MEDIENSPIEGEL VOM 4. BIS 10. JUNI 2016 Falludscha weiterhin umkämpft Schwere Anschläge in Bagdad und Kerbala Wichtige Etappe auf Weg zum IWF-Kredit Falludscha weiterhin umkämpft Die Kämpfe um die von der Terrormiliz IS besetzte Stadt Falludscha in der Provinz Anbar gehen weiter. Ministerpräsident Abadi besuchte am Mittwoch den erst kürzlich von irakischen Streitkräften eingenommenen Vorort Schuhada II im Süden Falludschas und gratulierte den Elitentruppen der Anti-Terror-Einheit zu diesem Erfolg. Anfang der Woche hatte Abadi die Sicherheitskräfte zum wiederholten Male zur Vorsicht beim Vorrücken auf die Stadt ermahnt: Man müsse Rücksicht auf das Wohl der dort befindlichen Zivilisten nehmen. Die Zahl der Flüchtlinge aus Falludscha und Umgebung ist offiziellen Angaben zufolge inzwischen auf 20.000 gestiegen. Derweil kritisieren Menschenrechtsorganisationen mögliche Übergriffe von Milizen. Die irakische Regierung sagte zu, den Vorwürfen nachzugehen und ggf. strafrechtliche Ermittlungen einzuleiten. Schwere Anschläge in Bagdad und Kerbala Bei zwei schweren Anschlägen am Donnerstag sollen in Bagdad mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen und 80 verletzt worden sein. Im Internet wurden – noch nicht authentifizierte – Bekennerschreiben der Terrormiliz IS veröffentlicht. Am Dienstag hatte bereits eine Autobombe in der Stadt Kerbala mehrere Toten und zahlreiche Verletzte gefordert. Anschläge im schiitisch dominierten Süden des Irak und zumal in der Nähe der gut geschützten Pilgerstätten von Kerbala sind sehr selten. Wichtige Etappe auf Weg zum IWF-Kredit Das irakische Kabinett hat am Dienstag die vom IWF zum Abschluss eines Beistandsabkommens geforderten Anpassungen beschlossen. Nach Angaben von Finanzminister Zebari handelt es sich dabei um die Verpflichtung zu Haushaltskürzungen von 11 Mrd. USD über drei Jahre sowie Gehaltskürzungen bzw. Steuererhöhungen für hohe Beamte und Mandatsträger. Vor dem 15. Juni müssen die Entscheidungen dem Vernehmen nach im Irak dem Haushaltsausschuss zur Kenntnisnahme vorgelegt werden, damit der IWF-Vorstand am 29. Juni über das Abkommen entscheiden kann, welches Irak für den Fall der Umsetzung der angekündigten Wirtschaftsreformen Kredite über 5,4 Mrd. US-Dollar in den nächsten drei Jahren zusagt. ==================================== Hinweis: Die Artikel und deren Auswahl spiegeln in keiner Weise die Meinung der Deutschen Botschaft in Bagdad wider, sondern bieten einen Einblick in die irakische Medienlandschaft und weisen auf dort aktuell behandelte Themen hin. ________________________________________
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