ÖGB-Pressekonferenz Was halten die ÖsterreicherInnen vom ÖGB? Es informiert Sie: Renate Csörgits ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende ÖGB-Pressekonferenz, Wien, am 30. November 2005 Was halten die ÖsterreicherInnen vom ÖGB? Notizen: Die Daten basieren auf einer Befragung von 1063 Österreicherinnen und Österreichern durch die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft (SWS). Verantwortungsbewusst, einflussreich und verlässlich – bei diesen drei Fragen weist der ÖGB in der österreichischen Bevölkerung Top-Werte auf. Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten stimmt diesen Eigenschaften zu, nur eine Minderheit weist dem ÖGB jeweils die gegenteiligen Eigenschaften zu. verantwortungsbewusst 58% einflussreich 58% verlässlich 31% 26% 54% 34% 11% 16% 12% verantwortungslos einflusslos unverlässlich Hilfreich, unbestechlich, einig, erfolgreich – auch hier erreicht der ÖGB gute Werte. Knapp die Hälfte bis 40 Prozent der Befragten weisen diese Eigenschaften dem ÖGB zu, Gegensätzliches behaupten vom ÖGB weniger als bzw. maximal 25 Prozent. hilfreich unbestechlich 48% 27% 43% 38% 25% selbstsüchtig 19% bestechlich einig 40% 40% 20% zerstritten erfolgreich 39% 41% 20% erfolglos Kraftvoll, kämpferisch und angriffslustig – rund 35 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher schreiben diese Eigenschaften dem ÖGB zu; unter 30 Prozent behaupten das Gegenteil. kraftvoll 35% kämpferisch 35% angriffslustig 34% 40% 36% 44% 25% 29% 22% kraftlos nicht kämpferisch ängstlich positiv weder noch negativ ÖGB-Pressekonferenz, Wien, am 30. November 2005 2 Was halten die Mitglieder vom ÖGB? Notizen: Die folgenden Daten basieren auf einer Ifes Umfrage unter 500 Gewerkschaftsmitgliedern. Veränderungen in der Arbeitswelt Die Behauptung, der ÖGB stehe raschen Veränderungen in der Arbeitswelt hilflos gegenüber, teilt die Mehrheit der ÖGB-Mitglieder nicht. Auch bei der Beurteilung, ob die Gewerkschaft auf die unterschiedlichen Bedingungen in den Betrieben ausreichend Rücksicht nimmt, gibt es eine gute Bewertung. Aussage Die Gewerkschaft steht den raschen Veränderungen hilflos gegenüber Die Gewerkschaft nimmt zu wenig auf die unterschiedlichen Bedingungen in den Betrieben Rücksicht Stimmt völlig Stimmt eher schon Stimmt eher nicht Stimmt gar nicht 11% 32% 31% 23% 10% 27% 30% 24% * Gesamt: <100%, da manche Befragten keine Angaben machten. Zusammenarbeit in der Gewerkschaft – Image der FunktionärInnen Die Aussage, die Gewerkschaften seien nicht einig, wird von der überwiegenden Mehrheit zurückgewiesen, ebenso wie die Behauptung, die FunktionärInnen seien nur an der Erhaltung ihrer Macht interessiert. Aussage Die Gewerkschaft ist innerlich zerstritten Die GewerkschaftsfunktionärInnen sind nur an der Erhaltung ihrer Macht interessiert Stimmt völlig Stimmt eher schon Stimmt eher nicht Stimmt gar nicht 3 16 36 26 8 26 30 29 * Gesamt: <100%, da manche Befragten keine Angaben machten. Veraltet oder zeitgemäß? Die Aussage, Gewerkschaften seien nicht mehr zeitgemäß, wird von der überwältigenden Mehrheit der Befragten zurückgewiesen. Ebenso wird die Aussage, im ÖGB hätten Frauen nichts zu sagen, als unzutreffend eingestuft. Aussage Gewerkschaften sind heute nicht mehr zeitgemäß In der Gewerkschaft haben Frauen nichts zu sagen Stimmt völlig Stimmt eher schon Stimmt eher nicht Stimmt gar nicht 6 10 30 50 2 7 33 50 * Gesamt: <100%, da manche Befragten keine