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Einführung:
Märkte und Moral
Manches ist für Geld nicht zu kaufen. Aber nicht mehr
viel. Heutzutage steht fast alles zum Verkauf, wie die folgenden Beispiele zeigen:
• Zellen-Upgrade im Knast: 82 Dollar pro Nacht. Im kalifornischen Santa Ana und einigen anderen Städten erhalten Strafgefangene, die kein Gewaltverbrechen begangen
haben, gegen Bezahlung bessere Haftbedingungen – etwa
eine saubere, ruhige Zelle abseits der weniger zahlungskräftigen Gefangenen.1
• Benutzung der für Fahrgemeinschaften reservierten Spur
als Alleinfahrer: acht Dollar während des Berufsverkehrs.
Minneapolis und andere Städte versuchen Staus zu verringern, indem sie Alleinfahrer dafür bezahlen lassen,
auf Sonderspuren fahren zu dürfen – die Preise variieren
je nach Verkehrslage.2
• Kosten für das Austragen eines Embryos durch eine indische Leihmutter: 6250 Dollar. Paare aus dem Westen,
die Leihmütter suchen, tun dies zunehmend in Indien,
wo diese Praxis legal ist und die Kosten nur ein Drittel
dessen betragen, was man in den USA dafür bezahlt.3
• Das Recht, in die USA einzuwandern: 500 000 Dollar.
Ausländer, die 500 000 Dollar investieren und mindestens zehn Arbeitsplätze in einer Region mit hoher Ar9
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beitslosigkeit schaffen, erhalten auf Wunsch eine Green
Card, die ihnen unbefristetes Aufenthaltsrecht gibt.4
Das Recht, ein Schwarzes Nashorn (eine bedrohte Tierart) zu schießen: 150 000 Dollar. Südafrika erlaubt Ranchern inzwischen, Jägern das Recht zum Abschuss einer
beschränkten Zahl von Nashörnern zu verkaufen, um
den Landwirten dadurch einen Anreiz zu geben, die gefährdete Art zu züchten und zu schützen.5
Die Handynummer eines Arztes: ab 1500 Dollar pro
Jahr. Für Patienten, die bereit sind, eine jährliche Gebühr
von 1500 bis 25 000 Dollar zu entrichten, bieten immer
mehr Hausärzte an, über Handy erreichbar zu sein und
noch am selben Tag einen Termin mit ihnen zu vereinbaren.6
Das Recht, eine Tonne Kohlenstoff zu emittieren:
13 Euro. Die EU hat einen Emissionshandel für Kohlenstoff eingeführt, der es Firmen ermöglicht, das Recht
zur Umweltverschmutzung zu verkaufen oder zu kaufen.7
Die Aufnahme an einer angesehenen Universität: ? Dollar. Der Preis wird nicht offiziell genannt, doch Vertreter
von Spitzenunis haben dem Wall Street Journal erzählt,
dass sie einige Studenten mit eher bescheidenem Notenschnitt aufnehmen, deren Eltern wohlhabend und spendabel sind.8
Nicht jeder kann es sich leisten, dergleichen zu kaufen.
