktur, die Qualifikation Deutschland der Übergang von der Schule in das der Arbeitskräfte sowie das soziale Klima und die Sta- Berufsleben im internationalen Vergleich überbilität des politischen Umfelds. Gleichzeitig sehen die aus gut gelingt. So gehört der Erwerb praktischer Entscheidungsträger Verbesserungsbedarf in der Aus- Kenntnisse hier in knapp drei Vierteln aller Ausund Weiterbildung im Bereich Digitalisierung, der bildungswege zur Lehre dazu. Auch weiterfühSteuerlast sowie beim Bürokratieabbau. Im Jahr 2014 rende Berufsausbildungen (etwa zu Meistern) realisierten ausländische Investoren 763 Projekte und gehen fast vollständig mit berufsspezifischen schufen dabei etwa 11.300 neue Arbeitsplätze – ein Zu- Praxiseinheiten einher. Deutschland sei ein Vorwachs um jeweils 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. bild, da sich hier Auszubildende mit den AnforSpitzenreiter bei der Zahl der Investitionen in Deutsch- derungen ihres Berufsfeldes vertraut machen und land sind amerikanische, chinesische und schweizeri- Kontakte zu Arbeitgebern knüpfen können, so sche Unternehmen. (Quelle: EY Attractiveness Survey 2015) die OECD. (Quelle: OECD Skills Outlook 2015) Impressum V. i. S. d. P. Eckhard Pols MdB, Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Telefon: 030 / 227-73883, Fax: 030 / 227-76881, E-Mail: [email protected], www.pols-cdu.de, Redaktion: Lena Düpont, Newsletter-Abbestellung unter: [email protected] Seite 3
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