Donnerstag, 16. April 2015, Nummer 15 SchaffhauSer Bauer Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen sparen Budget von virginia stoll Nun wissen wir es; von links nach rechts will man im Kanton Schaffhausen nichts vom Sparen und von Steuererhöhungen wissen. Vermutlich wird bereits in einem tiefen Keller, nach dem Vorbild der Europäischen Zentralbank, frisches Geld für die Schaffhauser Staatskasse gedruckt, und schon hat der Schaffhauser Bock keinen Bock mehr in der Kasse. Bleiben wir doch gleich beim «Bock». Die Juso wissen sogar, wo der Bock begraben ist, nämlich bei der Finanzdirektorin. So ein «Bockmist», erlaube ich mir hier zu sagen. Personenbezogene Schuldzuweisungen sind hier fehl am Platz, denn dann müssten wir wohl bei Heinz Albicker anfangen. Zu seinen Zeiten wurde aus dem Vollen geschöpft. Alles, was man sich in guten Zeiten gönnt, an das gewöhnt man sich nur allzu schnell, und ein Schritt zurück fällt sehr schwer. Das alte Sprichwort «spare in der Zeit, so hast du in der Not» müsste sich jeder neu gewählte Kantons- und Regierungsrat hinter die Ohren schreiben. Bei Politikern ist es jedoch meistens so, dass man mit fremden Kassen nicht so haushälterisch umgeht wie mit der eigenen. Fakt ist, die Kassen sind leer, also wird gespart, und zwar überall! Die grössten Ausgabeposten, nämlich knapp 80 Prozent, finden wir bei der Sozialen Wohlfahrt, der Bildung und den Gesundheitskosten. Somit ist wohl klar, dass nebst den anderen Kantonsaufgaben auch diese drei Posten Federn lassen müssen. Exakt in diesen drei Bereichen ist die Kostensteigerung unendlich. Sind wir doch mal ehrlich; unsere Gesellschaft ist zu einer Luxusgesellschaft mit relativ wenig Eigenverantwortung verkommen. Wir leisten uns Sportferien mit neuster Ausrüstung, Sommerferien auf den Malediven, Fernsehgeräte im Wohn-, Kinderund Schlafzimmer, zwei Autos pro Haushalt, Markenkleider, Smartphones, iPads, PCs und Laptops für jedes Familienmitglied. Im Gegenzug geht ein Aufschrei durch gewisse politische Kreise, wenn in der Budgetdebatte etwas mehr Eigenverantwortung vom Bürger gefordert wird. Das ist, gelinde gesagt, pures Wahlkampfgeschrei und bringt den Kanton nicht vorwärts. Mit Spannung erwarte ich die nächste Budgetsitzung und hoffe auf ein konstruktives und verantwortungsvolles Verhandeln von links nach rechts und umgekehrt. Das Budget ist tot, es lebe das Budget! Erneuerbare Energie Neu im Solargeschäft Die Fenaco Genossenschaft hat per Ende März 2015 eine Mehrheitsbeteili gung am Schweizer Solaranlagenbauer Solvatec erworben. Sie wolle damit ihr Engagement in den erneuerbaren Ener gien stärken, so Fenaco. Die FenacoTochter Agrola, Betreiberin eines der grössten Tankstellennetze der Schweiz, habe sich in den vergangenen Jahren bereits die Marktführerschaft im Ver kauf von Holzpellets erarbeitet. Mit dem Einstieg beim Fotovoltaik-Anla genbauer Solvatec hole man nun eine umfassende Kompetenz im Solarge schäft an Bord, heisst es weiter. lid Die Kuchenstücke werden kleiner Das Landschaftsqualitätsprojekt für den Kanton Schaffhausen ist erfolgreich gestartet worden – bereits im ersten Jahr wurde das Budget praktisch ausgeschöpft. Da die Zahl der Anmeldungen im zweiten Jahr zum Teil markant gestiegen ist, stehen