Zum Glück gibt es heutzutage zugleich massenhaft neue
Wege, Geld zu verdienen. Wer ein wenig Extra-Cash benötigt, kann sich hier inspirieren lassen:
• Vermietung der Stirn (oder anderer Körperteile) zu Werbezwecken: 777 Dollar. Die Air New Zealand heuerte
dreißig Leute an, sich den Schädel rasieren zu lassen und
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auf diesem eine wieder entfernbare Tätowierung zur
Schau zu stellen: »Abwechslung gefällig? Ab nach Neuseeland.«9
Menschliches Versuchskaninchen in einer Arzneimittelstudie für eine Pharmafirma: 7500 Dollar. Abhängig
von der physischen Belastung durch das Testverfahren
kann die Bezahlung auch höher oder niedriger ausfallen.10
In Somalia oder Afghanistan für ein privates Militärunternehmen kämpfen: von 250 Dollar pro Monat bis
1000 Dollar pro Tag. Die Bezahlung hängt von Qualifikation, Erfahrung und Staatsangehörigkeit ab.11
Nächtliches Schlangestehen am Capitol Hill in Vertretung eines Lobbyisten, der an einer Anhörung im Kongress teilnehmen will: 15 bis 20 Dollar pro Stunde. Die
Lobbyisten bezahlen Warteschlangen-Firmen, die ihrerseits unter anderem Obdachlose anheuern, die sich in
die Schlange stellen.12
Ein Buch lesen: zwei Dollar. Um Kinder zum Lesen zu
ermuntern, werden Zweitklässler in Dallas in einer
Schule mit unterdurchschnittlichem Leistungsniveau für
jedes gelesene Buch bezahlt.13
In vier Monaten 14 Pfund abnehmen: 378 Dollar. Firmen und Krankenversicherungen bieten Übergewichtigen finanzielle Anreize zur Gewichtsreduzierung und
anderen Arten gesunder Lebensführung.14
Sie kaufen die Lebensversicherungspolice einer erkrankten oder älteren Person, bezahlen die laufenden Prämien
und kassieren nach dem Todesfall die Versicherungssumme: potenziell Millionen (je nach Police). Diese Art,
auf das Leben Fremder zu wetten, ist zu einer Branche
mit einem Volumen von 30 Milliarden Dollar geworden. Je früher der Unbekannte stirbt, desto mehr verdient der Anleger.15
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Wir leben also heute in einer Zeit, in der fast alles geund verkauft werden kann. Im Lauf der letzten drei Jahrzehnte haben es die Märkte – und die damit verbundenen
Wert vorstellungen – geschafft, unser Leben wie nie zuvor
zu beherrschen. Nicht, dass wir uns bewusst dafür entschieden hätten. Es scheint einfach über uns gekommen zu
sein.
Als der Kalte Krieg zu Ende ging, erfreuten sich die
Märkte und das Marktdenken verständlicherweise eines
hohen Ansehens. Kein anderes Organisationsprinzip hat
bei der Produktion und Verteilung von Gütern ähnlich viel
Überfluss und Wohlstand hervorgebracht. Doch während
sich immer mehr Länder in aller Welt auf die Marktmechanismen verließen, geschah noch etwas anderes. Im Leben der Gesellschaft begannen die Wertvorstellungen des
Marktes eine immer größere Rolle zu spielen. Ökonomie
wurde zu einer Herrschaftswissenschaft. Inzwischen gilt
die Logik des Kaufens und Verkaufens nicht mehr nur für
materielle Güter – sie lenkt zunehmend das Leben insgesamt. Es wird Zeit, uns zu fragen, ob wir so wirklich leben
wollen.
Der Triumph des Marktes
Die Jahre und Jahrzehnte vor der Finanzkrise von 2008
waren durch den unbedingten Glauben an die Märkte und
die positiven Folgen der Deregulierung gekennzeichnet –
es war eine Ära der triumphierenden Märkte. Sie begann
Anfang der 80er Jahre, als Ronald Reagan und Margaret
Thatcher ihre Überzeugung verkündeten, dass nicht Staaten, sondern Märkte der Schlüssel zu Wohlstand und Freiheit seien. In den 90ern setzte sich diese Ansicht mit dem
Wirtschaftsliberalismus von Bill Clinton und Tony Blair
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fort, die den Glauben daran, dass Märkte das vorrangige
Mittel zur Herstellung des Gemeinwohls seien, in moderater Form aufgriffen und konsolidierten.
Heute wird dieser Glaube in Frage gestellt. Die Ära der
triumphierenden Märkte hat ein Ende gefunden. Die Finanzkrise säte nicht nur Zweifel an deren Fähigkeit, das
Risiko effizient zu streuen, sondern löste bei vielen Menschen auch das Gefühl aus, dass die Märkte sich von der
Moral abgekoppelt hätten und wir diese beiden Sphären
irgendwie wieder miteinander verknüpfen müssten. Was
das bedeuten könnte oder wie wir es zustande bringen
sollten, ist allerdings unklar.
