Schaffhauser Bauernverband

Donnerstag, 23. April 2015, Nummer 16
SchaffhauSer Bauer
Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen
Nischen
Passt das?
von sanna bührer winiger
Ach du dickes Ei!
Da habe ich doch
neulich meine Tracht
aus dem Schrank geholt. Endlich wieder
eine Gelegenheit,
«trächtig» durch die
Gegend zu schreiten.
Ich liebe mein kostbarstes Gewand.
Es macht mir einfach Freude.
Weniger erfreulich war, dass das
schwarze, feste Mieder sich nicht mehr
locker um den Körper legte, sondern –
nun, ja, festsass, wenn ich ehrlich bin.
Und zwar nicht auf Taillenhöhe, sondern deutlich darüber. Wäre mir meine
Reife an Jahren nicht anzusehen, man
hätte fast meinen können, das Wort
«trächtig» habe da noch einen ganz
ursprünglichen Sinn.
Puristen mögen jetzt spotten.
Halb Zürcherin, halb Schaffhauserin
– sälber tschuld, wenn sie sich eine
Berner Gotthelftracht mit Stäbchenmieder an Land gezogen hat. Das passt
ja sowieso nicht, wo doch die Wurzeln
in der Ostschweiz liegen. Passt doch,
sage ich, wo doch meine Begeisterung
für die Landwirtschaft im Emmental
verwurzelt ist. Ich bin trachtenbezogen
halt ein Nischenprodukt.
Nischenprodukte mag ich ohnehin.
Sie verbreiten für mich ein attraktives
Flair von Gewitztheit, Eigeninitiative
und Kreativität. Nischenprodukte
schienen mir in meinem präagrikulturellen Leben zudem auch der landwirtschaftliche Königsweg zum Erfolg zu
sein. Mittlerweile habe ich begriffen,
dass Nischen per definitionem eben
das sind, was sie sind: kleine Nebenschauplätze, die nicht viel Raum für
die Massen lassen. Wobei man beim
anhaltenden Hofsterben in der Schweiz
bei den Bauern nicht mehr von Massen reden kann. Und gibt es zudem
nur noch Nischen, so entsteht nach
meiner Logik – ein schwabbeliger
Schwamm? Ein fragiles Wabenkonstrukt? Gar ein Loch? Sicher nicht die
Basis für die Nahrungsproduktion in
unserem Land. Kleine Nischen sind im
Kleinen erfolgreich. Hypernischen wie
die Landschaftspflege erfüllen auch
ihren Zweck. Doch die Basis für Brot
auf dem Tisch ist und bleibt die produzierende Landwirtschaft. Von nichts
kommt nichts, von wenig zu wenig.
So simpel ist das.
Saisongemüse
Lokale Spargeln
auf dem Markt
Frischer geht es kaum: Nun werden
Schaffhauser Spargeln geerntet. Die
Saison ist jedoch wie immer kurz. «Bis
Ende Juni werden unsere Spargeln erhältlich sein», so Beat Sätteli von der
Spargelfarm in Ramsen.
Saisonal geniessen ist nachhaltig
Auch punkto Nachhaltigkeit sind die
lokalen Spargeln top, wie der Verband
Schweizer Gemüsebauern informiert.
Dank der Schweizer Spargelproduktion werden pro Jahr ca. 1 Million
­Liter Treibstoff nicht verflogen. Zudem
wird pro Kilogramm einheimischer
Grünspargeln nahezu der Tagesbedarf
an Atemluft eines Menschen vor der
CO -Bindung gerettet. Jährlich bleiben
dank des einheimischen Spargel­anbaus 80 000 Arbeitsstunden in der
schweizerischen Landwirtschaft, deren
Arbeitsverdienst auch der einheimischen Wirtschaft zugutekommt. sbw
2
Wenige Gewinner, viele Verlierer
Ohne Grenzschutz und Direktzahlungen gäbe es in der Schweiz keine
Landwirtschaft. Verlierer wären aber
nicht nur die Bauern, sondern auch
die Konsumenten. Dies ist die ernüchternde Bilanz Professor Mathias
Binswangers vor den Delegierten des
Zürcher Bauernverbands in Maur.
von roland müller
Der Freihandel fordert Bauernopfer.
