MEDIENSPIEGEL VOM 25. JUNI BIS ZUM 01. JULI 2016 Befreiung von Falludscha 4,7 Millionen Kinder im Irak auf humanitäre Hilfe angewiesen Iran beschießt Grenzdörfer in der Region Kurdistan-Irak Fast vier Millionen Pilger in Nadschaf Irakische Erdölexporte leicht rückläufig Befreiung von Falludscha Ministerpräsident Dr. Haider Al-Abadi hat vergangene Woche die irakischen Truppen in der Stadt Falludscha besucht, die wenige Tage zuvor von irakischen Sicherheitskräften aus den Händen der Terrormiliz IS befreit worden war. Im Januar 2014 war Falludscha unter ISKontrolle geraten. In einer feierlichen Zeremonie wurde die irakische Flagge nahe dem Zentralkrankenhaus im Zentrum der Stadt gehisst. Abadi rief alle Irakerinnen und Iraker dazu auf, diesen wichtigen Sieg zu feiern. Das nächste Ziel sei nun die Befreiung von Mosul, der zweitgrößten Stadt im Irak. Diese war im Juni 2014 in die Hände der IS-Terroristen gefallen. 4,7 Millionen Kinder im Irak auf humanitäre Hilfe angewiesen Ein Drittel der irakischen Bevölkerung unter 18 Jahren, ca. 4,7 Millionen Kinder, ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF). Darüber hinaus seien ca. 3,6 Mio. Kinder von Gewalt bedroht und müssten einen gewaltsamen Tod, Verletzungen, sexuelle Gewalt, Freiheitsberaubung oder zwangsweise Rekrutierung in bewaffnete Gruppierungen fürchten. Vielen irakischen Kindern, ca. 3,5 Mio., ist derzeit auch der Zugang zu Schulbildung verwehrt – u.a. weil fast ein Fünftel der irakischen Schulen im Kontext der bewaffneten Konflikte schließen mussten. Iran beschießt Grenzdörfer in der Region Kurdistan-Irak In der vergangenen Woche haben iranische Sicherheitskräfte grenznahe Dörfer in der Region Kurdistan-Irak mit Artillerie beschossen. Dabei sollen fünf Zivilisten verletzt worden sein. Das iranische Vorgehen soll, so war der irakischen Presse zu entnehmen, eine Reaktion auf Angriffe der Demokratischen Partei Kurdistans-Iran (KDP-I) auf die iranischen Streitkräfte in der letzten Woche gewesen sein. Das grenznahe Gebiet der Region Kurdistan-Irak gilt als Rückzugsraum der KDP-I. Die kurdische Regionalregierung forderte die beiden Nachbarländer Iraks Iran und Türkei auf, Angriffe auf dem Territorium der RKI zu unterlassen. Gleichzeitig verlangte sie von den kurdisch-iranischen Oppositionsparteien sowie der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die RKI nicht als Basis für Aktivitäten gegen Iran bzw. gegen die Türkei zu nutzen. Vier Millionen Pilger in Nadschaf Am vergangenen Sonntag pilgerten ca. vier Millionen Gläubige zur Grabesmoschee des Imam Ali, Schwiegersohn Mohammeds, in die Stadt Nadschaf, ca. 170 km südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Anlass war das Gedenken an die Ermordung des Imams Ali am 21. Tag des Fastenmonats Ramadan im Jahr 40 nach islamischer Zeitrechnung (vor ca. 1.400 Jahren). Der Imam Ali wird von Schiiten als der rechtmäßige Nachfolger des Propheten Mohammed verehrt. Polizeiangaben zufolge belief sich die Zahl der irakischen Pilger auf ca. 3,5 Mio., die Zahl der ausländischen Pilger auf ca. 300.000. Von ca. 25.000 Angehörigen der Sicherheitskräfte geschützt verliefen die Trauerfeierlichkeiten ohne Zwischenfälle. Irakische Erdölexporte leicht rückläufig Das Exportvolumen des irakischen Erdölsektors ist im Juni 2016 im zweiten Monat in Folge leicht geschrumpft. Im Durchschnitt wurden täglich 3,14 Mio. Barrel exportiert, 60.000 Barrel pro Tag weniger als im Monat Mai. Im Jahr 2015 hatte Irak seine Erdölexporte im Vergleich zu den Vorjahren um mehr als 500.000 Barrel pro Tag deutlich gesteigert. Beobachter halten eine weitere Steigerung im Jahr 2016 dennoch für möglich. Wichtig seien allerdings Investitionen in die bessere Erschließung der Ölfelder und die Instandhaltung und Modernisierung der bestehenden Anlagen. Auch die Exporte aus der Region Kurdistan-Irak (RKI) sind Medienberichten zufolge rückläufig. Im Juni seien so nur noch 480.000 Barrel pro Tag exportiert worden, im Mai waren es noch 510.000 Barrel pro Tag. Gründe hierfür seien u.a. Sabotageakte auf Ölpipelines im Norden des Landes. ==================================== Hinweis: Die Artikel und deren Auswahl spiegeln in keiner Weise die Meinung der Deutschen Botschaft in Bagdad wider, sondern bieten einen Einblick in die irakische Medienlandschaft und weisen auf dort aktuell behandelte Themen hin. ________________________________________
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