Momentmal-Skript Thema: Sendedatum: AutorIn: Konfession + Ort: Brexit 23.06.2016 Klaus Depta Kath; Fulda To be or not to be – Sein oder Nichtsein – das ist hier die Frage. So einfach könnte man die Frage nach dem Brexit zusammenfassen. Und das sogar noch stilecht: Denn so wie Shakespeare seinen Prinzen Hamlet sprechen lässt – genau so stellt sich für Briten heute die Frage: Sein oder Nichtsein in der EU. 28 Millionen Haushalte haben Post bekommen, 28 Millionen Haushalte und ihre Bewohner dürfen, ja sollen sogar abstimmen. Put Britain first – Großbritannien an die erste Stelle, so der Schlachtruf all deren, die für den Brexit stimmen. Mit genau diesen Worten übrigens hat in der vergangenen Woche ein augenscheinlich verwirrter Mann eine junge Politikerin und Mutter von zwei Kindern auf offenere Straße erstochen. Der Brexit von seiner hässlichen Seite. Aber handelt es sich nicht ohnehin um eine hässliche Debatte? Schluss mit der Gängelei aus Brüssel, Schluss damit, auf seine Rechte zu verzichten, Schluss damit, dass Menschen aus anderen Ländern einreisen, bleiben, arbeiten und leben können. Wenn ich mich selbst an die erste Stelle setze – wo bleiben dann die Anderen? Wenn ich mir selbst der Nächste bin, wer kümmert sich dann um die, um die sich keiner kümmert? Ich will nicht abgeben, nicht teilen, will nicht, dass Menschen, die weniger haben als ich, etwas von meinem Wohlstand bekommen? Solidarität geht anders. Und deshalb hoffe ich, dass die Briten heute sagen: Wir bleiben in Europa, wir bleiben in der Solidargemeinschaft. Zum Segen für alle!
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