EZB-Geldpolitik: Die Botschaft hör ich wohl

Pressemitteilung
EZB-Geldpolitik: Die Botschaft hör ich wohl – allein mir fehlt der
Glaube
[Düsseldorf, 20. Mai 2016] In der Volkswirtschaft hat die Glaubwürdigkeit von
Notenbanken besondere Bedeutung. Ist diese gegeben, kann die Notenbank einzig
durch Erwartungen Einfluss auf die Konjunktur ausüben, ohne zwingend
Maßnahmen umsetzen zu müssen. Allein das Vertrauen in ihre
Handlungsbereitschaft und die Effektivität ihrer Maßnahmen ist ausreichend, um
Erwartungen zu steuern.
Was für ein Kontrast zur aktuellen Geldpolitik der EZB, die ihre Glaubwürdigkeit
durch immer ambitionierteres Handeln beweisen muss, um keine negative Reaktion
auf den Finanzmärkten herauszufordern. Dies gilt vor allem seit Einführung von
negativen Zinsen und der erneuten Ausweitung des EZB-Aufkaufprogramms.
Maßnahmen, die ergriffen wurden, obwohl die Konjunktur in Europa relativ stabil ist.
Die EZB scheint sich in einem Dilemma zu befinden. Eine ambitionierte Geldpolitik
signalisiert einerseits klares Handeln und kann Erwartungen entscheidend
beeinflussen. Kommt allerdings der Erfolg nur zögernd, steht der Einfluss der
Notenbank auf dem Prüfstand. Deshalb besteht die Gefahr, dass die
Notenbankpolitik selbst zum Unsicherheitsfaktor wird.
Was bedeutet dies nun für Zinsen? Nicht das Vorgehen der EZB bestimmt die
Erwartungen, sondern die Fakten sind entscheidend. So werden die Langfristzinsen
dann steigen, wenn die eigentliche Inflationsrate anzieht und die Realwirtschaft
überzeugt. Dies mag bereits ansatzweise in der zweiten Jahreshälfte von 2016 der
Fall sein.
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