Pro Bahn Schweiz fordert: Sparen beim Verkehr! Das neu gewählte Parlament wird wohl etlichen Sparvorlagen das Wort reden. Also fordert dies Pro Bahn Schweiz ebenfalls, und zwar nicht Millionen sondern Milliarden. Nur das schenkt ein. Eine Milliarde statt 2.8 Milliarden Franken investieren. Man stelle sich vor, wie manches "kleinere" Bahn- oder Strassenvorhaben mit der Differenz finanziert werden kann. Exakt diese Summe reicht sogar für die Finanzierung des Durchgangsbahnhofs Luzern mitsamt Zufahrtslinien. Wir alle haben dies in der Hand, wenn wir im Februar 2016 Nein stimmen. Nein zum Bau einer 2. Gotthard-Röhre für die Strasse. Weniger Geld heisst auch kürzere Bauzeit: 2026 ist der aktuelle Strassentunnel saniert statt erst 2035 wenn bis dann, für mehr als doppelt so viel Geld, auch noch eine fünfte Röhre (alter Bahntunnel, heutige Autobahn, zwei Bahn-Röhren für den GBT) durch den Gotthard gebohrt würde. Vorerst kommt 2024 noch die Notsanierung der alten Strassenröhre wohl mit Einschränkungen Richtung Tessin. Der Reihe nach. 2016 geht der Gotthard-Basis-Tunnel in Betrieb. Der 130-jährige Gotthard-Scheitel-Tunnel dürfte dann kaum von mehr als einem halben Dutzend Züge pro Stunde durchfahren werden. Das gibt genügend freie Trassen, um alle 7.5 Minuten einen Autozug von Göschenen nach Airolo zu führen, analog zum Lötschberg. 31'000 Autos oben durch und für 3'300 LKW-Verladeplätze können unten durch, Erstfeld - Biasca, respektive Basel - Chiasso angeboten werden. Zum Vergleich: Heute fahren an Spitzentagen 24'000 Autos oder 3'100 LKW durch den Gotthard-Strassentunnel. Mit dem ausgebauten Bahnverlad müsste somit kein einziges Strassenfahrzeug auf eine Alternative ausweichen. Der Tessin bleibt für Strassenfahrzeuge 365 Tage über alle Jahre erreichbar. LKWChauffeure kämen überdies zu einer Lenkzeitpause. Bereits 2010 wurde in einem offiziellen Bericht ein solches Szenarium als machbar erachtet und vom Bundesrat als Alternative zur milliardenteuren Zweiten Röhre vorgeschlagen. Nicht nur auf lombardischen Druck ist diese "Billig-Variante" vom Bundesrat lautlos zum Verschwinden gebracht worden. Zwei Strassen-Röhren seien sicherer wird argumentiert, wegen des LastwagenVerkehrs. Dies obschon der Basis-Tunnel primär der Verlagerung des Gütertransitverkehrs dienen soll. 2015 hat eine Gruppe engagierter Verkehrsingenieure die Alternative "Bahnverlad" statt Bau einer 2. Röhre am Gotthard wieder aufgenommen, Planung und Kostenrechnung aktualisiert und siehe da, es liessen sich Investitionen von 1.8 Milliarden Franken einsparen. www.sanierenohneverlieren.ch bietet vollständige Informationen. Nur so viel: Wenn für einen transportierten LKW ein Betrag fällig wird, welcher der Kostenersparnis gegenüber der Fahrt auf der Strasse entspricht, liesse sich die Rollende Landstrasse kostenneutral betreiben. Am 27.10.2015 hat Bundesrätin Leuthard mit viel Support aus den Kantonen den Abstimmungskampf für die 2. Röhre eröffnet. Wenn aber zu diesem Anlass die NZZ durch ihren überlegten Infrastruktur-Redaktor einen sehr kritischen Kommentar "Ineffizienter Ansatz am Gotthard" publiziert, dann könnte dieses weitere Gotthard-Loch auch zu einem Finanzloch werden. Ersparen wir uns das. Pro Bahn Schweiz unterstützt diese Überlegungen vollumfänglich und münzt den eingängigen Slogan "wer rechnet, kauft im Globus" um zu "wer rechnet, stimmt nein zur Zweiten Röhre". Sie auch? Kaspar P. Woker www.zweite-roehre-nein.ch www.sanierenohneverlieren.ch www.alpeninitiative.ch sparen ohne Verlieren.doc / wo / 28.10.2015
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