Beitragskürzungen an. Sitzung der Begleitgruppe einberufen wurde, um einen gangbaren Weg für die Kürzungen zu diskutieren. Viele Organisationen reden mit Der Begleitgruppe gehören gut ein Dutzend Mitglieder verschiedener landwirtschaftlicher und weiterer Or ganisationen an; von den Saatgutzüch tern über die Milchproduzenten, die Mutterkuhhalter und die Randen bauern bis zum Regionalen Naturpark. Diese debattierten Anfang April und fällten dabei einen Grundsatzent scheid, wie gekürzt werden soll. von nora winzeler 1,6 Millionen Franken, diese Summe steht im Rahmen des Landschaftsqua litätsprojektes Schaffhausen (LQPSH) jährlich zur Verfügung, um die Mass nahmen zu finanzieren, welche die Schaffhauser Landwirte anmelden können. Dabei sind die 1,6 Millionen Franken eine Obergrenze, welche der Bund mit maximal 120 Franken pro Hektare landwirtschaftliche Nutzflä che für die einzelnen Projektgebiete vorgibt, zumindest bis Ende 2017. Ab 2018 ist der Bund bereit, bis zu 360 Franken pro Hektare landwirt schaftliche Nutzfläche zu zahlen. Ob dann allerdings mehr Geld für die Landschaftsqualität zur Verfügung steht, ist unklar, da zehn Prozent der Gelder vonseiten des Kantons beige steuert werden müssen. Beitragskürzungen sind nötig 1,6 Millionen Franken, das ist also sozusagen der Kuchen, welcher verteilt werden kann. Andererseits ist da der Massnahmenkatalog mit 16 verschie denen Massnahmen, für welche Bei träge ausbezahlt werden können. Diese Beiträge wurden vom Schaffhauser Landwirtschaftsamt aufgrund der Vor gaben des Bundes festgesetzt. Entschädigt werden demzufolge der Minderertrag und/oder der Mehr aufwand, welcher für die Umsetzung einer Massnahme anfällt. Da nun be reits im ersten Jahr das Budget prak tisch ausgeschöpft wurde, sind teil weise deutliche Beitragskürzungen nö tig, damit alle angemeldeten Massnah men abgegolten werden können. Oder, anders gesagt, die Kuchenstücke wer den teilweise deutlich kleiner geschnit ten werden müssen, damit es für alle reicht. Ackerbaumassnahmen Spitzenreiter Mehr Anmeldungen gab es dabei über alle Massnahmen hinweg. Deut lich hervorgestochen sind die teilweise markant höheren Anmeldungen bei den Ackerbaumassnahmen und den Bäumen, aber auch bei den Reben ha ben die angemeldeten Flächen zuge nommen. Aufgrund der Anmeldungen Kürzung bei Ackerbaumassnahmen B i l d A r c h i v E r n s t l a n d o lt Landschaftsqualität: Kürzungen der Beiträge wird es bei den drei Ackerbaumassnahmen geben. und erster Hochrechnungen geht das Landwirtschaftsamt davon aus, dass, würden die Massnahmen ungekürzt abgegolten, das Budget um über 40 Prozent überschritten würde. Grundsätzlich sind Beitragskür zungen möglich, wenn dies aufgrund von Budgetvorgaben nötig ist. Ande rerseits können Landwirte auch von der Vereinbarung zurücktreten, welche sie unterzeichnen mussten, wenn durch Änderungen am Projekt deut liche Nachteile für sie entstünden. Wie gekürzt wird, legt abschliessend das Landwirtschaftsamt fest. Vonseiten der Trägerschaft, des Schaffhauser Bauern verbands, wurde aber die Möglichkeit zur Anhörung genutzt, weshalb eine Begleitgruppe Landschaftsqualitätsprojekt Änderungen werden beantragt Die Begleitgruppe hat an ihrem letz ten Treffen auch diskutiert, ob Ände rungen am