18. März 2016 In dieser Ausgabe Berlin aktuell - Eckhard Pols Ihr Bundestagsabgeordneter für Lüchow-Dannenberg / Lüneburg Seite 1: Die Woche in Berlin Ein bitterer Sonntag Seite 2: Bezahlbares Wohnen Europäischer Rat in Brüssel Seite 3: Wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Newsticker Zahlen und Fakten Seite 4: Behindertengleichstellungsrecht UNICEF Lüneburg Seite 5: Reform der Pflegeberufe Bundesverkehrswegeplan Die Woche in Berlin Nach Verabschiedung des Asylpaketes II ging es in dieser Sitzungswoche beim Europäischen Rat einen großen Schritt weiter in Richtung europäischer Lösung der Flüchtlingskrise. Gemeinsame Maßnahmen werden in Einklang mit Europa- und Völkerrecht durchgeführt. Dieser Ansatz ist der einzige, der langfristig die Situation befrieden kann und kennzeichnet solide, pragmatische Politik. Dies unterscheidet unsere Politik vom Populismus einiger Mitbewerber und wird sich langfristig für unser Land auszahlen. Ihr Eckhard Pols MdB Ein bitterer Sonntag Die aktuellen Wahlergebnisse erschweren die Bildung regierungsfähiger Koalitionen Die drei Landtagswahlen am ver- genen Monaten gelegt worden. gangenen Sonntag haben für die Die Menschen in Deutschland etablierten Parteien fast überall wollen keinen Streit in der Uni- herbe Verluste gebracht. Wir ons-Familie, sondern sie erwar- freuen uns, dass die CDU mit Rei- ten zurecht ein entschlossenes ner Haseloff in Sachsen-Anhalt und einiges Vorgehen. Unsere weiterhin den Ministerpräsiden- Kernkompetenzen sind gefragt – ten stellen kann, jedoch kann wir müssen und können bewei- dieser Umstand nicht über die sen, dass wir kompromisslos für insgesamt herbe Niederlage hin- die innere Sicherheit und für eine wegtäuschen. Ganz ohne Frage realistische Integration auf Zeit hat das Flüchtlingsthema den stehen, Wahlausgang natürlich deutlich entfällt und die Flüchtlinge in ihre beeinflusst. Heimat zurückkehren. Wir stehen Der Protest, der sich aus Angst für finanzpolitische Vernunft und und Sorgen der Bürger speist, hat die „Schwarze Null“. Während zum Erstarken der AfD beigetra- die Landesverbände nun bei der gen, die das Gegenteil unserer Bildung von neuen Landesregie- Überzeugungen vertritt. Die Ant- rungen mitwirken, ist es an uns, wort darauf muss lauten, die in Flüchtlingsproblematik Deutschen konse- der bis der Fluchtgrund CDU/CSU-Fraktion Bundestag im unsere quent und dauerhaft zu lösen. Verantwortung für die gesamte Der beste und einzig nachhaltige Union ernst zu nehmen und kon- Weg, dieses Ziel zu erreichen, ist sequente Maßnahmen zu ergrei- eine europäische Lösung. Hierfür fen. ist die Grundlage in den vergan- BERLIN AKTUELL 1 KOMMENTAR Bezahlbares Wohnen Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen und zur Wohnungsbauoffensive, welches mit den Län- „Wir waren uns alle einig, dass wir alle Anstrengungen darauf lenken, eine Abmachung mit der Türkei hinzubekommen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel dern, kommunalen Spitzenverbän- steuerlichen Anreizen, Novellie- ligte Bereitstellung von Bundeslie- den, der Wohnungs- und Bauwirt- rung von baurechtlichen Vor- genschaften und die Erhöhung der schaft und weiteren Akteuren ge- schriften zur Vereinfachung sowie Mittel für die soziale Wohnraum- schlossen wurde, nimmt eine wich- finanziellen Mitteln zur Förderung förderung, wurden bereits in An- tige Rolle bei der Stärkung des des sozialen Wohnungsbaus die griff genommen. Auch die verbes- Wohnungsbaus ein. Die Empfeh- Rahmenbedingungen für die Woh- serte Abschreibung für Neubauten lungen sind Grundlage des von der nungsbau-Offensive und unter- in angespannten Wohnungsmärk- Bundesbauministerin vorgelegten stützt damit die Länder und Kom- ten (Sonder-AfA), auf die sich die 10-Punkte-Plans, mehr munen bei der Bewältigung und Bundesregierung