Gerade in modernen Industrieländern
steht die Landwirtschaft immer mehr
unter Druck. «Rein ökonomisch lohnt
sich die Landwirtschaft in der Schweiz
nicht», konstatierte Referent Mathias
Binswanger einleitend. Der Professor
für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten
machte den Grund in der aktuellen
Wertschöpfung in der Landwirtschaft
aus. Diese liegt pro Beschäftigten bei
rund 30 000 Franken, während es in
der Pharmaindustrie und im Bankenwesen mehr als das Zehnfache ist.
Wertschöpfung und Erlöse sinken
«Die Landwirtschaft hat in der modernen Wirtschaft zwei grundlegende
Probleme. Ihre Wachstumsmöglichkeiten sind beschränkt, und sie verkaufen
ihre Produkte nicht an den Endverbraucher», so Binswanger. Ein Blick
auf die Bruttowertschöpfung zeigt,
dass diese gesamthaft in der Schweiz
wächst. Gleichzeitig nimmt sie in der
Landwirtschaft anteilsmässig ab.
Die Erlöse der Bauern aus den
landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind
seit 1994 rund 25 Prozent gefallen.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist weltweit enorm, wie
Binswanger aufzeigte. In Polen sind in
den letzten acht Jahren über ein Drittel
aller Bauern verschwunden und im
­benachbarten Deutschland ist es jeder
fünfte, der aufgegeben hat. Die Schweiz
liegt mit rund fünf Prozent eher im
hinteren Teil der Skala.
Ohne Direktzahlungen geht es nicht
Aufgrund der landwirtschaftlichen
Gesamtrechnung 2014 zeigte Binswanger schonungslos auf, dass es in der
B i l d a r c h i v e r n s t l a n d o lt
Wird ein Teil der Bauern in Zukunft reine Schaubetriebe führen, um das
«Heidiland»-Image zu stützen?, wie Mathias Binswanger prognostiziert.
Schweiz ohne Direktzahlungen nicht
geht. Er verwies aber auch darauf, dass
die der Landwirtschaft zugesprochenen Subventionen zum grossen Teil bei
den vor- wie auch nachgelagerten Betrieben landen. «Trotz steigender Direktzahlungen steigt das Einkommen
der Landwirtschaft nicht», so eine
deutliche Aussage von Binswanger.
Eigentor des Bundesrats
Mit zahlreichen Agrarfreihandelsabkommen will der Bundesrat den hohen Grenzschutz abbauen. Er begründet dies mit dem Druck der WTO, mit
der Hochpreisinsel und verweist zugleich darauf, dass beispielsweise dadurch auch die Futtermittelpreise innerhalb der Landwirtschaft hoch sind.
Billige Importe stechen dann die inländische Produktion aus. Binswanger
zeigte sich überzeugt, dass dadurch die
Preise für Lebensmittel sinken werden,
aber der Einfluss der Konsumenten auf
Produktionsformen im Gegenzug sinkt.
«Der Konsumentennutzen geht aber
auch verloren, da die lokale Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln
nicht mehr funktionieren wird», so
seine Folgerung. Mit dem Freihandel
werden einzig die Exportchancen für
Lebensmittelhersteller verbessert, wobei die Exporte von Lebensmitteln
nicht von grosser Bedeutung für die
Schweizer Wirtschaft sind.