Massnahmenkatalog des Landschaftsqualitätsprojekts Schaff hausen beantragt werden sollen. Insbesondere stand dabei die Frage im Mittelpunkt, wie Landwirt schaftsbetrieben mit Tierhaltung der Zugang zur Landschaftsqualität er leichtert werden kann. Zwei Varianten diskutiert Dabei diskutierte die Begleit gruppe zwei Varianten. Die eine war die Aufnahme einer zusätzlichen Massnahme «Vielfältiger Futterbau», analog zur Landschaftsqualität im Kanton Zürich. Die andere war die stärkere Gewichtung von Kunstwiese bei einem entsprechenden Flächen anteil in der bestehenden Mass nahme «Vielfältige Fruchtfolge». Die Begleitgruppe entschied sich, vorerst Vereinigung thurgauer beerenpflanzer auf die Einführung einer neuen Massnahme zu verzichten, insbeson dere da bereits im zweiten Projekt jahr das Budget mit den bestehenden Massnahmen gesprengt wird. Fruchtfolge und Weideumzäunung Die Trägerschaft beantragt dem Landwirtschaftsamt hingegen die Änderung der Massnahme «Vielfäl tige Fruchtfolge». Eine weitere Än derung wird für die Massnahme «Feste Weideumzäunungen» bean tragt. Traditionelle Weideumzäunun gen sollen nicht nur rund um Dauer weiden angemeldet werden können, sondern auch um übrige Wiesen, welche fest eingezäunt sind. Das Landwirtschaftsamt muss die Anträge prüfen und entscheidet dann, ob sie auf 2016 definitiv umge setzt werden. Für die Trägerschaft, Nora Winzeler Eine lineare Kürzung über alle Massnahmen hinweg hatte dabei keine Chance. Nach intensiven Diskussio nen entschied sich die Begleitgruppe für eine Kürzung bei den drei Acker baumassnahmen: farbig blühende Haupt- und farbig blühende Zwischen kulturen sowie vielfältige Fruchtfolge (M1, M2 und M3). Die restlichen Massnahmen sollen wie gehabt beibe halten werden. Starkes Gewicht hatte bei der Dis kussion die Tatsache, dass aufgrund der heutigen Anmeldungen knapp 90 Prozent der Gelder in diese drei Ackerbaumassnahmen fliessen und die anderen Massnahmen teilweise ver schwindend kleine Anteile haben. Hinzu kam der Umstand, dass die Ackerbaumassnahmen jährlich neu an gemeldet werden können und keine achtjährige Verpflichtung besteht, wie das bei den anderen Massnahmen der Fall ist. Definitive Zahlen als Basis nötig Aufgrund der Hochrechnungen des Landwirtschaftsamtes ist mit Kürzun gen von rund 50 Prozent bei den drei genannten Ackerbaumassnahmen zu rechnen. Insgesamt werden aber auch mit einer solchen Kürzung weiterhin knapp 80 Prozent der Gelder für das Schaffhauser Landschaftsqualitätspro jekt in den Ackerbau fliessen. Welche Beiträge am Schluss per Ende des Jahres für die Landschafts qualität ausbezahlt werden können, wird erst klar, wenn dem Landwirt schaftsamt die definitiven Zahlen vor liegen. Aufgrund der möglichen Nachund Abmeldungen bei den Zwischen kulturen wird das erst im Verlauf des Spätsommers so weit sein. Trotzdem war der Trägerschaft wichtig, bereits jetzt zu informieren, damit die teilnehmenden Landwirte wissen, womit sie rechnen müssen. Milchmarkt Festliches Beerenjubiläum Effiziente Lactofama Rund 80 Mitglieder und Gäste besuchten die Jubiläumsjahresversammlung der Vereinigung Thurgauer Beerenpflanzer VTB im BBZ Arenenberg Ende März. Zum VTB gehören auch Mitglieder aus den Randregionen der Nachbarkantone. Vereinspräsident