• Großdemonstration in Bagdad • UNAMI

MEDIENSPIEGEL VOM 27. FEBRUAR BIS 4. MÄRZ 2016
• Großdemonstration in Bagdad
• UNAMI-Opferzahlen für Februar
• Schwere Anschläge in Bagdad und Umgebung
• Offensive nordwestlich von Bagdad
• Öleinnahmen weit hinter Planungen
Großdemonstration in Bagdad
Nachdem vergangenen Freitag mehrere zehntausend Menschen dem Aufruf von Moktada AlSadr gefolgt waren und friedlich auf dem Bagdader Tahrir-Platz demonstrierten, wird auch
diese Woche eine große Freitagsdemonstration erwartet. Die Tigris-Brücken zur
Internationalen Zone wurden bereits am Morgen gesperrt, um das Regierungs- und
Diplomatenviertel zu schützen.
UNAMI-Opferzahlen für Februar
Im Februar hat die UN-Mission UNAMI 670 Todesopfer und 1290 Verletzte durch Gewalt,
Terror und Kampfhandlungen bestätigt, darunter 410 tote / 1050 verletzte Zivilisten. Die
Opferzahlen sind damit im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Mit 40 Prozent
der Todesopfer und 65 Prozent der Verletzten war Bagdad mit Abstand am stärksten
betroffen. Diese Zahlen stellen ein absolutes, weil verifiziertes, Minimum dar. Die Provinz
Anbar, in der ein Großteil der Kampfhandlungen im Februar stattfand, ist nicht berücksichtigt.
Schwere Anschläge in Bagdad und Umgebung
Bei einem Selbstmordanschlag auf einen belebten Markt sind am Sonntag in Sadr-City
mindestens 70 Menschen getötet und viele weitere verletzte worden. Bereits drei Tage zuvor
starben bei zwei Explosionen an einer schiitischen Moschee im mehrheitlich von Sadr-
Anhängern bewohnten Bagdader Stadtteil Shulaa 15 Menschen. Das Auswärtige Amt
verurteilte die Terrorakte.
Am Montag folgte ein schwerer Anschlag auf eine Trauergesellschaft mit mindestens 40
Toten in Muktadia (70 km nördlich von Bagdad in der Provinz Diyala). Unter den Opfern
sollen sich auch lokale Befehlshaber schiitischer Milizen befunden haben
Offensive nordwestlich von Bagdad
Ministerpräsident Abadi hat in einer Ansprache die begonnene Offensive irakischer
Sicherheitstruppen zur Eroberung eines westlich von Samara und Tikrit gelegenen Gebietes
gelobt, das als Versorgungskorridor von ISIS gilt. Er wies dabei erneut darauf hin, dass 2016
das Jahr der Befreiung der von ISIS besetzen Gebiete sei.
Öleinnahmen weit hinter Planungen
Die irakischen Ölexporte sind im Februar wegen des unverändert tiefen Ölpreises und
schlechten Wetters im Persischen Golf weit hinter den Planungen geblieben. Der Verkauf von
durchschnittlich 3,2 Mio. Barrel/Tag zu 23 USD/Barrel brachte nur rund 2,2 Mrd. US-Dollar
ein – weniger als die Hälfte der in den Haushaltsplanungen vorgesehen 4,7 Mrd. USD.
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Hinweis: Die Artikel und deren Auswahl spiegeln in keiner Weise die Meinung der
Deutschen Botschaft in Bagdad wider, sondern bieten einen Einblick in die irakische
Medienlandschaft und weisen auf dort aktuell behandelte Themen hin.
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