Manche halten das moralische Versagen der Märkte
für die Folge von Gier, die dazu geführt habe, dass die Entscheidungsträger unverantwortliche Risiken eingingen.
Dieser Ansicht nach besteht die Lösung darin, die Gier zu
zügeln, auf die Integrität und die Verantwortung der Banker und Führungskräfte an der Wall Street zu bestehen
und vernünftige gesetzliche Regeln einzuführen, mit denen sich verhindern ließe, dass sich eine ähnliche Krise
wiederholt.
Diese Diagnose trifft bestenfalls teilweise zu. Obwohl
Gier sicherlich eine Rolle in der Finanzkrise gespielt hat,
geht es hier um etwas Größeres. Die schicksalhafteste Änderung der letzten drei Jahrzehnte war nicht die Zunahme
der Gier. Es war die Ausdehnung der Märkte und ihrer
Wertvorstellungen in Lebensbereiche, in die sie nicht gehören.
Um diesen Zustand zu ändern, müssen wir mehr tun, als
gegen die Gier zu wettern; wir müssen die Rolle überdenken, die die Märkte in unserer Gesellschaft spielen sollten.
Wir brauchen eine öffentliche Debatte darüber, was es
heißt, die Märkte in ihre Schranken zu weisen. Und als Voraussetzung für diese Debatte müssen wir die moralischen
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Grenzen der Märkte durchdenken. Wir müssen uns fragen,
ob es Dinge gibt, die für Geld nicht zu haben sein sollten.
Das Übergreifen von Märkten und marktorientiertem
Denken auf Aspekte des Lebens, die bislang von Normen
außerhalb des Marktes gesteuert wurden, ist eine der bedeutsamsten Entwicklungen unserer Zeit.
Denken Sie an die Ausbreitung von gewinnorientierten
Schulen, Kliniken und Gefängnissen und an die Auslagerung von Kriegshandlungen an private Militärunternehmen. (Im Irak und in Afghanistan waren mehr Angestellte
privater Sicherheits- und Militärunternehmen im Einsatz
als Soldaten der US -Armee.16)
Denken Sie daran, dass öffentliche Polizeikräfte durch
private Sicherheitsfirmen abgelöst werden – besonders in
den USA und in England, wo es mittlerweile doppelt so viele
private Sicherheitsleute wie Polizeibeamte gibt.17 Denken
Sie an die aggressive Werbung für verschreibungspflichtige
Medikamente. (Jemand, der in den USA die Fernsehwerbung
vor den Abendnachrichten sieht, könnte glauben, das bei
Weitem größte Gesundheitsproblem der Welt sei nicht die
Malaria, die Onchozerkose oder die Schlafkrankheit, sondern eine grassierende Epidemie der erektilen Dysfunktion.)
Oder denken Sie an die Werbung in öffentlichen Schulen, an den Verkauf des Rechts, Parks und öffentlichen Einrichtungen »Namen zu geben«, die Vermarktung von Eiern
und Sperma mit »definierten Eigenschaften«, die Auslagerung der Schwangerschaft an Ersatzmütter in Entwicklungsländern, den Handel von Unternehmen und Staaten
mit Emissionsrechten oder das amerikanische System der
Finanzierung von Wahlkämpfen, das beinahe den Eindruck erweckt, man könne das Wahlergebnis kaufen.
Vor dreißig Jahren waren wir noch weit davon entfernt,
Gesundheit, Ausbildung, öffentliche Sicherheit, Strafvollzug, Umweltschutz, Freizeit, Fortpflanzung und andere ge14
sellschaftliche Güter über die Märkte zuzuteilen. Heute
halten wir das weitgehend für selbstverständlich.
