Zittern um die Tamoil-Raffinerie - PeKo

Datum: 03.02.2015
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Besorgte Angestellte der Tamoil-Raffinerie in Collombey anlässlich einer Informationsveranstaltung im Januar.
M SCHMID / KEYSTONE
Zittern
um
die
Tamoil-Raffinerie
Noch kein Käufer für die Anlage im Walliser Collombey in Sicht
Auch drei Wochen nach der Ankündigung der Stilllegung bleibt
das Schicksal der Raffinerie in
Collombey ungewiss. Da Tamoil
das Tankstellennetz behalten
will, gestaltet sich die Suche
nach einem Käufer schwierig.
Raffineriegeschäft in Europa wegen der Die Suche nach einem Interessenten
eher rückläufigen Nachfrage und hoher verläuft aber harzig, nicht zuletzt, weil
Produktionskosten seit Jahren einen Tamoil ihr Schweizer Tankstellennetz
schweren Stand hat, aber die Walliser nicht verkaufen will. Ohne das dazuhatten gehofft, dass trotz den widrigen gehörige Tankstellennetz wird es auch
Umständen doch noch eine langfristige aus Sicht von Branchenkennern aber
Lösung zum Erhalt des Schweizer nur sehr schwer möglich sein, einen
Standortes mit der libyschen Tamoil ge- ernsthaften Anwärter zu finden.
funden werden könnte.
Cina hofft, dass Tamoil Suisse nun
Nach Bekanntgabe des negativen wenigstens einer Ausdehnung der Frist
jpk. Genf. Die Ankündigung von Tamoil Suisse von Mitte Januar, ihre Raffi- Entscheides hat die Walliser Regierung zum Finden eines Käufers bis Ende
nerie in Collombey Ende April vorläu- alle Hebel in Bewegung gesetzt, um April zustimmen wird. Bis zu diesem
fig stillzulegen, hat das Wallis schwer ge- einen Käufer für die Anlage zu finden, Zeitpunkt soll fast das ganze Personal in
troffen. Der Entscheid war zwar nicht wie der Walliser Wirtschaftsdirektor Collombey noch weiterarbeiten. Die
völlig unerwartet gekommen, da das Jean-Michel Cina auf Anfrage erklärt. Entlassung der meisten der 238 Mit-
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arbeiter im Wallis und von 25 Mitarbei- ihnen den Weiterverkauf ihrer Roh- nommen, und in Indien befinden sich
zurzeit verschiedene weitere Raffinerietern am Sitz in Genf plant Tamoil für stoffe erleichtern.
Ende April.
Inzwischen haben sich die Rahmen- projekte in der Realisierungsphase.
Aus all diesen Gründen hat Tamoil in
Die Hoffnung der Walliser Regie- bedingungen aber verändert, so dass
rung, dass vielleicht doch noch eine eine entsprechende Übernahme nicht den vergangenen Jahren in der Schweiz
Lösung zur Erhaltung des Standortes sehr wahrscheinlich erscheint. Der nur noch mit Verlust gearbeitet. DesCollombey gefunden werden kann, ba- Franken ist seit 2012 bedeutend stärker halb erachten inzwischen sogar die Gesiert vor allem auf der Rettung der zwei- geworden, was den Produktionsstand- werkschaften eine Schliessung der Raften Schweizer Raffinerie in Cressier im ort unattraktiver macht. Gleichzeitig ist finerie in Collombey als ein realistisches
Jahr 2012. Damals hatte die zur Vitol- der Erdölpreis eingebrochen und sind
Gruppe gehörende Varo Energy Hol- die Margen im Energiesektor weiter geding die Raffinerie von Petroplus über- schrumpft. Parallel dazu ist die Konkurnommen. In dieser Zeit hatten Roh- renz aus Drittländern noch stärker gestoffhändler damit begonnen, ihre fi- worden. Die Raffineriekapazitäten hananziellen Mittel für den Erwerb von ben in den vergangenen Jahren vor
Infrastrukturanlagen einzusetzen, die allem in asiatischen Ländern stark zuge-
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Szenario. Man konzentriere sich vor
allem auf die Aushandlung eines Sozial-
plans und weniger auf die Möglichkeit
einer Übernahme, erklärt eine Vertreterin der Unia. Das ist kein gutes Zeichen
für Collombey.
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