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INFORMATION
zur Pressekonferenz
mit
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
Dipl.-Päd. Ing. Johann Plakolm M.A.
Landesschulinspektor
OStR. Mag. Franz Hochreiner
Direktor Agrarbildungszentrum Lambach
am
20. Jänner 2016
zum Thema
“Modern – vielseitig – gut ausgebildet:
Vorzeigeprojekt ‚Betriebsleiterinplus‘ im ABZ Lambach“
LR Hiegelsberger
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„Die Landwirtschaft befindet sich im Wandel: Von 2007 bis 2013
wurde jeder 5. Bauernhof an eine Frau übergeben. Bereits jede
4. Investition hat eine Bäuerin getätigt. Diese Zahlen
untermauern, welche Rolle Frauen heute am Agrarsektor
spielen. Sie zeigen klar, dass wir Betriebsführerinnen und auf
sie zugeschnittene Bildungsangebote brauchen. Das
Agrarbildungszentrum Lambach geht hier mit gutem Beispiel
voran“, betont Landesrat Max Hiegelsberger.
Die Bäuerin von heute: modern,
vielseitig und gut ausgebildet
„Die Landwirtschaft von heute hat viele Gesichter. Ein wesentliches
und nicht wegzudenkendes ist weiblich sowie modern, vielseitig und
gut ausgebildet“, erklärt Hiegelsberger. „Die Rolle von Frauen am
Bauernhof hat sich im Lauf der Zeit sehr stark gewandelt.“
Folgende Fakten spiegeln diese Veränderung wider:
Rund 1/3 aller Bauernhöfe befindet sich heute in weiblicher
Hand.
Die Aufgaben der Frauen am Hof gehen weit über die
angestammten Tätigkeiten hinaus. Die Führung des Haushalts
ist genauso selbstverständlich wie der Umgang mit Tieren und
Maschinen.
Die Bäuerinnen müssen heute Managerinnen sein.
Immer mehr Frauen aus nichtbäuerlicher Herkunft heiraten in
eine Landwirtschaft ein. Sie haben vielfach keine einschlägige
Ausbildung.
Der
Großteil
der
landwirtschaftlichen
Betriebe
wird
im
Nebenerwerb geführt. Gerade auf diesen Betrieben müssen die
Bäuerinnen viele Entscheidungen treffen.
Pressekonferenz am 20. Jänner 2016
LR Hiegelsberger
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„An diesen neuen Gegebenheiten muss sich auch die Ausbildung
orientieren“, sagt der Landesrat. „Mit
dem in dieser Form
österreichweit einzigartigen Modell der Abendschule im ABZ
Lambach sollen in erster Linie künftige Betriebsleiterinnen, aber auch
Junglandwirte angesprochen werden“, ergänzt Landesschulinspektor
Johann Plakolm. „Eine auf die Zielgruppe abgestimmte Stundentafel
garantiert eine optimale Ausbildung“, so Direktor Franz Hochreiner.
Frauen in der Landwirtschaft mit
vielfältigem Aufgaben- und Arbeitsspektrum
„Die Zahl der bäuerlichen Betriebsführerinnen ist in den vergangenen
40 Jahren deutlich gestiegen, dadurch hat sich auch das traditionelle
Rollenbild von Frauen in der Landwirtschaft maßgeblich verändert“,
erklärt
Landesrat
Hiegelsberger.
„Die
moderne
Bäuerin
ist
Unternehmerin und betrachtet ihre Lebens- und Arbeitssituation
heute wesentlich kritischer als früher. Sie sieht sich selbst in erster
Linie als berufstätige Frau mit einem vielfältigen Aufgabenspektrum
in Familie, Haushalt und Betrieb.“
Frauen führen 1/3 aller Bauernhöfe – die Details:
125.000 bäuerliche Betriebe in Österreich
(die sich im EU-Fördersystem befinden)
65.000 Betriebe werden von Männern
37.200 Betriebe von Frauen
17.200 als Ehegemeinschaft
OÖ:
42 Prozent Männerbetriebe
30,4 Prozent Frauenbetriebe
Pressekonferenz am 20. Jänner 2016
LR Hiegelsberger
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Quelle: ÖIF, Bäuerinnenbefragung
Aber nicht nur am Hof selbst haben sich die Tätigkeitsfelder und
Rahmenbedingungen geändert. Landwirtschaftliche Betriebe werden
immer häufiger von Quereinsteigerinnen geführt, die zudem immer
öfter in betriebliche Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden.
Quelle: ÖIF, Bäuerinnenbefragung
Pressekonferenz am 20. Jänner 2016
LR Hiegelsberger
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Quelle: ÖIF, Bäuerinnenbefragung
Zukunftsweisender Versuch
im Schuljahr 2016/17
„Das Lambacher Pilotprojekt ist zukunftsweisend“, betont Inspektor
Plakolm. Nach dem Start im Schuljahr 2016/17 wird das Modell einer
umfassenden Evaluierung unterzogen. Bei entsprechendem Erfolg
ist eine Ausweitung auf andere Standorte mittelfristig denkbar.
„Die Ausbildung richtet sich in erster Linie an Frauen aus
nichtbäuerlicher Herkunft, die in eine Landwirtschaft einheiraten und
dort
Betriebsleiteraufgaben
wahrnehmen“,
erklärt
Direktor
einer
abgeschlossenen
Hochreiner.
Voraussetzungen:
Frauen
und
Männer
Berufsausbildung
oder
mit
einer
bereits
abgeschlossenen
mittleren
höheren Schule; sonstige Personen ab dem 21. Lebensjahr.
Pressekonferenz am 20. Jänner 2016
oder
LR Hiegelsberger
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Kosten, Umfang und Dauer:
kostenlos (Lehrmittel- und Arbeitsmittelbeitrag)
500 Unterrichtseinheiten (Theorie und Praxis)
aufgeteilt auf zwei Schuljahre
Abschluss:
Facharbeiter/in Landwirtschaft (nach erfolgreicher Ablegung der
Prüfung)
Pressekonferenz am 20. Jänner 2016