Nationalrat, XXV. GP 16. März 2016 117. Sitzung / 1 13.56 Abgeordneter Ing. Robert Lugar (STRONACH): Hohes Haus! Da schon einiges gesagt wurde, würde ich gerne ein paar grundsätzliche Dinge beleuchten. Was hier in der Diskussion nicht so richtig herauskommt, ist, dass ein Flüchtling anscheinend, wenn er sich hinter dem Zaun befindet, also außerhalb des Landes, in das er hineinwill, keine Rechte hat. Das heißt, er kampiert dort, versucht jede Nacht durchzukommen, und je nachdem, wie hoch die Zäune sind und wie schwer es ist, durchzukommen, schafft er es oder schafft er es nicht. Die Logik ist die, dass er ab dem Moment, in dem er es schafft, Rechte besitzt. Das heißt, wenn er diesen Zaun überwindet, wenn er sich unter diesem Zaun durchgräbt, wenn er es nur irgendwie schafft, diesen Zaun zu überwinden, dann hat er plötzlich Rechte. (Abg. Glawischnig-Piesczek: Es ist ein Grundrecht, dass man Asyl beantragen darf!) Wenn er sich aber dahinter befindet, hat er keine Rechte. Das ist dieses Casting, das wir veranstalten, bei dem die Menschen monatelang, wochenlang versuchen – wir sehen es in Spanien und in vielen anderen Regionen –, diesen Zaun zu überwinden, weil sie wissen: Es ist wie bei einem Casting, wenn sie es schaffen, dürfen sie bleiben. Genau das suggerieren wir auch. Wir sagen ihnen: Ihr seid auf der anderen Seite des Zauns, ihr habt keine Rechte, ihr müsst dort bleiben. Wir machen die Zäune immer höher. Wenn ihr es aber doch schafft, dann seid ihr im Verfahren, dann habt ihr eine Chance, hier aufgenommen zu werden. Das motiviert die Menschen natürlich dazu, zu uns zu kommen. Die Lösung ist aber nicht das, was Sie sagen, nämlich eine legale Möglichkeit zu schaffen. Denn wissen Sie, was geschieht, wenn ich eine legale Möglichkeit schaffe? – Dann kommen plötzlich alle. Damit man eine Vorstellung davon hat, wie viele das sein könnten: Da spreche ich nicht von den 60 Millionen Kriegsflüchtlingen, sondern ich spreche von den drei Milliarden Menschen weltweit, die laut Weltbank arm sind, die weniger als 2 Dollar pro Tag verdienen – drei Milliarden Menschen! (Abg. Scherak: Die haben aber keinen Asylgrund!) Wenn es darum geht, für sie eine Perspektive zu schaffen, dann geht sich das nicht aus. Da Sie sagen, die haben keinen Asylgrund: Auch Kriegsflüchtlinge haben keinen Asylgrund, denn Sie wissen ganz genau, dass Bürgerkrieg oder Kriegszustände keinen Asylgrund darstellen. (Abg. Scherak: Subsidiärer Schutz!) – Ja, genau, und dieser subsidiäre Schutz wurde verdoppelt, weil man weiß, dass die Genfer Flüchtlingskonvention das gar nicht hergibt. Hier in der Diskussion wird aber immer Version vom 14. Juni 2016, 16:01 nach § 52(2) GOG autorisiert Nationalrat, XXV. GP 16. März 2016 117. Sitzung / 2 wieder behauptet, dass es diesen Asylgrund gibt, und dass wir wegen der Menschenrechte alle hereinlassen müssen. Genau das ist das Problem. Die Lösung ist daher ganz einfach. Es geht nicht darum, legale Zuwanderung zu organisieren. Sonst müssten wir jedes Jahr Millionen aufnehmen, Millionen! Allein den 8,7 Millionen Menschen, die jedes Jahr verhungern, müssten wir auch dementsprechend Schutz bieten, denn sie sind genauso gefährdet. Sie sagen: Manche flüchten vor Bomben und vor Terror. