Landtagspräsident unter Druck 1 von 3 http://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/wahlbetrugsaffaere-landtag... 25.07.2016 Bei der Kommunalwahl 2014 war es in Stendal zu schweren Verstößen gekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Foto:dpa Von Marc Rath › Magdeburg l Zunächst herrschte Sprachlosigkeit in der Landespolitik. Die neuen Informationen durch den Volksstimme-Bericht, wonach Landtagspräsident Hardy Peter Güssau als Stendaler CDU-Stadtverbandsvorsitzender vor zwei Jahren an vorderster Stelle mitgewirkt hat, die Wahlmanipulationen seines damaligen Parteifreundes Holger Gebhardt unter den Teppich Stendal (mr) l Nach Bekanntwerden der zu kehren, lösten ersten Verdachtsfälle im November 2014 Entsetzen aus. distanzierte sich die CDU bis zur Am frühen Landesspitze von Gebhardt. Parteichef Vormittag äußerte Thomas Webel sprach von einem sich nur der „eigenmächtigen Handeln einzelner altmärkische Personen“. Gebhardt trat aus der CDU Landtagsaus, legte sein Stadtratsmandat nieder abgeordnete der und kündigte auch seinen Nebenjob als Linken, Andreas Sekretär der CDU-Kreistagsfraktion. Doch Höppner, über die Partei ließ Gebhardt seinen Aussagen Twitter: „Das ist für zufolge anschließend nicht fallen. den LandtagsBei einer weiteren Hausdurchsuchung im präsidenten ein 02.08.2016 12:16 Landtagspräsident unter Druck 2 von 3 Ihr Feedback unwürdiges Verhalten. Rücktritt wäre die richtige Konsequenz!“ http://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/wahlbetrugsaffaere-landtag... Dezember 2014 bei Gebhardt und seiner Lebensgefährtin Conny B. sagte dieser laut polizeilichem Vermerk, dass er „seit dem Austritt aus der CDU auch weiterhin die Politikgeschäfte für Herrn Hardy Güssau unterstützt“. Dass die Beamten auch aktuelle CDU-Schriftstücke entdeckten, erklärte Gebhardt demnach damit, „dass er auch weiterhin den Schriftverkehr der CDU unterstützt“. Die Volksstimme hatte aus dem Mail-Verkehr zwischen Güssau und dem CDU-Kreischef Wolfgang Kühnel Hardy Peter Güssau betont unterdessen, zitiert, aus dem dass Holger Gebhardt nie gegen Entgelt hervorgeht, dass für ihn als Abgeordneter tätig gewesen eine Wiederholung sei. Er habe jeden Kontakt zu ihm der Wahl und eine abgebrochen. Strafanzeige verhindert werden sollten. Demnach wurde hierfür auf die Wahlleiter von Kreis und Stadt Stendal gezielt Einfluss genommen. Güssau schaltete auch den damaligen Staatssekretär von Verkehrsminister und CDU-Landeschef Thomas Webel, Klaus Klang (CDU), ein. Kurz nach Mittag reagierte die Landtagsfraktion der Linken mit einer Pressemitteilung: „Zweifellos steht somit ein schwerer Vorwurf gegen Hardy Peter Güssau im Raum“, erklärte ihr Parlamentarischer Geschäftsführer, Stefan Gebhardt. Der Landtagspräsident solle hierzu die Möglichkeit erhalten, „zu den im Raum stehenden Vorwürfen angehört“ zu werden. Erst danach will die Oppositionsfraktion den Fall bewerten. In den Fraktionen wird von einer „schwierigen Situation für die Landespolitik“ gesprochen. Güssau hatte sich mit einer souveränen Leitung der ersten Landtagssitzungen und seinem strikten Umgang mit der AfD Respekt und Anerkennung erworben. Jetzt könnte der Fall jedoch zu einer ersten größeren Belastungsprobe für die KeniaKoalition werden. Der Stendaler war nicht unumstritten. Von der SPD wurde Güssau vor seiner Wahl ausdrücklich nach seiner Rolle bei der Briefwahlfälschung in Stendal befragt. „Da ist nichts“, habe er antwortet, erinnert sich SPD-Abgeordneter Jürgen Barth. „Die neuen Details lösen jetzt Fragen und Diskussionen aus“, betonte Barth nun. „Diese werden wir mit Hardy Peter Güssau in der Fraktion und im Ältestenrat führen.“ Eine Erklärung erwarten auch die Grünen. Landessprecher Christian Franke sagte: „Es ist erschreckend. Wir erwarten von Herrn Güssau, dass er sich öffentlich äußert, wie die damaligen Vorgänge mit der Würde und den Aufgaben seines Amtes als Landtagspräsident in Einklang zu bringen sind.“ Davon will die Partei abhängig machen, wie sie sich in der Frage weiter positioniert. Am Abend reagierte auch CDU-Landesvorsitzender Thomas Webel: „Ich habe als CDU-Vorsitzender bereits Anfang November 2014 dazu aufgefordert, im Raum stehende Vorwürfe aufzuklären und dazu auch einen eigenen Beitrag zu leisten. Ich kann dies für meine Partei auch im Lichte der jüngsten Veröffentlichungen nur wiederholen.“ Webel bezeichnete es zugleich als „befremdlich, dass interne Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft in die Öffentlichkeit gelangen“. Dies werfe „einen Schatten auf die laufenden Ermittlungen, deren Ergebnisse im Übrigen von allen abzuwarten sind“. Kurz vor Mitternacht meldete sich dann auch der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Daniel Roi, über Facebook zu Wort. Er wirft Güssau vor, Aufklärung zu behindern und fordert ihn zum Rücktritt auf, „denn für dieses Amt sind Sie offenkundig nicht geeignet“. Der Landtagspräsident selbst ließ eine Frage der Volksstimme am Wochenende unbeantwortet - wie bereits in der vergangenen Woche. Sachsen-Anhalt | Landkreis Stendal | Wahlbetrug | Hardy-Peter Güssau 02.08.2016 12:16 3 von 3 Ihr Feedback Landtagspräsident unter Druck http://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/wahlbetrugsaffaere-landtag... Jetzt Volksstimme DIGITAL lesen Volksstimme DIGITAL inkl. SamsungTablet schon ab 14,90 €/ Monat lesen. 02.08.2016 12:16
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