ᔡ Kinder Siegener Zeitung Was macht die „Chefin“? Tigerente und Bär sind im Kino zu sehen Samstag, 26. Mai 2012 SIEGEN 37 Prof. Christoph Strünck erzählt bei der Kinderuni (auch) von Kanzlerin Angela Merkel Politik hat eine Menge mit unserem alltäglichen Leben zu tun. Hallo Kinder! Morgens werde ich zurzeit nicht vom Wecker geweckt, sondern von Vogelgezwitscher. Auf der Stromleitung, die von Nachbars zu unserem Haus führt, singt in aller Frühe ein kleiner Piepmatz aus voller Kehle. Das ist schön anzuhören, aber auch nicht zu überhören. Nun singe ich zurück! Fange an bei „Alle Vögel sind schon da“ (da kann ich sogar die zweite Stimme zu!), fahre fort mit „Ein Vogel wollte Hochzeit machen … fiderallala …“ und setze noch das romantische „Kommt ein Vogel geflogen“ dahinter. Mehr Vogel-Lieder fallen mir im Augenblick nicht mehr ein, aber diese haben ja viele Strophen. Vielleicht stimmt ihr mit ein – mit Amsel, Drossel, Fink und Star und eurem SZettchen Tollpatsch Goofy ist 80 geworden dpa Berlin. Er ist der herrlich trottelige Typ mit dem glucksenden Lachen, den langen Hundeohren und den ausgelatschten Riesen-Schuhen. Gerade gestern hat Goofy seinen 80. Geburtstag gefeiert. In Entenhausen steht er seinem Freund Micky Maus seit Jahrzehnten treu und immer hilfsbereit zur Seite. Goofy will immer das Beste, schafft dabei aber reichlich Chaos. Am 25. Mai 1932 tauchte Goofy zum ersten Mal im Entenhausen-Universum auf. Als Zuschauer sitzt er im Zeichentrickfilm „Mickey’s Revue“ im Publikum. Als Pluto während der Vorstellung die Bühne stürmt und für einen riesigen Trubel sorgt, kann Goofy sich kaum noch halten vor Lachen. Dieses Lachen sei derart einprägsam gewesen, dass der Micky-Maus-Zeichner Floyd Gottfredson die Goofy-Figur in der Sonntagsgeschichte „Die Viehdiebe„ erneut auftreten ließ, wie der Egmont Ehapa Verlag mitteilte. Ursprünglich hieß er Dippy Dawg, das heißt „verrückter Hund“. Unter den Zeichnern und Textern wurde Dippy aber immer nur „The Goof“ (der Tollpatsch) genannt – was dann dazu führte, dass 1936 aus Dippy Dawg schließlich Goofy wurde. In dem Film „Der Strauß Oskar“ trägt Goofy zum ersten Mal seine bis heute charakteristische Kleidung: roter Pullover, schwarze Weste und hohe blaue Mütze. Der ganz große Durchbruch gelang Goofy mit den „How-To“-Episoden. In jeder der 24 Filme versucht sich Goofy – meist erfolglos – in den verschiedensten Sportarten von Schwimmen über Reiten bis Baseball. Bis heute spielt Goofy regelmäßig in den „Micky-Maus“-Heften mit. Goofy, hier bei einer „Disney-OnIce“-Show, ist gerade 80 geworden – und doch bleibt er ewig jung. Foto: dpa kafu ᔡ Es gibt Menschen, die bauen Tische und Stühle. Andere, die Ärzte, kümmern sich um unsere Gesundheit. Dann gibt es die Verkäufer, Pfarrer, Frisöre. All diese Leute haben Berufe, unter denen man sich leicht etwas vorstellen kann, die jedes Kind kennt. Aber Politiker? Was machen die eigentlich? „Wieso werden Menschen dafür bezahlt, dass sie streiten?“, fragt Professor Dr. Christoph Strünck in der Kinderuni-Vorlesung am Dienstag (29. Mai, 17.15 Uhr) im Audimax. Und weil er sich als Politikwissenschaftler mit dem Thema bestens auskennt, will er es den kleinen Gaststudenten bei seiner Vorlesung erklären. Seine Veranstaltung steht unter dem Titel: „Wer ist eigentlich die Chefin von Deutschland?