Philipp Engel konnte auf ein gutes Jahr 2014 zurückblicken, die Finanzen spiegelten dies mit einem positiven Abschluss. Peter Knupp, Marketingverantwortlicher des VTB, wies auf ein reges Interesse der Medien an Thurgauer Beeren hin, dies dank re gelmässiger Redaktionsbesuche durch den Vorstand. Von VTB-Mitgliedern betreute Promotionsstände in Migros filialen hätten grossen Erfolg. Even tuell lasse sich eine solche Zusammen arbeit auch mit Coop vereinbaren. Wenig von KEF betroffen Bezüglich der Kirschessigfliege (KEF) teilte der Vorstand mit, man habe entschieden, die Beeren vom Pflanzenschutzfonds auszuschliessen. Die meisten Beeren seien nicht von der KEF betroffen. Damit würde der grösste Teil der Anbauflächen zahlen, hätte aber nichts davon. Zum gelungenen Festakt gehörten ein Grusswort von Regierungsrat Mar kus Hausamann, ein Überraschungs auftritt des Appenzeller Comedy-Duos «Messer & Gabel» sowie ein beeren historischer Rückblick des Gründer mitglieds Hansjörg Häberli. sbw Die zur Entlastung des Milchmarktes gegründete Firma Lactofama AG hat im letzten Jahr 42,4 Mio. Kilogramm überschüssige Milch aufgekauft, verarbeiten und die Produkte exportieren lassen. Im Frühjahr 2014 haben die Schweizer Milchproduzenten (SMP) und zehn Milchvermarkter die Firma Lactofama AG gegründet. Diese soll den Markt stabilisieren, indem sie überschüssige Milch vom Markt nimmt. Milchüberschuss aufgekauft Im letzten Jahr wurden 42,4 Mio. Kilo gramm C-Milch aufgekauft, teilt die Lactofama anlässlich ihrer ersten Ge neralversammlung mit. Diese wurden in der Schweiz verarbeitet und in Form von Butter, Milchstreichfett und Milch pulver exportiert. Mehr Klarheit auf dem Milchmarkt Die Bilanz zum ersten Geschäftsjahr fällt positiv aus: «Insgesamt haben die Massnahmen zur Preisstabilität im Aund B-Segment und zur Transparenz auf dem Schweizer Milchmarkt beige tragen», heisst es in einer Mitteilung. Von Milchbauern finanziert Finanziert werden die Aktivitäten der Lactofama AG über Abzüge der Milch bauern. Ende November 2014 haben die Delegierten der Schweizer Milch produzenten die Finanzierung bis Ende April 2016 verlängert. lid Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen SchaffhauserBauer Bauer Schaffhauser 2 donnerstag, 16. april 2015 n Nummer 15 Schaffhauser Landfrauen Landi Wilchingen weinbau Lehrreiche Weiterbildung für Familienhelferinnen 50 Jahre Erfolgsgeschichte EU-Staaten dürfen Reben erweitern Der Präsident Bernhard Gysel-Stoll konnte am Samstagabend 63 Mitglieder an der Generalversammlung der Landi Wilchingen im Restaurant Gemeindehaus begrüssen. Um flexibel auf den Markt reagieren zu können, dürfen die EU-Staaten in Zukunft ihre Rebfläche pro Jahr um maximal ein Prozent ausbauen. Diese neue Regel gilt ab Anfang 2015. Der Verband Schaffhauser Landfrauen bietet für Familien in schwierigen Situationen Unterstützung im Alltag an. Die kompetenten und flexiblen Familienhelferinnen springen bei Unfall, Krankheit, Todesfall oder Wochenbett ein, um täglich anfallende Hausarbeiten zu erledigen. Das Schwergewicht der Einsätze liegt auf der Kinderbetreuung, dem Zubereiten von Mahlzeiten, der Wäschepflege und dem «Wochenkehr». Die Familienhelferin übernimmt die Arbeiten, die in normalen Zeiten der Bäuerin