Ernüchterndes Fazit
Der Agrarfreihandel verursacht in
der Schweiz wenige Gewinner, aber
viele Verlierer. Gewinner sind die
Bauern in anderen Ländern, die
­Lebensmittelverarbeiter der zweiten
Stufe, beispielsweise bei der Schoko-
lade und den Teigwaren, die Nahrungsmittelmultis aber auch der Detail- und
Grosshandel. «Die Verlierer sind die
Schweizer Bauern, die Lebensmittelverarbeiter der ersten Stufe mit den
Mühlen oder Molkereien, und letztlich
auch die Konsumenten», so Binswanger. Deshalb kommt Binswanger zum
Schluss, dass sich in den Industrie­
ländern der Freihandel und die Landwirtschaft nicht vertragen. «Nach dem
Argument der komparativen Vorteile
müsste man die Landwirtschaft in den
meisten Industrieländern aufgeben, da
die Opportunitätskosten viel zu hoch
sind. Nur mit massiven Subventionen
und Grenzschutz lässt sich die Landwirtschaft in den Industrieländern aufrechterhalten», so Binswanger.
Dies gilt noch im stärkeren Ausmass für Länder mit einem hohen Anteil an kleinflächigen Bergbauernbetrieben wie in der Schweiz. «Ohne
Grenzschutz müssen die Subventionen
nochmals verstärkt werden, wenn die
Landwirtschaft aufrechterhalten werden soll.»
Provokativer Zukunftsausblick
Die Zukunft der Landwirtschaft
mit Freihandel sieht Binswanger in
drei Arten von Bauern. So wird es solche in Schaulandwirtschaftsbetrieben
geben, welche zum Image der Schweiz
als Heidiland beitragen sollen und
noch einige Nischenprodukte herstellen. Die zweite Kategorie sind staatlich
angestellte Landschaftsgärtner, die
aber nichts mehr produzieren. Schlussendlich verbleiben im Mittelland noch
einige Grossbetriebe, die effizient beispielsweise Schweinezucht und -mast
betreiben.
Bauern müssen vereint auftreten
B i l d Ro l a n d M ü l l e r
Geeintes Auftreten der Bauern
fordert Prof. Mathias Binswanger.
«Ich will mit meinem Referat bewirken, dass sich die Bauern der Problematik bewusst sind», hielt Binswanger in der Diskussion auf eine entsprechende Frage fest. Für ihn liegt es
nun an der Landwirtschaft, daraus die
richtigen Schlüsse zu ziehen und vor
allem in einer gemeinsamen Sprache
zu reden, um ihrem Einfluss gerecht zu
werden.
Verein bio zürich schaffhausen
Gentechnologie
Qualität nur teilweise beeinflussbar
Versuch bewilligt
Hansueli Dienauer vom FiBL informierte über die Qualitätszahlung bei
Bioweizen und was die Produzenten
machen können, um die Qualität
zu verbessern.
stefanie Giger, Bauernzeitung
Victor Schlup, Co-Präsident, hiess an
der Hauptversammlung vom 8. März
Tamara Bieri offiziell im Vorstand willkommen. Bieri ist auf einem Biomilchwirtschaftsbetrieb in Embrach ZH aufgewachsen und hat in Zollikofen Agronomie studiert. Seit Februar 2015
arbeitet sie auf der Fachstelle Biolandbau am Strickhof und betreut den
­Bereich Tierhaltung.
Spende für Demeter-Ausbildung
Die Traktanden wurden zügig abgehandelt und gaben kaum Anlass zu
Diskussionen. Der Verein verbuchte
2014 einen Gewinn von 3500 Franken.
Als ausserordentliche Aufwände für
2015 sind ein Beitrag von 1700 Franken an den offenen Ackerbauring
Schaffhausen sowie eine Spende an die
Demeter-Ausbildung in Rheinau von
5000 Franken budgetiert. Beides wurde
von der Versammlung gutgeheissen.
Martin Ott, Schulleiter der­De­meterSchule in Rheinau, bezeichnete die
Spende als wichtige Geste gegen aussen, da die Ausbildung selbst in Biokreisen umstritten ist: «Auch die biodynamische Ausbildung hat ihren Platz
im landwirtschaftlichen Bildungssystem. Unser Ziel ist nicht, die Rezepte
der Landwirtschaftslehre nachzubeten.
Die Lernenden sollen eigene, persönliche Zugänge zur Landwirtschaft und
Natur schaffen.»
