Währungsprognose Eurozone 5. Mai 2015 Der EUR gibt erneut nach Der EUR gab während der letzten 12 Monate markant gegen den USD nach, er holte jedoch während der letzten Wochen geringfügig auf. Das Comeback des EUR ist auf neue Lebenszeichen der Wirtschaft in der Eurozone zurückzuführen, während die US-Wirtschaft an Fahrt verloren hat. Der EUR dürfte infolge eines nach wie vor niedrigeren Wirtschaftswachstums und niedrigeren Zinsen in der Eurozone als in den USA während der nächsten 12 Monate nachgeben. Diese Entwicklung wird von den anhaltenden Anleihenankäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestützt. Die Wirtschaft gewinnt an Fahrt Es gibt jetzt endlich Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft in der Eurozone allmählich wieder an Fahrt gewinnt. Die Verbraucher sind jetzt so optimistisch im Hinblick auf die Wirtschaft wie zuletzt vor 8 Jahren, und geben zudem allmählich wieder mehr Geld aus. Gleichzeitig hat die Arbeitslosigkeit nachgelassen. Die Kombination aus niedrigeren Ölpreisen, einem rückläufigen EUR und Zinsen auf einem Rekordtief löste Rückenwind für die Wirtschaft in der Eurozone aus. Wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um etwa 1,5 % und im nächsten Jahr etwas mehr zulegen wird. Das ist nicht pragend, jedoch mehr als das höchste Wachstum während der letzten 4 Jahre. Kritisch niedrige Inflation... Die Inflation lag längere Zeit weit unter dem Ziel von knapp 2 % der EZB, und fiel zum Jahresanfang negativ aus. Während der letzten Monate legte die Inflation geringfügig zu und kletterte im April auf 0. Die kritisch niedrige Inflation bewirkte, dass die EZB die Notenpresse auf Hochtouren laufen lässt und monatlich beispielsweise Staatsanleihen für neues Geld in Höhe von 60 Mrd. EUR ankauft. Trotz der Belebung der Wirtschaft in der Eurozone dürfte die niedrige Inflation bewirken, dass die EZB ihre Ankäufe wie geplant bis September 2016 fortsetzt. ... bewirkt, dass die EZB ihr Anleihenankaufprogramm fortsetzt Anhaltende Verunsicherung im Hinblick auf Griechenland Erwartungen an die Zinsentwicklung in den USA färben auf den Eurokurs ab Ein rückläufiges Wirtschaftswachstum, niedrigere US-Zinsen und eine Notenpresse, die auf Hochtouren läuft, dürften eine weitere EUR-Abwertung auslösen Griechenland ist nach wie vor ein Herd der Ungewissheit im Hinblick auf die Wirtschaft der Eurozone. Wenn nicht die Regierung Griechenlands bald eine Vereinbarung mit den übrigen Euroländern an Land ziehen kann, dass Griechenland mehr Geld leihen kann, ist Griechen bankrott und muss zwangsläufig die Eurozone verlassen. Obwohl kurzfristig eine Vereinbarung abgeschlossen wird, dürfte die Ungewissheit im Hinblick auf Griechenland während der kommenden Jahre anhalten und zeitweise eine Abwertung des EUR mit sich führen. Unseres Erachtens besteht eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland die Eurozone innerhalb von 12 Monaten verlässt. Während die EZB die Geldpolitik in der Eurozone lockert, bewegt sich die US-Notenbank in entgegengesetzte Richtung und lässt auf eine Straffung der Geldpolitik infolge des höheren US-Wirtschaftswachstums schließen. Der nach wie vor bedeutende Wachstums- und Zinsvorteil in den USA gegenüber der Eurozone dürfte eine weitere Abschwächung des Euro während der nächsten Monate mit sich führen. Der Ankauf von Anleihen für neues Geld seitens der EZB stützt diese Entwicklung. Das Tempo der EUR-Abwertung dürfte jedoch geringer werden als es in den letzten 12 Monaten der Fall war. Obwohl die Entwicklung des EUR-Kurses während der letzten 12 Monate insgesamt unseren Erwartungen entspricht, ist die Ungewissheit nach wie vor relativ groß. 2014 1. 