oder Hausfrau obliegen (Anschrift siehe Schwarzes Brett). Einmal pro Jahr besuchen die Familienhelferinnen gemeinsam eine Weiterbildung. Am letzten Freitag fand deshalb in der Psychiatrischen Klinik Breitenau in Schaffhausen ein Kurs zum Thema Depressionen und Umgang mit depressiven Menschen statt. Depressionen treten häufig auf Im theoretischen Teil informierte Frau Forster, Psychiaterin der Klinik Breitenau, über das Krankheitsbild Depression. Da Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen gehören, können auch Familienhelferinnen während ihrer Einsätze damit konfrontiert werden. Um besser mit dem Thema umgehen zu können, ist es wichtig zu verstehen, dass die Depression eine Krankheit ist – genauso wie zum Beispiel Diabetes oder Rheuma. Umgangssprachlich wird der Begriff Depression oft für normale Gefühlsreaktionen wie Trauer, Schmerz oder Enttäuschung gebraucht. Erst wenn sich diese Emotionen aber verselbständigen und ins Extreme steigern, bekommen sie Krankheitscharakter. Von einer Depression im klinischen Sinne spricht man erst ab einer bestimmten Anzahl von Symptomen und einer Mindestdauer dieser. Zu den wichtigsten Symptomen gehören Schlafstörungen, de- pressive Verstimmtheit, Konzentrationsstörungen, Antriebsmangel, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Denkverlangsamung, leibliche Missempfindungen und Suizidgedanken. Die Ursachen einer Depression fasste Frau Forster als körperliche Erkrankungen, erbliche Belastungen, Krisen und Lebenserfahrung sowie biochemische Faktoren zusammen. Umgang mit depressiv Erkrankten Auch die verschiedenen Behandlungsarten erklärte die Psychiaterin. Dazu gehören die medikamentöse Behandlung, die Psychotherapie sowie die Licht- und die Elektrokrampftherapie und der Schlafentzug. Mit zwei übersichtlichen Grafiken konnte Frau Forster veranschaulichen, wie der Verlauf von Depressionen aussehen kann. Zum Schluss des Theorieteils gab Frau Forster einige Empfehlungen zum Umgang mit depressiven Menschen und den wichtigen Hinweis, die eigenen Gefühle und Beobachtungen auch ernst zu nehmen. Spannend war dann vor allem auch der Austausch unter den Familienhelferinnen. Es wurden viele Fragen gestellt, und viel wurde diskutiert. Frau Forster hörte aufmerksam zu und beantwortete geduldig die Fragen und Anregungen der Zuhörerinnen. Interessant für die Familienhelferinnen war vor allem, wie sie die depressiv Erkrankten und die Angehörigen unterstützen können und wie Gespräche mit Erkrankten geführt werden. Frau Forster empfahl die depressiven Blockaden nicht zu hinterfragen oder zu beschönigen und sie nicht zu interpretieren. Sie betonte, dass die Familienhelferinnen wertvolle Unterstützungsarbeit leisten können, indem sie Entlastung ermöglichen und einen regelmässigen Tagesablauf unterstützen. Mit einem übersichtlichen Informationsblatt verabschiedete sich Frau Forster nach einem lehrreichen Nachmittag von den zahlreich erschienenen Familienhelferinnen. Mirjam Brügel pflanzenbau aktuell Die Pflanzen lechzen bereits wieder nach Wasser. Nebst Zuckerrüben und Sonnenblumen sind teilweise auch die Sojabohnen bereits im Boden. Einige Produzenten müssen sich noch mit der Sojasaat gedulden, da einerseits die Saatgutversorgung wegen schwieriger