Landwirt kann begrenzt beeinflussen
Im Anschluss an die Versammlung
referierte Hansueli Dierauer, Berater
des Bereichs Ackerbau beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), über die Qualitätszahlung
bei Weizen. Noch gibt es eine solche
für Biobrotgetreide nicht, aber sie wird
voraussichtlich kommen. Als zusätz­
licher Qualitätsparameter wird beim
Getreide künftig der Proteingehalt
(Soll: mehr als 12 Prozent) gemessen,
der Rückschlüsse auf den Feucht­
klebergehalt (Soll: mehr als 25 Pro-
zent) zulässt. Diese Eigenschaften sind
vor allem in den automatisierten Backstrassen für eine reibungslose Produktion von entscheidender Bedeutung.
Dierauer nahm vorweg: «50 Prozent der Qualität können nicht beeinflusst werden.» Am meisten Einfluss hat
die Sortenwahl mit der Beschränkung
auf Topsorten: Siala und Runal haben
hohe Protein- und Feucht­klebergehalte.
Die Stickstoffverfügbarkeit als weiterer
Faktor ist im Biolandbau hingegen
schwer zu steuern, da der Einsatz von
schnell wirksamen N-Düngern nicht
möglich ist. Klare Einflüsse von Saattermin oder Vor­kultur konnten nicht
nachgewiesen werden.
«Weil der Proteingehalt zurzeit
nicht direkt entschädigt wird, fehlt die
Motivation für Verbesserungen. ­Darum
braucht es unbedingt ein System, das
gute Qualität in Bezug auf Protein
­belohnt», so Dierauer. Nun sollen
­Gespräche zur neuen Preisgestaltung
zwischen der Fachkommission und
den Müllern stattfinden.
Eine Qualitätszahlung in Bezug auf
Protein für Bioweizen würde frühestens 2016 kommen.
Die Forschungsanstalt Agroscope will
eine gegen die Kraut- und Knollenfäule robuste Kartoffel testen.
Entwickelt wurde die Kartoffel von
niederländischen Forschern. Diese
­haben Kartoffeln der Sorten Atlantic
und Désirée ein Resistenzgen einer
Wildkartoffel eingefügt. Agroscope will
untersuchen, ob dieses Resistenzgen
auch gegen Schweizer Stämme der
Kraut- und Knollenfäule Wirkung
zeigt. Zudem sollen das Feldverhalten
der Kartoffel sowie die Auswirkung
der Resistenz auf die Umwelt abgeklärt
werden, teilt der Bund mit.
Das 2014 eingereichte Gesuch
wurde vom Bundesamt für Umwelt
­bewilligt. Agroscope muss verschiedene Auflagen erfüllen.
Die Schweizerische Arbeitsgruppe
Gentechnologie (SAG) lehnt den
­Kartoffelversuch ab. «Die knappen Forschungsgelder in der Schweiz sollten
nicht für Versuche eingesetzt werden,
die für unsere Landwirtschaft keine Lösung bieten», kritisiert SAG-Präsidentin Maya Graf gemäss einer Mitteilung.
Sinnvoller wären Forschungsprojekte,
die bei der Züchtung robuster oder resistenter Sorten ansetzten.
lid
Offizielles Organ des
Schaffhauser Bauernverbandes
und seiner Fachsektionen
SchaffhauserBauer
Bauer
Schaffhauser
donnerstag, 23. april 2015 n Nummer 16
Schaffhauser Landfrauen
genossenschaft milchbauern mitte-ost
Huhn ist gesund und passt immer
Poulet ist beliebt und gesund. Es ist
besonders fettarm, eiweissreich und
leicht verdaulich. Es hat einen hohen
Gehalt an B-Vitaminen und liefert
Eisen, Kupfer, Kalium und Zink.
Beim Huhn sollten wir auf einheimi­
sche Produktion setzen, auch wenn es
etwas teurer ist. Geflügel aus ausländi­
scher Massentierhaltung ist nicht nur
ethisch fragwürdig. Es ist auch gesund­
heitlich weniger wertvoll, zum Teil so­
gar bedenklich.
Beim Huhn sind die Hygiene­
vorschriften
genau
einzuhalten.
