Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

28.10.16
Wirtschaft
USA: Auftragseingang langlebiger
Wirtschaftsgüter ex Transport MoM (Sep.)
letzte: 0.1%; erwartet: 0.2%; aktuell: 0.2%
Im September sind die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter um 0.1% zurückgeglitten.
Dies ist jedoch in erster Linie auf den starken
Rückgang bei den Bestellungen von Militärflugzeugen zurückzuführen, welche um 44.5% eingebrochen sind. Ohne Berücksichtigung der
Transportgüter sind die Auftragseingänge zum
Vormonat um 0.2% angestiegen. Dies werten wir
positiv, bestätigt es doch unseren Eindruck, dass
die US-Wirtschaft weiterhin auf Expansionskurs ist.
USA: schwebende Hausverkäufe MoM (Sep.)
letzte: -2.5%; erwartet: 1.0%; aktuell: 1.5%
In den USA ist die Zahl der noch nicht vollständig
abgeschlossenen Hausverkäufe im September
etwas stärker als erwartet angestiegen. Im Jahresvergleich haben die schwebenden Hausverkäufe
gemäss der Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) somit um 2.0% zugelegt. Bei
einem schwebenden Hausverkauf wurden zwar
schon Vorverträge unterzeichnet, es liegt aber
noch kein endgültiger Kaufvertrag vor. Nach wie
vor tiefe Finanzierungskosten sowie die positive
Entwicklung am Arbeitsmarkt wirken sich positiv
auf die Nachfrage nach Immobilien aus. So machen sich gemäss NAR vor allem ein Mangel an
Immobilien-Angeboten und steigende Preise in der
Statistik bemerkbar.
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (22. Okt.)
letzte: 261K; erwartet: 256K; aktuell: 258K
USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (15. Okt.)
letzte: 2054K; erwartet: 2052K; aktuell: 2039K
Gestern Nachmittag wurden die neusten Daten
vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt publiziert.
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche
erwartungsgemäss leicht zurückgeglitten. In der
Woche vom 22. Oktober haben 258‘000 Personen
Arbeitslosenhilfe beantragt. Der aussagekräftigere
Vierwochenschnitt blieb somit praktisch unverändert bei 253‘000 Erstanträgen und damit nahe
dem Rekordwert von Anfang Oktober. Der Grundtrend bleibt somit positiv und wir erwarten, dass
sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin solide entwickeln wird.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.16%, S&P500: -0.30%,
Nasdaq: -0.65%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.14%, DAX: +0.07%,
SMI: +0.40%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.65%, HangSeng: -0.43%,
S&P/ASX 200: -0.22%
Die amerikanischen Aktienmärkte haben am
Donnerstag wieder etwas schwächer notiert. Im
Mittelpunkt standen zahlreiche Quartalszahlen.
Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb konnte mit den Zahlen zum 3. Quartal überzeugen. Der
jüngste Rückschlag mit dem Krebsmittel Opdivo
wurde gut weggesteckt und der Ausblick für das
Gesamtjahr konnte erhöht werden. Die Aktien
zogen 5.4% an. Im Fokus stand weiter die Übernahme des niederländischen Konkurrenten NXP
für USD 47 Mrd. durch den Chiphersteller Qualcomm. Die Aktien von NXP legten um 0.4% zu,
während die Aktien von Qualcomm 2.8% stiegen.
Der weltgrösste Biotechkonzern Amgen konnte
im 2. Geschäftsquartal den Umsatz um 2% auf
USD 5.8 Mrd. und den Gewinn um 8% auf USD 2
Mrd. steigern. Der Ausblick für das Gesamtjahr
wurde angehoben. Neu wird mit einem Gewinn je
Aktie von USD 11.40 bis USD 11.55 und einem
Umsatz zwischen USD 22.6 Mrd. und USD 22.8
Mrd. gerechnet.
Amazon enttäuschte die Anleger im 3. Quartal.
Der Onlinehändler und Cloudanbieter steigerte
den Gewinn von USD 79 Mio. im Vorjahr auf USD
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
28.10.16
252 Mio. Dies lag klar unter den Analystenerwartungen, worauf die Aktien nachbörslich um 7%
nachgaben. Der Umsatz lag mit USD 32.7 Mrd.,
vor allem dank dem Cloudgeschäft, innerhalb der
Erwartungen.
Alphabet, der Mutterkonzern von Google, steigerte im vergangenen Quartal den Umsatz um
einen Fünftel auf USD 22.5 Mrd. und den Gewinn
um rund einen Viertel auf USD 5.1 Mrd. Der Werbeerlös konnte um 18% erhöht werden. Während
der Ertrag pro Klick um 11% sank (wegen Verschiebungen der Abfragen auf Smartphones, was
für das Platzieren der Werbung weniger kostet),
konnte dies wiederum durch einen Anstieg der
Klicks um einen Drittel überkompensiert werden.
Der Erlös der Einheiten ausserhalb der Tochter
Google legte auf USD 197 Mio. zu. Nach wie vor
entstehen hier Verluste, diese gingen aber von
USD 980 Mio. auf USD 865 Mio. zurück. Die präsentierten Zahlen lagen über den Analystenerwartungen.
