zur Stellungnahme - Dr. Rupert Graf Strachwitz

Das BREXIT-Desaster
Wir reagieren im Schock! Über 48% der Briten, die an dem Referendum
teilgenommen haben, sind für den Verbleib ihres Landes in der EU. Genützt hat das
nichts, auch nicht, daß es in Schottland 65% waren. Im Vereinigten Königreich hat
die Mehrheit für BREXIT votiert. Premierminister Cameron tritt in drei Monaten
zurück und überläßt es seinem Nachfolger, die Austrittsverhandlungen nach § 50
des EU-Vertrags zu führen. Das kann zwei Jahre dauern, vielleicht noch länger.
Alles in allem für Europa ein Desaster, wie es schlimmer kaum sein könnte! Wieder
hat das Mißtrauen gegen den Status-Quo des „politisch-administrative Systems“
über eine nüchterne Einschätzung der Interessen gesiegt. Kein Wunder, angesichts
der extremen Führungsschwäche der britischen Regierung! Es ist zu befürchten,
daß auch dieser Schock nicht heilsam genug ist, um die anderen europäischen
Regierungen dazu zu bringen, Europa stark und handlungsfähig zu machen. Die
quälenden Austrittsverhandlungen werden Europa auf Jahre hinaus lähmen –
Rußland und China und auch die USA freuen sich.
Aus Sicht der Zivilgesellschaft heißt dies mehr denn je: Europa muß von unten
wachsen. Das Projekt ist zu wichtig, um es den Politikern zu überlassen. Sie treiben
alle Unzufriedenen den Populisten in die Arme, weil sie selber mehr populistisch als
strategisch operieren. Wir, die Bürgerinnen und Bürger müssen deutlich machen:
Wir wollen gute Europäer und Europäerinnen werden. Wir müssen denken und
handeln, um Europa zu retten.
Berlin, 24. Juni 2016
Dr. Rupert Graf Strachwitz
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