­Pouletfleisch muss immer gut durch­
gebraten sein. Die Verpackung ist nach
dem Öffnen sofort wegzuwerfen.
Hände, Geschirr und Geräte sind nach
dem Kontakt mit rohem Poulet gut zu
reinigen. Fleischsaft vom Huhn darf
nicht mit anderen Lebensmitteln in
Berührung kommen. Rohes und ge­
bratenes Fleisch sollte konsequent
­getrennt werden.
Pouletbrüstchen im Piccata-Mantel
Für zwei Personen. Zutaten: 2
­ ouletbrüstli, 3 EL Mehl, 2 Eier, 2 EL
P
Milch, 25 g geriebener Hartkäse, Salz,
Pfeffer, 2 EL Butterschmalz.
Zubereitung: 3 EL Mehl in einen tie­
fen Teller geben, Eier und Milch in
einem anderen tiefen Teller verquirlen,
geriebenen Hartkäse (Sbrinz) unter­
mischen. Pouletbrüstli waagerecht
­halbieren und rundum mit Salz und
Pfeffer würzen. 1 EL Butterschmalz in
einer Pfanne erhitzen. Fleisch portions­
weise im Mehl wälzen, überschüssiges
Mehl abklopfen. Dann durch die Ei­
mischung ziehen und bei mittlerer bis
starker Hitze auf jeder Seite 3–4 Min.
braten.
Tagliatelle al limone
Für zwei Personen. Zutaten: 300 g
Pouletbrüstli, 1 Zwiebel, 5 EL Olivenöl,
Salz, Pfeffer, 200 g Tagliatelle, Zucker,
½ TL abgeriebene Bio­zitronenschale,
5 EL Zitronensaft, 150 ml Gemüse­
bouillon, roter ­Tabasco, 2 EL gehackter
Basilikum, 2 EL ge­riebener Hartkäse.
Zubereitung: Pouletbrüstli ca.
1,5 cm gross würfeln. Zwiebel würfeln.
Fleisch in 2 EL heissem Olivenöl braun
anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen
und herausnehmen. Tagliatelle in reich­
lich kochendem Salzwasser nach Pa­
ckungsanweisung kochen. Zwiebel und
½ TL Zucker im Fleischbratsatz in 1 EL
Olivenöl andünsten. Abgeriebene Bio­
zitronenschale, ­Zitronensaft, Gemüse­
bouillon, etwas Salz, Pfeffer und einige
Spritzer Tabasco zugeben und offen
3 Min. köcheln lassen. Fleisch zugeben,
weitere 2 Min. köcheln lassen. Nudeln
abgiessen, dabei etwas Kochwasser auf­
fangen. 2 EL Olivenöl und 2 EL gerie­
benen Hartkäse unter die Sauce rühren,
evtl. nachwürzen. Nudeln untermi­
schen, evtl. etwas Kochwasser zugeben.
Mit 2 EL grob gehacktem Basilikum
garniert servieren. Saucenliebhaber
nehmen die ­doppelte Menge.
Sellerie-Chicorée-Salat
Vorspeise für vier Personen. Auch
für Vegetarier. Zutaten: 150 g Mager­
joghurt, 5 EL Orangensaft, 1 EL
­Zitronensaft, 2 EL Olivenöl, Salz,
­Pfeffer, Salatgewürz, 1 Orange, 2
­Chicorées, 100 g Staudensellerie, ­Pfeffer,
150 g Pouletbrüstli, 1 EL Öl.
Zubereitung: Magerjoghurt mit
Orangensaft, Zitronensaft, Olivenöl,
Salatgewürz, Salz und Pfeffer verrüh­
ren. Orange so schälen, dass alles
Weisse entfernt wird. Das Fruchtfleisch
aus den Trennhäuten schneiden und
zum Joghurt geben. Chicorée putzen
und in lange Streifen schneiden.