Die europäischen Aktienmärkte haben gestern
nach einem schwankenden Verlauf leicht höher
geschlossen. Im Fokus standen die Unternehmenszahlen. Die Deutsche Bank konnte für das Quartal einen Gewinn von EUR 278 Mio. präsentieren.
Nach wie vor lasten aber die Unsicherheiten über
den Ausgang von zahlreichen Rechtsstreitigkeiten
auf dem Kurs, welcher um 0.6% anstieg. Die
Rückstellungen für Rechtsfälle wurden um weitere
EUR 0.5 Mrd. auf total EUR 5.9 Mrd. erhöht. Die
Kernkapitalquote stieg um 0.3% auf 11.1%. Die
Bank profitierte operativ vor allem vom anziehenden Handelsgeschäft mit Anleihen, wie das bei
den US-Konkurrenten schon zu beobachten war.
Die Deutsche Börse konnte vor allem dank dem
besseren Geschäft der Abwicklungs- und Verwahrungstochter Clearstream sowie der Energiebörse
EEX den Umsatz um 1% auf EUR 559 Mio. steigern. Durch den Verkauf der US-Tochter ISE und
der Handelsplattform Bats gab der Gewinn um
9% auf EUR 151 Mio. nach. Neuigkeiten zum
geplanten Zusammenschluss mit der Londoner
Börse LSE gab es keine. Derzeit wird das Vorhaben
durch die EU-Kommission geprüft.
Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete nach
fünf Tagen mit sinkenden Kursen am Donnerstag
einen Anstieg. Unterstützt wurde der Leitindex
SMI vor allem von den defensiven Schwergewichten. Auch die Aktien der Grossbanken UBS
(+1.7%) und Credit Suisse (+1.5%) legten zu.
Die Grossbank UBS konnte im 3. Quartal die
Analystenschätzungen übertreffen. Der Gewinn
belief sich auf CHF 0.83 Mrd. verglichen mit CHF
2.07 Mrd. im Vorjahr. Die Vorjahresbasis wurde
jedoch stark von einer Steuergutschrift verzerrt.
Für Rechtskosten wurden weitere CHF 408 Mio.
zurückgestellt. Die Kostenbasis konnte um weitere
CHF 100 Mio. reduziert werden. Bis 2017 soll
diese um CHF 2.1 Mrd. fallen, wovon bereits CHF
1.5 Mrd. erreicht sind. Der Neugeldzufluss betrug
CHF 9.4 Mrd. Die Bruttomarge sank um 2 BP auf
0.76%. Der CET1-Leverage-Ratio stieg auf 3.45%.
Für das laufende Quartal blieb die UBS gewohnt
vorsichtig.
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit konnte den
Umsatz in den ersten 9 Monaten des Jahres um
10% auf CHF 2.2 Mrd. steigern. Der EBITDA legte
um 27% auf CHF 650 Mio. zu, während der EBIT
um 31% auf CHF 544 Mio. stieg. Unter dem
Strich stieg der Reingewinn um 39% auf CHF 469
Mio. Mit dem Zahlenkranz wurden die Erwartungen der Analysten beim Umsatz getroffen und
beim Gewinn übertroffen. Der Ausblick für das
Gesamtjahr wurde bestätigt.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 49.71 pro Fass
Goldpreis: USD 1269.58 pro Unze
Nach dem Rückgang des Ölpreises von Anfang
Woche ist der Preis für ein Barrel Öl gestern wieder leicht angestiegen. Medienberichten zufolge
sollen Saudi-Arabien und andere wichtige Ölförderländer bereit sein, ihre Fördermenge um vier
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Prozent zu kürzen. Dieses Spiel kennen wir bereits
und wir bleiben skeptisch, inwiefern eine Begrenzung der Fördermenge auch wirklich durchgesetzt
werden kann.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.856%; DE: 0.170%; CH: -0.424%
Der Aufwärtstrend bei den Renditen hat sich auch
gestern weiter fortgesetzt. Einerseits gilt ein Zinsschritt der US-Notenbank Fed im Dezember mittlerweile schon fast als sicher. Derzeit rechnen
72.5% der Marktteilnehmer per Ende Jahr mit
höheren US-Leitzinsen. Auch wir gehen von einem
Zinsschritt im Dezember aus. Andererseits rückt
das Ende des EZB-Anleihenkaufprogramms langsam näher, was die Preise für Anleihen ebenfalls
drückt. Wir gehen allerdings davon aus, dass die
EZB ihr Anleihenkaufprogramm im Dezember
noch einmal verlängert, bevor sie eine langsame
Reduktion der monatlichen Anleihenkäufe in
Betracht ziehen wird.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9931
Euro in US-Dollar: 1.0918
Euro in Franken: 1.0836
Kaum Bewegung gab es gestern an den Devisenmärkten zu vermelden. Das Währungspaar
EUR/CHF bleibt weiterhin stabil über der Marke
von 1.08.
Patrick Häfeli, CFA
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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