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Ein Mensch, der verhungert, hat selbstverständlich genauso einen Grund, aufgenommen zu werden. Wenn wir so anfangen, dann sprechen wir von den sechs Millionen Kindern, die heuer wahrscheinlich weltweit verhungern werden. (Abg. Brosz: ... sind Ihnen auch egal?) Sechs Millionen Kinder verhungern heuer, sechs Millionen sind 2015 verhungert, und sechs Millionen werden 2016 verhungern. (Abg. Brosz: Sollen wir denen auch nicht helfen?) Wir könnten ihnen mit den Eltern natürlich auch eine Perspektive bieten. Da sprechen wir auch von zehn Millionen. Die Lösung ist ja ganz einfach. (Abg. Glawischnig-Piesczek: Ja, was ist die Lösung?) Wir brauchen keinen legalen Zuzug, wir brauchen keine Stacheldrahtmauern, die 20 Meter hoch sind. Was wir brauchen, ist Hilfe vor Ort. Genau da hapert es. Wir lassen die Menschen ohne Perspektive hier herein und zahlen das 20-fache von dem, was wir zahlen müssten, wenn wir ihnen vor Ort helfen. (Abg. Kogler: Es wird ja vor Ort …!) Und warum machen wir das? – Nicht weil wir so dumm sind, sondern weil es in Europa leider – ausgehend von der Frau Merkel – eine stille Übereinkunft gibt, dass Europa ab jetzt ein Zuwanderungskontinent sein muss. Das haben die Deutschen beschlossen. Ist Ihnen das nicht aufgefallen? Vor zwei Jahren ist das geschehen, mittlerweile geben es alle zu. Die Deutschen haben vor zwei Jahren beschlossen: Ab jetzt ist Europa ein Zuwanderungskontinent. Der deutsche Innenminister de Maizière hat es ja gesagt: Der Konflikt in Syrien ist ja ein Glücksfall – das hat er so im Deutschen Bundestag gesagt – , denn die Menschen, die von dort kommen, sind hoch ausgebildet, und die können wir in Deutschland bestens brauchen. – Das ist ja der Hintergrund. Die Diskussion wird ja nicht ehrlich geführt, denn wenn wir den Menschen wirklich helfen wollten, dann helfen wir ihnen nicht in Österreich mit dem 20-fachen an Kosten, mit den ganzen kulturellen, religiösen Problemen, sondern wir helfen ihnen vor Ort. Aber das will man nicht! (Beifall beim Team Stronach.) Man will es nicht, weil Europa noch ein paar Arbeitskräfte abstauben will, in der Hoffnung, die Probleme, die wir aufgrund der Demographie haben, zu lösen. Das ist der Hintergrund. Version vom 14. Juni 2016, 16:01 nach § 52(2) GOG autorisiert Nationalrat, XXV. GP 16. März 2016 117. Sitzung / 3 Da wird die Bevölkerung letztlich verarscht, weil man ihr Sand in die Augen streut und sagt: Wir machen das wegen der Menschenrechte, die sind ja so arm, diese Menschen, denen müssen wir helfen. Wir sind ja alle furchtbar kaltherzig, wenn wir nicht helfen. Das ist nicht der Hintergrund. Helfen könnten wir ihnen vor Ort viel, viel besser. Aber nein, man will sie herholen, weil man sich davon verspricht, Arbeitskräfte für die Zukunft zu haben. Das funktioniert aber nicht, denn die meisten, die kommen, sind ungebildet, sind religiös verblendet, sind fanatisch, nicht integrierbar und haben ein Weltbild wie Neandertaler, wo man Frauenrechte mit Füßen tritt. (Abg. Kogler: Wahnsinn, ein totaler …!) Dass die Grünen sich für eine solche Spezies einsetzen, ist für mich wirklich eine Katastrophe, denn normalerweise haben die Grünen immer die Frauenrechte hochgehalten, und jetzt holen Sie genau solche Neandertaler herein, die wir bei uns Gott sei Dank ausgerottet haben. (Unruhe im Saal.) 14.03 ***** Version vom 14. Juni 2016, 16:01 nach § 52(2) GOG autorisiert
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