­Staudensellerie entfädeln und in feine
Streifen schneiden. Alles mit dem Dres­
sing mischen, salzen und pfeffern. Auf
zwei Teller geben. Pouletbrüstli in feine
Streifen schneiden, würzen. In Öl 3–4
Min. braten und auf dem Salat ­verteilen
(für Vegetarier: gebratene Champig­
nons, Baumnüsse ver­wenden).
Pouletbrüstli an Champignon-Sauce
Für zwei Personen. Zutaten: 300 g
Pouletbrüstli, 100 g Champignons,
3 E L Öl, Salz, Pfeffer, 100 ml Weiss­
wein, 125 ml Gemüsebouillon, 100 ml
Schlagrahm, 2 Frühlingszwiebeln.
Zubereitung: Die Pouletbrüstchen
in Scheiben schneiden, Champignons
in Scheiben schneiden. Fleisch in 2 EL
heissem Öl bei starker Hitze rund­
herum braun anbraten, salzen, pfeffern
und herausnehmen. Champignons mit
1 EL Öl in der Pfanne hellbraun an­
braten. Mit dem Weisswein ablöschen
und fast vollständig einkochen lassen.
Schlagrahm zugiessen und offen bei
starker Hitze 3 Min. einkochen lassen.
Fleisch zugeben und 1 Min. kochen
lassen. Das Weisse und Hellgrüne von
2 Frühlingszwiebeln in feine Ringe
schneiden, in die Sauce geben, evtl.
nachwürzen. Dazu passt Baguette.
En Guete!
Claudia Gysel
Eigenverantwortung macht unabhängig
Der Tenor an der Delegiertenversammlung der Genossenschaft
Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost
in Risch-Rotkreuz war klar: Einigkeit
und Eigenverantwortung der Milchbauern bezüglich der Produktionsmengen sind gefragt.
von sanna bührer winiger
Genossenschaftpräsident Hanspeter
Egli räumte gleich zu Beginn der Ver­
sammlung mit einem grossen Irrtum
auf. «Ursprünglich glaubte man, mit
der Segmentierung eine Milchmengen­
steuerung umsetzen zu können», zeigte
er auf. «Die Erfahrungen der letzten
Jahre haben aber gezeigt, dass dies
unter den heutigen Strukturen in der
schweizerischen Milchwirtschaft nicht
möglich ist.» Gegenüber den Milch­
produzenten müsse die Segmentierung
so ausgestaltet werden, dass kein
Milchproduzent gezwungen werde, bil­
lige C-Milch abzuliefern, forderte er
und hielt fest: «Wir erwarten, dass die
von der Branchenorganistion gefassten
Beschlüsse konsequent umgesetzt wer­
den. Wir müssen aber auch klar zur
Kenntnis nehmen, dass auch eine kor­
rekt umgesetzte Segmentierung kein
Instrument zur Milchmengensteuerung
sein wird.»
Ein gutes Zeichen gesetzt
Egli hob darum die marktentlas­
tende Funktion der 2014 von den
Schweizer Milchproduzenten SMP
­gegründeten Lactofama AG hervor,
deren Unterstützung durch die Milch­
bauern er als positiv würdigte. «Damit
wurde ein Zeichen gesetzt, dass man
willens ist, Eigenverantwortung zu
Bild sanna bührer winiger
Geschäftsführer Andreas Ritter (Stehpult) erläutert die Jahresrechnung 2015.
übernehmen, temporäre Marktabräu­
mungen in Eigenregie zu organisieren
und mitzuhelfen, für stabile Marktver­
hältnisse zu sorgen.»
