I N F O R M A T I O N

INFORMATION
zur Pressekonferenz
mit
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
DI Christian Krumphuber
Landwirtschaftskammer OÖ
am
20. April 2016
zum Thema
„Oberösterreichs Boden ist bei den Bauern in besten Händen
Zustand und Qualität durchwegs ausgezeichnet“
Rückfragen-Kontakt:
Tobias Prietzel 0732/7720-11 444, 0664/600 7211 444
www.max-hiegelsberger.at, www.facebook.com/maxhiegelsberger
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„Untersuchungen belegen die durchwegs ausgezeichnete
Qualität der oberösterreichischen Böden. Unsere Bäuerinnen
und Bauern gehen sehr verantwortungsvoll mit der wertvollsten
Ressource um. Nur mit einem guten Bodenzustand können die
vielfältigen Anforderungen – neben der Produktionsfunktion die
Wasser-, Umwelt und Landschaftsfunktion – bestmöglich erfüllt
werden. Das OÖ Bodenschutzgesetz gibt einen
ausgezeichneten rechtlichen Rahmen für den qualitativen Erhalt
der Ressource Boden“, erklärt Agrar-Landesrat Max
Hiegelsberger.
Boden – von zentraler Bedeutung für das Klima,
die Umwelt, die Gewässer und das menschliche Leben
„Der
Boden
als
dünne
und
hochsensible
Schicht
an
der
Erdoberfläche hat eine zentrale Bedeutung – für das Klima, die
Umwelt, die Gewässer und auch das menschliche Leben. Er hat
vielfältige Funktionen zu erfüllen, aus Sicht der Landwirtschaft steht
sein Nutzen als Produktionsgrundlage im Vordergrund“, so Landesrat
Hiegelsberger.
Die oberösterreichischen Böden sind die ideale Basis für den
Agrarsektor, das zeigen zahlreiche Untersuchungsergebnisse. „Ein
sorgsamer Umgang ist also die wichtigste Voraussetzung, um eine
effiziente landwirtschaftliche Produktion gewährleisten und den
vielfältigen
gesellschaftlichen
Anforderungen
–
Stichwort:
Bodenfunktionen – entsprechen zu können“, betont Hiegelsberger.
Der Landesrat hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass der
Bodenschutz Länderkompetenz daher gerade in Oberösterreich in
guten Händen ist. „Es gibt zwar eine Rahmenrichtlinie der
Pressekonferenz am 20. April 2016
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Europäischen Kommission, diese liegt aber offenbar bis auf weiteres
auf
Eis.
Sie
würde
nur
eine
Verkomplizierung
und
damit
einhergehend eine Verteuerung der Materie bedeuten. „Ein höherer
Bodenschutz
wäre
damit
sicher
nicht
gewährleistet“,
ist
Hiegelsberger überzeugt.
Im OÖ Bodenschutzgesetz sind die Bereiche Klärschlamm und
Kompost, Düngung, Pflanzenschutz, Bodenschutzprogramme und
-zustandsinformation,
Versuchs-
und
Beratungswesen
sowie
Förderung enthalten „Es hat eine hohe Qualität, die durch
übergeordnete Richtlinien nicht gefährdet werden darf“, betont der
Landesrat.
Kaputter Boden?
Fruchtbare Erde!
In diversen Publikationen, wie beispielsweise im „Bodenatlas 2015“,
wird behauptet, dass 17 Prozent der Böden in Europa degradiert,
also in ihrer Qualität deutlich verschlechtert bis zerstört, seien. Durch
die landwirtschaftliche Nutzung hätten demnach 45 Prozent von
Europas Böden deutlich an organischer Substanz – dazu gehören
Humus und Bodenlebewesen – verloren.
„Diese Behauptungen gelten für Oberösterreich keinesfalls“, betont
Hiegelsberger. „Zahlreiche Untersuchungsergebnisse zeigen, dass
die
Qualität
der
oberösterreichischen
Böden
durchwegs
ausgezeichnet ist.“ Denn ein sorgsamer Umgang mit der Ressource
ist die wichtigste Voraussetzung, um eine landwirtschaftliche
Produktion gewährleisten und den vielfältigen Anforderungen der
Gesellschaft (Bodenfunktionen) entsprechen zu können.
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Versauerung
Der Säuregrad des Bodens wird mittels pH-Wert-Messung
ermittelt.
Die
Mobilität
Pflanzenwachstum
mitbestimmt.
