Cover Brexit-Ausgabe Nr. 599 (20. Juni 16) - öko

Inhalt
Seite
* Brexit, Vorschau
2-4
* Bücher
4
* Beteiligungen
Neovoltaic AG
5
* Update
5-7
* Indices nx-25 / PPVX
7
* Öko-Depot, Dispositionen
8/9
Nr. 599/16
26. Jahrgang, Nr. 12
Montag, 20. Juni 2016
Land Unternehmen/Fonds
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ABO Invest AG
AHT Syngas NV
aventron AG
Berkeley Group Holdings plc
Bio-Farm-Investment Co Ltd.
British Land plc
EECH Group (ins.)
ForestFinance GmbH
German Pellets GmbH
Hydro International plc
JinkoSolar
KTG Agrar SE
KTG Energie AG
Lignum Sachwert
Edelholz AG
Magellan Maritime
Services GmbH
NachhaltigkeitsGarantieAnleihe
Neovoltaic AG
oekom research AG
Ormat Technologies
Precious Woods AG
RusForest AB
Severn Trent
Trina Solar
UmweltBank AG
P.b.b. Nr. 356260W93E
Verlagspostamt A-1130 Wien
Liebe Leserinnen und Leser,
Das „perfide Albion“: Viele der 64 Millionen britischen
Inselbewohner stört der Zentralismus der EU und sie befürchten, dass die nationale Souveränität einer stetig wachsenden Macht in Brüssel weichen muss. Wie schon Churchill
meinte: „Wir stehen zu Europa, gehören aber nicht dazu. Wir
sind verbunden, aber nicht umfasst.“
Sadiq Khan (´Labour‚) ist kürzlich zum Londoner Bürgermeister gewählt worden. Ein großer Erfolg für die Meritokratie
und das Multikulti-Bild der City. Aus der 2. Generation einer
pakistanischen Einwandererfamilie und Sohn eines Busfahrers konnte er sich klar gegen
Zac Goldsmith durchsetzen, den Kandidaten der ´Torries‚ und Sohn eines Milliardärs.
Die beiden symbolisieren die auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich
innerhalb Europas und vor allem gegenüber seinen südlichen Nachbarn. Auf
whatukthinks.org sieht es momentan danach aus, dass 52% für den Austritt („Brexit“)
sind und 48% für den Verbleib.
„Ein globaler Verteilungskampf (ist) im Gange, der die lange Zeit dominierende westliche
Welt in ihren Fundamenten erschüttert ... Menschenmassen aus verwahrlosten Regionen
und gescheiterten Staaten der Erde drücken Europas Tore ein“ schrieb jüngst Zafer
Senocak bei der NZZ. Eine fundierte Ursachenforschung täte not! Nach der Finanzkrise
2008 mit seinen ´bailouts` und dem beinahen Grexit sterben nun täglich hoffnungsvolle
Menschen im Mittelmeer. Das Projekt Europa steht auf der Kippe, nicht nur im
Vereinigten Königreich.
Xenophophie gilt hier jedoch den Osteuropäern. Jenen Fleißigen, die eigentlich jedes
Haus in London renovieren und tatkräftig zum Wirtschaftswachstum beitragen. Dass
diese auch das ´National Health System´ gratis nutzen dürfen und angeblich Briten die
Arbeitsplätze wegnehmen, befeuert die EU-Skeptiker. Noch im Februar hatte Premierminister Cameron der EU Zugeständnisse entlockt, genau diese systemische Integration
der Zuwanderer eingrenzen zu dürfen. Eigentlich wollte er damit Kritiker in den eigenen
Reihen zum Verstummen bringen - und nun könnte es die Wette des Jahrhunderts
werden.
London verlöre den Status als Finanzmittelpunkt der Welt, wichtige Handelsbeziehungen
würden belastet, die EU-Arbeiterfreizügigkeit auf‚s Spiel gesetzt. Schottland und Wales
könnten sich abspalten, um in der EU zu verbleiben. Ein Brexit könnte einen Wachstumsschock auslösen, der das Pfund (dzt. über 1,40 Euro) in Richtung Parität mit dem Euro
fallen und die Inflation auf 5% steigen ließe. Für die EU geht man von deutlich weniger
wirtschaftlicher, aber umso mehr politischer Volatilität aus, bis hin zu möglichen
Dominoeffekten. Im Zweifel bietet das Referendum am 23. Juni gute Einstiegskurse an
der Börse.
Tijan Ramahi, Edupreneur
Director ArabEU Limited, London
Foto: Privat
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