verständigt hat, Wohnungsbau führen soll. Der Umsetzung dieser Aufgabe. Einige wird sich positiv auf die Neubautä- Bund setzt mit einem Maßnahmen- Maßnahmen zur Ankurbelung des tigkeit auswirken. bündel aus Baulandbereitstellung, Wohnungsneubaus, wie die verbil- der zu Europäischer Rat in Brüssel Der Europäische Rat hat gestern verfahren für syrische Flüchtlinge Problem werden wir auf Dauer und heute über weitere Schritte in einzurichten, wird insbesondere nicht damit lösen, dass einzelne der Migrations- und Flüchtlingspo- vor dem Hintergrund der gefor- Staaten Entscheidungen jeweils für litik beraten. Ratspräsident Tusk derten Gegenleistungen sorgsam sich treffen. Außerdem geht es - wurde in der Schlusserklärung vom zu prüfen sein. Alle Wünsche der wie immer bei Europäischen Räten 7. März beauftragt, die mit der Tür- Türkei werden wir sicher nicht er- im März - um die wirtschaftspoliti- kei besprochenen Vorschläge wei- füllen können. Wenn der Europäi- schen Prioritäten, und es steht die ter voranzubringen und die Einzel- sche Rat sich verständigt, entsteht im Frühjahr übliche Befassung mit heiten mit der Türkei auszuarbei- dadurch eine nachhaltige Lösung den länderspezifischen Empfehlun- ten. Der Europäische Rat hat über für alle 28 Mitglieder der EU. Das gen an. diese Fortschritte beraten und ist hierzu am heutigen Freitag auch mit dem türkischen Ministerpräsidenten Davutoğlu zusammengetroffen. Nur durch eine Kooperation aller europäischen Partner kann es gelingen, insbesondere Griechenland zu entlasten und gleichzeitig den ungeordneten Zuzug von Flüchtlingen zu verhindern. Das Angebot der türkischen Regierung, im Rahmen einer Rücknahmegarantie ein geordnetes Übernahme- Foto: Bundesregierung/Bergmann BERLIN AKTUELL 2 Gesetz zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus "Wir wollen keine Ghettos – weder für reiche, noch für einkommensschwache Menschen.“ Vor allem in den Ballungsgebieten ist es aufgrund der gestiegenen Wohnungsnachfrage und steigenden Mieten für immer mehr Haushalte schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Dazu kommt nun der Zuzug vieler Flüchtlinge und Asylberechtigter. Wir haben daher in erster Lesung die Einführung einer zeitlich befristeten Sonderabschreibung in Höhe von ins- Newsticker Zahlen und Fakten gesamt 35 Prozent für Neubauten +++ Lohnungleichheit stagniert seit 2010 +++ mit Bauanträgen in den Jahren +++ Europäische Banken erhöhen Eigenkapital +++ 2016 bis 2018, letztmalig 2022 beraten. Diese Begrenzungen beste- hen, damit insbesondere private Investoren angeregt werden, möglichst zeitnah in entsprechenden Wohnraum zu investieren. Dadurch soll der private Mietwohnungsneubau im unteren und mittleren Preissegment in Gebieten mit angespannter Wohnungslage gefördert werden. Die begünstigten Flächen müssen mindestens zehn Jahre für die Vermietung zu Wohnzwecken dienen. Foto: Bundesregierung/Jochen Eckel Foto: Frederik Haas Laut Institut für Arbeitsmarkt– und schen Firmen nehmen seither Berufsforschung steigt seit 2010 nicht mehr zu. die Lohnungleichheit nicht mehr. Discussion-Paper 9/2016) (Quelle: IAB- Der Trendbruch erfolgte ein hal- +++ bes Jahrzehnt vor der letztjährigen Im Zuge der verschärften Vor- Einführung des gesetzlichen Min- schriften nach der Finanzkrise ha- destlohns, der nicht ursächlich für ben die Geldhäuser im Euroraum mehr Lohngleichheit ist. Erhielten ihre Eigenkapitalbasis deutlich auf- Spitzenverdiener zu Beginn der gestockt. Verfügten diese vor Be- 90er Jahre etwa doppelt so viel ginn der Bankenkrise im Jahr 2007 wie Personen mit niedrigem Ein- über ein durchschnittliches risiko- kommen, stieg der Unterschied ab gewichtetes Eigenkapital von 7,7 1995 bis 2010 etwa auf das Zwei- Prozent, stieg der Anteil bis zum einhalb- bis Dreifache an und be- Jahr 2014 deutlich auf 13,6 Pro- traf Frauen und Männer in Ost und zent an. Ein großer Teil (80 Pro- West gleichermaßen. Vor allem zent) der Banken verfügt dabei Hochqualifizierte mit Berufserfah- über einen Eigenkapitalanteil von rung wurden begünstigt, während 10,9 bis 18,2 Prozent. 