Bei
werden
zu
der
Nährstoffe
vom
niedrigen
pH-Wert
pH-Werten
und
der
maßgeblich
nimmt
die
Verfügbarkeit der Hauptnähstoff ab.
Die pH-Werte liegen sowohl bei den konventionellen als auch
bei den Biobetrieben durchwegs im optimalen bzw. tolerablen
Bereich.
Der
Versauerung
kann
durch
regelmäßige
angepasste Kalkdüngung entgegengewirkt werden.
Phosphor
Phosphor ist als Hauptnährstoff für die Pflanzen unersetzlich,
insbesondere
beim
der
Zellstoffwechsel
und
der
Energieübertragung. Phosphor ist außerdem ein Baustein der
Zellwände, der DNA und einiger Eiweiße und Enzyme.
Besonders für junge Pflanzen sind Phosphate unentbehrlich.
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Phosphorgehalte oberösterreichischer Ackerflächen
Anhand der Phosphorgehalte in den Böden kann nachgewiesen
werden, dass keine Überdüngung der Ackerflächen stattfindet. Das
Gegenteil ist eher zu befürchten: Dass durch Extensivierung eine
Aushagerung
der
Flächen
erfolgt,
die
die
nachhaltige
Bodenfruchtbarkeit gefährden kann.
„Ziel einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung zur
Aufrechterhaltung
der
Bodenfruchtbarkeit
sind
ausgeglichene
Nährstoffbilanzen und keine Aushagerung der Flächen“, erklärt
Landesrat Hiegelsberger. „Denn auf unterversorgten Böden können
weder
die
produktionstechnischen
noch
die
gewässerschutzrelevanten Anforderungen in optimaler Weise erfüllt
werden.“
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Humus für Erhalt
der Bodenfruchtbarkeit unerlässlich
Humus entsteht durch den Ab- und Umbau organischer Substanzen,
die beispielsweise in Form von Ernteresten, Wurzelrückständen und
Wirtschaftsdünger auf den Boden gelangen. Lebewesen im Boden
wie Springschwänze, Asseln und Regenwürmer sorgen genauso wie
Bakterien und Pilze für die Umsetzungsvorgänge im Boden. „Humus
ist für den Erhalt der Fruchtbarkeit unerlässlich. Eine optimale
Versorgung des Bodens ist eine wesentliche Voraussetzung für eine
nachhaltige
land-
und
forstwirtschaftliche
Produktion“,
betont
Hiegelsberger.
„Vergleicht man Medianwerte der Humusgehalte der Periode 1991
bis 1995
mit
österreichischen
der Periode
2006
bis 2011,
Hauptproduktionsgebieten
kann
mit
in
allen
relevanter
Ackernutzung ein Anstieg nachgewiesen werden“, berichtet DI
Christian Krumphuber, Abteilungsleiter Pflanzenproduktion in der
Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
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Belegt
wird
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das
durch
Forschungsergebnisse
der
OÖ
Landesbodenuntersuchung: Die Auswertungen haben ergeben, dass
seit längerem (vor 2001) biologisch bewirtschaftete Flächen zwar
tendenziell höhere Gehalte an Humus aufweisen. Die Unterschiede
befinden sich aber lediglich in einem Bereich von 0,1 bis 04, Prozent.
„Nicht das Bewirtschaftungssystem, sondern die Fruchtfolge hat den
größten Einfluss auf den Humusgehalt“, erklärt Krumphuber. „Sind
beispielsweise Feldfutter oder Kleegras enthalten, können die
höchsten Gehalte festgestellt werden.“
Fördernde Maßnahmen bei
Bewirtschaftung der Ackerflächen das Um und Auf
In diesem Jahrhundert wird ein Temperaturanstieg von zumindest 2
Grad Celsius prognostiziert. Unter der Annahme unveränderter
Niederschlagsmengen
und
gleichbleibender
Bewirtschaftungsverhältnisse ist aufgrund der höheren Umsatzraten
mit einem Humusabbau zu rechnen.
„Es braucht daher verstärkt humusfördernde Maßnahmen bei der
Bewirtschaftung der Ackerflächen“, so Hiegelsberger. „Nur so kann
das gute Kohlenstoffniveau aufrechterhalten werden.“ Der Landesrat
spricht sich klar dagegen aus, landwirtschaftlich genutzte Böden in
der Klimadiskussion als „Kohlenstoffsenken“ zu positionieren.
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