Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Herr Präsident! Herr

Nationalrat, XXV. GP
16. März 2016
117. Sitzung / 1
14.16
Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Herr Präsident! Herr Minister!
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Wir sind da ganz
anderer Meinung wie Sie, Herr Muchitsch. Das ist eine überstürzte
Anlassgesetzgebung. Der ganz kurzfristig daherkommende Abänderungsantrag kann
auch die Kritik, die wir geäußert haben, nicht beseitigen, und meines Erachtens auch
nicht die Kritik des Rechnungshofes.
Ich halte fest: Der Rechnungshof hat noch diese Woche festgehalten, dass es keine
hinreichende Entscheidungsgrundlage für eine umfassende Beurteilung und
Beschlussfassung der vorgeschlagenen Maßnahmen gibt. Jetzt kommen Sie mit
Änderungen, die meines Erachtens nicht so weitreichend sind, dass das ausgeräumt
ist.
Man muss den Bürgerinnen und Bürgern ganz klar sagen: Die Bank Austria hat
1,9 Milliarden € Pensionsrückstellungen aufgelöst. Sie machen eine
Einmalüberweisung an das ASVG-System – an die Republik, wenn man so will – von
730 Millionen € und haben dann noch Abschlagszahlungen an die MitarbeiterInnen in
der Höhe von 360 Millionen €. Jetzt zähle ich das zusammen. Was kommt dabei
heraus? – Es fehlen 800 Millionen €.
Das heißt, die Bank Austria nimmt 1,9 Milliarden € aus ihren Büchern, hängt das dem
Steuerzahler, der Steuerzahlerin um, und es fehlen 800 Millionen €. (Abg.
Schwentner: Oder … rechnet falsch! – Zwischenruf der Abg. Schatz.) Ja, entweder
hat es die Bank Austria falsch in den Büchern gehabt, oder der Steuerzahler, die
Steuerzahlerin kommt einmal mehr – und das ist ja das Muster in der
Pensionsthematik – zum Handkuss, so wie man dem Steuerzahler permanent die
Kosten für Sonderpensionen, Luxuspensionen und Sonderpensionsrechte umhängt.
Und das ist nicht okay! (Zwischenruf des Abg. Amon. – Weitere Zwischenrufe bei den
Grünen.) Das findet nicht unsere Zustimmung! (Beifall bei den NEOS.)
Es konnte uns noch niemand erklären, wo die 800 Millionen € sind, und das ist ja kein
Pappenstiel. (Zwischenrufe bei den Grünen.) – Die gehören uns ja nicht! (Zwischenruf
des Abg. Loacker.) Aber noch einmal: Entweder hat die Bank es völlig falsch in den
Büchern, oder sie klopft sich jetzt auf die Schenkel und sagt: Die im Nationalrat haben
wir g’scheit verschaukelt.
Dass die Grünen das mitmachen – und beim Abänderungsantrag offensichtlich auch
die Blauen –, darüber muss ich mich nur wundern. Sie lassen sich meines Erachtens
Version vom 14. Juni 2016, 14:09
nach § 52(2) GOG autorisiert
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16. März 2016
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verschaukeln. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Steuerzahlerinnen und
Steuerzahler. Das ist aus unserer Sicht nicht okay.
Und es ist natürlich so, dass der Mehraufwand des Deals – die ersten zehn Jahre
werden wir irgendwie von den 730 Millionen € zehren können – sukzessive der
Allgemeinheit umgehängt wird. Da muss ich fragen: Wie kommen wir als
Steuerzahlerinnen, Steuerzahler dazu, einer italienischen Bank ihre
Sonderpensionsrechte zu zahlen? Das hätten sich die überlegen müssen. (Abg.
Schwentner: Eure Logik ist ein Wahnsinn!) – Oh ja, die Logik ist schon so. Ich denke
da nur einmal an die Rechnung, da haben Sie es schon mitvollziehen können. Sie
können nachher gerne erklären, wo die 800 Millionen € geblieben sind. Wenn Sie uns
das sagen können, dann wäre ein Schritt getan, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Dass man das so überstürzt macht, ist ein weiterer Hinweis dafür, dass Ungemach
unterwegs ist; und deswegen gibt es für diese Lex Bank Austria ein Nein von NEOS.
(Beifall bei den NEOS.)
14.19
Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter
Wöginger. – Bitte.
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