Ernteverhältnisse 2014 mangelhaft ist und andererseits die üblichen Rhizobien-Stämme ausgegangen sind und durch alternative stickstofffixierende Bakterien ersetzt werden müssen. Zwar ist die Schneckengefahr momentan eher klein. Da diese Schädlinge aber kaum verhungern wollen, müssen die Keimlinge der Sommerkulturen nun doch fleissig auf Schadstellen überwacht werden. Glanzkäferauftreten im Raps mässig Bis Anfang der Woche hatte es trotz der schönen Frühlingstage erstaunlich wenig Glanzkäfer auf den Pflanzen, insbesondere nicht im Feldinnern. Die Schadschwelle beträgt jetzt, wo die Knospen des Haupttriebes über die Hüllblätter hinausragen, drei Käfer pro Pflanze. Die frühesten Felder zeigen bereits einen gelben Schimmer. Damit stehen die Chancen gut, dass heuer eine gut platzierte Behandlung ausreicht. Beim Einsatz der Insektizide möge man den Bienen (allenfalls blü- Gute Partnerschaft im Fokus Das Landi-Angebot wurde stetig erweitert und den Bedürfnissen der Kundschaft angepasst. Die Landi Wilchingen hat sich zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Sie deckt alle Bereiche der Landwirtschaft ab und ist ein wahres Mekka für Garten- und Hausbesitzer. «Wir wollen ein verlässlicher Partner für die Bauern der Region sein», so Gysel. Auch 2014 Wachstum des Umsatzes Die Umsatzentwicklung weist seit 2003 ein stetiges Wachstum aus. 2014 beträgt der Gesamtumsatz der Landi Wilchingen Fr. 4 079 244.96 (Vorjahr Fr. 4 065 099.40). Bei den einzelnen Kerngeschäften weisen die Waren Landwirtschaft mit 11 Prozent und die Maschinenvermietungen mit 4 Prozent Investitionsvorschläge angenommen Um den Maschinenpark weiterhin attraktiv zu halten, schlug Müller den Mitgliedern den Kauf einer klappbaren 5-Meter-Kreiselegge und einer Einzelkornsämaschine (als Eintausch) vor. Beide Investitionen wurden einstimmig genehmigt. Neue Verladetechnik bewährte sich Der Rückbau der alten Zuckerrübenverladeanlage ist bereits Geschichte, und die neue Verladetechnik mit Bagger hat sich bestens bewährt. Die Zuckerrübenernte 2014 wurde zügig und ohne Zwischenfälle mit der Bahn nach Frauenfeld transportiert. Ugo Tosoni, Geschäftsführer GVS Schaffhausen, sprach den Wilchinger Landi-Verantwortlichen und den Mitgliedern seinen Dank für das Engagement und die Kundentreue aus. Mit einem feinen Znacht und einem guten Tropfen aus der Rötiberg-Kellerei wurde die Versammlung ideal abgerundet. Virginia Stoll Durch das neue System erhalte der EU-Weinsektor Flexibilität, um die Produktion allmählich auszuweiten und der wachsenden Nachfrage auf dem Weltmarkt gerecht zu werden, erklärte EU-Agrarkommissar Phil Hogan gemäss aiz.info. Gleichzeitig müssten die Mitgliedstaaten eine Reihe von Schutzmechanismen anwenden, um möglichen sozialen und ökologischen Risiken zu begegnen. Derzeit verliert die EU weltweit gesehen an Marktanteilen. Prognosen zufolge wird die globale Weinnachfrage bis 2025 ansteigen, in der EU selbst aber zurückgehen, was die Produzenten abhängiger vom Export macht. lid korrigenda Artikel «Schaffhauser brillierten an der LHS», «Schaffhauser Bauer» vom 9. April 2015: Martin Stamm ist wohnhaft in Thayngen. Die Redaktion bittet um Entschuldigung. sbw Das schwarze Brett n «Berufsfeld Landwirtschaft» vernetzt am Strickhof Infos