Wochenbericht aus Paris - MMD

Wochenbericht aus Paris
Montag der 23. Mai 2016
Die Märkte
Die Fed hat eine Zinsanhebung im Laufe des Sommers für die Anleger wieder in den Bereich des Vorstellbaren gerückt und damit
gegenläufige Trends zu den seit einigen Monaten beobachteten Bewegungen ausgelöst: zeitweilig steigende Anleiherenditen,
Aufwertung des Dollars und Baisse an den Aktienmärkten. In der Tat sind die größten Risiken (amerikanische Rezession, Aufgabe der
Wechselkursbindung des chinesischen Yuan, Verpuffen der europäischen Wirtschaftsdynamik) im ersten Halbjahr nicht eingetreten. Das
weltweite Wirtschaftswachstum in den zurückliegenden beiden Quartalen ist jedoch mit rund 2,5 % eher verhalten und liegt auf einem
Niveau, das nicht unbedingt vertrauensvoll in die Zukunft blicken lässt. So scheinen die europäischen Aktienmärkte, zumindest, was die
Handelsvolumen betrifft, in eine Art Winterstarre zu fallen wie ein See, der unter den ersten Frösten des Jahres vereist. Der Grund ist im
zweiten Gesprächsthema zu suchen, das uns die angelsächsische Welt derzeit liefert: dem Brexit. Die Stimmung an den Märkten
schwankt mit den Umfrageergebnissen, wobei zumindest den telefonischen Erhebungen zufolge das „Bremain“-Lager leicht vorne liegt.
Hierzu muss eingeräumt werden, dass niemand, und erst recht nicht all jene, die nicht an der Abstimmung teilnehmen, in der jetzigen
Phase den Ausgang des Referendums vorhersagen kann. Aus wirtschaftlicher Sicht lassen sich die Vorteile eines Austritts aus dem
Gemeinschaftsmarkt für eine bereits stark deregulierte Volkswirtschaft, die von ihrer Handelspartnerschaft mit der Europäischen Union
uneingeschränkt profitiert, nur schwer erkennen. Bis zum Stichtag schieben die nichteuropäischen Anleger (sprich: die amerikanischen
Investoren) ihre Entscheidung auf und tun es damit jenen Unternehmen gleich, die sich mit der Umsetzung ihrer Investitionsprogramme
in Großbritannien noch Zeit lassen. Andere wiederum wagen auch jetzt Fusionen und Übernahmen, wie im Sektor der
Öldienstleistungen der Zusammenschluss von Technip und FMC Technologies beweist. Die beiden Firmen haben angekündigt, zu
fusionieren und ihren neuen Sitz nach London (!) zu verlegen, ohne auf die Folgen eines möglichen Brexits Rücksicht zu nehmen. Soviel
steht fest: Nach dem 23. Juni wird Großbritannien noch immer eine Insel und Europa noch immer ein Kontinent sein. Und vergessen wir
auch eins nicht: Die britische Nationalhymne beginnt zwar mit den Worten „God save the Queen“, endet jedoch mit „oh save us all“.
Igor de Maack, am 20. Mai. 2016
Performancevergleich
DNCA Invest Eurose – defensiver vermögensverwaltender Mischfonds
28,8% Aktien, 65,9% Anleihen, 2,4% Wandelanleihen und 5,2% Liquidität
DNCA Invest Evolutif – flexibler vermögensverwaltender Mischfonds
57% Aktien, 32,3% Anleihen, 10,7% Verschiedenes und Liquidität
Die Performance der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen zu
(1)Der Fonds hat noch keine 5 Jahre Historie, die Performance wurde seit Auflage berechnet
(DNCA Invest Miuri : 14/12/11 ; DNCA Invest Growth : 28/12/12 ; DNCA Invest South Europe Opportunities : 12/12/12)
Diese Dokument ist für Fachleute bestimmt