Wochenbericht aus Paris - MMD

Wochenbericht aus Paris
Montag der 9. Mai 2016
Die Märkte
Die Quartalszahlen sorgen weiterhin für erfreuliche Überraschungen bei den Anlegern, insbesondere die der beiden französischen
Systembanken (BNP Paribas und Société Générale). Somit stellen die europäischen Banken (wie auch die Ölindustrie) den Inbegriff einer
Value-Branche dar. Es bedarf jedoch auch hier einer sorgfältigen Auswahl der Anlageinstrumente. So hat der geplatzte Börsengang der
Banca Popolare di Vicenza, der 1,5 Mrd. Euro in die Kassen der italienischen Regionalbank hätte spülen sollen, in Italien sowohl den
Bankensektor als auch den Börsenindex in eine Abwärtsspirale getrieben. Während in Deutschland die Bankenbranche von den
Schwierigkeiten der Sparkassen belastet und von den Restrukturierungen der Deutschen Bank und der Commerzbank destabilisiert wird,
profitiert Frankreich von den wieder anziehenden Industrieinvestitionen, der Erholung der Kreditvergabe und der dynamischen
Spartätigkeit. Die niedrigen Zinssätze stellen zwar einen Hemmschuh dar, und das erste Quartal verlief für die Investmentbanken (CIB)
alles andere als günstig, doch die Talsohle dürfte hinsichtlich des Gewinns je Aktie seit einigen Monaten überschritten sein. Auch hätten
die Banken nicht mehr so schwer an den regulatorischen Auflagen zu tragen, falls die Konjunktur den Bankbilanzen einen Schub geben
sollte. Bei den Aktienmärkten ist davon auszugehen, dass sie bis zu den beiden anstehenden Stichtagen – der Brexit-Entscheidung und
den spanischen Wahlen – auf Pause schalten. Was Großbritannien betrifft, so sehen die jüngsten Umfragen die Befürworter eines
„Bremain“ leicht in Führung. Der Druck auf die britischen Wähler wird in den kommenden Wochen also noch zunehmen, insbesondere
auf jene, die sich als noch unentschieden zu erkennen geben. Unter rein praktischen Gesichtspunkten wirft die Frage nach dem Austritt
oder Verbleib in der Europäischen Union erhebliche Probleme auf. Sollte das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union
austreten, so müsste es zunächst seine Scheidung und unmittelbar in deren Anschluss eine Art Wiederheirat (neue Handelsbeziehungen
zur EU) aushandeln, wobei ein zwischenzeitlicher Regierungswechsel wahrscheinlich ist. In Spanien steht angesichts der jetzigen
Positionen zu befürchten, dass die bevorstehenden Neuwahlen nicht zu einem wesentlich veränderten Ergebnis führen werden. Im
zweiten Akt werden sich die Wähler jedoch wünschen, dass die politischen Formationen Regierungsfähigkeit erreichen. Dies ist eine
Herausforderung für Protestparteien wie Podemos, die sich bislang nicht imstande gezeigt haben, Kompromisse einzugehen – ganz wie
seinerzeit ihr italienisches Pendant, die Fünf-Sterne-Bewegung von Beppe Grillo.
Igor de Maack, am 6. Mai. 2016
Performancevergleich
DNCA Invest Eurose – defensiver vermögensverwaltender Mischfonds
28,16% Aktien, 65,45% Anleihen, 2,43% Wandelanleihen und 6,39% Liquidität
DNCA Invest Evolutif – flexibler vermögensverwaltender Mischfonds
56,2% Aktien, 35,2% Anleihen, 8,6% Verschiedenes und Liquidität
Die Performance der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen zu
(1)Der Fonds hat noch keine 5 Jahre Historie, die Performance wurde seit Auflage berechnet
(DNCA Invest Miuri : 14/12/11 ; DNCA Invest Growth : 28/12/12 ; DNCA Invest South Europe Opportunities : 12/12/12)
Diese Dokument ist für Fachleute bestimmt