Praktische Küchenhelfer für pfiffige Rezepte „In Echtzeit

Kochen mit Martina und Moritz vom 21. Februar 2015
Redaktion Klaus Brock
Praktische Küchenhelfer für pfiffige Rezepte:
Der Induktionsherd - in Echtzeit von Null auf Hundert und zurück
Pasta mit Auberginen-Sugo
Seite 2-3
Sauce Hollandaise zur Gemüseplatte
Seite 4-5
Hähnchenbrust auf Szechuanart
Seite 6
Rinderlende mit Paprika
Seite 7
Knuspriges aus dem Wok
Seite 8-9
URL:
http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/martinaundmoritz/sendungen/uebersichtinduktions
herd100.html
Die Rezepte:
Alle Rezepte von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer
Praktische Küchenhelfer für pfiffige Rezepte
Was ist besser in der Küche: Gas oder
Elektro? Die WDR-Fernsehköche Martina
und Moritz haben da nur eine Antwort:
keins von beidem. Sie sind begeistert von
Induktion und behaupten: Diese neue
Technik verbindet die Vorzüge von
beidem miteinander, aber ohne deren
jeweilige Nachteile. Induktion ist schnell,
pflegeleichter als die normale
Glaskeramikplatte, weil nichts mehr
einbrennen kann, sicher und direkt zu
regulieren. Die Hitze lässt unverzüglich
nach, sobald man Stufen herunter- oder den Herd abschaltet.
In der heutigen Sendung zeigen die beiden anhand verschiedener Gerichte, wie man mit dieser
Technik umgeht, wie vielseitig, wie praktisch und dem herkömmlichen Kochen überlegen sie
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ist. Und dass es nichts Besseres gibt, wenn man mit dem Wok kochen will. Aber keine Angst:
Natürlich lassen sich ihre neuen Rezepte allesamt auch ohne Induktion zubereiten.
Pasta mit Auberginen-Sugo
Mit der Induktion geht’s rasend schnell. Als
allererstes setzen wir dafür das
Nudelwasser auf und schalten den
Superbooster ein.
Und was, wenn ich keine Induktion habe?
Dann beschleunigen wir die Sache, indem
wir den Wasserkocher zu Hilfe nehmen:
Den Topf nur halb füllen, den Rest im
Wasserkocher erhitzen und später in den Nudeltopf gießen. Für den Sugo gilt: Zuerst die
Zutaten dafür putzen, zerkleinern und in der Pfanne sammeln, dann erst einschalten und alles
miteinander gar schmurgeln.
Zutaten für zwei Personen:
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
4-5 dünne (ungeräucherte) Bauchspeckscheiben
1-2 Chilis
2-3 EL Olivenöl
1 schlanke Aubergine
2-3 Stiele vom Stangensellerie
Salz
Pfeffer
kleine Prise Zucker
1 Glas passierte Tomaten
0,5 Glas Weißwein
Außerdem:
3-4 l Wasser
2 gehäufte EL Salz
350 g Pasta (Penne, Spaghetti, Orecchiette – ganz nach Gusto)
Parmesan
Petersilie
Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Bauchspeck in feine Streifen oder
Würfel schneiden. Chilis entkernen, ebenfalls fein würfeln. Alles in eine beschichtete Pfanne
geben, mit Öl beträufeln und langsam dünsten.
In der Zwischenzeit die Aubergine würfeln, Stangensellerie in dünne Scheibchen schneiden, in
die Pfanne geben und jetzt die Hitze ein wenig verstärken. Nun soll alles sanft braten
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Mit Salz, Pfeffer, Zucker und, wer mag, mit zwischen den Fingerspitzen zerrebbeltem Origano
würzen. Am Ende mit den passierten Tomaten aus dem Glas auffüllen. Einen Schuss Wein
angießen und leise schmurgeln lassen, bis die Pasta fertig ist.
Ins mittlerweile kochende Nudelwasser viel Salz werfen, auch die Pasta und jetzt auf etwas
reduzierter Hitze die Nudeln nach Packungsvorschrift bissfest kochen. Eine Kelle Nudelwasser
in die Pastasauce schütten, nochmal sprudelnd aufkochen, abschmecken und nach Belieben
frisch geriebenen Käse und feingehackte Petersilie unterrühren.
