Deswegen sagen die Grünen Nein zur 2. Gotthardröhre

Position zur Abstimmung über die 2. Gotthardröhre am 28. Februar 2016
Deswegen sagen die Grünen Nein zur 2. Gotthardröhre
1) Nein zum Angriff auf den Alpenschutz! Der Bau einer 2. Strassenröhre am Gotthard hebelt den
seit 1994 in der Verfassung verankerten Alpenschutz aus. Machen wir uns nichts vor: Sobald die
2. Röhre offen ist, wird der Ruf laut, alle vier Spuren zu nutzen. Das Landverkehrsabkommen mit
der EU basiert auf dem Ansatz des freien Strassenverkehrs. Demzufolge darf der Verkehr nicht
übermässig eingeschränkt werden. Die 2. Röhre bedeutet somit mehr Lärm, Abgase und Staus auf
der gesamten Nord-Süd-Achse. Bei mehr Verkehr steigt auch das Risiko für Unfälle. Das
Versprechen, nie mehr als zwei Spuren zu öffnen, ist nichts anderes als ein hinterhältiger Kniff, um
den Alpenschutzartikel in der Verfassung auszuhebeln.
2) Nein zum Angriff auf die Güterverlagerungspolitik! Die 2. Strassenröhre am Gotthard steht in
Konkurrenz zum NEAT-Basistunnel, welcher im Juni eröffnet wird. Dieses Grossprojekt hat über
20 Milliarden Franken gekostet! Der Bundesrat, bürgerliche Parteien und die Autolobby wollen nun
die Ziele der NEAT sabotieren, denn mit der 2. Röhre gibt es für die Wirtschaft weniger Anreiz,
Güter vermehrt mit der Bahn zu transportieren. Auch beim Personenverkehr wird die NEAT grosse
Verluste einfahren, wenn ein 2. Strassentunnel gebaut wird.
3) Nein zur Geldverschwendung! Während der Sanierung des bestehenden Tunnels kann ein
leistungsfähiger Verlad für Autos und Lastwagen eingerichtet werden. Damit bleibt das Tessin zu
jeder Zeit auch auf der Strasse erreichbar. Der neue NEAT-Basistunnel bindet das Tessin besser
an den Rest der Schweiz an, als es je der Fall war. Die 3 Milliarden Franken für eine unnötige 2.
Röhre sollen für dringendere Projekte in den Agglomerationen eingesetzt werden.
Grüne Oberwallis