2007 lag die- die Geringqualifizierten auf der se Spanne noch zwischen 6,3 und Verliererseite standen. Seit 2010 10,4 Prozent. Damit sichern sich stagnieren die Werte der Lohnun- die Europäischen Banken weiter gleichheit westdeutschen gegen eventuelle Wirtschaftskri- Männern, bei Frauen und ostdeut- sen ab und schützen die Einlagen schen Männern sind sie sogar der Sparer, auch in Deutschland. leicht rückläufig. Insbesondere die (Quelle: IW Köln) bei Entlohnungsunterschiede zwiBERLIN AKTUELL 3 Behindertengleichstellungsrecht UNICEF Lüneburg— Wir planen, das Behindertengleichstellungsgesetz mit einem Gesetzentwurf weiterzuentwickeln. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der UN-BehindertenrechtsKonvention sowie veränderter gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen, die Rechtsstellung von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Dafür sollen der Begriff der Behinderung mit dem der UN-BehindertenrechtsKonvention vereinheitlicht werden. Neue Bestimmungen kommen hinzu, um einer verbesserten Barrierefreiheit Rechnung zu tragen, aber auch barrierefreie Informationstechnik innerhalb der Bundesverwaltung bereitzustellen. Die vorgesehenen Änderungen umfassen unter anderem die Einführung effektiverer Instrumente zur Durchsetzung der Barrierefreiheit sowie den Einsatz leichterer Sprache. Daneben soll eine Bundesfachstelle, eine Schlichtungsstelle und ein kostenloses Schiedsverfahren eingerichtet werden. Kinderrechte sollten nach Frau Jaschke, Leiterin der UNICEF Außenstelle Lüneburg, ein fester Bestandteil des Grundgesetzes werden. Am Donnerstag, den 10. März 2016 trafen sich Herr Pols MdB und Frau Jaschke sowie weitere Mitglieder zu einem Kennenlerntreffen in der UNICEF Außenstelle Lüneburg. Doris Jaschke hat vor einem Jahr die Leitung übernommen und löste damit Frau Wehner ab. Das Gespräch begann zunächst mit einer offenen Vorstellung der einzelnen Personen. Frau Jaschke engagiert sich, nachdem sie jahrelang als DiplomSozialarbeiterin und Supervisorin tätig war, nun bei UNICEF, während sie gleichzeitig noch weitere Aufgaben im Heinrich-Böll-Haus tätigt. Somit hat die Außenstelle von UNICEF eine hoch qualifizierte Leitung bekommen, die bereits sehr viel Erfahrung mit sich bringt. Herr Pols als Teil der Kinderkommission, bzw. der Kommission für die Belange der Kinder in Deutsch- verfasst von unserer Schülerpraktikantin Alessandra Walter land, setzt sich als Ziel, ein Ansprechpartner für verschiedene gesellschaftliche Gruppen zu werden. „Mit in das Gesetz aufgenommen werden, sollten auf jeden Fall die Vorsorgeuntersuchungen bei kleinen Kindern. Um mehr Menschen zu bewegen, diese Termine aufzusuchen, könnte man verschiedene Anreize für die Untersuchung setzen“, erläutert Herr Pols. Frau Jaschkes Wunsch und Ziel ist es, die Rechte der Kinder zu stärken. Ihrer Auffassung nach sollten die Rechte der Kinder ein fester Bestandteil des Grundgesetzes werden. Die Aufnahme dieser Rechte soll ihren Schutz verbessern und ihre Beteiligung an Entscheidungen vergrößern. „Dem kann ich nur zustimmen. Allerdings muss man auch die Verantwortung der Eltern für ihre Kinder beachten“, so Herr Pols. Am Ende des Gespräches war somit klare Zufriedenheit in allen Gesichtern erkennbar, da Herr Pols versicherte, sich auch weiterhin für die Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz zu engagieren. „Ich bin überzeugt, dass die Aufnahme in das Grundgesetz weiterhin bestärken wird, ein Kind niemals als Objekt sondern immer als Subjekt zu betrachten, alles andere