Die Pasta abgießen, nicht abtropfen, sondern noch mit anhaftendem Wasser im Sugo wenden,
sofort in vorgewärmten Tellern anrichten und geriebenen Parmesan drüber streuen.
Beilage:
Weißbrot.
Getränk:
Ein herzhafter junger Rotwein oder ein kräftiger Weißer, ganz nach Gusto.
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Sauce Hollandaise zur Gemüseplatte
Hier ist Induktion im Vorteil, weil sich die Hitze exakt
steuern lässt. Damit geht nichts mehr schief, wenn
man Empfindliches kochen will, wie etwa eine duftige
Hollandaise, die dann nicht mehr zusammenfällt. Man
nimmt, was die Saison gerade hergibt: zum Beispiel
Möhren, Lauch, Sellerie oder Blumenkohl. Und fertig
ist ein hübsches, einfaches vegetarisches Gericht
Zutaten für vier Personen:
4 Möhren
2 Lauchstangen
2- 4 Selleriestengel
0,5 Sellerieknolle
Salz
30 g Butter
etwas Chilipulver
0,5 TL Zucker
0,5 TL gemahlener Kreuzkümmel oder gutes Currypulver
1 Blumenkohlkopf
Gemüsebrühe
0,5 Zitrone
Zutaten für vier Personen:
3-4 Eigelbe
1 Glas Weißwein
1 EL Zitronensaft
Salz
Muskat und Chilipulver
Worcestershiresauce
150 g kalte Butter in Flöckchen
Das Gemüse putzen: Möhren schälen, am besten am Stück lassen, vom Lauch die äußere,
lasche Hülle entfernen. Die Stangen in möhrenlange Stücke schneiden, längs aufschlitzen und
den Sand herausspülen.
Von Selleriestangen die Fäden entfernen und ebenfalls auf Möhrenlänge zuschneiden. Sellerie
schälen, in ähnlich lange Stücke schneiden.
Alle Gemüse möglichst nebeneinander in einen breiten Topf betten. Butterflöckchen
dazwischen geben, Salz, Pfeffer, Chili, und Currypulver verteilen
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Den Zucker über die Möhren streuen. Zugedeckt langsam in ganz wenig Gemüsebrühe oder
Wasser gar schmoren, fast im eigenen Saft. Das dauert mindestens 20 bis 30 Minuten. Dann
immer wieder mit einem spitzen Messer probieren. Wenn das Gemüse den richtigen Biss hat,
kann man den Garprozess stoppen, indem man Zitronensaft zufügt.
Den Blumenkohl lieber getrennt in Salzwasser mit Zitronensaft nur wenige Minuten kochen –
dann bleibt er schön weiß und behält Biss.
In der Zwischenzeit kann man sich um die Sauce Hollandaise kümmern: Dafür braucht man
einen gut leitenden induktionsgeeigneten Topf. Wer nur Elektro hat (egal ob Glaskeramik oder
die gute alte Masseplatte) oder Gas, sollte sicherheitshalber ein „Bain-Marie“ (franz. für `Bad
der Marie´) vorbereiten: Dafür setzt man den Saucentopf in einen größeren, wassergefüllten
Topf und muss immer darauf achten, dass dieses Wasser nicht zu stark kocht.
Zuerst die Eigelbe in den Topf geben. Mit etwas Weißwein und Zitronensaft verquirlen. Salzen,
pfeffern, mit Chilipulver und Muskat würzen. Einen kleinen Spritzer Worcestershiresauce
einrühren. Dann vorsichtig erhitzen, dabei immer weiter rühren und flöckchenweise
Butterstücke dazu geben. Zuerst mit dem hitzebeständigen Gummischaber oder Kochlöffel,
später dann mit dem Schneebesen rühren, bis eine cremige hellgelbe Sauce entstanden ist. Mit
Salz, Pfeffer, Muskat, Chili und Zitronensaft abschmecken.
