Hillary Clinton: Gesundheit! Was passiert, wenn die Kandidatin Schwäche zeigt ▶ Seite 2, 14 AUSGABE BERLIN | NR. 11121 | 37. WOCHE | 38. JAHRGANG H EUTE I N DER TAZ DIENSTAG, 13. SEPTEMBER 2016 | WWW.TAZ.DE € 2,10 AUSLAND | € 1,60 DEUTSCHLAND Österreich klebt nicht am Wahltermin LICHTGESTALT Jutta Limbach, Deutschlands erste oberste Richterin, gestorben ▶ SEITE 2 LICHTBLICK Opposition im weißrussischen Parlament ▶ SEITE 10 FLUTLICHT Gladbach in Manchester und die Zukunft der Champions League ▶ SEITE 19 BERLIN Saleh (SPD) im taz-Interview ▶ SEITE 23 PAPPERLAPAPP Zum Ersten, Fotos oben: dpa, reuters zum Zweiten, zum Dritten, zum Vierten: Wiederholung der Präsidenten-Stichwahl auf Dezember verschoben – wegen fehlerhafter Briefumschläge ▶ SEITE 10 VERBOTEN Guten Tag, meine Damen und Herren! Haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt? Lassen wir es zu, dass Deutschland wieder dunkel wird und auf scheinbar verlockende Töne hereinfällt?! Nein! Es gibt noch geschichtsbewusste BürgerInnen, die sogar länger als 70 Jahre zurückdenken können und dafür sorgen wollen, dass sich schlechte Erfahrungen nicht wiederholen. verboten freut sich über eines der schlechtesten Wahlergebnisse der AfD seit Langem: nur 5,8 Prozent bei der Stadtratswahl in Hameln. TAZ MUSS SEI N Die tageszeitung wird ermöglicht durch 16.196 GenossInnen, die in die Pressevielfalt investieren. 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Österreichs Präsidentenstichwahl wird zur Lachnummer. Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung – bei diesem Wortungetüm bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Seit bald acht Monaten ist Österreich jetzt im Präsidentschaftswahlkampf – die letzten fünf davon im Entscheidungs- wahlkampf zwischen dem grünen Kandidaten Alexander van der Bellen und dem der rechtsradikalen Freiheitlichen Partei, Norbert Hofer. Fünf Monate extreme Polarisierung, fünf Monate hochgehende Emotionen – und jetzt kommen noch mindestens zweieinhalb dazu. Schon machen Scherzbildchen die Runde: „Präsidentenwahl 2016–2019 – ich war dabei.“ Welche Auswirkungen kann dieses Fiasko auf die Wahl selbst haben, die voraussichtlich Anfang Dezember stattfindet? Alexander van der Bellens Wahlkampf hatte in den letzten Wochen viel Momentum, unzählige Initiativen aus der Zivilgesellschaft machen sich für ihn stark – dieser Lauf ist jetzt durch die neu- erliche Panne erst einmal gestoppt. Zugleich positioniert sich sein Gegner als Anti-Establishment-Kandidat, und die FPÖ trommelt jetzt natürlich fleißig, dass „das System“ diesen Wahlkartenskandal verursacht hat. Alles, was Zorn auf die Regierung begründet, hilft zunächst dem Anti-System-Kandidaten. Aber die Polarisierung und die zunehmend radikalisierte Anti-System-Rheto- Scherze machen die Runde: Präsidentenwahl 2016–2019 – ich war dabei Bio leider auch nicht besser fürs Klima FORSCHER Manche Ökolebensmittel verursachen mehr CO2 als konventionelle BERLIN taz | Anders als von der Biobranche behauptet, hat der Ökolandbau keine bessere Klimabilanz als die konventionelle Konkurrenz. Das geht aus einem Gutachten der Wissenschaftlichen Beiräte für Agrarund Waldpolitik beim Bundes- landwirtschaftsministerium hervor. Ein Bioprodukt verursache „häufig etwa gleich hohe oder nur leicht verminderte“ Treibhausgasemissionen. Zuweilen werde sogar mehr ausgestoßen. Allerdings habe Bio Vorteile etwa für Artenvielfalt und Tierschutz. Mehrere der beteiligten Wissenschaftler sind auch in der Ökoszene anerkannt. Die Ernährung kommt auf ein Viertel des gesamten TreibhausgasAusstoßes in Deutschland. JMA ▶ Schwerpunkt SEITE 4 ▶ Meinung + Diskussion SEITE 12 rik, in die sich die FPÖ hineinschraubt, kann letztlich auch dem grünen Kandidaten nützen. Er wächst mehr und mehr in die präsidiale Rolle hinein, gibt sich staatsmännisch und ausgleichend – während sein Konkurrent Gefahr läuft, ein rein ultrarechtes Programm für seine Stammklientel zu fahren und darüber die Mitte zu verlieren. Anti-System-Zorn versus maßvolle Vernunft: Man wird sehen, welche dieser beiden Dynamiken den Ausschlag geben wird. Das Land ist gespalten. Nur eines eint die Österreicher und Österreicherinnen wohl: Die meisten hätten diese endlose Geschichte gern schon hinter sich. Mietpreise fast ungebremst WOHNUNGEN Enttäuschende Bilanz nach einem Jahr BERLIN rtr | Ein Jahr nach Ein- führung der Mietpreisbremse hat der Deutsche Mieterbund (DMB) eine negative Bilanz gezogen. „Offensichtlich werden die gesetzlichen Regelungen von vielen Vermietern ignoriert“, erklärte der DMB. Eine Erhebung für Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main habe ergeben, dass zwei Drittel bis 95 Prozent aller Angebote für Wiedervermietungen die Preisbremse überschritten. ▶ Schwerpunkt SEITE 3 ▶ Berlin SEITE 21
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