Wochenbericht aus Paris - MMD

Wochenbericht aus Paris
Dienstag der 18. Oktober 2016
Die Märkte
„Der Missbrauch der Wirtschaft zieht, ganz wie der Alkoholmissbrauch, unausweichliche Folgen nach sich“, wusste schon John Kenneth Galbraith, jener
große Ökonom, der von 1961 bis 1963 auch Botschafter der Vereinigten Staaten in Indien war. Nicht minder unausweichliche Folgen wird der Missbrauch
von Liquidität oder, besser gesagt, der Missbrauch von Anleihen zeitigen. Noch immer steht diese Anlageklasse ganz oben in der Gunst der Sparer, die in
diesem Jahr über 33 Milliarden US-Dollar und damit insgesamt 158 Milliarden US-Dollar in Anleihen-ETFs der Güteklasse „Investment Grade“ geparkt haben.
Angst vor einer Rezession, Angst vor miesen Konjunkturkennzahlen aus China, Angst vor einer anhaltenden Deflation, Angst vor einem Börsen-Crash, Angst
vor den politischen Stichtagen, Angst vor bewaffneten Konflikten – alles muss derzeit herhalten, um diesen unaufhaltsamen Trend zu rechtfertigen. Dieser
ungezügelte Appetit dürfte jedoch ein überaus schwer verdauliches Nachspiel haben, wenn sich das Anleihenszenario ändert. Aus diesem Grund tun sich
übrigens die Zentralbanker so schwer damit, geldpolitisch umzusteuern. Die wieder anziehenden Rohstoffpreise werden den Inflationsraten wieder Auftrieb
verleihen. Das weltweite Comeback des Protektionismus könnte überdies der breiten Desinflationswelle Einhalt gebieten, die mit dem Einsetzen der
Globalisierung angerollt war. Bis Jahresende werden uns noch viele Fragezeichen begleiten. Schon spuken die Konjunkturprognosen für 2017 in den Köpfen
der Anleger, die zunehmend hin- und hergerissen sind zwischen einem pessimistischen Szenario für Finanzanlagen und der Hoffnung auf eine positive
effektive Rendite auf materielle Vermögenswerte (Verbriefungen der Anteilsrechte an Aktiengesellschaften, vulgo Aktien). Indes wird just aus europäischen
Aktien im Saldo bislang nach wie vor Geld abgezogen, was das wachsende Desinteresse der Anleger an dieser Anlageklasse belegt, der so viel zur Last gelegt
wird (mangelnde Sicherheit, Volatilität, zu hohe Risiken, Undurchsichtigkeit, Komplexität). Hoffen wir jedoch, dass ihr eines Tages ebendiese Anleger ihr
Pardon aussprechen werden, indem sie wieder langfristig auf Papiere der börsennotierten europäischen Unternehmen setzen.
Igor de Maack, am 14. Oktober. 2016
Performancevergleich
DNCA Invest Eurose – defensiver vermögensverwaltender Mischfonds
30,3% Aktien, 60,7% Anleihen, 4% Wandelanleihen und 9% Liquidität
DNCA Invest Evolutif – flexibler vermögensverwaltender Mischfonds
63,3% Aktien, 26% Anleihen, 10,7% Verschiedenes und Liquidität
Die Performance der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen zu
(1)Der Fonds hat noch keine 5 Jahre Historie, die Performance wurde seit Auflage berechnet
(DNCA Invest Miuri : 14/12/11 ; DNCA Invest Growth : 28/12/12 ; DNCA Invest South Europe Opportunities : 12/12/12)
Diese Dokument ist für Fachleute bestimmt