INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landesrat Max Hiegelsberger am 2. Mai 2016 zum Thema „Gemeindefinanzen mit Verantwortung und Weitblick Bilanz 2015 und Prognose 2016“ Weiterer Gesprächsteilnehmer: OAR Peter Pramberger, Leiter Referat Haushaltswesen, Direktion für Inneres und Kommunales Rückfragen-Kontakt: Tobias Prietzel 0732/7720-11 444, 0664/600 7211 444 www.max-hiegelsberger.at, www.facebook.com/maxhiegelsberger LR Hiegelsberger Seite 2 „Der positive Trend hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt: Die Zahl der oberösterreichischen Abgangsgemeinden ist weiter gesunken. Die Kommunen schauen auf ihre finanzielle Ausstattung, sie arbeiten verantwortungsvoll, mit Weitblick und effizient für die Bürgerinnen und Bürger. Die entsprechenden Rahmenbedingungen werden auch künftig vom Land modern und nachhaltig sichergestellt“, betont der zuständige Landesrat Max Hiegelsberger. Zahl der Abgangsgemeinden weiter reduziert Strukturhilfe in Höhe von 12 Mio. Euro „Die Zahl der Kommunen mit einem Abgang konnte weiter reduziert werden“, berichtet Landesrat Hiegelsberger. 112 Kommunen konnten den ordentlichen Haushalt 2015 aus eigener finanzieller Kraft nicht ausgleichen. Im Jahr davor waren es noch 116. „Laut den Voranschlägen – diese werden traditionell sehr defensiv erstellt, das Ergebnis fällt in den meisten Fällen aber deutlich positiver aus – haben für heuer 153 Gemeinden einen Abgang prognostiziert“, berichtet der Landesrat. Die Summe der Abgänge hat sich 2015 gegenüber 2014 leicht – um rund 0,4 Mio. Euro – erhöht. „Aufgrund der Tatsache, dass das Rechnungsabschlussergebnis 2014 das beste seit vielen Jahren war, stellt das Haushaltsergebnis des vergangenen Jahres aber keinen gravierenden Grund zur Sorge dar“, erklärt Hiegelsberger. Dass Gemeinden verzeichnen, hat einen oftmals Abgang im strukturelle ordentlichen Gründe. Haushalt Um die finanzschwachen Kommunen bei ihren Aufgaben zu unterstützen, Pressekonferenz am 2. Mai 2016 LR Hiegelsberger Seite 3 hat die Landesregierung auch für 2016 die Gewährung einer Strukturhilfe in Höhe von 12 Mio. Euro beschlossen. Steuerungsmaßnahmen haben sich bewährt Haushaltssituation weiter stabilisiert Die Steuerungsmaßnahmen des Landes und vor allem die Einführung des kommunalen Benchmark-Systems BENKO haben gewirkt. Hiegelsberger: „Die Haushaltssituation der oberösterreichischen Gemeinden konnte mit unserer Unterstützung weiter stabilisiert werden.“ Der Landesrat ist als Referent in der Landesregierung für 350 (ÖVP, FPÖ, BZÖ und Bürgerlisten) der insgesamt 442 Kommunen zuständig. Anzahl Abgangsgemeinden OÖ 350 300 307 298 292 250 254 236 200 202 191 150 148 164 148 116 100 112 50 0 2010 2011 2012 Voranschlag 2013 2014 Rechnungsabschluss Quelle: Land OÖ; Direktion für Inneres und Kommunales Pressekonferenz am 2. Mai 2016 2015 LR Hiegelsberger Seite 4 Oberösterreich steht im Ländervergleich weiter gut da: „Laut österreichischem Gemeindefinanzbericht Abgangsgemeinden als der haben wir Bundesdurchschnitt“, weniger berichtet Hiegelsberger. Das Land Oberösterreich handelt: Reformen und Maßnahmen Seit 2011, nach den Krisenjahren, hat sich die finanzielle Situation nach und nach sehr deutlich verbessert. „Das Land Oberösterreich hat mit Reformen im Gesundheitsbereich, der Einführung des Pflegefonds, der Strukturhilfe und verschiedenen Konsolidierungsmaßnahmen, aber auch durch den Erlass von Darlehen die Gemeinden dabei unterstützt, wieder aus den roten Zahlen zu kommen und die Haushalte auf einem hohen Niveau nachhaltig zu stabilisieren“, betont Hiegelsberger. Die in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Ertragsanteile haben zu dieser Entwicklung ebenfalls wesentlich beigetragen. Maastricht-Ergebnis 2015 positiv Gemeinden wirtschaften verantwortungsvoll Die oberösterreichischen Gemeinden haben (inkl. der ausgegliederten Gesellschaften) auch im abgelaufenen Jahr ein positives Maastricht-Ergebnis in der Höhe von rund 30 Mio. Euro erreicht (Anm.: Zum vollständigen Ergebnis fehlen noch die Daten der ausgegliederten Gesellschaften der Stadt Linz). Pressekonferenz am 2. Mai 2016 LR Hiegelsberger Seite 5 „Unsere Gemeinden investieren für ihre Bürger hohe Summen in Infrastruktur und Lebensqualität. Sie wirtschaften dennoch verantwortungsvoll und leisten dadurch einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung des österreichischen Stabilitätspaktes