“ Den Namen der „Chefin“ kennen manche Kinder sicher: Sie heißt Angela Merkel und ist Bundeskanzlerin. Aber was macht sie den ganzen Tag, mit wem trifft sie sich, was entscheidet sie, wie sieht ihr Büro aus und wieso überhaupt brauchen wir eine Chefin? Darüber will Prof. Dr. Strünck reden. Politik spielt sich nicht nur in Berlin ab, sagt Strünck. Nein: Auch zu Hause und im ganz normalen Alltag begegnen wir ihr. „Kinder kennen das: Sie müssen sich an Regeln halten, sonst passiert was. Auch in den Familien wird verhandelt. Das Kind will zum Beispiel alle Bonbons, aber es darf dann nur ein paar oder auch gar keins. Man muss Kompromisse finden, und das tun auch die Politiker.“ Handfeste politische Themen finden sich überall. Ein Beispiel sind die verschiedenen Mülltonnen, die wir vor unserem Haus stehen haben – wir trennen Papier, Küsschen für Angela Merkel. Der amerikanische Präsident Barack Obama hieß seine deutsche Amtskollegin jetzt in Camp David willkommen. Foto: dpa Tigerente und Bär ziehen eine Schatztruhe an Land … Fotos: dpa … und finden eine Schatzkarte. Hase Jochen Gummibär … Prof. Dr. Christoph Strünck, hier mit dem „Chef von Amerika“, spricht bei seiner Vorlesung über die „Chefin von Deutschland“. Foto: kafu Biomüll, Plastik. Aber wer hat das entschieden, warum ist das sinnvoll? Ein anderes Beispiel ist die Arbeitslosigkeit. Auch das kennen manche Kinder aus der eigenen Familie oder dem Freundeskreis. Der Bettler am Straßenrand, die rote Ampel, die Demonstrationen in der Stadtmitte: Alles hat mit Politik, mit allgemeingültigen Regeln und dem gesellschaftlichen Zusammenleben zu tun. In seiner Vorlesung will Prof. Strünck zwar nicht auf die einzelnen Einrichtungen im politischen Betrieb eingehen – das wäre zu kompliziert. Aber wie die Politiker gewählt werden, was von ihnen erwartet wird, wie also Demokratie funktioniert, das möchte er erklären. Dabei sind alle Kinder zum Mitmachen eingeladen – das heißt, sie können viele Fragen stellen und kleine Rätsel lösen. Kurze Filme und Fotos will der Dozent auch zeigen und anhand von einfachen Beispielen die komplizierte Welt der Politik beleuchten. „Kinder kennen das Thema Politik aus dem Sachkundeunterricht in der Grundschule oder von zu Hause, wenn die Eltern darüber reden. Manche sehen sich auch die Kindernachrichten an“, sagt Prof. Dr. Strünck. Er selbst hat eine kleine Tochter, die ihm auch viele Fragen stellt. Trotzdem: Ein bisschen aufgeregt ist auch der Professor, wenn er am Dienstag zum ersten Mal vor so vielen Kindern im Hörsaal steht. „Ich hab schon Lampenfieber und bereite mich auch gut vor“, sagt er – schließlich will er die kleinen Gäste gut unterhalten und ihnen viel Interessantes beibringen. Langweilig wird es bei seiner Vorlesung ganz bestimmt nicht. Christoph Strünck Christoph Strünck, geboren 1970, arbeitet seit drei Jahren als Professor für Politikwissenschaft in Siegen. Er hat an der Ruhr-Universität in Bochum Sozialwissenschaft und Neuere Geschichte studiert und dort 1998 seinen Doktor gemacht. 2005 wurde er Professor und erhielt Lehrbefähigung und -befugnis für das Fach Politikwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf. Er arbeitete als Gastdozent in Kalifornien und den Niederlanden und übernahm Vertretungsprofessuren in DuisburgEssen, Wuppertal und Marburg. Weltspieltag am Duisburger Innenhafen „Abenteuer (er)lernen – (er)leben – (er)greifen“ / Aktionen im Gelände und auf dem Mini-Bauernhof sz Duisburg. „Freies Recht auf Spiel, jederzeit und überall!