Grundbildung «grüne Berufe» Do., 16. April 2015, 20 Uhr Strickhof Winterthur-Wülflingen Infos: www.strickhof.ch n Bioobstbauring: Kern-/Steinobst Aktuelle Pflanzenschutzsituation und Regulierungsmöglichkeiten Mi., 22. April 2015, 9 bis ca. 12 Uhr FiBL, Ackerstrasse 113, 5070 Frick n DV Schaffhauser Bauernverband Fr., 24. April 2015, 20.30 Uhr Storchensaal, Wilchingen Bild virginia stoll Regen wäre jetzt willkommen Dieser Titel stand schon vor einem Monat an dieser Stelle, stimmt aber auch jetzt wieder. Immerhin bremst das Wetter die Schnecken, nicht aber Insekten. Bloss der Glanzkäfer ist weniger zahlreich unterwegs als erwartet. Zahlreich werden dafür hoffentlich die vorgebrachten Ideen für eine Vereinfachung der AP sein. Exakt vor 50 Jahren hat ein mutiger und weitsichtiger Vorstand seinen Genossenschaftern den Ausbau am jetzigen Landi-Standort empfohlen und umgesetzt. Dieser Entscheid war goldrichtig und hat sich bewährt. ein deutliches Plus auf. Bei den Landesprodukten und beim Brennstoffverkauf musste ein kleines Minus hingenommen werden. Für den erneut positiven Geschäftsabschluss dankte Geschäftsführer Andreas Müller seinem stets motivierten Mitarbeiterteam. hende Unkräuter auf dem Rapsfeld?), dem Gewässerschutz (Überwachung der Spritzenbefüllung, Reinigen danach auf dem Rapsfeld, sonst einer bewachsenen Fläche oder auf dem Gülleloch) und auch dem Anwenderschutz genügend Beachtung schenken. Getreide gesund Der Winterweizen ist verbreitet im Einknotenstadium oder weiter und gesund. Das Abdürren der ältesten unteren Blätter ist auf Wassermangel zurückzuführen, nicht auf Krankheiten oder mangelnden Stickstoff im Boden. Aufgrund der günstigen Witterung beschäftigen sich die Getreidehähnchen bereits mit dem Ablegen der ersten Eier. Noch ist keine Reaktion nötig. Kritisch ist der Zeitraum des Fahnenblattstadiums, denn dieses Blatt reagiert sensibler auf Frassverluste als die unteren. Bis zum Fahnenblatt kann noch viel geschehen, etwa das Abwaschen oder Absterben der Eier. Falls irgendwo Gelbrost aufgetaucht sein sollte, ist die Fachstelle Pflanzenschutz froh um eine kurze Benachrichtigung. Bekanntlich möchte das Bundesamt für Landwirtschaft die AP administrativ wieder etwas entschlacken. Es nimmt deshalb gerne konkrete Ideen entgegen. Diese können eingetragen werden unter www.blw.admin.ch > Themen > Agrarpolitik > Administrative Vereinfachung > Ideen eintragen (rechte Spalte anklicken). Man möge also für einmal die Faust aus dem Sack nehmen und die Tastatur bearbeiten. Denn wird ein Vorschlag nicht eingereicht, kann er weder geprüft, geschweige denn umgesetzt werden! Lena Heinzer Team Landi Wilchingen: (h. v. l.) Philipp Heusi, Andreas Müller (Geschäftsführer), (v. v. l.) Clemens Maier, Doris Schudel, Heidi Tiefenauer, Christine Köppli. Rebbau aktuell Erste Frühlingsboten zeigen sich Der Frühling zeigt sich in diesem Jahr weiterhin von seiner sonnigen und eher regenarmen Seite. Diese und letzte Woche gab es schon diverse Male angenehm warme Tage, und die Frühlingsboten im Unterwuchs zeigen überall ihr farbiges Bild. So wird es nicht mehr allzu lange dauern, und die ersten Kirschen und Aprikosen werden blühen. Die Reben erwachen nun ebenfalls ganz langsam und zaghaft aus ihrer Winterruhe. Weiterhin