Achtung: Die Sauce darf nicht zu heiß werden. Am Ende mit dem Schneebesen kräftig
schlagen, damit die Sauce duftig und luftig wird. So lässt sie sich übrigens auch wieder
erwärmen: Auf milder Hitze kräftig schlagen, damit sich alles wieder zur Emulsion verbindet.
Unser Tipp: Currypulver sollte immer eine leichte Schärfe haben und exotische Würze
enthalten, wie Kreuzkümmel oder Bockshornklee. Wichtig bei Würzmischungen: Nie große
Gebinde kaufen, weil mit der Zeit der Duft verfliegt.
Anrichten: Das Gemüse nach Farben hübsch geordnet parallel auf einer Platte anrichten.
Einen Teil der Sauce Hollandaise darüber gießen, den Rest in einer Saucière getrennt dazu
reichen.
Beilage: Dampfende Pellkartoffeln.
Getränk: Ein kräftiger Weißwein mit einer frischen Note, ein Verdicchio dei Castelli di Jesi aus
den italienischen Marken, oder ein Sauvignon aus der Pfalz.
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Hähnchenbrust auf
Szechuanart
Zutaten für zwei bis drei Personen:
300 g Hähnchenbrustfleisch
1 EL Speisestärke
1 EL Sesamöl
3 Frühlingszwiebeln
3 Stängel Bleichsellerie
6-8 milde, rote, getrocknete Chilis
2 EL Kokosfett
je 1 EL feingewürfelter Ingwer und Knoblauch
1 EL gerösteter Szechuanpfeffer
Salz
Pfeffer
Zucker
1 EL Sojasauce
evtl. 2 EL Sherry oder Reiswein
2 EL Brühe
Koriandergrün
Das Hähnchenfleisch zentimeterklein würfeln, mit Stärke überpudern und einreiben. Dabei
einige Tropfen Sesamöl einarbeiten.
Gemüse vorbereiten. Frühlingszwiebeln in zentimeterlange Stücke schneiden. Sellerie in
halbzentimeterbreite Scheibchen. Chilis entkernen und in zweizentimeterlange Stücke
brechen. Das Öl im Wok erhitzen, beide Sorten dafür mischen. Den Wok schwenken und bis
zum Rand innen mit dem heißen Öl ausschwenken.
Zuerst das Fleisch in die Wokmitte geben, kurz braten, salzen und pfeffern. Sobald es sich von
selbst vom Pfannenboden löst, mit der Bratschaufel zum kühlen Rand befördern. Die
Frühlingszwiebeln in die Mitte geben. Jetzt ständig rühren und nach und nach die Gewürze –
Ingwer, Knoblauch, Chilis, Szechuanpfeffer, Salz, Pfeffer, Zucker – und den Sellerie zufügen.
Unter Rühren eine Minute braten, dann Sojasauce, Brühe und – wer mag - Sherry außen vom
Rand her angießen. Weiterhin ständig rühren. Am Ende den zerzupften Koriander
untermischen und anrichten.
Beilage: Duftiger weißer Reis.
Getränk: Bier, grüner Tee oder ein kräftiger Weißwein.
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Rinderlende mit Paprika
Zutaten für zwei bis drei Personen:
1 dickes Rindersteak (aus der Lende) von ca.
300 g
1 EL Speisestärke
2 TL Sesamöl
2 EL Sojasauce
1 rote (oder gelbe) Paprikaschote
1 Zwiebel
1 Handvoll Okra (oder grüne Bohnen)
1 EL Erdnussöl
1 TL Sesamöl
je 1 EL feingewürfelter Knoblauch und Ingwer
1-2 Chilis
Salz
Pfeffer
Zucker
2 EL Austernsauce
2 EL Brühe
chinesischer Schnittlauch
Das Rindfleisch quer zur Faser in feine Scheibchen schneiden. Sie mit Stärke einreiben, je ein
Teelöffel Sojasauce und Sesamöl einmassieren.
Paprika entkernen, wenn möglich mit dem Sparschäler schälen. Das Fleisch in dünne Streifen
schneiden. Die Zwiebel schälen und in Segmente schneiden. Die Okra waschen, an den
Stielenden kappen, die Schoten schräg in zweifingerlange Stücke schneiden. Wer grüne
Bohnen nimmt, muss sie blanchieren.