Die Zukunft ist nicht nur düster
Trotz grosser Herausforderungen
für die Schweizerische Milchwirt­
schaft, die auch stark exportorientiert
ist, bewertete Egli die Zukunft der
Branche nicht negativ: «Die Zukunfts­
perspektiven können für die Milch­
wirtschaft international grundsätzlich
positiv beurteilt werden. Die Milch ist
ein Wachstumsmarkt, der wie alle
Märkte
gewissen
kurzfristigen
Schwankungen unterworfen ist. Wir
müssen uns auf unsere eigenen Stär­
ken besinnen und den Weg gemein­
sam gehen. Die grosse ­Herausforderung
der Zukunft wird sein, die produzierte
Firmenjubiläum
n Grosser Geranien-/
Frühlingsmarkt m. Festwirtschaft
Landi Wilchingen,
Fr./Sa., 24./25. April 2015
n Degustation und Weinverkauf
mit Brocante und Bistrobetrieb
Blumen, Möbel, Speis und Trank
Sa./So., 25./26. April, 10 bis
17 Uhr Sonnengut-Scheune,
Untergass 5, Trasadingen
n Obst- und Rebsprayerkontrolle
Durchführung Tests 27. – 30. April.
VLT-SH Geschäftsstelle,
Martin Müller, Neunkirch,
Tel. 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch
n Valtra Demotour
Do., 30. April 2015, 16 bis 21 Uhr
Fam. Heller, Wyberg,
Unterstammheim ZH
n Muttertagsfest
Weinprobe/-verkauf, Festwirtschaft, Kinderspielplatz, musikal.
Unterhaltung (Sa./So.), Märliziit,
Pferdewagenfahrten (So.)
Sa., 9. Mai 2015, ab 15 Uhr
So., 10. Mai 2015, ab 11 Uhr
Fam. Sylvia und Markus Gysel,
Hauptstrasse 17, Wilchingen
n Gesucht:
Güllegrubenkontrolleure
Der MBR SH hat bei den
Güllegrubenkontrolleuren
eine Vakanz an Fachpersonal.
Wir suchen Fachleute aus der
Landwirtschaft. Möchten Sie als
Güllegrubenkontrolleur arbeiten?
Mehr Informationen bei:
Geschäftsstelle MBR SH
Matthias Hatt, Hemmental
Tel. 052 682 14 81, www.mbrsh.ch
n Muttertag
Geschenkidee: Gutschein für
die Ländliche Familienhilfe für
Notsituationen, wenn die Bäuerin
oder die Hausfrau ausfällt,
oder für Familienhilfe Plus zur
Entlastung bei Reinigungsarbeiten.
Infos: Doris Neidhart, Telefon
052 743 17 07 oder 077 493 22 44,
www.landfrauen-sh.ch
Impressum Schaffhauser Bauer
Offizielles Organ des Schaffhauser
Bauernverbandes und seiner Fachsektionen
Redaktion: Sanna Bührer Winiger (sbw)
Schaffhauser Bauer,
E-Mail: [email protected]
Internet: www.schaffhauserbauer.ch
Anzeigen: Verlag «Schaffhauser Nachrichten»
Telefon:052 633 31 11
E-Mail: [email protected]
Annahmeschluss: Jeweils Dienstag, 9.00 Uhr
Milchmenge zu einem guten Preis ab­
zusetzen.» Ob und wie eine Mengen­
steuerung funktionieren könne, darin
waren sich die verschiedenen De­
legierten in einer ausführlichen Dis­
kussion nicht einig.
Promotion contra Einkaufstourismus
Bezüglich der Vereinsgeschäfte, die
Geschäftsführer Andreas Ritter präsentierte, gab es jedoch keine Einwände.
Einstimmig als Ersatz in den Vor­
stand gewählt wurden auch Walter
Raschle, Schwellbrunn AR, und Bruno
Nötzli, Freienbach SZ.
Andreas Ritter stellte im Weiteren
die von der SMP im Mai zu lancie­
rende Kampagne «Swiss Milk inside»
vor, die dem Einkaufstourismus ent­
gegenwirken soll, unter anderem mit
einer Punktesammelaktion.
Schaffhauser Landfrauen
Alle gingen weg!
Der diesjährige «Kafi»-Auftritt
des Verbands an der Frühlingsshow
in Herblingertal war ein Erfolg.
Das schwarze Brett
n DV Schaffhauser Bauernverband
Fr., 24. April 2015, 20.30 Uhr
Storchensaal, Wilchingen
2
Bild sanna bührer winiger
Sie tragen das Familienunternehmen: v. l. Hans-Peter Bareth, Geschäftsführer,
Iris Fontana-Rahm, Emil Rahm, Peter Rahm, Robert und Christa Rahm.