“ Das ist das Motto zum Weltspieltag, der in diesem Jahr in Deutschland zum fünften Mal veranstaltet wird: am Pfingstmontag, 28. Mai, 11 bis 18 Uhr, am Duisburger Innenhafen. Der Weltspieltag ist ein Aktionstag, mit dem Kinder und Jugendliche auf ihr Recht auf freies Spiel aufmerksam machen. An vielen Orten im deutschsprachigen Raum finden an diesem Tag außergewöhnliche, Aufmerksamkeit erregende Spielaktionen statt – im Freien, an ungewöhnlichen Spielorten, an vergessenen Spielorten, auch mal lautstark. Der ABA-Fachverband, dem sich die meisten nordrhein-westfälischen Abenteuerspielplätze angeschlossen haben, nutzt in diesem Jahr den Weltspieltag, um im Duisburger Innenhafen einen eintägigen Abenteuerspielplatz in Form eines Spielfestes zu veranstalten. Hier wartet der Abenteuerspielplatz Alte Ziegelei aus Bielefeld mit einem Geländespiel auf. Eine Regenmacher-Aktion bietet der Abenteuerspielplatz Meerbusch. Und auch echte Tiere werden vor Ort sein: Der Natur- und Begegnungsbauernhof NaBeBa aus Waltrop reist mit einem Mini-Bauernhof an, zu dem unterschiedliche Tiere und Pflanzen gehören. … macht sich mit auf die Suche nach einem Schatz. dpa Berlin/Siegen. Janoschs liebenswerte Kinderbücher haben immer etwas Belehrendes und zugleich ein wenig Kritisches, so auch „Komm, wir finden einen Schatz“. Darin geht es um die Suche nach Reichtum und die Erkenntnis, dass Freundschaft, Glück und Zufriedenheit viel mehr wert sind. Das ist auch die Botschaft des gleichnamigen Films – der wohl vor allem für die Allerjüngsten ein anheimelndes Filmerlebnis bietet und auch in Siegen im Kino in dieser Woche angelaufen ist. Geschaffen hat ihn Regisseurin und Produzentin Irina Probost, die damit nach „Oh wie schön ist Panama“ (2006) und „Die Tigerentenbande“ (2011) nun den dritten Janosch-Film auf die Kinoleinwand bringt Und so geht die Geschichte: Der kleine Bär mit der Stimme von Michael Schanze spürt schon am Morgen, dass etwas Aufregendes passieren wird, denn seine Nase juckt. Für den kleinen Tiger (Kika-Moderator Malte Arkona) ist das eher ein Anzeichen für eine nahende Erkältung. Doch tatsächlich ziehen die beiden wenig später eine Schatztruhe samt Karte an Land. Die Karte zerreißt zwar schon bald und flattert dann auch gleich aus dem Fenster, dennoch machen sich die beiden auf Schatzsuche. Der schließt sich Hase Jochen Gummibär an, der eigentlich nur auf der Suche nach Freunden ist und dafür schon den selbsterkorenen Meisterdetektiv Gokatz engagiert hat. Dieser aber begibt sich lieber zusammen mit Hund „Kurt, der knurrt“ (Elton) als Konkurrenzteam auf Schatzsuche. Und so geht es durch Tintensümpfe, Eislandschaften und saftig grüne Berge – bis die kleine Gruppe schließlich tatsächlich auf ein versunkenes Piratenschiff stößt. Zum Schluss kehren Tigerente und Co. ohne Goldschatz zurück, mit der Erkenntnis, dass sie doch schon alles haben, was sie glücklich macht. Sehr ruhig und mit beruhigend wenig Spannung, mit vielen Schäfchenwolken und fröhlich beschwingter Musik erzählt Probost in 75 Minuten dieses 3-D-animierte Märchen. Er hat sich die Geschichten von Tigerente und Co. ausgedacht: Janosch.
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