Tüchtigkeit gehörte zu ihren Lebensregeln

Dienstag, 29. Dezember 2015
AZ 8355 Aadorf
Nr. 148 / 42. Jahrgang
/
Amtliches Publikationsorgan für die Gemeinden Elgg, Hagenbuch und Hofstetten – Lokalzeitung für die Gemeinde Aadorf
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Weihnachtsfenster
HOFSTETTEN - Dank Monika Böhi lebt
der Brauch alle zwei Jahre wieder auf.
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Äschli-Wahl
Jahresrückblick
ELGG - Am Neujahrstag wird die Jungmannschaft zur Wahl des Äschlihauptmanns und des Kaders aufgerufen.
REGION - Die besten Bilder aus dem
Jahr 2015 zeigen wir in unserem Jahresrückblick.
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Die letzte Ausgabe 2015 der Elgger/Aadorfer Zeitung erscheint am
Donnerstag, 31. Dezember. Die
erste Ausgabe 2016 erscheint am
Dienstag, 5. Januar 2016.
Tüchtigkeit gehörte zu ihren Lebensregeln
Gertrud Koller ist 100-jährig. Sie kann heute, am
29. Dezember, im Pflegzentrum Elgg ihren hohen
Geburtstag feiern. Die
Appenzellerin aus Herisau
kam nach einem Umweg
über Weesen mit ihrem
Mann Walter vor gut 60
Jahren nach Elgg. Hier
wurde sie schnell heimisch.
ELGG - Viele vermögen sich noch an die
aktive Frau erinnern, die im Kirchenchor Elgg im Vorstand, sowie Kassierin
bei der ehemaligen Krankenkasse Elgg
und Umgebung war und sich auch im
Vorstand von vitasuisse für Gesundheit
und Prävention einsetzte. Bei der Vermessungsfirma Hofmann+Trüb (heute
TBB Ingenieure AG) arbeitete sie als
Sekretärin. Sie leitete die Buchhaltung
und zahlte die Löhne aus. Daneben hatte sie eine Familie mit vier Kindern. Nie
fehlte es ihr an Arbeit. Schon gar nicht,
als ihr Mann mit 57 Jahren verstarb.
Der Abschluss einer Handelsschule –
notabene in einer Zeit, als Mädchen ja
ohnehin heirateten und ein Beruf nicht
gar so wichtig war – erleichterten ihr
den Wiedereinstieg ins Berufsleben bei
Hofmann+Trüb und die Arbeit im Rahmen der Krankenkasse. Wen wundert’s
dass Gertrud Koller sich und andere an
Leistung mass. Ihr Leben war zu einem
wichtigen Teil durch Tüchtigkeit und Arbeit gekennzeichnet. Peter Trüb erinnert
sich: Gertrud Koller, arbeitete als Teilzeitangestellte mehrheitlich zu Hause.
Hintergrund.
Noch im hohen Alter von 94 Jahren, beklagte sie sich, dass sie von ihrem Heim
in Neu-Elgg bis ins Dorf zu Fuss eine
satte halbe Stunde benötigte. Sie konnte auch hadern, wenn ihr die Arbeit im
Haushalt mehr Vorbereitungszeit abverlangte, wenn sie ihre grosse Familie
noch mit 95 zum Essen einlud.
So konnte sie ihre Arbeit als Hausfrau
und Mutter mit Haus und Garten frei
einteilen. Zur Ausrüstung des Sekretariats eines technischen Büros gehörten damals eine mechanische Schreibmaschine
der Marke Hermes., eine mechanische
Rechenmaschine, Durchschlagpapier,
Farbband und Korrekturlack, Matrizen
für Vervielfältigungen, Formulare für
Zahlungsanweisungen für Postcheck
und Bank, Papier und Bleistift und – eine abschliessbare Geldkassette. Für die
Buchhaltungsarbeiten, eine doppelte
Buchhaltung im Durchschreibeverfahren und für den Zahlungsverkehr kam
Frau Koller jeweils für ein paar Stunden
pro Woche ins Chefbüro am Rebweg.
Für die Auszahlung der Löhne und Spesen in bar musste sie eine «Münzliste»
und Quittungen vorbereiten.
Wie in ihrem früheren Leben bestimmte Tätigkeit auch im Pflegezentrum
ihren Alltag. Aktivierungstherapie,
Teilnahme am Dienstagsclub, wenn
Themen diskutiert oder Zeitungsartikel gelesen wurden. Daneben löste sie
mit Begeisterung Kreuzworträtsel. Das
Erinnerungsvermögen hat sie bis heute
nicht verloren. Im hohen Alter mochte
sie einräumen, dass sie vielleicht etwas
zu viel Gewicht in die Waagschale der
Arbeit und Betriebsamkeit legte.
Die Einführung von Lohnkonti erlebte
sie am Ende ihrer 25-jährigen Tätigkeit
noch mit. Die Chefs und Angestellten
schätzten die stets zuverlässige Arbeit
von Gertrud Koller, der Sekretärin im
Doch das hohe Alter hat vieles verändert. Gehör und Sehen haben stark
nachgelassen. Lange Spaziergänge sind
nicht mehr möglich. Für kleinere ist der
Rollator eine grosse Hilfe. Bei so viel
Gebrechlichkeit ist es ein Segen, dass
in ihrem Tagesablauf der Schlaf und viel
Zufriedenheit an Stelle der Geschäftigkeit treten konnte.
PETER ZINGGELER
Die Jubilarin Gertrud Koller.
Bild: Peter Zinggeler
Frühlingsgefühle über die Weihnachtstage hinaus
AADORF - Wer Weihnachten und Neujahr mit Kälte und Schnee assoziierte,
wurde wieder einmal eines Besseren belehrt, denn bildlich fanden die überlieferten Vorstellungen nur im Kopf statt
oder allenfalls auf Weihnachts- und Neujahrskarten. Das mag für Schneesportler
und Eisläufer eine Enttäuschung gewesen sein, doch nicht für alle.
Spaziergänger, Wanderfreunde, Velofahrer und Inline-Skater machten sie
die günstige Witterung zunutze. Ein
Aufenthalt im Freien, begünstigt von
Stille Einkehr beim Aadorfer Eisweiher bei herrlicher Abendsonne.
wärmenden Sonnenstrahlen von morgens bis abends, liess sich denn auch
kaum jemand entgehen. Man durfte sich
an kleinen Dingen erfreuen, am satten
Grün der Weiden, an blühenden Geissenblümchen und den ersten Schlüsselblumen, die zögernd ihre ersten Blüten
Von Langlaufen war natürlich keine Spur.
spriessen liessen. Selbst die Bienen hielt
es nicht mehr in den Stöcken aus.
Die Launen der Natur mit ihren gegenwärtigen Kapriolen mögen indessen
gemischte Gefühle auslösen. Dass der
Winter noch Einzug halten wird, vielleicht sogar mit aller Kraft, ist anzuneh-
men. Auf Überraschungen sollte man
sich jedenfalls einstellen, auch wenns
wieder einmal anders kommt, als in unseren Köpfen abgespeichert.
KURT LICHTENSTEIGER
Weihnächtlicher Blick vom Schauenberg in Richtung Elgg und zum Alpstein.
Bilder: Kurt Lichtensteiger