70 Jahre Erfolgsgeschichte
70 Jahre Tradition, Innovation und
Leidenschaft feierte das Familienunternehmen Rimuss- und Wein­
kellerei Rahm AG am 10. April 2015
in den Räumlichkeiten der Firma
in Hallau.
Eine Familie steht seit siebzig Jahren
hinter der Wein- und Traubensaftkelte­
rei in Hallau – familiär war auch die
Atmosphäre der Jubiläumsfeier. Über
drei Etagen präsentierte das Unterneh­
men den Gästen eine Sammlung an
Fotoraritäten aus der Klettgauer Wein­
baugeschichte. Diese ist während der
Geschäftszeiten öffentlich zugänglich.
Ein besonderer Tropfen zum Fest
Peter Rahm, Oenologe der dritten
­ eneration, präsentierte den Gästen
G
«Jakob – SIEBZIG», eine neue, dem
Firmengründer Jakob Rahm gewid­
mete Rotweinschöpfung. Den traditio­
nellen Blauburgunder verbindet diese
harmonisch mit neuen Traubensorten
wie etwa Gamaret. Die neue Kreation
überzeugte die Anwesenden. Auch das
edel-schlichte Design der Flasche fand
Anklang und die den Flaschenhals zie­
rende Scheibe knorrigen Rebholzes ge­
fiel als Symbol für die Verwurzelung
des Unternehmens in der Region. Denn
hier, im Klettgau, hat Jakob Rahm ab
1928 im Weinbau neue, erfolgsverspre­
chende Wege gesucht und dank seiner
Lehr- und Wanderjahre im Ausland
auch gefunden. Neben Erfolgen mit
Weinen schaffte die Kelterei 1954 mit
der alkoholfreien Sektalternative
­Rimuss den grossen Durchbruch.
«Insgesamt fünfzig Torten haben wir
von den Sektionen erhalten. Übrig
blieb keine einzige!» Vrony de Quer­
vain, Vorstandsmitglied der Schaffhau­
ser Landfrauen, ist mehr als zufrieden.
Gut, haben manche Sektionen des
Kantonalen Landfrauenverbands mehr
als die festgelegten zwei Gebäcke ge­
liefert. «Der logistische Aufwand ist
zwar gross», erklärt die engagierte Vor­
standsfrau und Verantwortliche fürs
«Kafi». «Aber es ist sehr befriedigend,
wenn mir Besucher etwa sagen: ‹Wis­
sen Sie, wir kommen jedes Jahr wegen
des feinen Kuchenbuffets an die Früh­
lingsshow.›»
Eine Insel im Trubel
Die Landfrauen wiederum schät­
zen die Freundlichkeit ihrer Klientel
und die friedliche Atmosphäre in der
Halle der GVS Agrar AG. «Die Leute
nehmen sich die Zeit, um zu uns zu
kommen», erzählt Vrony de Quervain.
«Auch wenn die Festbänke voll besetzt
sind, tritt keine Hektik auf.» An der
diesjährigen Frühlingsshow spielte das
Wetter zudem gut mit.
sbw
Enge Verbindung zu Rebbauern
Die Familie Rahm prägt seit drei
Generationen mit ihrem Unternehmen
den Schaffhauser Weinbau. Die Kellerei
nimmt die Ernte von 117 Schaffhauser
Traubenlieferanten ab. Gekeltert wer­
den 14 Traubensorten. Die Erntemenge
belief sich 2014 auf 746 693 Kilogramm.
Im Zehnjahresdurchschnitt liegt der Er­
trag relativ stabil zwischen 750 000 und
800 000 Kilogramm. Die Rimuss- und
Weinkellerei Rahm beschäftigt 45 Mit­
arbeitende und produziert jährlich
sechs Millionen Flaschen Wein und
Traubensaftgetränke. sbw
Bild sanna bührer winiger
Die Torten der Landfrauen waren an
der Frühlingsshow begehrt.