Wochenbericht aus Paris - MMD

Wochenbericht aus Paris
Montag der 3. Oktober 2016
Die Märkte
Die zurückliegende Woche wurde von erneuten Schlagzeilen über den deutschen Bankensektor überschattet. Die für die Deutsche B ank aufgerufene Strafe
(14 Mrd. US-Dollar) ruft den Anlegern wieder die Gefahr ins Bewusstsein, die von der Ausübung von Investmentbanking-Geschäften auf amerikanischem
Boden ausgeht. Darüber hinaus bringt sie auch den bereits durch die Dieselgate-Affäre bei Volkswagen stark angekratzten Mythos der ‚deutschen Qualität‘
ins Wanken. Paradoxerweise könnte das Ungemach der Deutsch-Banker den Weg für eine einvernehmliche Lösung der Probleme der italienischen
Geldhäuser innerhalb des Euroraums freimachen. Ganz zu Recht hatte Matteo Renzi bereits darauf hingewiesen, dass es sich bei den Banken jenseits der
Alpen nicht unbedingt um die am wenigsten soliden und rechtschaffenen Institute handelt. Für andere Sektoren verlief die vergangene Woche jedoch
durchaus erfreulich. Die beim OPEC-Treffen in Algier überraschend gefallene Entscheidung, die Fördermenge um 750.000 Barrel pro Tag zu drosseln, ließ die
Aktien der Ölwerte (der großen Mineralölkonzerne und Öldienstleister) zulegen. Nach den Banken in diesem Sommer kristallisiert sich somit ein neuer
„Value“-Sektor heraus, der zumindest zu einem Teil die Gunst der Anleger zurückgewinnen und in deren Allokation folglich wieder eine größere Rolle spielen
dürfte. Auch die rohstoffproduzierenden Länder dürften von dieser neuen Dynamik profitieren – schließlich waren die Kurse verschiedener Rohstoffe
(Kohle, Palladium, Nickel und Metalle; siehe LME-Index) im Sog des seit Februar beobachteten Auftriebs beim Ölpreis ebenfalls wieder gestiegen. Angesichts
des derzeit schleppenden Wachstums der Weltwirtschaft sind bestimmte Überkapazitäten abgebaut worden, insbesondere in China. Ein womöglich
einsetzender Mini-Rohstoffboom könnte somit die Teuerungsrate anheizen, wobei der Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten bereits spürbar ist. Ein
solches Umfeld könnte auch die in den USA bereits seit Monaten schwächelnde Investitionstätigkeit der Unternehmen (vor allem des Energiesektors)
beflügeln. Was den Anleihemarkt betrifft, so haben die Zentralbanken die Anleger in einen Zustand völliger Starre versetzt, aus dem sie sich heute nur
schwer wieder befreien können. Der nächste Termin, auf den es jetzt ankommt, wird die Fed-Sitzung im Dezember sein, bei der die Entscheidung über eine
weitere Leitzinsanhebung fallen dürfte. Bis dahin werden die Anleger weiter zittern müssen – nicht nur an den Wahlurnen.
Igor de Maack, am 30. September. 2016
Performancevergleich
DNCA Invest Eurose – defensiver vermögensverwaltender Mischfonds
30% Aktien, 62% Anleihen, 3,8% Wandelanleihen und 8% Liquidität
DNCA Invest Evolutif – flexibler vermögensverwaltender Mischfonds
59,8% Aktien, 28,8% Anleihen, 11,4% Verschiedenes und Liquidität
Die Performance der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen zu
(1)Der Fonds hat noch keine 5 Jahre Historie, die Performance wurde seit Auflage berechnet
(DNCA Invest Miuri : 14/12/11 ; DNCA Invest Growth : 28/12/12 ; DNCA Invest South Europe Opportunities : 12/12/12)
Diese Dokument ist für Fachleute bestimmt