2015P 2016P Zuletzt Sydbank EZB Sydbank EZB BIP 0,9 % 1,5 % 1,5 % 1,7 % 1,9 % 0,3 % (Q4) 1 Inflation 0,4 % 0,1 % 0,0 % 1,3 % 1,5 % 0,0 % (Apr.) QoQ Anlage- Währungsprognose Termin- Leitzinsprognose horizont EUR/USD kurs (Einlagenzins) Spot 111,3 (108,6) - -0,20 % (-0,20 %) - 3 Monate 105-110 (105-110) 111,8 -0,20 % (-0,20 %) -0,20 % 6 Monate 102-107 (102-107) 111,9 -0,20 % (-0,20 %) -0,20 % 12 Monate 100-105 (100-105) 112,4 -0,20 % (-0,20 %) -0,20 % Die eingeklammerten Zahlen sind die Schätzungen aus der vorherigen Währungsprognose. Erstellt von: Jacob Graven Chefökonom Tel. +45 74 37 37 37 [email protected] sydbank.dk Makroökonomische Analyse 1/3 Konsens EUR/USD Der EUR wertete während der letzten 12 Monate markant gegen den USD ab, hat jedoch während der letzten Wochen wieder etwas aufgeholt. Der Euro dürfte während der nächsten 12 Monate erneut nachgeben, jedoch in einem niedrigeren Tempo als es in den letzten 12 Monaten der Fall war. BIP-Wachstum (QoQ, in %) und Verbraucher- und Industrievertrauensindex Die Wirtschaft der Eurozone erholt sich allmählich nach mehrjähriger Krise wieder. Niedrige Ölpreise, ein rückläufiger EUR und Zinsen auf Rekordtief stützen das Wachstum. Inflation, % (YoY) Die Inflation lag mehrere Jahre unter dem Ziel von knapp 2 % der EZB und fiel am Jahresanfang negativ aus. Die niedrige Inflation ist vor allem auf den rückläufigen Ölpreis zurückzuführen, der nur vorübergehend die Inflation in die Tiefe treibt. Anleihenankauf der Europäischen Zentralbank, Mrd. EUR Die kritisch niedrige Inflation bewirkte, dass die Europäische Zentralbank die Notenpresse auf Hochtouren laufen lässt, um Anleihen für neues Geld zu kaufen. Die Ankäufe werden noch lange anhalten und zur Abwertung des EUR beitragen. sydbank.dk Makroökonomische Analyse 2/3 BIP Vertrauen (rechts) Real Ohne Energie und Lebensmittel Diese Publikation wendet sich an die Kunden der Sydbank und darf ohne ausdrückliche Einwilligung der Bank weder veröffentlicht noch in sonstiger Weise weitergegeben werden. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten. Die Sydbank übernimmt jedoch keine Haftung für Mängel, hierunter etwaige Fehler der Quellen, Druckfehler oder Berechnungsfehler sowie geänderte Voraussetzungen. Etwaige Empfehlungen in dieser Publikation spiegeln die Erwartungen der Bank aufgrund von Marktverhältnissen, sie basieren aber nicht auf fundamentalen, analytischen Verhältnissen. Die Publikation kann nicht allein die Grundlage der Anlageentscheidungen bilden, sie kann jedoch im Zusammenhang mit der Beratung bei der Sydbank einbezogen werden. Bei dieser Beratung sind zugleich die individuellen Verhältnisse der Kunden zu berücksichtigen. Anlagen sind mit einem Risiko finanzieller Verluste verbunden. Weder historische Erträge und Kursentwicklungen noch Prognosen für die Zukunft in dieser Publikation können als zuverlässiger Indikator für zukünftige Erträge und Kursentwicklungen dienen. Ein Ertrag und/oder eine Kursentwicklung wie in dieser Publikation beschrieben können negativ werden. In den Fällen, in denen die Informationen auf Bruttoerträgen beruhen, kann der Ertrag aufgrund von Gebühren, Provisionen und anderen Kosten eventuell niedriger als in dieser Publikation angeführt ausfallen. Angaben dieser Publikation über die steuerliche Erfassung einer Disposition sind vorbehaltlich dessen, dass eine steuerliche Erfassung immer von der individuellen Situation der einzelnen Kunden abhängt und dass die Bestimmungen sich im Übrigen in Zukunft ändern können. Bei Geschäften mit Finanzinstrumenten in einer anderen Währung als Euro besteht außerdem das Risiko, dass Währungskursschwankungen zu höheren oder niedrigeren Erträgen führen können. Diese Publikation ist kein Kauf- bzw. Verkaufsangebot und stellt keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Die Bank kann vor der Veröffentlichung infolge der Publikation gehandelt haben. Die Sydbank haftet nicht für eventuelle Verluste, die sich direkt oder indirekt aus der ausschließlichen Nutzung dieser Publikation ergeben. Sydbank A/S, Peberlyk 4, DK-6200 Aabenraa, CVR. 12626509 steht unter Aufsicht der dänischen Finanzaufsicht (dä.: Finanstilsynet), Århusgade 110, DK-2100 København Ø. sydbank.dk Makroökonomische Analyse 3/3
© Copyright 2024 ExpyDoc