Erdnussöl und Sesamöl im Wok erhitzen, die Wände damit überziehen. Dann das Fleisch in die
Mitte geben und zunächst kräftig anbraten. Dabei schon Ingwer, Knoblauch und Chili darüber
streuen. Das Fleisch jetzt mit der Bratschaufel umwenden, dabei mit Salz, Pfeffer und Zucker
würzen.
Jetzt Fleisch an die Seite schieben und zuerst Okra (oder grüne Bohnen) zufügen, dann erst die
Paprikastreifen und unter ständigem Rühren ein bis zwei Minuten braten. Schließlich die
flüssigen Gewürze angießen. Und am Ende den in Rauten geschnittenen Schnittlauch.
Beilage: Reis
Getränk: Grüner Tee oder auch ein Pils.
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Knuspriges aus dem Wok
Und noch eins gelingt mit dem Wok auf
Induktion einfach perfekt: das Frittieren.
Wir machen deshalb Bullebäuskes,
knusprige Teigkrapfen, die einfach
unwiderstehlich sind. Und damit es nicht
so ewig dauert, nehmen wir statt Hefeteig
einen Quarkteig, der ruckzuck fertig ist.
Knusprige Krapfen, für die es nicht nur
unterschiedliche Namen, sondern auch
ganz unterschiedliche Rezepte gibt. Mal Hefe-, mal Rühr- mal Brandteig, mal mit Quark, mal
ohne. Wer keine sogenannten Bullebäuskespfanne hat mit den runden Vertiefungen - in denen
der Teig auch gleich seine Form bekommt und die, weil aus emailliertem Eisen, auch bestens
für Induktion geeignet ist - der frittiert sie in Fett schwimmend, am besten im Wok. Wir
machen sie so:
Zutaten für vier Personen:
4 Eigelbe
4 EL Zucker
250 g abgetropfter Magerquark
½ TL Vanillemark (-Pulver)
250 g Mehl
1 EL Backpulver
eventuell 3-4 EL Milch
4 EL in Rum eingeweichte Rosinen
4 Eiweiß
1 Prise Salz
Öl oder Butterschmalz zum Backen (siehe Tipp Butteröl).
Außerdem: Puderzucker oder Zimtzucker zum Bestreuen.
Eigelbe und Zucker zuerst mit dem Handrührer dick und hell schlagen, den trockenen
Magerquark unterrühren, mit Zitronenschale und Vanille würzen.
Langsam Mehl und Backpulver einarbeiten, jetzt mit dem Kochlöffel die abgetropften Rosinen
unterrühren und so viel Milch, dass ein dicker Teig entsteht. Schließlich das mit der Salzprise
steif geschlagene Eiweiß unterziehen.
Von diesem Teig esslöffelweise Portionen abstechen und entweder in heißem Öl schwimmend
ausbacken.
Oder in einer Ballebäuskespfanne backen: In jede Vertiefung so viel Öl geben, dass der Teig
darauf schwimmt. Den Teig einfüllen und auf dem Herd - wenn es eine Eisenpfanne ist und
Induktion vorhanden - ausbacken. Drehen, wenn die Unterseite appetitlich gebräunt ist.
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Fertige Ballebäuskes mit Puderzucker oder mit Zimtzucker bestreuen. Sie schmecken am
besten ganz frisch, noch warm
Tipp I: Butteröl sagte man früher zum flüssigen (warmen), dunkelgelben Butterschmalz.
Tipp II: Fettspritzer auf dem Herd lassen sich ganz einfach mit Zeitungspapiervermeiden.
Einfach die Fläche mit einem Blatt auslegen. Das Papier verbrennt nicht, weil die Hitze im
Topfboden entsteht.
Tipp III: Die besonderen Ballebäuskespfannen mit den runden Vertiefungen findet man am
ehesten noch auf Flohmärkten. Wenn sie aus emailliertem Eisen sind, kann man sie prima auf
dem Induktionsherd verwenden.
Getränk: Kaffee oder ein halbsüß-fruchtiger Cidre.
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