Alles ist käuflich
Warum sollten wir uns darüber Sorgen machen, dass wir auf
dem Weg in eine Gesellschaft sind, in der alles käuflich ist?
Aus zwei Gründen – einer davon hat mit Ungleichheit
zu tun, der andere mit Korruption.
Zuerst die Ungleichheit: In einer Gesellschaft, in der alles käuflich ist, haben es Menschen mit bescheidenen Mitteln schwerer. Je mehr für Geld zu haben ist, desto schwerer fällt der Reichtum (oder sein Fehlen) ins Gewicht.
Bestünde der einzige Vorteil von Reichtum darin, Jachten, Sportwagen und teure Feriendomizile erstehen zu
können, würden Ungleichheiten bei Einkommen und Vermögen nicht sehr viel bedeuten. Doch weil man mit Geld
mittlerweile immer mehr kaufen kann – etwa politischen
Einfluss, gute medizinische Versorgung, eine Wohnung in
einer guten Wohngegend statt in einem Viertel mit hoher
Kriminalität, Zugang zu Eliteschulen –, wird die Verteilung
von Einkommen und Reichtum zu einem immer bedeutsameren Faktor. Wo alles von Wert ge- und verkauft wird,
macht allein der Besitz von Geld den Unterschied aus.
Das erklärt, warum die letzten Jahrzehnte für Familien
aus der Unter- oder Mittelschicht besonders schwierig gewesen sind. Nicht nur ist die Kluft zwischen Reichen und
Armen größer geworden, die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche hat auch den Stachel der Ungleichheit zugespitzt, indem sie dem Geld eine bedeutendere Rolle zugewiesen hat.
Der zweite Grund, weshalb wir zögern sollten, alles zu
kommodifizieren, also zur Handelsware zu machen, ist
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nicht so einfach darzustellen. Es geht dabei nicht um Ungleichheit und Fairness, sondern darum, dass Märkte tendenziell zersetzend wirken. Werden die guten Dinge des
Lebens mit einem Preis versehen, können sie korrumpiert
werden. Das liegt daran, dass Märkte nicht nur Güter zuteilen, sondern auch bestimmte Einstellungen gegenüber
den gehandelten Gütern ausdrücken und diese verstärken.
Bezahlt man Kinder fürs Bücherlesen, bringt man sie vielleicht dazu, mehr zu lesen, lehrt sie aber zugleich auch,
Lesen eher als Fron zu betrachten und nicht als vorbehaltlos zu genießende Quelle von Zufriedenheit. Die Versteigerung von Studienplätzen an die Meistbietenden steigert vielleicht die Einkünfte eines College, könnte aber
auch seine Integrität und den Wert seiner Abschlüsse
schmälern. Das Anheuern ausländischer Söldner, die unsere Kriege ausfechten, mag das Leben unserer Bürger
schonen, geht aber zu Kosten der staatsbürgerlichen Verantwortung aller.
Ökonomen gehen oft davon aus, dass Märkte keinen
Einfluss auf die dort gehandelten Güter hätten. Doch das
ist nicht wahr. Märkte hinterlassen ihren Stempel. Manchmal verdrängen die Werte des Marktes andere Werte, die
wir lieber erhalten sollten.
Selbstverständlich sind die Menschen uneins darüber,
welche Werte wir schützen sollten und warum. Um also
entscheiden zu können, was für Geld zu haben – und nicht
zu haben – sein sollte, müssen wir darüber nachdenken,
welche Werte die unterschiedlichen Bereiche des sozialen
und staatsbürgerlichen Lebens beherrschen sollten. Und
genau darum geht es in diesem Buch.
Hier ein Ausblick auf die Antwort, die ich anzubieten
habe: Wenn wir beschließen, dass bestimmte Güter geund verkauft werden dürfen, entscheiden wir – zumindest
implizit –, dass es in Ordnung ist, sie als Waren zu behan16
deln, als Werkzeuge für den Profit und den Gebrauch.
Doch nicht alle Güter werden angemessen bewertet, wenn
man sie als Ware betrachtet.18 Menschen zum Beispiel.