Angaben machten. ÖGB-Pressekonferenz, Wien, am 30. November 2005 3 Wo kann der ÖGB punkten? Notizen: Die Daten basieren auf der Befragung von 500 Gewerkschaftsmitgliedern durch Ifes. Hohe Zufriedenheit mit Leistungsangebot Zwei Drittel der Befragten haben schon einmal eine Leistung der Gewerkschaft in Anspruch genommen, die Zufriedenheit mit den beanspruchten Leistungen ist hoch. Leistungen der Gewerkschaft, die in Anspruch genommen wurden Telefonische oder persönliche Auskunft 57% Teilnahme an Veranstaltungen oder Schulungen der Gewerkschaft 21% Gewerkschaftliche Serviceleistungen 16% Keine Angabe 31% Zufriedenheit mit dieser Leistung Note 1 – sehr zufrieden Note 2 Note 3-5 Mittelwert Telefonische oder persönliche Auskunft 60% 26% 14% 1,6 Gewerkschaftliche Serviceleistungen 59% 23% 16% 1,6 Teilnahme an Veranstaltungen oder Schulungen der Gewerkschaft 58% 30% 9% 1,5 Leistung ÖGB-Pressekonferenz, Wien, am 30. November 2005 4 Wo gibt es Handlungsbedarf? Notizen: Geringes Wissen über den Betriebsrat Nur sechs Prozent der unselbstständig Beschäftigten wissen darüber Bescheid, dass ab fünf MitarbeiterInnen laut Gesetz ein Betriebsrat einzurichten ist. Frage: Ab wie vielen Beschäftigten im Betrieb ist Ihres Wissens laut Gesetz ein Betriebsrat einzurichten? ab 4 Beschäftigten 1% ab 5 Beschäftigten 6% von 6–10 Beschäftigten 9% keine Angabe 40% von 11–20 Beschäftigten 20% ab 20 Beschäftigten 20% Ergebnis einer Ifes-Befragung von 870 unselbstständig Beschäftigten aus Betrieben mit mehr als fünf ArbeitnehmerInnen. ÖGB-Pressekonferenz, Wien, am 30. November 2005 5 Hohe Bereitschaft zur Betriebsratsarbeit – Umsetzung ausständig Unter Gewerkschaftsmitgliedern, die in nicht-organisierten Betrieben beschäftigt sind, besteht eine hohe Bereitschaft, Betriebsrat/Betriebsrätin zu werden. Jede/r Vierte der Befragten meinte, er/sie könne sich eine eigene Kandidatur zum Betriebsrat vorstellen. Notizen: Ist eine eigene Kandidatur zum BR vorstellbar? keine Angabe 3% sicher 7% eher schon 19% 26 Prozent könnten sich eine Kandidatur vorstellen sicher nicht 50% eher nicht 21% Ifes-Befragung von 500 Gewerkschaftsmitgliedern aus Betrieben ohne Betriebsrat/Personalvertretung. Trotz hoher Bereitschaft zur Organisierung auf betrieblicher Ebene wird der Schritt zur Gründung eines Betriebsrates aber häufig nicht vollzogen. ÖGB-Betriebsratskampagne Dem ÖGB ist es ein Anliegen, das Wissen der ArbeitnehmerInnen über die Betriebsratsarbeit zu erhöhen und die Beschäftigten zur Wahrnehmung ihres Rechtes, einen Betriebsrat zu gründen, zu ermutigen. Unter dem Slogan „Abenteuer Verantwortung“ hat der ÖGB deshalb eine BetriebsratsKampagne gestartet. Über die Website www.ichbinsoweit.at und die Telefon-Hotline 0800 – 5 777 44 erhalten ArbeitnehmerInnen umfassende Information dazu, wie man einen Betriebsrat gründet und welche Rechte der Betriebsrat hat. Beschäftigte aus nicht-organisierten Betrieben können bei der Gründung eines Betriebsrates auf unsere Unterstützung zählen! Ziel unserer Kampagne ist es, die Interessen der ArbeitnehmerInnen vor Ort zu stärken. Studien beweisen, dass Beschäftigte in Unternehmen mit Betriebsrat zufriedener sind und im Durchschnitt mehr verdienen als in Unternehmen ohne Betriebsrat. Auch die Bindung der MitarbeiterInnen an das Unternehmen ist höher, wenn es einen Betriebsrat gibt. ÖGB-Pressekonferenz, Wien, am 30. November 2005 6
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