Gliederung - Juristisches Repetitorium Hemmer

Juristisches Repetitorium
hemmer
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Verfassungsrecht - Fall 3
A. Zuständigkeit des BVerfG
Art. 100 I 2 1. Alt. GG iVm §§ 13 Nr. 11,
§§ 80 ff BVerfGG
B. Zulässigkeit der konkreten Normenkontrolle
I. Vorlageberechtigung, Art. 100 GG
 deutsche Gerichte (auch Ehren- und
Berufsgerichte)
Vorauss. für Gericht: - Einfluss des Staats auf
Zusammensetzung
- sachliche Unabhängigkeit
II. Vorlagegegenstand
diff. versch. Konstellationen: Art. 100 I S. 1 u. S.2
hier: Vorlagefall  Art. 100 I 2 1. Alt.
Vorauss. an Vorlagegegenstand:
- geltendes Gesetz
- Gesetz im formellen Sinn ( abstrakte NK  
auch Gesetz im materiellen Sinn)
- von einem deutschen Gesetzgeber
- nachkonstitutionelles Gesetz
vorkonstitutionelle Gesetze nur dann
tauglicher Vorlagegegenstand, wenn der
G.geber sie (S) in seinen Willen
aufgenommen hat.
alle anderen vorkonst. Gesetze:(S)freies
richterl. PrüfungsR
III. Vorlagegrund
1. Unmöglichkeit verf. konformer Auslegung
2. Überzeugung d. Gerichts von d. Verf.widrigkeit
bloße Zweifel genügen nicht
hier: 
 Zulässigkeit 
3. Entscheidungserheblichkeit
a. Gerichtsverfahren anhängig
b. Änderung der Entscheidungsformel
c. Entscheidungserheblichkeit nach Ansicht
des Vorlagegerichtes
IV. Vorlageverfahren
V. Zwischenergebnis
C. Begründetheit
I. Formelle Verfassungsmäßigket
1. Gesetzgebungskompetenz
(+), Presserecht = Ländersache
2. Gesetzgebungsverfahren
(+), keine Probleme im SV ersichtlich
II. Materielle Verfassungsmäßigkeit
1. Verletzung des Art. 5 I 2 GG
a. Schutzbereich
h.M. formaler Pressebegriff
b. Eingriff 
c. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
aa. Schrankenvorauss.
(1) Sonderrechtslehre
kein allg. Gesetz, wenn an sich erlaubte
Tätigkeit allein wg. ihrer geistigen
Zielrichtung verboten wird
hier:  besond. Gesetz;
nicht meinungsneutral
(2) Abwägungslehre
allg. Gesetz, wenn Gesetz ein ggüber
Art. 5 I überwiegendes Rechtsgut schützt
hier: FDGO wohl höher zu bewerten
(3) Kombinierter Begriff des BVerfG
1. Vorauss. (-)  Schrankenvorauss.(-)
=> Folgeproblem:
Können GR mit Gesetzesvorbehalt auch mit
verfassungsimmanenten Schranken
eingeschränkt werden?
e.A.: (-), Wortlaut des GG
h.M.: (+) Erst-Recht-Schluss
=> hier: freiheitlich demokratische
Grundordnung aus Art. 20 I
GG als verfassungsimmanente Schranke
bb. Schranken-Schranken
(P) VHM
Berufsverbot nicht erforderlich und
angemessen
d. Erg.: Verletzung von Art. 5 I 2 GG 
2. Verletzung des Art. 12 I GG
Art. 12 I GG tritt hinter Art. 5 I 2 GG zurück, da
Art. 5 I 2 GG auch die Berufe im Rahmen der
Presse umfassend und besser schützt als
Art. 12 GG
3. Verletzung des Art. 18 GG
Art. 18 S. 2 und Art. 21 II S. 2 
Entscheidungsmonopol beim BVerfG
 § 3 des LandesG entwertet Art. 18 und
Stellung des BVerfG
 Art. 18 verletzt
4. Verletzung des Bestimmtheitsgrundsatzes
aus Art. 20 III GG
(+) staatsabträglich zu unbestimmt angesichts
der Intensität des Eingriffs in das besonders
herausragende GR der Pressefreiheit
C. Erg.: § 3 verfassungswidrig
 §§ 82, 78 BVerfGG
 BVerfG erklärt § 3 für nichtig
RA Dr. Schlömer