bleibt es recht trocken Die letzten Niederschläge datieren noch vor Ostern – und der sonst so wechselhafte Monat April zeigt sich eigentlich recht witterungsstabil. Temperaturen knapp an der 20-°C-Marke treiben das Wachstum in der Natur. Die ersten Anzeichen des Knospenschwellens bei den Reben können aktuell in geschützten Lagen entlang von Hausmauern beobachtet werden. Stimmen die vorliegenden Prognosen, so wird es bald auch in den übrigen Lagen vorwärtsgehen und Austriebsschwung in die Rebberge kommen. Traubenwickler und Neupflanzungen Mit den steigenden Temperaturen und der fortschreitenden Vegetation kommt die Zeit des ersten Fluges des Traubenwicklers. Seit vielen Jahren hat die Verwirrungstechnik in unserer Region eine grosse Verbreitung erlangt. Seit diesem Jahr haben sich nun im Kanton Schaffhausen die Rebbaugenossenschaften vollumfänglich dazu entschlossen, auf die Verwirrungstechnik und das flächendeckende Aufhängen von Pheromondispensern zu setzen. Der Falterflug wird örtlich überwacht. Die Flugkurven werden in Kürze auf www.agrometeo.ch aufgeschaltet und für jedermann zugänglich sein. Sobald dann auch die Bodentemperaturen weiter angestiegen sind, kann das Auspflanzen von Jungreben ins Auge gefasst werden. Neues Merkblatt zur KEF Agroscope hat ein neues Merkblatt publiziert: Drosophila suzukii im Rebbau, Empfehlungen 2015. Dieses wurde in enger Zusammenarbeit mit den Rebbaukommissären erstellt und basiert auf den erzielten nationalen und internationalen Erkenntnissen der letzten Jahre. Wie bereits seit Langem empfohlen, sind vorbeugende Massnahmen im Kampf gegen die Kirschessigfliege (KEF) unabdingbar. Es hat sich gezeigt, dass gerade schattige und feuchte Lagen besonders gefährdet sind. Dichte Laubwände mit übermässigem Traubenertrag und starkwüchsige Reben ziehen die KEF richtiggehend an. Die detaillierten Informationen zu den Empfehlungen finden sich im Merkblatt. (Download: www.drosophilasuzukii.agroscope.ch > Drosophila suzukii > Aktuell, unter Weinbau). Markus Leumann, Rebbaukommissär n Grosser Geranien-/ Frühlingsmarkt mit Festwirtschaft, Landi Wilchingen, Fr./Sa., 24./25. April 2015 n Degustation und Weinverkauf mit Brocante und Bistrobetrieb Blumen, Möbel, Speis und Trank Sa./So., 25./26. April, 10 bis 17 Uhr Sonnengut-Scheune, Untergass 5, Trasadingen n Obst- und Rebsprayerkontrolle Durchführung Tests 27. bis 30. April VLT-SH Geschäftsstelle, Martin Müller, Neunkirch, Tel. 079 656 74 58, www.vlt-sh.ch n Valtra Demo-Tour Do., 30. April 2015, 16 bis 21 Uhr Fam. Heller, Wyberg, 8476 Unterstammheim ZH n Ländliche Familienhilfe für Notsituationen, wenn die Bäuerin oder Hausfrau ausfällt. Neu: Familienhilfe Plus zur Entlastung bei Reinigungsarbeiten. Vermittlung: Doris Neidhart, Tel. 052 743 17 07, 077 493 22 44, www.landfrauen-sh.ch Impressum Schaffhauser Bauer Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen Erscheint jeden Donnerstag Redaktion: Sanna Bührer Winiger (sbw) Schaffhauser Bauer, Telefon: 052 670 09 31 E-Mail: [email protected] Internet: www.schaffhauserbauer.ch Anzeigen: Verlag «Schaffhauser Nachrichten» Telefon:052 633 31 11 E-Mail: [email protected] Annahmeschluss: Jeweils Dienstag, 9.00 Uhr
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