Die Sklaverei war schrecklich, weil sie Menschen zu Waren degradierte, die auf Versteigerungen gehandelt wurden. Diese Menschen wurden nicht auf angemessene Art
behandelt – nämlich als Personen, die Würde und Achtung
verdienen –, sondern als Werkzeuge für den Profit und als
Gebrauchsgegenstände.
Ähnliches gilt auch für andere Güter und Handlungsweisen. Wir erlauben nicht, dass Kinder auf dem Markt gehandelt werden. Selbst wenn die Käufer die erworbenen
Kinder nicht misshandeln, wäre ein Kindermarkt Ausdruck und Förderung einer falschen Art und Weise, Kinder wertzuschätzen. Sie als Ware zu betrachten ist nicht angemessen – sie sind als Wesen zu sehen, die der Liebe und
Fürsorge bedürfen. Oder nehmen wir die Rechte und
Pflichten als Staatsbürger. Wer als Schöffe verpflichtet
wird, darf keinen Ersatzmann anheuern, der ihn vertritt.
Ebenso wenig erlauben wir es den Bürgern, bei einer Wahl
ihre Stimme zu verkaufen, selbst wenn sich ein Käufer dafür finden ließe. Und warum nicht? Weil wir glauben, dass
Bürgerpflichten nicht als Privateigentum betrachtet werden sollten, sondern vielmehr als Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit. Outsourcing degradiert sie hingegen – sie werden dadurch auf falsche Weise wertgeschätzt.
Diese Beispiele illustrieren einen umfassenderen Zusammenhang: Manche Dinge werden beschädigt oder herabgesetzt, wenn man sie in Waren verwandelt. Um also entscheiden zu können, wo der Markt hingehört und wo er
auf Abstand gehalten werden sollte, müssen wir darüber
nachdenken, wie wir die fraglichen Güter bewerten – Gesundheit, Ausbildung, Familienleben, Natur, Kunst, Bürgerpflichten und so weiter. Dies sind moralische und po17
litische und nicht bloß ökonomische Fragen. Um sie lösen
zu können, müssen wir von Fall zu Fall diskutieren, welche
moralische Bedeutung diese Güter besitzen und wie sie angemessen zu bewerten sind.
Eine solche Debatte fand in der Ära der triumphierenden Märkte nicht statt. Das führte dazu, dass wir – ohne
es recht zu bemerken und ohne es je zu beschließen – allmählich keine Marktwirtschaft mehr hatten, sondern anfingen, eine Marktgesellschaft zu sein.
Der Unterschied: Eine Marktwirtschaft ist ein Werkzeug – ein wertvolles und wirksames Werkzeug – für die
Organisation produktiver Tätigkeit. Eine Marktgesellschaft jedoch ist eine Lebensweise, in der das Wertesystem
des Marktes in alle Aspekte menschlicher Bemühung eingesickert ist. Sie ist ein Ort, an dem alle sozialen Beziehungen marktförmig geworden sind.
Die große Debatte, die in der heutigen Politik nicht geführt wird, geht also um die Funktion und die Reichweite
der Märkte. Wollen wir eine Marktwirtschaft oder eine
Marktgesellschaft? Welche Rolle sollten Märkte im öffentlichen Leben und in persönlichen Beziehungen spielen?
Wie können wir entscheiden, welche Güter handelbar und
welche hingegen durch Werte beherrscht sein sollten, die
nicht dem Markt unterliegen? Wo sollte die Verfügungsmacht des Marktes ihre Grenzen finden?
Um diese Fragen wird es im Folgenden gehen. Da sie
umstrittene Vorstellungen von einer guten Gesellschaft
und einem guten Leben berühren, kann ich keine definitiven Antworten versprechen. Ich hoffe aber, wenigstens
eine öffentliche Diskussion dieser Fragen anzustoßen und
einen philosophischen Rahmen anzubieten, innerhalb dessen sie geklärt werden können.
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