und damit auch zur Stabilität unserer Währung“, stellt der Landesrat zufrieden fest. Schulden weiter abgebaut Budgets der Gemeinden deutlich entlastet Die oberösterreichischen Gemeinden haben auch 2015 ihren Schuldenstand weiter verringert und damit die Konsolidierung ihrer Haushalte fortgesetzt. Rund 84 Prozent (zirka 1,45 Mrd. Euro) der Gesamtverschuldung der Kommunen – etwa 1,73 Mrd. Euro – betreffen den betrieblichen Bereich (Kanal, Wasser etc.) und werden langfristig durch Gebühren refinanziert. „Die Gemeindegebühren machen in Oberösterreich pro Einwohner 240 Euro aus“, erklärt Hiegelsberger. Noch niedriger sind sie nur im Burgenland (177 Euro pro Kopf). Schuldenstand der OÖ. Gemeinden (2011 bis 2015 in Mrd. Euro; ohne Statutarstädte) 2,1 2,066 1,9 1,957 1,7 1,864 1,794 1,734 1,5 2011 2012 2013 Pressekonferenz am 2. Mai 2016 2014 2015 LR Hiegelsberger Seite 6 Gemeindegebühren (ohne Wien) 2014 nach Bundesländer 2000 1.853,6 1800 1600 1400 1200 1000 800 530,2 600 400 200 291 177 161,6 50,7 327 340 240 311 333,5 253 275 165,3 181,1 245 276 91,2 0 BGLD KTN NÖ OÖ in EUR Mio. SBG STMK TIROL VBG ÖST in EUR pro Kopf Quelle: Kommunalkredit Austria, Statistik Austria Der Gesamtstand der Haftungen sank im Vorjahr verglichen mit 2014 um rund 43,7 Mio. auf etwa 754 Mio. Euro. „Die guten finanziellen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre und die unterstützenden Maßnahmen des Landes haben dazu geführt, dass die Gemeinden ihre Schulden und Haftungen sukzessive abbauen und damit ihre Budgets entlasten“, erklärt Hiegelsberger. Rege Investitionstätigkeit Oberösterreich mit zweitgrößtem Zuwachs Besonders positiv stimmt den Landesrat auch die Investitionstätigkeit der Kommunen: Laut Gemeindefinanzbericht hatte Oberösterreich 2014 nach der Steiermark von allen Bundesändern den größten prozentuellen Zuwachs (plus 25,07 auf 405,2 Mio. Euro). „Beim ProKopf-Zuwachs sind wir ebenfalls hinter der Steiermark auf dem 2. Platz gelandet: plus 24,61 Prozent auf 286 Euro“, berichtet Hiegelsberger. Pressekonferenz am 2. Mai 2016 LR Hiegelsberger Seite 7 Investitionen der Gemeinden (ohne Wien) 2014 nach Bundesländer 2500 2.148,60 2000 1500 1000 592,1 500 273 78,2 366 405,2 286 242 134,5 415 364 314 356,1294 260,3 154,7 167,4 320 0 BGLD KTN NÖ OÖ SBG in EUR Mio. STMK TIROL VBG ÖST in EUR pro Kopf Quelle: Kommunalkredit Austria, Statistik Austria Vergangene Jahre schlagen sich positiv nieder Aktuelle Entwicklung genau beobachten „Die vergangenen Jahre schlagen sich positiv nieder“, resümiert der Landesrat. „Das zeigt sich sowohl bei der Entwicklung der Bundesabgaben-Ertragsanteile als auch bei den Konsolidierungsmaßnahmen der Gemeinden.“ Die finanzielle Lage hat sich deutlich verbessert und konnte 2015 stabilisiert werden. Verglichen mit 2014 wurden von den Kommunen Mehreinnahmen aus den Ertragsanteilen von 3,84 Prozent (entspricht einem Plus von 55,6 Mio. Euro) verbucht. Pressekonferenz am 2. Mai 2016 LR Hiegelsberger Entgegen dieser Seite 8 Prognose lagen die Einnahmen der oberösterreichischen Gemeinden aus den Ertragsanteilen in den Monaten Jänner bis April 2016 um 8 Prozent besser als im Vergleichszeitraum des Jahres 2015. „Es ist erfreulich ist, dass sich die Einnahmen aus den Ertragsanteilen im vergangenen Jahr deutlich besser entwickelt haben als ursprünglich angenommen. Die aktuelle Entwicklung gibt aber Anlass zur Sorge“, sagt Hiegelsberger. Der Mai hat verglichen mit dem Monat des Vorjahres einen deutlichen Einbruch der Einnahmen um rund 11 Prozent erbracht. Die Mehreinnahmen liegen daher nur mehr bei rund 4,8 Prozent. Gemeinden in ihrer Autonomie stärken Qualität auf kurzen Wegen „Wir sind dabei, die Rahmenbedingungen für die Gemeinden entsprechend weiterzuentwickeln, um auch in Zukunft für ein positives Umfeld zu sorgen“, sagt Landesrat Hiegelsberger. Essenziell ist, eine Finanzierung am Puls der Zeit sicherzustellen, die es den Kommunen erleichtert, eigenständig zu handeln. „Das erklärte Ziel lautet, den notwendigen Handlungsspielraum zu geben und sie so in ihrer Autonomie und Verantwortung zu stärken“, betont Hiegelsberger. Im Fokus steht dabei ganz klar die Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger der oberösterreichischen Gemeinden. „Das Leitmotto lautet stets: Qualität auf kurzen Wegen“, erläutert der Landesrat. Pressekonferenz am 2. Mai 2016
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