Saat- und Pflanzgutvermehrung Ch. Belkner, Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Referat Ackerbau, Grünland, Gutshof 7, 14641 Paulinenaue Auf den Brandenburger Vermehrungsflächen müssen die Schilder aufgestellt werden, denn die Hochsaison in Sachen Feldprüfung steht unmittelbar bevor. Von den Saatbauinspektoren des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Referat Saatenanerkennung, Phytopathologie und von ihnen geschulten Honorarkräften werden die Feldbestände auf ihre Qualität entsprechend den gesetzlichen Vorgaben von Saatgut- und Pflanzkartoffelverordnung geprüft. Schläge, die den Anforderungen betreffend des Besatzes mit anderen Arten bzw. Sorten, der Gesundheit oder den Mindestentfernungen nicht entsprechen, werden feldaberkannt und gelangen nicht mehr in die nächste Stufe des Anerkennungsverfahrens, der Beschaffenheitsprüfung anhand von repräsentativen Proben des geernteten Saat- bzw. Pflanzguts. Schon vor Wochen wurden die Flächen in Brandenburg, auf denen die Züchter Vermehrungsgut ihrer Sorten erzeugen wollen, im Referat entsprechend den gesetzlich vorgegebenen Terminen angemeldet. In diesem Jahr sind es insgesamt 13.917 ha Vermehrungsfläche. Damit hat sich die Fläche um 2,5 % zum Vorjahr verkleinert. Es dominieren wie in den Vorjahren immer noch die beiden Fruchtartengruppen Getreide mit 6.922 ha und Gräser mit 3.105 ha, obwohl in diesem Jahr zu 2014 deutliche Flächenreduzierungen von minus 7,7 % bzw. 8,8 % zu verzeichnen sind. Winterweichweizen nimmt mit 2.158 ha die Spitzenposition im Artenspektrum der Saatguterzeugung in Brandenburg ein, gefolgt von Wintertriticale (1.390 ha) und Winterroggen (1.209 ha). Bei den Gräsern ist das Deutsche Weidelgras mit 1067 ha die mit Abstand am stärksten vermehrte Art. Erfreulich ist der weitere Aufwärtstrend bei den Vermehrungsflächen von Leguminosen auf 2040 ha (plus 40,2 %) zu bewerten, der besonders bei Futtererbse (1.106 ha) und Blauer Lupine (564 ha) mit Erweiterungen um 34,6 % bzw. 78,0% sichtbar wird. Bestand doch gerade für Saatgut von letztgenannter Art am Anfang dieses Jahres zur Aussaat eine verstärkte Nachfrage. Weiterhin bei der Vermehrung vertreten sind die Fruchtartengruppen Ölfrüchte (1.069 ha) - hauptsächlich mit Öllein und Weißem Senf - sowie Sonstige Futterpflanzen (209 ha) mit Ölrettich und Phazelie. Die angemeldete Pflanzkartoffelfläche beträgt in diesem Jahr 573 ha. Eine Ursache für die Einschränkungen im Vermehrungsumfang, insbesondere bei Getreide, sind sicher die hohen Erträge bei sehr guten Ergebnissen in der Saatgutanerkennung der Ernte 2014. Dadurch befindet sich in den Lägern teilweise noch Saatgut in Größenordnungen aus der alten Ernte. Umfang und Qualität der neuen Ernte sind zwar noch nicht abschätzbar, eins ist aber sicher, dass bei vom Handel angebotenem anerkannten Z-Saatgut, egal ob aus der alten oder neuen Ernte die hohen gesetzlichen Qualitätsnormen, insbesondere für Reinheit, Fremdbesatz und Keimfähigkeit, erfüllt sein müssen.
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