wäre verwerflich“, so der fünffache Familienvater. Eckhard Pols MdB mit Vertreterinnen von UNICEF Lüneburg und unserer Praktikantin Alessandra Walter (r.); Foto: Jörg Ahlfeld BERLIN AKTUELL 4 Reform der Pflegeberufe Bundesverkehrswegeplan In erster Lesung haben wir ein Gesetz zur Reform der Pflegeberufe beraten. Ziel ist, das Berufsbild des Pflegers zu vereinheitlichen. Bisher gibt es gesonderte Ausbildungen im Bereich der Gesundheits-, Kranken-, Kinderkranken– oder Altenpflege. Der Zugang zur kostenfreien Berufsausbildung wird auch weiterhin Hauptschülern, die über eine zehnjährige abgeschlossene Schulbildung verfügen, offen stehen. Die Finanzierung der Berufsausbildung erfolgt im Wege eines von allen Akteuren des Pflegesektors getragenen einheitlichen Landesausbildungsfonds, wobei ein bundesweites Umlageverfahren Wettbewerbsnachteile zwischen Ausbildenden und Nichtausbildenden künftig beseitigen wird. Auch wird das Ausbildungsspektrum um ein berufsqualifizierendes Pflegestudium erweitert. Mein Ziel ist es, dass trotz einer Generalisierung im Rahmen einer gemeinsamen Basis die Professionalität in den einzelnen Bereichen der Pflege erhalten bleibt. Am Mittwoch hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans vorgestellt. Dieser stellt die Weichen für den Infrastrukturausbau in ganz Deutschland bis 2030. Insgesamt geht es um Straßen-, Schienenund Wasserstraßenprojekte im Gesamtwert von 264 Mrd. Euro. Der niedersächsische Anteil an den Investitionen für Aus- und Neubauprojekte in Bundesfernstraßen beträgt 12,3 Prozent vom Gesamtaufkommen. Das ist eine deutliche Steigerung. Im alten BVWP lag dieser Anteil bei 8,1 Prozent. Die wichtigen Projekte für Niedersachsen wurden alle berücksichtigt. Die Bundesregierung steht zum Infrastrukturausbau im Nordwesten und zu den niedersächsischen Großprojekten. So wurde die im Dialogforum Schiene Nord beschlossene Alpha-E-Variante in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Auch die A 39 und weitere Straßenbauprojekte wie die Ortsumfahrungen der B 248 im Landkreis Lüchow-Dannenberg haben es mit der Bewertung in die zweithöchste Prioritätenstufe des BMVI geschafft und immerhin eine erste Hürde genommen. Das KostenNutzen-Verhältnis bei der A 39 ist mit einem Wert von 2,1 allerdings nicht sehr hoch und es wurde auch nicht der priorisierte Zusatz „Engpassbeseitigung“ erreicht. Vor allem das Land Niedersachsen Impressum V.i.S.d.P. Eckhard Pols MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Telefon: 030 / 227-73883, [email protected], www.pols-cdu.de, Redaktion: Frederik Haas : 030 / 227-76882, zur Abbestellung hier klicken Bild: BMVI ist damit jetzt gefordert, die Planungen schnell weiter voranzubringen. Angesichts der Einstufung, vor allem was die A 39 betrifft, kann man enttäuscht sein. Dass wir nicht die oberste Priorität bekommen haben, ist bitter für unsere Region. Eine mögliche Verbesserung der Infrastruktur und damit verbundenes wirtschaftliches Wachstum für die Menschen in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg ist damit erst einmal nicht sofort möglich. Hier hätte auch die Landesregierung mehr Engagement zeigen müssen. Die genauen Einstufungen aller niedersächsischen Vorhaben werden wir in den kommenden Tagen prüfen. Unser Ziel ist es, an der richtigen Stelle zu investieren, um das niedersächsische Verkehrsnetz voranzubringen. Eine wesentliche Neuerung beim neuen Bundesverkehrswegeplan ist außerdem die Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Bürger sollen möglichst frühzeitig in die Planungen eingebunden werden. Jeder Bürger hat ab kommendem Montag die Möglichkeit, sich über alle Projekte in Deutschland zu informieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben. BERLIN AKTUELL 5
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